wann ist es zeit zu gehen?

Botox

Neuer Knochen
Hallo zusammen,

ich weiß nicht weiter,...
vor 2 jahren habe ich botox goldimplantate in der hüfte machen lassen, das knie wurde auch operiert. er war schmerzfrei und wir haben diese gemeinsamen jahre genossen.

vor ca. einem monat begann er vorne links zu hinken, habe der tierärztin die röngtenbilder vorgelegt die vor 2 jahren gemacht wurden und sie hat mich an eine klinik verwiesen um ein ct der ellenbogen machen zu lassen.

während er noch in dieser röhre lag rief mich der TA, er hat mir die bilder gezeigt und gemeint eine OP ist hier nicht mehr möglich, da der knochen bereits durch die ED und arthrose zerstört ist und ausgefranst.

habe ihn dann gefragt, ob ich auch hier gold einsetzen lassen kann, wie bei der hüfte
er meinte, dies sei grundsätzlich möglich, aber bei botox würde das nicht mehr helfen, so ehrlich wollte er sein (was ich ihm auch hoch anrechne!)
- er dachte daran, ich sollte botox gehen lassen

gut nun bekommt botox schmerzmittel und magenschoner und wird zu hause auch bestmöglich geschont.
an spaziergänge ist jedoch nicht zu denken er hinkt trotz den schmerzmitteln
sabbert extrem viel, auch die athmung ändert sich und es wirkt manchmal wie wenn er eine verstopfte nase hätte
liegt keine halbe stunde ruhig, steht immer wieder auf, legt sich wieder hin, steht auf, das die ganze nacht / tag
an fressen ist kaum zu denken, nicht mal nassfutter das er sonst als guzi zwischendurch bekam lässt er stehen (nicht mal durch füttern nimmt er es gerne - also wird er momentan zwangsernährt)
vom wesen her hat er sich verändert, "feig" war er schon immer, aber jetzt ist er total schreckhaft, er bellt leute an die zur familie gehören und jeden tag bei uns ein uns aus gehen.

vom kopf her, ist so viel wille vorhanden
er strahlt mich an, wenn ich nach hause komme
lässt sich noch immer super gerne kraulen
folgt aufs wort
und dieser ausdruck in den augen "frauli lass uns spaß haben, was unternehmen, raus gehen!" dieses strahlen in den augen hat er noch

nun zu meiner frage:

hat der TA recht? ist es für ihn zeit zu gehen?

ich will meinen zwerg nicht unnötig leiden lassen! auf gar keinen fall möchte ich so egoistisch sein ihn leiden zu lassen nur um mir schmerz zu ersparen!
und würde er nur noch winselnd liegen, wäre ich sofort bereit dazu!

aber da er doch im kopf so klar ist - bin ich so unsicher was der vernünftigste weg ist!

wie ist eure meinung?
habt ihr ähnliches schon hinter euch?
 
Ich gehe mal davon aus, dass du Nichtsteroidale Antiphlogistika als Schmerzmittel gibst?
Und ist der Knochen nur wegen Arthrose "zerfranst" oder hat die Untersuchung Hinweise auf einen Tumor ergeben?

Es gibt noch potentere Schmerzmittel. Zum Teil schwierig zu managen, wegen Betäubungsmittelgesetz. Aber ein paar Möglichkeiten gibt es nach diesen Medikamenten noch.
Anästhesisten kennen sich da oft gut aus.
http://vet-anaesthesie.at/ wäre z.B. noch eine Ansprechperson.

Wenn alle Schmerzmittel ausgeschöpft sind, würde ich den Hund unter den von dir geschilderten Bedingungen gehen lassen. Habe ich bei meinem auch so gemacht. Bei dem waren zwar die Schmerzen noch mehr oder weniger managebar (Knochentumor). Aber er fand ebenfalls keine Ruhe mehr. War fiebrig. Das kann in meinen Augen kein Dauerzustand sein.
 
Ich sehe das ganz wie SB....Schmerzmittel komplett ausschöpfen, wenn dann immer noch keine Besserung eintritt, dann lass ihn gehen.

Alles Gute für die weitere Reise.....
 
Das ist die schwerste Entscheidung die man als HH treffen muss. Wir haben diese Entscheidung in den letzten 2 Jahre 2x treffen müssen und das ist alles andere als leicht.
Nur Du kannst entscheiden ob er noch ein lebenswertes Leben hat, Deiner Schilderung nach denke ich allerdings, dass er Schmerzen hat und wenn kein Schmerzmittel anschlägt, dann musst Du ihn gehen lassen. Ein schlechtes Zeichen ist auch, wenn er nicht mehr fressen mag, da läuten bei mir die Alarmglocken.
Wir haben vor 2 Wochen unseren Henry gehen lassen, er war hinten fast völlig gelähmt, hat nichts gefressen und nur mehr geschlafen, an Gassi gehen war nicht zu denken.
Unser TA hätte noch Cortison spritzen können, aber ohne Aussicht auf Besserung und das wollten wir nicht, wir haben all unseren Hunden versprochen sie nicht leiden zu lassen und es wäre nur mehr ein Leiden gewesen.

Ich wünsche Dir alles, alles Gute und vor allem, viel Kraft für den weiteren Weg den Du vor Dir hast!
LG INgrid
 
Es ist ziemlich schwer, den richtigen Zeitpunkt zu wählen - man wird sich immer seine Gedanken darüber machen, ob es denn tatsächlich notwendig war oder nicht. Ob der Hund tatsächlich so krank war, dass es keine Möglichkeit mehr gegeben hätte, ihn noch zu helfen.

Und ich glaube auch, solange beim Hund noch eine Lebensqualität da ist, er erkennbar noch Freude am Dasein hat und man ihm auch die Schmerzen großteils nehmen kann, ist der Zeitpunkt noch nicht da.
Solange er noch raus will und auch kann - das mit dem Fressen ist angeblich auch kein Kriterium, hab ich mir sagen lassen.
Wobei natürlich der Begriff "Lebensqualität" zwar ein schöner ist, aber wer weiß schon, was das genau bedeutet?

Und - dass Hunde sehr viel verbergen, sie sind geradezu Meister darin, schlimme Zustände noch zu "überspielen", bzw. sich damit weiterzuschleppen und sich nichts anmerken zu lassen.
Das hat uns vor 2 Tagen eine Tierärztin gesagt.
Da ging es um Herzprobleme - sie hat uns erzählt, dass sie schon öfters im Röntgen (zufällig) Veränderungen an Herzen gesehen hat, wo sie sich regelrecht gewundert hat, dass die Hunde noch stehen, bzw. laufen konnten, denen hast du aber nix angemerkt - die Ärztin ist spezialisiert auf die Cardiologie.

Tja - ich wünsche dir für deine Entscheidung viel Kraft, egal, in welche Richtung sie geht.

Wir haben unsere Hündin vor 4,5 Monaten verloren und ich bin noch immer tieftraurig, kann nicht an sie denken, ohne dass mir die Tränen kommen.
 
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