Verhalten bei angriffigen Hirtenhunden

Marti

Neuer Knochen
Auf einer Jogging Tour auf einem offiziellen Wanderweg sind wir an einer angrenzenden Schafweide vorbeigelaufen. Dabei haben uns zwei Hirtenhunde mit starkem Gebell sehr agressiv "empfangen". Ich glaube es handelte sich um Kuvasz-Hunde. Auf unser Zureden hin sind sie noch agressiver geworden. Den an der Leine geführte Hund eines Ehepaares, das auf diesem Weg gewandert ist, hat ein Hirtenhund "gepackt" und dabei leicht verletzt. Wie soll man sich in so einem Fall verhalten? Stehenbleiben, Weiterlaufen, Zureden? Wir hatten echt Angst.

Gruss
Marti
http://www.schlappis.ch
 
Auf keinen Fall in die Augen sehen, stehen bleiben, nicht reden sondern mit Beruhigungs-Signalen (z.B.Gähnen; mehrmals ganz kurz die Zunge etwas raus strecken; blinzeln; sich ganz langsam drehen, daß man seitlich zum Hund steht) und immer mit der geringsten Bewegung anfangen und wenn das "akzeptiert" wird stärkere Signale geben. Den Hund aus dem Augenwinkel beobachten und falls er selber solche Signale gibt diese zurück geben. Wenn möglich würde ich gaaanz langsam den Rückzug antreten. Falls der Hund beißen sollte, was bei dieser Reaktion zwar unwahrscheinlich ist aber trotzdem, auf keinen Fall bewegen (Hand wegziehen oder so), das verschlimmert die Sache nur noch und die Zähne werden tiefer ins Fleisch sinken. Ruhig bleiben - ja ich weiß Theorie, kann auch nicht sagen wie ich reagieren würde...
Den Besitzer darauf aufmerksam machen ist bestimmt auch eine gute Idee...
LG Christine
 
Danke für die Antwort. Als wir stehen geblieben sind, beruhigten sich die Tiere in keiner Weise, ich denke sie wollten uns einfach von der Herde vertreiben. Gelten die Regeln allgemein?
Auf keinen Fall in die Augen sehen, stehen bleiben, nicht reden sondern mit Beruhigungs-Signalen (z.B.Gähnen; mehrmals ganz kurz die Zunge etwas raus strecken; blinzeln; sich ganz langsam drehen, daß man seitlich zum Hund steht) und immer mit der geringsten Bewegung anfangen und wenn das "akzeptiert" wird stärkere Signale geben. Den Hund aus dem Augenwinkel beobachten und falls er selber solche Signale gibt diese zurück geben.
ich dachte immer, ruhiges Zureden und in die Augen schauen sei besser.

Gruss
Marti
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Bei einem Kuvasz, oder zwei, die gerade ihre Herde verteidigen (dazu sind sie ja da), wirst mit Calming Signals net sehr weit kommen.
Allerdings finde ich es unverantwortlich und sehr riskant, daß es den Hunden möglich ist, auf einen offiziellen Wanderweg zu kommen und sich Wanderer und deren Hunde zu schnappen :(
Ich würde auch mit dem Besitzer sprechen, daß er z.B. ein Gitter macht, daß die Hunde den Weg nicht erreichen können und jeder dort unbehelligt gehen und laufen kann.

lg
Karin
 
Marti schrieb:
Danke für die Antwort. Als wir stehen geblieben sind, beruhigten sich die Tiere in keiner Weise, ich denke sie wollten uns einfach von der Herde vertreiben. Gelten die Regeln allgemein?

ich dachte immer, ruhiges Zureden und in die Augen schauen sei besser

Ja, natürlich wollten sie Euch von der Herde vertreiben, dazu werden sie gezüchtet und eingesetzt! Die Hunde schaffen es, angreifende Wölfe abzuwehren....

Nicht in die Augen schauen und mit Seitenblick auf die Hunde gaaanz langsam den Rückzug antreten. Nicht rennen und rumschreien. Ruhe bewahren.

lg
Karin
 
wo ist denn das passiert? ich kenn solche geschichten eigentlich nur von unseren südlichen nachbarn.
 
Ruhe bewahren, wenn du Schiss hast, ist wohl nicht ganz einfach. Ist es üblich, dass Schafherden nur von Hunden (ohne Hirte) bewacht werden?
 
Marti schrieb:
Ruhe bewahren, wenn du Schiss hast, ist wohl nicht ganz einfach. Ist es üblich, dass Schafherden nur von Hunden (ohne Hirte) bewacht werden?

in italien, spanien, rumänien usw, ja. bei uns eher nicht.
da hilft nur, einen großen bogen um die herde machen.
ot: ich mach mit meinen hunden beim wandern auch immer riesige bögen um kuhherden, auch wenn diese auf offiziellen wanderwegen herum stehen ;)
 
claro schrieb:
wo ist denn das passiert? ich kenn solche geschichten eigentlich nur von unseren südlichen nachbarn.

In der Nähe von Chur, in der Schweiz.
chur_.jpg


Wir werden diesen Weg zukünftig auch meiden...
 
Marti schrieb:
Ruhe bewahren, wenn du Schiss hast, ist wohl nicht ganz einfach.

Die Hunde riechen Deinen Adrenalin-Ausstoß sowieso, die haben das in Sekunden kapiert. Also ist es einfach klüger, sich langsam aber konsequent wegzubewegen.
Aber wie gesagt, klug ist das vom Besitzer der Hunde auch nicht, weil es wird ja mehrere Menschen geben, die diesen Wanderweg benutzen.... :o

lg
Karin
 
Marti schrieb:
Danke für die Antwort. Als wir stehen geblieben sind, beruhigten sich die Tiere in keiner Weise, ich denke sie wollten uns einfach von der Herde vertreiben. Gelten die Regeln allgemein?

ich dachte immer, ruhiges Zureden und in die Augen schauen sei besser.

Gruss
Marti
http://www.schlappis.ch

in die augen sehen ist für die hunde eine bedrohung.
ich würde mich witchhazel anschließen.
NICHT in die augen sehen, NICHT zureden -
blick setlich wegdrehen, über die lippen lecken, gähnen.....
calming signals können nie falsch sein.
lg herzal
 
forintos schrieb:
Karin: Bei einem Kuvasz, oder zwei, die gerade ihre Herde verteidigen (dazu sind sie ja da), wirst mit Calming Signals net sehr weit kommen. ....
Hi Karin, mag sein, daß sie sich nicht plötzlich abwenden oder Schwänzchen wedeln... Aber was für eine Möglichkeit hast du denn außer dem Hund zu signalisieren, daß du ihm nichts willst und langsam den Rückzug antreten??? Ihn Anstarren nach dem Motto "versuchs doch"??. Klar weiß ich daß sie riechen daß man Schiß hat aber besser die Körpersprache sagt "keine Gefahr", als daß du in die Augen schaust, damit provozierst und die genau wissen, daß du die Hosen voll hast... Mir sind vor Jahren mal zwei Bernhardiner in einer ähnlichen Situation entgegen gallopiert - wußte bis dahin nicht, wie schnell und bedrohlich die sein können. :o
LG
 
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