Re: Marchegg
Hi Etta,
Original geschrieben von Etta
Die Hunde durften dort innerhalb der Bahn - auf der großen Wiese miteinander Spielen. Die ist ja eh riesengroß und durch einen Zaun von der eigendlichen Rennbahn getrennt.
Etta & Rasselbande
ja siehst Du Etta, und genau das sollte eigentlich nicht sein, wenn man sich ernsthaft und eingehend mit dem Thema "Windhundrennen" bzw. Training eines Windhundes beschäftigt und versucht einwandfrei laufende Windhunde "aufzubauen"!
Ich war viel zu lange "Richter" (int. Jurymitglied) bei nationalen und internationalen Windhundrennen im In- und Ausland, selbst Obmann einer Windhundrennbahn und habe unzählig viele Windhunde von klein an auf eine Rennlizenz vorbereitet (darunter war auch eine spätere Weltmeisterin), aber auch vielen Neueinsteigern, mit nichtlizenzierten Windhunden geholfen habe, ihre Hunde auf Rennen vorzubereiten, und damit ihre Triebe artgerecht ausleben zu können, dass ich manche Dinge halt etwas strenger sehe.
Eine Rennbahn ist "der Arbeitsplatz" für Windhunde (und wie Du sicher weisst, haben die Windhunde den größten Spaß an "ihrer" Arbeit) aber eine Rennbahn ist absolut nicht als Spielplatz für Windhunde geeignet, wenn sie auch mit anderen Hunden an einem Rennen teilnehmen sollen.
Um das kurz zu erläutern: Ein Hund, der auf "seiner" (Heimat)Rennbahn oder im Mittelteil der Rennbahn Woche für Woche "spielen" darf, wird dieses Gelände als "sein Revier bzw. Jagdrevier" betrachten und wird bei einem Windhundrennen, wo dann z. B. (fremde) 6 Rüden Körper an Körper nebeneinander einwandfrei ohne Raufereien oder sonstige Aggression die Beute verfolgen, "unter Umständen" (muss nicht für jeden Hund gelten, insbesondere nicht für Hunde, deren Hetztrieb nicht so stark ausgebildet ist) Probleme haben "Eindringlinge in sein Revier" zu akzeptieren. Die Folge sind dann meist Läufe mit Raufereien, Disqualifikationen und unter Umständen verletzte Hunde. Oft genug beobachtet und erlebt! Und im Gegensatz zu den meisten anderen Hundesportarten, hat man als Besitzer keine Möglichkeit, während des Laufes dann auf den Windhund einzuwirken. Sobald die Hunde aus der Startbox raus sind, "arbeiten" sie völlig ohne Einwirkung. Daher ist es gerade bei dieser Hundesportart besonders wichtig für den Hundeführer, sich beim Training in die "Denkweise" seines Windhundes hineinzuversetzen.
Die Windhund-Besitzer können sich dann überhaupt nicht erklären, warum denn der sonst beim Training immer sooooo brav laufende Hund plötzlich andere (bahnfremde) Windhunde während des Laufes und sozusagen der Verfolgung der (genaugenommen dem Kampf um die) Beute (Hasenfell) angreift und in der Folge dann disqualifiziert wird. Erschwerend hinzu kommt, wenn diese Hundebesitzer auch immer nur auf der eigenen Bahn mit den selben Hunden trainieren und nie auf fremden Bahnen mit fremden Windhunden.
Daher wird man auf den meisten Rennbahnen (und ich kenne nicht nur die österreichischen, sondern auch einige in Deutschland, in der Schweiz und in Holland) , wo auch Hunderennen bzw. internationale Hunderennen stattfinden und ich auch mit meinem Hund teilgenommen habe oder als Funktionär tätig war, keine "spielenden Windhunde" auf der Rennbahn oder im Mittelteil der Rennbahn finden.
Solche Rennbahnen haben - wenn überhaupt - bestenfalls ABGETRENNT von der Rennbahn eine eigene Hundeauslauf- bzw. Hundespielwiese, aber nutzen nicht die Rennbahn selbst als Hundeauslauf oder Spielplatz, so verlockend das auch sein mag.
LG
Inge
PS
das Bild zeigt meinen ersten Afghanen mit seinen auf Rennbahnen erworbenen Trophäen. Sein Abschiedsrennen als Senior hatte er übrigens mit 8 Jahren auf der Rennbahn in Marchegg.