Tardak - chemische Kastration - suche Infos

Petra_VOFF

Anfänger Knochen
Ich verwende Tardak in Zusammenhang von Nebennierenerkrankungen bei Frettchen, was sich bei Hund und Katze Cushing-Syndrom nennt, aber bei Frettchen doch ganz etwas anderes ist. Im Englischen unter Adrenal Disease und in der Fachsprache als Hyperadrenokortizismus bezeichnet.

Ich weiß wofür Tardak bei Hunden verwendet wird, habe hier aber zuwenig Infos über die Verwendung dieses Medikamentes gefunden, außer dass man es nicht regelmäßig geben soll.

Nebennierenerkrankungen bei Frettchen häufen sich verstärkt, es gibt kaum Erfahrungswerte über Entstehen und Ursache dieser Krankheit und es bleibt einem nur ein Experimentieren mit verschiedenen Hormonen (wo die meisten eben nicht für Frettchen sind) oder operative Entfernung der Nebennieren.

Kurze Erklärung zur Auswirkung einer Nebennierenerkrankung:

Kastrierte Tiere zeigen extreme Ranzanzeichen, als wären sie eben unkastriert. Bei Fähen: Anschwellen der Vulva, extreme Anhänglichkeit und extremes Putzen des Frauchen/Herrchens, Hyperaktivität, extremer Fellverlust, Appetitlosigkeit... Bei Rüden: aggressives Ranzverhalten, ständiges markieren und alles "decken wollen", strenger Geruch, hyperaktiv bis sehr nervös, Fellverlust.

Ich hab auf Anraten meines Tierarztes meinen Rüden bereits im Juli 2,5ml Tardak intramuskulär spritzen lassen. Die unangenehmen Symptome verschwanden, Fellverlust blieb - die Wirkung hielt etwa einen Monat an. Anschließend probierte ich Andorcur (ein Menschen-Antiandrogen) welches gar keine Wirkung zeigte. Lupron soll "DAS" Medikament bei Nebennierenerkrankungen bei Frettchen sein, welches ich Anfang Oktober spritzen ließ und keine Wirkung zeigte.

Heute hab ich wieder Tardak spritzen lassen, weil es als einziges Medikament Wirkung zeigte. Ich weiß nicht, wie oft und wieviel ich Tardak bei meinen Frettchen in Zusammenhang mit ihrer Erkrankung geben kann und weiß auch, dass man mir hier darüber keine Auskunft geben kann.

Aber mich interessieren Erfahrungen und Infos über Auswirkungen einer öfteren oder längeren Gabe bei Hunden, ob es irgendwelche Nebenwirkungen gibt. Natürlich weiß ich, dass ich jetzt nicht von Hund auf Frettchen schließen kann, ich muß mich aber informieren. Wir klammern uns einfach an jedem Strohalm bezüglich dieser höchst eigenartigen und völlig unerforschten Krankheit.

Nebennierenerkrankungen sind jetzt nicht in dem Sinn tödlich, sie sind eben höchst unangenehm, weil sie die Ranzsymptome wie bei unkastrierten Tieren durch Hormonüberproduktion - entweder hervorgerrufen durch eine Fehlinformation der Hypophyse, oder durch einen Nebennierenrindentumor (in unseren betreffenden Fällen auszuschließen).

Frettchenfähen (weibchen) sterben an der ständigen Dauerranz, aus der sie nicht rauskommen - ständige hohe Östrogenproduktion verursacht Zerstörung des Knochenmarks, es werden keine roten Blutkörperchen gebildet und die Fähen sterben schlußendlich an Anämie. Rüden bekommen ohne Behandlung Prostataerkrankungen und -tumore. Frettchen allgemein sind anfällig auf andere schlimme Krankheiten, gefördert durch den ständigen "Ranzstress" - es ist auch schlimm mitanzusehen, dass das Frettchen kein normales Frettchenleben führen kann, sondern unter "Dauerstress" steht.

Ich hoffe, ich nerve nicht mit meiner Nicht-Hundebezogenen Krankheit, erhoffe aber doch die eine oder andere sinnvolle Info über Hormone und Hormonbehandlungen bei Hunden.

Infos über Hormone wie Sedometryl, Vetoryl oder anderen zur Behandlung des Cushing-Syndroms bei Hunden - sind ebenfalls sehr, sehr hilfreich.

Wie gesagt, ich erwarte mir jetzt keine "Wundertherapie" und möchte keine Vergleiche ziehen zwischen Hund und Frettchen, suche lediglich nach Ähnlichkeiten bezüglich Wirkung auf Verhalten, auftredenden Nebenwirkungen und Behandlungserfolge.

Ich bedanke mich im Voraus für Eure hilfreichen Antworten!:)

Liebe Grüsse Petra!
 
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