Tierarztkosten

Ich denke der Teil ist der Entscheidende (außerdem finden sich hier mWn mehr Österreicher?)

Zur GOT die Stellungnahme einer Tierärztin

Das Problem mit solchen Gebührenordnungen ist,
  1. dass sie sehr kompliziert sind,
  2. dass sie für Laien (und auch für einige Tierärzte) ohne nähere Erläuterung unverständlich sind und,
  3. dass sie auch noch veraltet sind. Die jetzige GOT gilt schon drei Jahre, es sind viele Dinge, die wir heute m.o.w. routinemäßig durchführen, nicht erfasst. Es greift dann die Regelung, irgendwas Analoges zu benennen (§7), was erst Recht zu Missverständnissen mit Laien führt.
Außerdem ist vielen Tierhaltern, die sich in eine Preisdiskussion mit Ihrer Tierarztpraxis stürzen, nicht bewusst, dass die GOT vom Bundesrat verabschiedetes, geltendes Recht mit empfindlicher Strafandrohung ist. Bei wiederholter Unterschreitung der Gebührenordnung droht eine Strafe von 250.000 Euro, wie erst letztlich ein Gericht im Bereich der Tierärztekammer Nordrhein festgestellt hat.

Feste Gebührenordnungen haben aber auch Vorteile:

  1. [*]Sie bieten eine gute Richtlinie für beide Parteien, Tierärzte und Besitzer.
    [*]Sie geben Besitzern zumindestens die Sicherheit, dass ein bestimmter Preis nicht überschritten werden darf und

    [*]sie erlauben durch eben genau das unübersichtliche "Baukastensystem" eine Gesamtleistung so zusammen zu stellen, dass sie einerseits auf die Fähigkeiten der Praxis, andererseits aber auch auf die Bedürfnisse des Besitzers anpassbar sind.
Ein Beispiel:
In einigen Tierarztpraxen wird eine Hündin mit einer gegenüber einer Narkosegas-Inhalationsnarkose mit Intubation (Schlauch in der Luftröhre) vergleichsweise billigen Injektionsnarkose (Spritze), ohne intravenösen Zugang und ohne Tropf - Infusion während der Operation, ohne Überwachung durch ein EKG oder/und einen Atemmonitor, dafür aber unter tatkräftiger Mitarbeit des jeweiligen Besitzers kastriert. Dies spart dann eine Helferin, die ja auch mit ca. 2000 Euro inklusive Lohnnebenkosten monatlich zu den Praxiskosten beiträgt.

Natürlich bewirkt es auch einen Preisunterschied, ob das Tier, noch narkotisiert schlafend, in die Arme des Besitzers gelegt wird. Zu Hause wird er dann, in der Regel als absoluter Laie auf diesem Gebiet, die Aufwachphase, also Atmung und Herzschlag, überwachen, das taumelnde Tier beruhigen, die Exkremente beseitigen und einen halben Tag seiner eigenen (Arbeits-) Zeit investieren. Oder aber dies wird von geschultem Personal in der Praxis in speziell zu diesem Zweck bereit stehenden Tierstationen übernommen, was alles wiederum, na klar, Geld kostet und den jeweiligen GOT – Satz bestimmt.

Minimalmedizin ist nicht jeden Besitzers und auch nicht jeden Tierarztes Sache, dafür ist sie aber eben billiger, als in Tierarztpraxen und -kliniken, die mit einem anderen Standard arbeiten, den man vielleicht nicht nur für sich selbst, sondern eben auch für sein Tier gern hätte.
Und so erlaubt die GOT jedem Besitzer, sich die von ihm gewünschte Leistung (im Rahmen des medizinisch Sinnvollen, beraten tun wir ja alle) heraus zu suchen.
Und so lange eine Praxis bestimmte Dinge medizinisch-ethisch mit sich vereinbaren kann, oder eben nicht, hat eben jeder Besitzer die tierärztliche Betreuung, die er sich für sein Tier wünscht und die er sich leisten will. Umgekehrt, denn auch das regelt ja das Angebot und der damit verbundene Preis, hat auch jede Tierarztpraxis die Kunden, die sie gern bedienen möchte. Nur: Weder in unserem Fach, noch in allen anderen Berufszweigen, gibt es eben einen Rolls Royce zum Preis eines VW Lupo....

Autor und Copyright: Dr. med. vet. Petra Sindern, Tierärztin
http://www.vetvita.de/tierrecht/got/got.shtml

http://www.vetvita.de/tierrecht/got/kommentar.shtml


Edit: Infos bzgl. Ö finden sich im Übrigen auf der Homepage der Tierärztekammer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab das jetzt nur teilweise überflogen (und versteh zugegebenermaßen auch nur die Hälfte..) aber eigentlicht schreckt mich das garnicht.
Uns ist bloß nicht bewußt, was ärztliche/medizinische Versorgung kostet, weil unsere eigenen Arztbesuche meist über die Krankenkasse abgewickelt werden.
Tierärzte sind auch Ärzte!
Natürlich kann ich sagen: Boah, voll arg, die wollten 90€ von mir nur fürs Impfungen auffrischen! Aber es haben 2 Tierärztinnen meine Hündin von oben bis unten gründlich durchgecheckt (bzw. hat eine untersucht und die andere sich darum bemüht, dass meine Maus keine Angst haben muss), wir haben ein paar allgemein Fragen zum Gesundheitszustand meiner Hündin geklärt (war ein Erstbesuch), sie haben ihr die Krallen geschnitten, Zahnstein entfernt und sämtliche Impfungen aufgefrischt. Wenn ich jetzt rechne 30€ Ordi/Untersuchung/Gespräch/Krallenschneiden/Zahnstein + 30€ Tollwut + 30€ Seuchen ist das eigentlich nicht arg, wenn man bedenkt, dass sich 2 Frauen fast eine halbe Stunde Zeit für uns genommen haben.

Wie ich mir zwischen Weihnachten und Silvester ein Stück Zahn ausgebrochen habe (und mein Stamm-Zahnarzt natürlich im Urlaub war) hab ich 90€ nur für die weiße Plombe abgelegt (die Ordi zahlt da ja die Kasse!). Und da hat die Hälfte der Behandlung die Helferin gemacht... :rolleyes:
 
ich versteh auch nicht warum immer gejammert wird. dass Tiere nun mal kosten ist ja nix neues? warum darf ein Tier immer nur wenig kosten (wo bekomm ich das billigste fleisch und blabla)? ein mensch verbraucht genauso kohle. mir hat asta erst seit weihnachten sicher über 2000 euro gekostet. ich bin froh, dass sie gesund wurde und es ihr gut geht. Geld ist relativ und im vergleich mit der tollen "astazeit" nichts wert.
 
Gut ich zahl für impfen inkl. vorab check, krallen wenn nötig kürzen und zahnstein grob entfernen nur 45€ ..
Unser TA hat immer gesagt die Ordi gebühr kommt nur zum tragen wenn man nur hin kommt zum anschauen und sonst keine Leitstung in Anspruch nimmt.

Alles andere an Kosten ist mir soweit egal..was gemacht werden muss wird gemacht..kosten egal. da frag ich vorher auch nicht.

Was mir noch einfällt ist zb. das HD röntgen das hier in NÖ doppelt so teuer is wie in der STMK.
 
ich versteh auch nicht warum immer gejammert wird. dass Tiere nun mal kosten ist ja nix neues? warum darf ein Tier immer nur wenig kosten (wo bekomm ich das billigste fleisch und blabla)? ein mensch verbraucht genauso kohle. mir hat asta erst seit weihnachten sicher über 2000 euro gekostet. ich bin froh, dass sie gesund wurde und es ihr gut geht. Geld ist relativ und im vergleich mit der tollen "astazeit" nichts wert.

Vielleicht bezieht sich das:eek::eek: nicht auf die Kosten, sondern auf die lange Liste....
 
Was mir noch einfällt ist zb. das HD röntgen das hier in NÖ doppelt so teuer is wie in der STMK.

Aber nur halb so teuer wie in Wien ;)
Das sind aber auch keine akuten Fälle, daher steht es jeden frei in das jeweilige Bundesland zu fahren und dort das Röntgen zu machen.

Die Kosten erfrage ich meistens schon vorab, muss ja auch gewährleisten können, dass ich den TA dann auch zahlen kann - feilschen würde mir aber nicht in den Sinn kommen.
Ich denke es wird nicht gejammert, weil man findet, dass der TA oder das Tier das Geld nicht wert wären, aber jeder der schon einen teuren Notfall hatte, weiß, dass es einem preislich da schon ganz schön vom Hocker hauen kann.
 
Ich glaube ob man Tierarztkosten teuer findet oder nicht ist ganz subjektiv und auch vom Erfolg abhängig.
Anfang des Jahres wurde einer meiner beiden Hunde sehr krank. In seiner und meiner Not bin ich dann in das Tierspital gefahren und mein lieber Bub wurde stationär aufgenommen. Soweit so gut. In den ersten Tagen hat die eine TÄ (fluktierender Mitarbeiterstab wie ich jetzt weiß) immer beschwichtigt, wird schon wird schon, dann kam eine andere die gesagt hat das wird nimmer. Das Ende war, das mein Hund unter Schmerzen gestorben ist und das ganze 1500€ gekostet hat. Ich kann gar nicht daran denken, drehts mir schon den Magen um. Außerdem haben sie mir durch das anfängliche beschwichtigen und herunterspielen der Situation die Möglichkeit genommen sofort zu reagieren und den Hund aus dieser Klinik zu nehmen und einen anderen Arzt aufzusuchen. Ich weiß, das war jetztOT aber es soll zeigen, dass man gerne , auch eine große Summe zahlt, wenn das Ergebnis gut ist. Wenn aber alles daneben geht und man dann ein Monatsgehalt hinlegen muss, natürlich sofort, dann wird man die Kosten überteuert finden. Ja , in diesem Fall tue ich das.
Es muss irgendwie alles in einem richtigen Verhältnis zueinander stehen.
Genausowenig sinnvoll ist es aber auch, zu sagen, da reicht ein Röntgen, wenn man aber eigentlich ein CT bräuchte um eine gute Diagnose zu stellen nur um dem Patientenbesitzer Kosten zu ersparen. Einer Bekannten passiert als der Hund einen Kieferbruch hatte.
Ich glaube das ist eine Gradwanderung so wie bei dem Beispiel hier im Forum, als bei Pinkelproblemen sofort eine Blasenpunktion gemacht wurde. Es hat da zwar geheißen es gibt keine Bakterien, die AB wurden aber trotzdem gegeben. da erschließt sich mir jetzt nicht warum das gemacht wurde, wenn das Ergebnis ohnehin wurscht ist.
Ich erwarte mir von einer/m Fachfrau/mann , mir die richtigen sinnvollen Maßnahmen vorzuschlagen .
 
Wir haben in unsere beiden Hunde schon so richtig viel Geld investiert, alles in Ordnung, war halt Pech und wir haben es natürlich bezahlt, ohne zu feilschen.
Aber, bei vielen TÄ ist es halt so, dass sie Untersuchungen machen, die nicht wirklich notwendig sind, einfach weil es gutes Geld bringt.

Mir ist bewusst, dass ein TA ein Unternehmer ist, der Geld verdienen muss und will, aber alles muss im Rahmen bleiben.

Wir gingen mit einem unserer Hunde zu unseren Tierärztinnen, weil er Durchfall hatte, großes Blutbild inkl. Labor und Medikamente, 250,-- das ist doch ein Wahnsinn, das mache ich sicher nie wieder nach 1 Tag Durchfall.
War auch unsere Schuld, weil wir es machen ließen, keine Frage.
Wir haben jetzt den TA gewechselt, nicht nur wegem dem Preis, da haben wir für eine wirklich gründliche Untersuchung inkl. Medikamente 59,-- bezahlt, vorher hätten wir mind. 120,-- dafür bezahlt, da wechsel ich doch gerne.
Wie gesagt, nicht der Preis war entscheidend, sondern noch andere Faktoren, aber ich finde das Geld nicht auf der Straße, da muss ich schon auch drauf schauen.
Meine Freundin sagt immer: "die nehmen es von den Lebenden" und bei sehr vielen TÄ hat sie recht, leider!

Ich würde nie nur wegen dem Preis einen TA wechseln, aber wenn ich wo anders super betreut werde und weniger bezahle, warum nicht?
LG Ingrid
 
bei mir gilt, wer nicht fragt, dem kann nicht geholfen werden.
Im Laufe einer über 20 Jahren langen Zeit standen Tierarztbesuche an. Es waren nicht viele, meine Wuffels waren offensichtlich alle Robust. Ich bin auch nicht gleich losgefahren, weil einer Durchfall hatte. Ingrid macht das ja jetzt sicher auch nicht mehr. Ich habe viel mit der Homöopathie behandelt. In meiner "Bibel" wird sehr ausführlich erklärt, wie man sein Tier entspr. der Arzneimittelbilder einordnen kann. Durch einen eklatanten Futterfehler bekamen 2 meiner Wuffels Exeme. Meine Pelzkappen hatten verschiedene Arzneimittelbilder, einer war ein "Sulfur-Hund, der andere ein Phosphor-Hund. Beide bekamen ihre entsprechenden Mittel, nach 4 Wochen war die Behandlung zu Ende. Das Fell wuchs wieder nach, so wurden sie wieder richtig pelzig. Ein Hund war etwas kostenintensiver. Er musste in der Tierklinik behandelt werden. Vorher habe ich der diensthabenden Ärztin viele Fragen gestellt, damit ich wusste, was zur Anwendung kommt, ob sich das Befindung zum Beginn der Behandlung verschlechtern wird und was für Kosten zu erwarten sind. Die Kosten hielten sich wirklich in Grenzen. Trotzdem starb mein Hund an Multiorganversagen, er durfte nur ca. 2 Jahre bei uns leben. Bevor meine Tierchen Wurmkuren verpasst bekamen, nahm ich 1 Stuhlprobe mit zu TA. Das Ergebnis bestimmte das Mittel und natürlich den Preis. Das mache ich nächsten Monat wieder.Mein Kater OLLY möchte ich entwurmen lassen. Prophylaktisch (vorbeugend). Ich lass mich in Punkto Floh- und Zeckenschutz für Katzen aufklären.
Meine Bibel heisst: Unsere Hunde gesund durch Homöopathie von H.G. Wolff
Ich hoffe es gibt noch dieses Buch, meins ist die 5. Auflage aus dem Jahr
1984.

skaska
 
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