Suchhunde... und die Nichtsuche von Rettungshunden

schnurpsel

Profi Knochen
Ich wollte schon immer mal eine Frage beantwortet haben, die das Rettungshundewesen betrifft.


Vorgeschichte ist die: Vor ein paar Jahren verschwand an unserem alten Wohnort ein älterer Mann. Demenzkrank, sollte ständig unter Aufsicht sein. Seine Frau und er waren wohl im Garten und sie musste drinnen ans Telefon und als sie wieder rausgekommen ist, war ihr Mann weg.


Wie bei uns üblich flog kurz danach der Hubschrauber im Suchflug (macht er im Sommer quasie täglich, sowohl am alten als auch am neuen Wohnort), die Gegend wurde abgesucht OHNE die Anwohner ausreichend zu informieren, was überhaupt passiert ist, was ich auch immer sehr intelligent finde.


In der Nähe der Wohung ist ein Waldstück, auch dort wurde gesucht, es wurde in Gärten geschaut etc.. Leute von einer Hilfsorganisation sind mit Hunden die Anwohner informieren gegangen keiner hat den Mann gesehen, es wurde groß spekuliert, wo er denn sein könnte. Er blieb über Tage verschwunden.


Ehrlich gesagt kann ich nicht verstehen, warum auf der einen Seite Hunde für die Suche ausgebildet werden, es Drogenhunde gibt oder einen Hund, der Brandbeschleuniger auffinden kann, es gibt jetzt einen Hund irgendwo in Deutschland, der bei der Täterverfolgung und Verbrechensbekämpfung eingesetzt wird... aber es scheint weit wichtiger zu sein, einen Hubschrauber über Stunden damit zu beschäftigen, Maisfelder und Feldwege absuchen zu lassen, die durch Waldstücke führen, die Bevölkerung vor Ort NICHT zu informieren (dort, wo mit dem Hubschrauber gesucht wurde, sind auch viele Leute zu Fuß und mit Hunden unterwegs) als einen Hund gezielt zur Personensuche in einem solchen Fall einzusetzen.


Der Mann wurde nach einer Woche gefunden. Von einem Kind, das in einer Tannenschonung verstecken spielen wollte... diese Tannenschonung war 300 Meter von dem Haus entfernt.Der Hubschrauber hat übrigens auch eine Wärmebildkamera aber die nützt nichts, wenn man sich unter Bäumen oder so versteckt.


Ich finde es ehrlich gesagt sehr arm, wenn man auf der einen Seite so dermaßen stolz auf den hier stationierten Hubi ist, das er täglich mindestens 3 Stunden bei gutem Wetter hier über den Siedlungen kreist und die Leute nervt, weil kein Grund zu erkennen ist, WARUM er schon wieder rumfliegt, auf der anderen Seite ständig Berichte kommen, wie stolz man auf die Leistungen von Hunden ist, die kiloweise Drogen erschnüffeln und so weiter und auf der anderen Seite bringt es keiner fertig, einen Hund einzusetzten, der vielleicht innerhalb weniger Stunden den Mann gefunden hätte. Lebend und ohne Tage später einem Kind ein Trauma zu verpassen.


Warum also kann einer der Hunde der beiden hiesigen Rettungshundestaffeln zwar Wasserleichen aufspüren, die unter Wasser dümpeln aber keine menschliche Fährte verfolgen? Warum werden Hunde der hiesigen Staffeln zur Trümmersuche in die Türkei und nach Polen verfrachtet wo sie im Trümmergebiet nach Menschen suchen sollen und hier werden sie offensichtlich nicht zur Suche eingesetzt?


Wieso? Ist der Hickhack untereinander so groß und die Budgets so begrenzt, das es ein Menschenleben nicht wert ist? Die Rettungshundestaffeln verlangen von ihren Mitgliedern vollen Einsatz. Jeden Mittwoch ist Training und jedes Wochenende hat man auch ein paar Stunden einzuplanen, so habe ich das mal mitbekommen. Wer ein paar Mal nicht kommen kann, fliegt raus. Wurde mir so erklärt. Ich finde es auf der einen Seite eigentlich gut auf der anderen Seite überlege ich, wenn das wirklich so streng ist, schreckt es natürlich auch viele Hundebesitzer ab. Die machen dann Fährtenarbeit mit ihren Tieren in einem anderen Rahmen. Somit sind sie aber im Notfall auch nicht zur Hand. Auch wenn sie vielleicht einen Hund haben, der top ausgebildet ist.


In einem anderen Thread steht eine Meldung Hunde erschnüffeln Krebs. Das ist aber wissenschaftlich nicht so belegt, wie manch ein Hundefreund es gerne hätte und wäre wohl uch zu einfach. AUCH wenn es immer mal wieder vorkommt, das Hunde auf Veränderungen so reagieren. Kein Thema. Da versuchen Hunde, entartete Hautstellen abzukratzen oder abzulecken oder reagieren auf kranke Menschen eben anders. Ich habe vorletzte Woche schon überlegt, warum ausgerechnet mein Sohn von so vielen Hunden belagert wird, die ihn alle abschlecken wollen. Als er dann auch eine Hündin streicheln konnte, die sonst keinen an sich ranlässt, habe ich auch gedacht: Ups, genau wie bei Bea... einer Parson-Hündin, die auch nicht jeden an sich ranlässt, sich aber bei ihm sofort auf den Rücken geschmissen hat zum Bauch kraulen lassen. Sie reagieren eben zum Teil anders auf ihn. Mehr erstmal nicht.


Aber warum wendet man das nicht so an, das man mehr Hunde hat, die speziell menschliche Fährten suchen können? (OK, die Krebsstudie ist in den USA gelaufen, dort hat man mehr solcher Hunde)? Warum können Hundehalter, die mit ihren Hunden wirklich gute Fährtenarbeit machen, sich eintragen lassen für solche Notfälle und vielleicht nur einmal im Monat zu einem Gruppentraining auftauchen? Warum werden bei einer Personensuche im Gelände nicht auch genau die Leute angesprochen, die dort wohnen, spazieren gehen oder arbeiten???

Manuela
 
Hallo!

Das ist wirklich tragisch! :( :mad: Wo war das denn?
Also bei uns (bin bei der Staffel Horitschon im Bgld. und war schon auf einigen Einsätzen dabei): das erste, was wir machen ist, das ganze Haus des Vermissten+Garten nochmal mit einem Hund abzusuchen. Es war schon oft der Fall, daß die Hunde dann den Vermissten gefunden haben, der sich einfach am Dachboden etc. versteckt hat und die Familienangehörigen geschworen haben, sie haben schon alles genau abgesucht. Da in der ganzen Aufregung trotzdem leicht was übersehen werden kann, wird also alles nochmal abgesucht.
Dann kommt natürlich die nahe Umgebung dran. Und zwar immer in Begleitung von Ortkundigen bzw. Feuerwehrleuten von dort, da die sich eben auskennen! Z.B: suchten wir einen Autisten, der eher scheu war. Jeder von uns bekam also einen Ortskundigen mit, da diese eben genau wissen, wo gibt es Rohbauten, leerstehende Häuser, Versteckmöglichkeiten und andere Unterschlüpfe. Auch alle Leute, die man unterwegs trifft, werden angesprochen und informiert.
Das das in deinem beschriebenen Beispiel nicht passiert ist, finde ich echt traurig!
 
Das mit der Fährtenarbeit ist eine andere Sache:
die meisten Rettungshunde sind Stöberhunde, sie gehen also keinen Menschenfährten nach. Sie haben gelernt einen Abschnitt nach Menschen zu durchstöbern. Nur in sehr seltenen Fällen, können Fährtenhunde zur Menschensuche eingesetzt werden, nämlich dann, wenn man einen mehr oder weniger genauen Abgangpunkt des Vermissten hat. Z.B: ein Selbstmordgefährdeter, dessen Auto in einem Wald gefunden wird. Da könnte man versuchen, einen Hund auf dessen Fährte anzusetzen. Aber ein Vermisster, der von daheim verschwunden ist, da hat ein Fährtenhund keine Chance, denn man weiß ja nicht genau, wo man den Hund ansetzten muß. Also das ist wirklich sehr schwierig.

Zum Training: wir trainieren auch 2 Mal pro Woche und es wird eine Anwesenheit zu 70% verlangt.
Liebe Grüße, Andrea+Joy
 
Es wurde ja auch spekuliert, das er zu einem Ort seiner Kindheit laufen könnte... ok, ich komme aus der Gegend, habe also mitbekommen, wo die so suchen und habe dann angerufen und denen Tipps gegeben, wo er sein könnte.

Zum Beispiel eine einsame Waldhütte, die man vom Hubschrauber aus eben NICHT sieht und eine Bahnlinie, die noch intakt war als dieser Mensch ein Kind/Jugendlicher war und die jetzt in weiten Strecken verwildert ist. Mit der Bahn könnte er als Kind öfters gefahren sein, weil sie die Stadt und seinen Heimatort der Kindheit verbindet.

Meine Erfahrung war: die Polizei hat sich sehr "gefreut":( , das man ihnen sagt, wo sie denn suchen könnten, wenn so etwas vermutet wird. Die verlassen sich hier irgendwie nur auf ihren Hubschrauber, wahrscheinlich brauchen die eine Rechtfertigung dafür, das er hier steht und wenn es für eine unkoordinierte Personensuche ist. Ich habe jedenfalls eines gelernt: wenn eines meiner Kinder verschwunden sein sollte, bin ich mit der hiesigen Polizei verraten und verkauft. Sie sind auf jeden Fall ein Garant dafür, das ein Einsatz ohne vernünftige Information der Bevölkerung verläuft und die Frage auftaucht, warum es hier Hundestaffeln gibt, die scheinbar nicht vor Ort eingesetzt werden wenn so etwas passiert.

Da kreist bei guten Wetter der Hubschrauber wirklich TÄGLICH in ein bestimmten Stadtgebiet mindestens eine Stunde tief über den Häusern und man überlegt, wie es wohl sein kann, das aus dem Altenheim dermaßen viele Leute verschwinden, das jedes Mal der Hubi kommen muss zum suchen oder ob die Eltern der Gegend so besonders blöd sind, auf die Kinder aufzupassen, das sie den Hubschrauber zur Suche einsetzen oder ob die einfach nur gucken, wo es wen in welcher Bekleidung im Garten zu sehen gibt.

Auf jeden Fall hätten die für das Geld, was der Hubi für solche Flüge in einem Monat verschlingt einen guten Suchhund kaufen und ausbilden können um den dann einzusetzen. Das hätte sicherlich weit mehr Sinn als so viele Flüge, die letztlich die Bevölkerung nerven und auch abstumpfen lassen und es hätte sicherlich auch mehr Erfolg.

Passiert ist das in Norddeutschland, wir haben hier zwei Rettungshundestaffeln, eine vom Bundesverband und eine von den Johannitern. Die Arbeit von der Johanniterstaffel bekomme ich mitunter mit und finde sie ziemlich gut. Die sind mal mit den Hunden auf eine Bohrinsel geflogen worden etc., d. h. denen wird schon eine vielseitige Ausbildung ermöglicht. Die andere Staffel sehen ich eigentlich nur bei einer Messe, wo sie auftreten und auch anbieten, in Schulen zu kommen oder bei Schauvorführungen, wo der Wassersuchhund eingesetzt wird.

Manuela
 
Ich kann nur von Bayern reden. Hier muss die Polizei die RHS "beantragen". Sonst kommen die nicht in den Einsatz.
Dazu muss also der diensthabende Polizist
1. wissen das des RHS gibt und
2. gute Erfahrungen gemacht haben

In Bayern gibt es viele RHS, da sich viele im Streit trennen und ihre eigene Staffel gründen. Das führt z.B. dazu das einige Staffeln momentan keinen bis wenige geprüfte Hunde haben. (Mit zwei Hunden ein großes Suchgebiet absuchen geht nicht)
Desweiteren arbeiten die meisten Staffeln mit Verbellern in der Flächensuche. Dazu muss ich das Gebiet eingrenzen können. Mantrailer werden selten ausgebildet.

Als in Bayern die Eislaufehalle eingekracht ist, wollte die Polizei eine RHS zur Unterstützung haben, nur gibts kaum ausgebildete Trümmerhunde. Klar wozu auch? Bayern ist kein Erdbebengebiet.

Und ICH persönlich finde die RHS-Arbeit in Bayern nicht wirklich überzeugend. Übrigens viele bei der Polizei auch nicht, also werden sie nicht eingesetzt.
 
Aslo ich finde es eine frechheit, daß gerade auf Tips der Bevölkerung keinen Wert gelget wird, bzw. diese nicht mal gewünscht sind! Kann deinen Ärger gut verstehen! Das ist bei uns überhaupt nicht der Fall! Gerade diese Tips sind sehr wertvoll und werden sehr geschätzt!
Wir bekommen meistens schon wenn wir den Einsatzort erreichen, Flugblätter usw und Ortskundige zugeteilt. Da klappt die Zusammenarbeit einfach. Schließlich gehts ja nicht drum, wer den Vermissten findet, sondern daß er gefunden wird!!
Ich finde die Sache mit dem Hubschrauber auch sehr komisch! :confused: Was soll das denn bringen?!
Wir haben z.B. auch immer wieder kleine Vorführungen in Volkschulen. Da wird den Kindern bissi der richtige Umgang und das Verhalten von Hunden erklärt, und von deren Arbeit als Suchhunde erzählt. Für die Kinder immer ein Riesenspaß.
Schade, daß du so schlechte Erfahrungen mit Rettungshundestaffeln hast! :(
 
wenn ich richtig gelesen habe, wurden rettungshunde schlicht und einfach NICHT EINGESETZT... ist doch eh immer die alte leier... es verständigt sie einfach niemand. ich weiss nicht wie es in D ist, aber in österreich kann man auch als privatperson im ernstfall (und das ganze völlig kostenlos) rettungshundestaffeln alarmieren...
 
andrea/joy schrieb:
Schade, daß du so schlechte Erfahrungen mit Rettungshundestaffeln hast! :(

Nein, eher mit der Organisation von deren Einsätzen und dem "Überflüssigkeitsfaktor" sowie mit der Koordination von Personensuche grundsätzlich hier in der Gegend.

Beispiel: an der alten Bahnlinie sind 2 (!!!!) Schäferhundvereine im Abstand von vielleicht 2 Km. Die benutzen z. T. genau einen Teil der alten Linie zum lösen. Ebenso ist (oder war) der Übungsplatz einer RH-Staffel dort. Also was bitte wäre so schwer, wenn in so einem Fall dort eben ein Flugblatt aufgehängt wird und gebeten wird, ob man diesen alten Damm nicht eben bis zur nächsten Kreuzung abgehen könnte mit den Hunden um die Suche zu erleichtern?

Am Moorgebiet gibt es zwei Reiterhöfe - es ist nicht auf EINEM der Höfe ein Flugblatt ausgehängt worden mit der Bitte, bei ausritten (und es sind bei guten Wetter immer Reiter im Gelände!) auf die entsprechende Person zu achten. Kann ja auch sein, das er tatsächlich über einen solchen Weg läuft und man denkt, es ist halt einer von den vielen Menschen jeglichen Alters, die dort spazieren gehen.

Manuela
 
angel schrieb:
wenn ich richtig gelesen habe, wurden rettungshunde schlicht und einfach NICHT EINGESETZT... ist doch eh immer die alte leier... es verständigt sie einfach niemand. ich weiss nicht wie es in D ist, aber in österreich kann man auch als privatperson im ernstfall (und das ganze völlig kostenlos) rettungshundestaffeln alarmieren...
Ich weiß leider nicht wie das in D geregelt ist.
 
Als in Bayern die Eislaufehalle eingekracht ist, wollte die Polizei eine RHS zur Unterstützung haben, nur gibts kaum ausgebildete Trümmerhunde. Klar wozu auch? Bayern ist kein Erdbebengebiet.

Das halte ich schlichtweg für ein Gerücht. Es gibt in Bayern (und im angrenzenden Baden-Württemberg) viele sehr gute Suchhunde für die Trümmer. Soweit ich informiert bin waren auch genügend Teams vor Ort (6 staffeln waren glaube ich alarmiert) weil die Hunde immer nur geschickt wurden wenn wieder ein Loch frei wurde wo der Hund suchen konnte...

@schnurpsel:

manuela, die Hunde von denen Du sprichst, die genau nach einer bestimmten Person suchen heißen Mantrailer (in den USA auch Bluthunde genannt). Das Problem ist, dass diese Art der Suche hier in Deutschland erst in den letzten 5 Jahren im Kommen ist. Vorher gab es hier nur mehr Trümmer und Flächenhunde. (Und Wasser und Lawinenhunde). In unserem Verband (BRH) gibt es bisher noch keinen einzigen geprüften, einsatzfähigen Mantrailer. Dazu ist diese Sparte einfach zu neu. Die Ausbildung ist so zeitintensiv und anstrengend, der Hund muss schliesslich entscheiden können welche Spur die neueste ist (grad in deinem Fall hätte es der Mantrailer schwer gehabt, denn an dem bekannten Ausgangspunkt, dem Haus, gibt es wahrscheinlich huderte von Spuren von dem vermissten Mann)
Dass die Staffeln in eurer Nähe vorwiegend Trümmerhunde ausbilden, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Zumindest geh ich da jetzt mal von uns hier aus in D. Wann hast Du mal einen Trümmereinsatz??? Wenn dann überhaupt im Ausland. (außer man hat ein Jahr wie dieses mit mehreren Dutzend eingestürzten Dächern) Und die meisten verkneifen es sich Hunde nur in den Trümmern ausbilden, denn wenn es gut kommt, dann hast Du ein (hunde)lebenlang enen geprüften, top ausgebildeten Hund, der nie in den EInsatz geht. Bei uns werden fast alle Hunde zweigleisig ausgebildet, sprich Trümmer und Flächensuche. Wo der Schwerpunkt eben auf der Flächensuche liegt, da wir da eben die Einsätze im Jahr haben.

wenn ich richtig gelesen habe, wurden rettungshunde schlicht und einfach NICHT EINGESETZT... ist doch eh immer die alte leier... es verständigt sie einfach niemand. ich weiss nicht wie es in D ist, aber in österreich kann man auch als privatperson im ernstfall (und das ganze völlig kostenlos) rettungshundestaffeln alarmieren...

Leider muss ich sagen, dass meistens erst RHS alarmiert werden, wenn alle anderen Mittel erschöpft sind. Sprich der Heli schon mehrere Runden geflogen ist, die Polizei schon durch die Wälder getrampelt ist und meistens bekommen wir dann auch noch die Suchgebiete zugewiesen, wo abzusehen ist, dass keiner gefunden wird. Auch werden wir meist erst Tage(!!!) nach dem Verschwinden alarmiert...Wobei wir hier es hier im speziellen Fall mit unserer örtlichen Polizei schon gut haben, denn da wir obwohl privater Verein der Feuerwehr angeschlossen sind und die Polizei weiß dass es uns gibt wir noch häufiger und schneller alarmiert werden wie so manch andere Staffeln.
Alarmieren kann unsere Staffel zum Beispiel jede Privatperson. Wenn jemand aus meinem Bekanntenkreis vermisst wäre, würde ich neben der Polizei sofort eine RHS alarmieren. Niemand muss eigentlich auf eine Alarmierung von der Polizei warten, sondern kann es selbst tun. Nur die wenigsten wissen davon. Übrigens ist die Alarmierung von uns kostenlos...:p

Warum können Hundehalter, die mit ihren Hunden wirklich gute Fährtenarbeit machen, sich eintragen lassen für solche Notfälle und vielleicht nur einmal im Monat zu einem Gruppentraining auftauchen?

Das Manuela funktinoert einfach nicht. Fährtenarbeit und Mantrailing sind zwei unterschiedliche paar Schuhe.
Bei der Fährtenarbeit ist dem Hund wurscht wer da langelaufen ist. Der Hund sucht in dem Fall nach Bodenverletzungen (wenn ein grashalm abbricht oder zerquetscht wird, dann werden Geruchsstoffe frei gesetzt und nach denen sucht der Hund). Sobald Du mit einem Fährtenhund auf Asphalt oder SChotterwege kommst ist die Suche beendet.
Beim Mantrailing hingegen wird dem Hund begebracht nur nach dem Individualgeruch dieses EINEN Menschen zu suchen. Mit solch einem Hund kannst Du auch in der Stadt suchen, denn jeder Mensch verliert sekündlich mikroskopisch feine Partikel, welche auf dem Boden landen (meist mir Verwehung)


Warum bei euch keine RHS eingesetzt wurde versteh ich ehrlich gesagt nicht. Aber das liegt eben immer im ermessen der Polizei wenn die Angehörigen nicht tätig werden....:(

Falls noch Fragen offen sind, dann her damit :)

LG, Madlen
 
BubblesLabRott schrieb:
Das halte ich schlichtweg für ein Gerücht. Es gibt in Bayern (und im angrenzenden Baden-Württemberg) viele sehr gute Suchhunde für die Trümmer. Soweit ich informiert bin waren auch genügend Teams vor Ort (6 staffeln waren glaube ich alarmiert) weil die Hunde immer nur geschickt wurden wenn wieder ein Loch frei wurde wo der Hund suchen konnte...
Mag sein, aber zumindest eine der Staffeln (weiß ich sicher) waren ohne Hunde da. Da es ihr nämlich an ausgebildeten Hunden gebricht.
Und da frage ich mich schon...
 
BubblesLabRott schrieb:
Das Manuela funktinoert einfach nicht. Fährtenarbeit und Mantrailing sind zwei unterschiedliche paar Schuhe.
Falls noch Fragen offen sind, dann her damit :)

LG, Madlen

Superherzlichen Dank für die Erklärung!!!!! Weitere Fragen haben sich erst einmal erübrigt! :D

Manuela
 
Mag sein, aber zumindest eine der Staffeln (weiß ich sicher) waren ohne Hunde da. Da es ihr nämlich an ausgebildeten Hunden gebricht.
Und da frage ich mich schon...

Hm, was fragst du dich da?

So eine Ausbildung ist wahnsinnig zeitintensiv und Rettungshunde ausbilden dauert nun mal lange Zeit. Bis man mal eine Staffel aufgebaut hat, die als Ganzes fungieren kann, ist es eine verdammt harte Arbeit.

Oft sind Leute dabei, die Rettungshunde in Pension haben und nun einen neuen Hund ausbilden müssen. An Wissen mangelt es nun meistens also auch nicht.
 
Schnuffelchen schrieb:
Hm, was fragst du dich da?

So eine Ausbildung ist wahnsinnig zeitintensiv und Rettungshunde ausbilden dauert nun mal lange Zeit. Bis man mal eine Staffel aufgebaut hat, die als Ganzes fungieren kann, ist es eine verdammt harte Arbeit.

Oft sind Leute dabei, die Rettungshunde in Pension haben und nun einen neuen Hund ausbilden müssen. An Wissen mangelt es nun meistens also auch nicht.
Vorneweg: Das ist mir klar.
Nur ich habe zuviel schlechte Erfahrung mit Staffeln gemacht. Das gehört auch definitiv nicht hierher.
Aufgrund meiner Erfahrung bin ich kein Fan von Staffeln.
Und damit ziehe ich mich aus dieser Diskussion zurück.
 
keine ahnung warum da keine suchhunde gezielt eingesetzt wurden. aber wie gesagt dafür ist halt eine anforderung bei der jeweiligen organisation notwendig. kommt die nicht, geht keiner in den einsatz.

ich bin bei einer rk staffel aber ich glaube das läuft überall gleich.

warum für solche fälle nicht hundeführer welche fährtenarbeit machen zum einsatz kommen? teilweise kommen die ja. aber das hat halt nix mit der suchhunde arbeit und ausbildung zum suchhund / hundeführer zu tun.

"leider" ist das halt kein "freizeit"vergnügen (bei allem, tiefest respekt zu all den hundesportarten) sondern hier gehts nicht um zeit sondern um menschenleben.

du kannst nunmal keine suchkette mit teams bilden welche das noch nie gemacht haben. du kannst auch keinem hundesportler zumuten bei der suche vielleicht auch mal einen toten zu finden. und es ist halt eine menge verantwortung wenn du ein gebiet als abgesucht erklärst und in diesem gebiet dann nicht mehr gesucht wird.

und diese sicherheit in der arbeit zu erwerben, bedeutet nunmal jede woche für einige stunden zu trainieren. sommer wie winter. sonst wird das nur in wenigen ausnahmefällen etwas.

ich kann die auch genannte ablehnung gegen staffeln sehr gut verstehen und nachvollziehen. es ist aber halt eine teamarbeit und wenn mehr als 3 leute auf einen platz zusammenkommen gibt es einfach immer wieder "diskussionen". aber anders gehts halt nicht.

lg
staffi
 
oft genug ist es leider so, dass es am alarmierungsweg liegt.
da greift zB der gendarm nicht gleich zum hörer und ruft die rettunhsundestaffel an, sondern erstmal seine eigenen hunde, die ja nicht so ganz als suchhunde ausgebildet sind so viel ich weiss, die gehen dann an der leine und mit Bk mitm HF durch den wald. oder es wird erst nur mal die feuerwehr alarmiert und die hundestaffel erst wenn man eh nimmer weiter weiß. und dann spielt auch die politik eine rolle, welcher partei gehört man an und wen alarmiert man dann ? zB die blau/schwarze gendarmerie den roten samariterbund ? :eek: nie und nimmer....

und dem geruch eines bestimten menschen zu verfolgen (mantrailing) wird in Ö ausser in einer ominösen hundeschule sowie der polizeistaffeln meines wissens nicht ernsthaft ausgebildet
 
sim schrieb:
oft genug ist es leider so, dass es am alarmierungsweg liegt.
da greift zB der gendarm nicht gleich zum hörer und ruft die rettunhsundestaffel an, sondern erstmal seine eigenen hunde, die ja nicht so ganz als suchhunde ausgebildet sind so viel ich weiss, die gehen dann an der leine und mit Bk mitm HF durch den wald. oder es wird erst nur mal die feuerwehr alarmiert und die hundestaffel erst wenn man eh nimmer weiter weiß. und dann spielt auch die politik eine rolle, welcher partei gehört man an und wen alarmiert man dann ? zB die blau/schwarze gendarmerie den roten samariterbund ? :eek: nie und nimmer....

und dem geruch eines bestimten menschen zu verfolgen (mantrailing) wird in Ö ausser in einer ominösen hundeschule sowie der polizeistaffeln meines wissens nicht ernsthaft ausgebildet

bez. MT. ernsthaft ausgebildet schon, aber nur kann halt nicht jeder Hund sofort in den Einsatz gehen. 'Das wäre ja unverantwortlich! Da dauert es schon ein paar Jahre. Überhaupt bei so einer "neuen" Ausbildungsmethode........
 
sim schrieb:
und dem geruch eines bestimten menschen zu verfolgen (mantrailing) wird in Ö ausser in einer ominösen hundeschule sowie der polizeistaffeln meines wissens nicht ernsthaft ausgebildet

was ist denn bitte "mantrailing" ???
danke
staffi
 
staffi schrieb:
was ist denn bitte "mantrailing" ???
danke
staffi

...die Hunde von denen Du sprichst, die genau nach einer bestimmten Person suchen heißen Mantrailer (in den USA auch Bluthunde genannt). Das Problem ist, dass diese Art der Suche hier in Deutschland erst in den letzten 5 Jahren im Kommen ist....
 
Alles klar. Na ja fast klar. Sprich ich halte dem Hund eine getragene Socke dieser Person vor die Nase und los gehts.
Jetzt mal laienhaft gesprochen
lg
Staffi
 
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