Trennungsangst oder Kontrolle

hunnys

Junior Knochen
nach längerer Zeit möchte ich gerne ein paar Meinungen einholen. Wir haben seit 10 Wochen einen ca 1 jährigen Rüden unkastriert zu uns genommen. Er ist vom Tierschutz und wurde halbverhungert gefunden. Eine Vorgeschichte ist nicht bekannt nur eben, dass er in einem sehr schlechten Zustand gerettet wurde. Gerade in diesem Fall möchten wir natürlich keinen Fehler machen, wobei es aber auch sehr schwierig ist. Er kennt vieles nicht, hat z.B. vor Pferden welche knapp vorbeireiten oder Traktoren Angst. Pferde auf der Koppel sind schon ok, Traktor am Feld weiter weg auch. Alleine bleiben ist schwierig, doch manchmal bleibt er in einem anderen Raum dann aber wieder führt er sich auf wie ein Irrer. im Auto bleiben ist schon ok, er verfolgt auch nicht unbedingt auf Schritt und Tritt ist aber schon aufmerksam wohin man geht. verlässt man den Raum, dann steht er oft an der Tür wenn man zurück kommt. wir haben noch 2 Hunde und es ist etwas stressig, da er hier wie am hundeplatz hektisch ist er schaukelt sich dann gerne auf und meint es geht alles so wie er möchte. unsere jüngere Hündin 6 Jahre mag das gar nicht sie möchte keinen kontakt zu ihm der alte Opa 12,5 möchte keinen Stress mit ihm. würdet ihr meine, dass ist richtige Kontrolle oder ist es Überforderung mit Angst und Unsicherheit gekoppelt. freu mich auf Tipps und Meinungen :)
 
Für mich liest sich das nach einem total unsicheren Hund, der nicht weiß, woran er ist. Was mich bei der Vorgeschichte, was Du so schreibst so gar nicht wundert. Lass dem Hund Zeit sich einzugewöhnen, mach keinen Stress, nur Ruhe und Geduld führen zum Ziel. Daher meine ich doch, dass der eher Trennungsangst hat und kein Kontrollverhalten. Zeig ihm einfach mit viel Geduld neue Dinge, lass genügend Abstand und führ ihn langsam Schritt für Schritt an Neues heran.
 
Er hat halt nie gelernt allein zu bleiben und er ist ja erst 10 Wochen bei euch. Ich hab auch eine erwachsene Hündin übernommen, die zwar allein bleiben konnte aber trotzdem haben wir es bei uns im neuen Zuhause nur langsam gesteigert. Euer Hund (ev. Straßenhund??) kennt ja vielleicht das Leben in einer Wohnung überhaupt nicht, mal ganz abgesehen von "in einer Wohnung eingesperrt sein". Ich denke da braucht ihr viel Geduld und Einfühlungsvermögen.
 
Ich schließe mich da Helga an.
Und eigentlich ist es auch egal, wie man es nennt, bei dieser Vorgeschichte würde ein eventueller Kontrollzwang ja wohl auch aus Unsicherheit und Verlustängsten heraus entstanden sein.
 
Er hat halt nie gelernt allein zu bleiben und er ist ja erst 10 Wochen bei euch. Ich hab auch eine erwachsene Hündin übernommen, die zwar allein bleiben konnte aber trotzdem haben wir es bei uns im neuen Zuhause nur langsam gesteigert. Euer Hund (ev. Straßenhund??) kennt ja vielleicht das Leben in einer Wohnung überhaupt nicht, mal ganz abgesehen von "in einer Wohnung eingesperrt sein". Ich denke da braucht ihr viel Geduld und Einfühlungsvermögen.

Ich schließe mich da Helga an.
Und eigentlich ist es auch egal, wie man es nennt, bei dieser Vorgeschichte würde ein eventueller Kontrollzwang ja wohl auch aus Unsicherheit und Verlustängsten heraus entstanden sein.


Danke meine lieben Michaelas :)

Klingt ja nach Straßenhund und die wenigsten kennen da ein Leben in einer Wohnung oder einem Haus. Meine Sunny kannte zwar schon ein Haus und Wohnung, doch die hatte noch ganz andere Baustellen und anfangs hatte sie auch Trennungsangst. Bei ihr ging das dann doch bald vorbei, dass sie keine Angst mehr hatte, wenn ich nicht da war.

Meine Pflegehündin letztes Jahr, die kannte das auch nicht. Zum Glück war Sommer und ich habe einen ausbruchsicheren Innenhof hier, so hab ich die Tür zum Hofgarten offen gelassen und nach einer Woche hat sie dann abends mal zaghaft reingeschaut. Ich hab sie hat nicht gedrängt, sie ist von ganz alleine wie selbstverständlich dann reinbekommen, weil ja meine eigenen Hunde auch bei mir waren und sie nicht alleine draußen sein wollte.

Man weiß ja wirklich nicht, welche Erfahrungen solche Hunde gemacht haben oder auch nicht. Da braucht es wirklich eine enorme Portion Geduld und vor allem Ruhe und Ausgeglichenheit vermitteln, damit der Hund Vertrauen fassen kann und sich dann sicher fühlt. Dann löst sich auch dieser gordische Knoten alsbald auf.
 
Du hast in Deiner Ausgangsfrage was von Kontrolle geschrieben, daher hat Sabine - puppimaus - das jetzt erwähnt. Daher lass dir nix einreden von anderen. Hier sind gute Ansätze gekommen. Wenn Du magst können wir uns auch per PN unterhalten :)
 
nach längerer Zeit möchte ich gerne ein paar Meinungen einholen. Wir haben seit 10 Wochen einen ca 1 jährigen Rüden unkastriert zu uns genommen. Er ist vom Tierschutz und wurde halbverhungert gefunden. Eine Vorgeschichte ist nicht bekannt nur eben, dass er in einem sehr schlechten Zustand gerettet wurde. Gerade in diesem Fall möchten wir natürlich keinen Fehler machen, wobei es aber auch sehr schwierig ist. Er kennt vieles nicht, hat z.B. vor Pferden welche knapp vorbeireiten oder Traktoren Angst. Pferde auf der Koppel sind schon ok, Traktor am Feld weiter weg auch. Alleine bleiben ist schwierig, doch manchmal bleibt er in einem anderen Raum dann aber wieder führt er sich auf wie ein Irrer. im Auto bleiben ist schon ok, er verfolgt auch nicht unbedingt auf Schritt und Tritt ist aber schon aufmerksam wohin man geht. verlässt man den Raum, dann steht er oft an der Tür wenn man zurück kommt. wir haben noch 2 Hunde und es ist etwas stressig, da er hier wie am hundeplatz hektisch ist er schaukelt sich dann gerne auf und meint es geht alles so wie er möchte. unsere jüngere Hündin 6 Jahre mag das gar nicht sie möchte keinen kontakt zu ihm der alte Opa 12,5 möchte keinen Stress mit ihm. würdet ihr meine, dass ist richtige Kontrolle oder ist es Überforderung mit Angst und Unsicherheit gekoppelt. freu mich auf Tipps und Meinungen :)

Geduld, Geduld, Geduld und nochmal Geduld

Verständnis+ Liebe.

10 Wochen sind gar nix.

Wieso sollte der Hund keine Angst haben, wenn Traktor und Pferd so nahe sind?

Das was er toll macht bestätigen, loben loben loben....und vielleicht kannst Du so einiges, was nicht klappt, noch vermeiden.....

Du gehst schon am Hundeplatz mit ihm, da ist er hektisch...vielleicht ist das einfach zu viel.....



Ruhig Vertrauen und Bindung aufbauen, nur keine Überforderung.....
 
Danke für die Tipps und ihr habt alle Recht Geduld ist ein ganz wichtiger Punkt. Es ist jetzt unser 4. Hund (wir haben noch 2 zu Hause) die letzten 2 und Mo sind alles übernommen aus dem Tierschutz und es ist bisher immer sehr einfach gewesen auch die Zusammenführung und die Einbindung in das Rudel. dieses Mal ist es nicht ganz so einfach unsere 6jährige Hündin geht ihm aus dem Weg unser alter Rüde akzeptiert ihn, er kann aber wegen seiner Gelenke und HD nicht mit ihm herumlaufen und Mo ist da manchmal etwas aufdringlich. ich habe eine sehr liebe und gute Freundin die auch in unserer Hundeschule unseren Kurs macht. Sie hat selber immer Tierschutzhunde und weiß hier auch was uns wichtig ist. Mo macht bei den Übungen mit Eifer mit und kann auch mit den anderen Hunden in der Gruppe. Beim Toben ist er manchmal überfordert aber nicht ängstlich sondern er muss immer alles im Blick haben. Das ist meiner Meinung auch schon Kontrolle. Sobald die Gruppe kleiner ist (3-4 Hunde) geht es ihm besser damit und er hat eine ganz liebe 1jährige Hündin mit der er ausgeglichen herumtobt. Manchmal denke ich, dass ihm unser Rudel zu viel ist, 2 Hunde 3 Streunerkatzen. aber wir wollen unbedingt, dass er dazugehört und setzen alles dran und werden vielleicht so wie ihr meint die Schritte noch langsamer angehen.
 
Danke für die Tipps und ihr habt alle Recht Geduld ist ein ganz wichtiger Punkt. Es ist jetzt unser 4. Hund (wir haben noch 2 zu Hause) die letzten 2 und Mo sind alles übernommen aus dem Tierschutz und es ist bisher immer sehr einfach gewesen auch die Zusammenführung und die Einbindung in das Rudel. dieses Mal ist es nicht ganz so einfach unsere 6jährige Hündin geht ihm aus dem Weg unser alter Rüde akzeptiert ihn, er kann aber wegen seiner Gelenke und HD nicht mit ihm herumlaufen und Mo ist da manchmal etwas aufdringlich. ich habe eine sehr liebe und gute Freundin die auch in unserer Hundeschule unseren Kurs macht. Sie hat selber immer Tierschutzhunde und weiß hier auch was uns wichtig ist. Mo macht bei den Übungen mit Eifer mit und kann auch mit den anderen Hunden in der Gruppe. Beim Toben ist er manchmal überfordert aber nicht ängstlich sondern er muss immer alles im Blick haben. Das ist meiner Meinung auch schon Kontrolle. Sobald die Gruppe kleiner ist (3-4 Hunde) geht es ihm besser damit und er hat eine ganz liebe 1jährige Hündin mit der er ausgeglichen herumtobt. Manchmal denke ich, dass ihm unser Rudel zu viel ist, 2 Hunde 3 Streunerkatzen. aber wir wollen unbedingt, dass er dazugehört und setzen alles dran und werden vielleicht so wie ihr meint die Schritte noch langsamer angehen.

Ich kenn so was ja...und manchmal ist einem die eigene Logik im Weg, man denkt vielleicht nicht dran, dass ein Hund die Welt ganz anders erlebt, als unsereins...

so quasi: Das mag er doch so, das macht er doch so toll, und das ist doch (in unseren Augen) so viel einfacher, so viel weniger belastend als das, was dann überraschenderweise nicht gut geht.....
 
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