Tierheim Parndorf vor dem Aus

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Junior Knochen
Finanzloch: Tierheim Parndorf vor dem Aus
PARNDORF / Für das Tierschutzhaus Nord stehen 2,5 Millionen zur Verfügung, gebaut wird aber noch nicht.



VON NICOLA VONSTADL

Das Tierschutzhaus Parndorf kämpft bereits seit geraumer Zeit mit schweren finanziellen Problemen. Jetzt hat sich ein freiwilliger Mitarbeiter zu Wort gemeldet, der schwere Anschuldigungen an die politisch Verantwortlichen erhebt. Es wird Zeit, die Aktivitäten der Landesregierung ins rechte Licht zu rücken, heißt es in der Aussendung. Gemeint ist damit das geplante Tierschutzhaus Nord, das in Eisenstadt entstehen soll. Das Projekt wird von Jahr zu Jahr hinausgeschoben und dabei wird auf das einzige bewilligte Tierheim in Parndorf vergessen.

Das Land hat für das geplante Tierheim eine Summe von 2,5 Millionen Euro bereitgestellt. Was spricht gegen die Variante, auf die bewährte Struktur zurückzugreifen und dabei Geld zu sparen, fragt sich der Tierschützer. Die Tatsache, dass das Projekt Tierschutzhaus Nord bereits 2003 beschlossen wurde und wir uns mitten in der Planungsphase befinden, argumentiert der zuständige Agrarlandesrat Nikolaus Berlakovich. Ein neues Tierheim hat für ihn den Vorteil modernster Standards. Wir kommen unserer gesetzlichen Verpflichtung mit den Verwahrungsverträgen nach, erklärt Berlakovich. Ich kann nicht mit Steuergeldern private Vereine unterstützen.

Das Konzept, im Tierschutzhaus Nord Tiere aus dem ganzen Nordburgenland (das Tierschutzhaus Süd scheiterte bereits in der Planungsphase) und aus dem Tierheim Margarethen, das ebenfalls in den nächsten Jahren geschlossen wird, in Eisenstadt unterzubringen, ist für Joko Vlasich, Landtagsabgeordneten der Grünen, keine gute Rechnung: Die Landesregierung ist offensichtlich seit Jahren handlungsunfähig. Er hält zwar am Tierschutzhaus Nord fest, aber: Es muss trotzdem private Einrichtungen, die auch unterstützt werden müssen.
Das sei allein schon wegen der Menge der Tiere nötig. Claudia Herka überlegt inzwischen, im Sommer das Handtuch zu werfen: Das Tierheim ist ein 24-Stunden-Job. Ich bin alleine und ich bin mit meiner Kraft am Ende.
Vom Land hat sie 2006 11.000 Euro für Zwinger bekommen (2005 waren es 30.000), allein die Futterkosten übersteigen jährlich 40.000 Euro.
 
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