Verbot der Schutzhundeausbildung

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rotti

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Olpe 20.08.2002

Wiederholung unseres Aufrufs vom April 2002 zum Verbot der
Schutzhundeausbildung

Bezugnehmend auf den Beißunfall am Freitag morgen in Siegen, bei dem eine
72-jährige Dame Opfer eines Deutschen Schäferhundes mit
Schutzhundeausbildung (SchH) wurde, haben wir uns erlaubt, Ihnen einige seit
langem vorliegende Informationen und Forderungen des Tierschutzverein Olpe
zum Thema "Forderung des Verbots der Schutzhundeausbildung in privater Hand"
zusammenzustellen.

Bitte lesen Sie zunächst den Artikel der Siegener Zeitung:
http://frodo.siegener-zeitung.de/sz-neu/lokales/artikel/200208206177931

Warum biß dieser Hund immer wieder in den Arm?
Weil er diese Verhaltensweise erlernt hat (Beiß- bzw. Hetzarm).

Warum führen Schäferhunde an prominenter Stelle alle Beißstatistiken an?
(z.B. in Hessen: TH Olpe-info/044info.html )

Sie sind genauso wenig genetisch bedingt gefährlich oder aggressiv wie alle
anderen Hunderassen.

Es hängt u.E. mit der gerade bei Schäferhunden weit verbreiteten
Ausbildungsform der SchH zusammen.

58 Todesfälle gab es seit 1968 durch Hunde in Deutschland, davon 26 mit
Schäferhunden.
TH Olpe-info/026info.html
<http://www.tierheim-olpe.de/news/info/026info.html>

Zuletzt die 11-jährige Kristina im August 2001 tot, teilweise skelettiert
durch den Schäferhund ihres Vaters,
TH Olpe-dland/016dland.html
<http://www.tierheim-olpe.de/news/dland/016dland.html>

am Neujahrstag 2002 wurde ein zehnjähriges Mädchen schwerst verletzt durch
den Schäferhund der Mutter.
TH Olpe-dland/024dland.html
<http://www.tierheim-olpe.de/news/dland/024dland.html>
Während jedes Stirnrunzeln eines Listenhundes bundesweit kolportiert wird,
mußte die kleine Kristina ein zweites Mal sterben - sie wurde von der
Politik totgeschwiegen.

Es nutzt nichts, wenn bis zu 42 Hunderassen auf Rasselisten erfaßt werden,
aber die Schutzhundeausbildung in privater Hand weiterhin in allen 16
Bundesländern toleriert wird.

Warum wird sie toleriert?

Aufgrund der großen Lobby des Deutschen Schäferhundes, der über ein Fünftel
der Welpenproduktion des VDH ausmacht, weltweit exportiert wird und für den
die Schutzhundeausbildung Markenzeichen und teilweise
Zuchtzulassungsbedingung ist?

Wie lange noch sollen höchstrichterliche Entscheidungen bzgl. der
sogenannten Kampfhunderassen ignoriert werden, während gleichzeitig kein
Politiker den Mut hat, dem Treiben auf den SV (Schäferhunde-Verein)-Plätzen
ein Ende zu machen?
TH Olpe-info/045info.html
<http://www.tierheim-olpe.de/news/info/045info.html>

Tut es einem Kind oder einem Menschen weniger weh, wenn er durch einen
Schäferhund verletzt wird?

Ist der Tod angenehmer, wenn er durch einen Deutschen Schäferhund und nicht
durch einen Pitbull verursacht wird?

Wir wollen keine gefährlichen Hunde, keine verantwortungslosen Hundehalter,
keine gefährlichen Ausbildungsformen.

Genau deshalb wenden wir uns seit Juli 2000 öffentlich und juristisch gegen
die Rasselisten.

Wir halten die Schutzhundeausbildung für nicht-artgerecht, gefährlich und
das Aggressionsverhalten von Hunden gegenüber Menschen fördernd und für
völlig überflüssig in privater Hand.

Wir fordern seit langem ein Verbot der Schutzhundeausbildung und jeder
Ausbildung, die aggressive Verhaltensweisen von Hunden gegenüber Menschen
beinhaltet oder begünstigt, in privater Hand.
TH Olpe/news/gesetz.htm
<http://www.tierheim-olpe.de/news/gesetz.htm>

Wir finden kein Gehör, schon gar nicht bei den Politikern, die doch
angeblich so interessiert an der "Gefahrenabwehr bzgl. gefährlicher Hunde"
sind.

Da das Thema sehr komplex ist, verweisen wir Sie hier auf ältere Artikel auf www.tierheim-olpe.de.

Insbesondere empfehlen wir

die Arbeit der Ethologin Bea Stalter (Gesellschaft für Haustierforschung),
"Der Mensch als Beute"
TH Olpe - info/011info.html
<http://www.tierheim-olpe.de/news/info/011info.html>

und unseren Aufruf zur Umsetzung des Verbots der Schutzhundeausbildung in
privater Hand.
TH Olpe-politik/024politik.html

<http://www.tierheim-olpe.de/news/politik/024politik.html> Dort finden Sie
auch die diesbezüglich eindeutigen gesetzlichen Regelungen der Bundesländer,
die von Schutzhundlern und Politikern gleichermaßen ignoriert werden.

So heißt es in der LHV NRW:
"§ 2 Begriffsbestimmungen
Als gefährliche Hunde im Sinne dieser Verordnung gelten:
a. Hunde, die auf Angriffslust oder Kampfbereitsschaft oder Schärfe oder
andere in der Wirkung gleichstehende Zuchtmerkmale gezüchtet werden oder die
eine Ausbildung zum Nachteil des Menschen, zum Schutzhund oder eine
Abrichtung auf Zivilschärfe begonnen oder abgeschlossen haben"

und im Landeshundegesetzentwurf NRW:
"(3) Im Einzelfall gefährliche Hunde sind
1. Hunde, die entgegen § 2 Abs. 3 mit dem Ziel einer gesteigerten
Aggressivität ausgebildet, gezüchtet oder gekreuzt worden sind,
2. Hunde, mit denen eine Ausbildung zum Nachteil des Menschen, zum
Schutzhund oder auf Zivilschärfe begonnen oder abgeschlossen worden ist,"

Frau Höhn - wo bleibt die Umsetzung dieser Paragraphen?
Wie konnte trotz Ihrer LHV geschehen, was Freitag morgen in Siegen geschah?

7 bis heute unbeantwortete Fragen an die ewig-gestrigen Schutzhundler sowie
einige äußerst blamable Eigenauskünfte derselben finden Sie hier:
TH Olpe-vdh/034vdh.html
<http://www.tierheim-olpe.de/news/vdh/034vdh.html>
Helfen Sie mit, die Schutzhundeausbildung in privater Hand zu stoppen.
Im Sinne von Menschen- und Tierschutz.

An Frau Ministerin Bärbel Höhn ging heute das folgende Auskunftsersuchen:

"An das
Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
des Landes NRW
z.H. Frau Ministerin Bärbel Höhn
Schwannstr. 3
40476 Düsseldorf

per Fax 0211/4566-388
Schreiben folgt zusätzlich per Post/Einschreiben

20.08.2002

Auskunft über Umsetzung Ihrer LHV NRW sowie der Urteile des OVG Münster
(1997) und des Bverwg (2002) im allgemeinen sowie insbesondere bezugnehmend
auf den schweren Beißunfall durch einen Deutschen Schäferhund mit
Schutzhundeausbildung in Siegen, NRW, am 16.08.2002

Sehr geehrte Frau Ministerin Höhn,

im Rahmen der gesetzlich verankerten Auskunftspflicht Ihrer Behörde bitte
ich Sie mit Fristsetzung bis zum 04.09.2002 um schriftliche und detaillierte
Auskunft zu den folgenden, Ihre Landeshundeverordnung betreffenden
Fragen:..."
Schreiben an Ministerin Höhn.doc
<http://www.tierheim-olpe.de/down/bh2002.doc>

Schreiben an Ministerin Höhn.txt
<http://www.tierheim-olpe.de/down/bh2002.txt>
 
Hallo!

Auch wenn das einige vielleicht nicht verstehen können: Ich habe nichts gegen Schutzarbeit und trainiere auch mit Chelsea (ist jedoch kein DS) - solange die Schutzarbeit auf den Ärmel aufgebaut ist, sehe ich kein Problem. Ihr Verhalten hat sich nicht verändert, sie wird nach wie vor (wenn auch noch nicht mit Prüfung, da dazu die BGH2 vorliegen muss) als Therapiehund geführt. Das ist jetzt mal mein Standpunkt zu der ganzen Sache - ich bin übrigens kein uneinsichtiger SchHler, sondern mache auch Agility ;-)

Lg Nina mit Tina & Chelsea
 
Bin stolzer Besitzer einer Rotti-Hündin und mache auch Schutz mit ihr.Haben bereits SCHH Prüfungen hinter uns, und doch ist sie ein liebevoller Hund.Wir haben selber drei Kinder und die Freunde unserer Kinder gehen ein und aus.Natürlich lasse ich sie niemals unbeaufsichtigt.Auch kann ich nicht sagen -ich lege für den Hund die Hand ins Feuer -und trotzdem,wenn ich da höre ,da regt sich jemand über den "Schutz " auf,dann solltest du mal darüber nachdenken, ob es nicht besser wäre diesen Namen "Schutz" umzubenennen .Denn ich bin der Meinung ,dass Schutz nichts anderes als Beutespiel ist.Du spielst ja sicher auch mit deinem Hund mit der Beißwurst , oder nicht? Denn dann darfst du das auch nicht mehr machen.Denn da beißt der Hund ja auch!Der Beutetrieb ist nun mal im Hund drinnen.und wenn der Hund diesen Trieb (im Spiel ) ausleben kann,dann ist er -aus meiner Sicht -ein ausgeglichener Hund.
Natürlich gibt es heute noch Leute , die Ihre Hunde über Aggression zum Mann schicken, oder über Meideverhalten zum Beißen bewegen.Über solche Typen solltest du vorgehen,und nicht alle die Schutzdienst machen in einen Topf werfen.
Auch auf die gefahr , dass ich von euch zitiert und berichtigt werde und wieder zitiert und wieder berichtigt werde ,sage ich-
Ich finde , ein schöner Schutz ist eine schöne Sache.
 
Trotz Schutzhundesport, der übrigens unbeirrt von Jedermann, auch von Menschen, die es nicht so genau mit den Gesetzen nehmen, durchgeführt werden kann, ist das Zuchtergebnis des Deutschen Schäferhundes in's Mittelmass abgeglitten. Polizei, Bundeswehr und der Bundes-Grenzschutz deckt das Potential der eingesetzten Diensthunde über andere Hunde-Rassen. Das sind Fakten, die unmstösslich sind.
Nun soll mir keiner mehr kommen und sagen, dass die Ausbildung zum Schutzhund ein Garant für die "Elite-Zucht" des Deutschen Schäferhundes ist. Der Zug ist schon lange abgefahren.
Die Forderungen des TH Olpe sollten uneingeschränkte Unterstützung finden, will man fair und gerecht bleiben.
Wo bitte liegt der Unterschied zwischen den gewünschten Ergebnissen eines Kampfhundes auf der einen Seite, und eines Schutzhundes auf der anderen Seite? Der Mensch ist geneigt, ein einfaches Urteil zu sprechen; er sagt, der Kampfhund sieht seinen Gegner als "Feind" an, den er niederkämpfen will. Der Schutzhund sieht seinen Gegner als "Beute" an, die er besitzen will.
Im Ergebnis sieht es jedoch so aus; in beiden Fällen bleibt der Hund Sieger, der über seine Trieb- und Wehrstärke als Sieger den Ring verlässt. Das fatale daran ist, dass die Zucht vieler Kampfhundlinien sowie die Zucht vieler Schäferhundlinien sich genau auf diese Ergebnisse stützen. Es muss doch jedem Doofen dämmern, dass hier mit zweierlei Maas gemessen wird.

Ilse
 
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