Stallwechsel wg. Streit - was muss ich beachten?

L

lenchen

Guest
Hallo!

Habe mein Pferdchen seit Jahren im gleichen Reitstall eingestellt, nur jetzt klinkt der Besitzer irgendwie aus und mir wird die Situation zu stressig. Würde mich evtl. für einen Stallwechsel entscheiden und möchte vorbereitet sein auf Steine, die mir vielleicht in den Weg gelegt werden könnten.
Könnten mir Schäden, die das Pferd an Koppelzaun oder Box vor Monaten/Jahren angerichtet hat, z.B. jetzt noch in Rechnung gestellt werden? Womit müsste ich im schlimmsten Fall noch rechnen?
Danke für eure Hilfe!
Lenchen & Vierbeiner
 
Hast du jemals einen Einstellvertrag unterschrieben? Wenn nicht, dann kann dir der Stallbesitzer nicht wirklich was im nachhinein verrechnen, wenn hätte er den Schaden gleich melden müßen (und im Normalfall zahlt das dann eh deine Versicherung!).

Und nochwas, viele melden nicht alle eingestellten Pferde steuerlich, so ists dann oft so das der Stallbesitzer noch weniger möglichkeiten hat dir da etwas anzuhängen, da ja "offiziell" du garkein Einsteller bist (merkt man manchmal daran wenn man die Einstellgebühr bar zahlen soll...).

Ich bin auch schon öfters im Streit aus einem Stall ausgezogen, da gabs nie irgendwelche Forderungen. Außer es wurde schriftlich festgehalten das eine Kündigungsfrist besteht, dann mußt du (wenn du nicht noch das Monat dort bleiben willst) dieses eine Monat bezahlen.
 
ich kann mir nicht vorstellen, dass da was kommen kann und wird!

zieh aus und basta,...

was soll er dir im nachhinein verrechnen?? das müsste er mal beweisen und da wird er sich jetzt schwer tun, nachdem ich annehme, dass es repariert wurde - also bitte!

lg
doris
 
Hast Du einen Einstellvertrag? Wenn ja, hast Du meistens eine einmonatige Kündigungsfrist einzuhalten! Ob Du diese einhalten musst oder nicht - ist unter Umständen auch Ausmachungssache mit dem Stallbesitzer! Wenn Du persönlichen Streit hast tut dies nichts zur Sache, wenn die Leistungen des Stallbesitzers nicht erfüllt werden - sieht die Sache meiner Meinung nach anders aus.

Ich bin auch schon mal von einem Tag auf den anderen ausgezogen, Grund dafür war dass die grundlegeneden Dinge wie Reitplätze, Einstreu, Ausmisten, Heu, Koppelgang für längere Zeit nicht mehr funktioniert haben und ich daraus die Konsequenzen mit Ausziehen gezogen habe. Dies habe ich allerdings schriftlich gemacht!

Bezüglich Beschädigungen sehe ich es so wie Doretta beschrieben hat!

Du kannst auch einfach ausziehen, entweder musst Du Kündigungsmonat im nachhinein zahlen oder nicht und da auch nicht alles, da Du die Anlage nicht benutzt, kein Futter, Einstreu...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Danke für die raschen Antworten!
Nein, es existiert kein schriftlicher/mündlicher Einstellervertrag.
Es wurde nur mündlich die Einstellgebühr/ monatlicher Tag der Bezahlung festgelegt.
Steuerlich sind wir bei unserem Stall sicherlich "U-Boote", da ich die
Einstellgebühr nicht per Überweisung zahlen darf, sondern immer nur bar.

Wie viel im Voraus habt Ihr den Stallbesitzer vorgewarnt über Euren "Auszug"? Seid Ihr Hals über kopf weggegangen?

LG, lenchen
 
lenchen schrieb:
Hallo!

Wie viel im Voraus habt Ihr den Stallbesitzer vorgewarnt über Euren "Auszug"? Seid Ihr Hals über kopf weggegangen?

LG, lenchen

Wenn kein Einstellvertrag da ist - kommt es auf die Situation an.

Wenn ich Angst hätte, dass es meinem Pferd (noch) schlechter geht, sobald der SB weiß, dass ich ausziehe - würde ich es erst am Tag des Auszuges sagen.

Wenn man halbwegs im Guten geht ist´s sicher kein Problem es auch 2,3 Wochen vorher zu sagen.

Ich hab es bisher - bis auf ein einziges Mal - eigentlich immer ein Monat vorher gesagt. War mir aber eigentlich auch sicher, dass es meinem Gauli deshalb nicht schlecht geht.
 
Es wäre fair, wenn du dem SB mitteilen würdest, das du einen neuen Stall suchst. Denn dann kann er sich auch um einen neuen Einsteller kümmern. Es gibt immer zwei Parteien bei der Sache und beide sehen es oft eben unterschiedlich.

Bist du "unfair" kann sich das auch unter den Stallbetreibern herumsprechen - genau so, wie sich hier in der Gegend herumspricht, welcher Pferdebesitzer unzuverlässig ist oder aus dem Stall geworfen wird, weil er keine Stallpacht bezahlt, wer Hetzkampangnen betreibt etc.

Auch wenn du der Ansicht bist, das dein SB dir blöd kommt, dann solltest DU wenigstens fair sein. Wenn du meinst, er klingt z. B. aus, weil er Heu und Stroh (als Beispiel) zuteilt und nicht möchte, das man davon endlos nimmt: erkundige dich mal nach den aktuellen Preisen dafür. Die sind derzeit zumindestens hier in der Gegend echt astronomisch. Oder möchtest du, das die Stallpacht erhöht wird?

Ebenso diverse Leistungen, es geht nicht immer alles von heute auf morgen, dafür habe ich Verständnis. Manchmal hat der SB halt auch eigene Probleme und bemüht sich, alles trotzdem am Laufen zu halten, auch wenn es nicht immer hundertprozentig klappt.

Anstatt dann (VIELLEICHT) sich nur hinzustellen und zu sagen: "He, das ist aber jetzt absolut scheiße, was hier läuft!" sollte man vielleicht auch mal gucken, WARUM es so ist und im Notfall auch mal Hilfe anbieten. Selbst wenn man Stallpacht bezahlt und VP vereinbart ist.

Ich kenne einen Haufen Stalltouristen, die meckern über jeden Stall und besonders dann, wenn mal was nicht so klappt, wie sie es sich vorstellen. Aber auf der anderen Seite wissen die dann auch, das es im Betrieb vielleicht grad mal hakt und blubbern dennoch rum. Mehr zahlen wollen sie aber dann nicht dafür, das der Betrieb zusätzliche Kräfte einstellt um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Stallbetreiber sind auch Menschen, derzeit mit einem Haufen Verordnungen und ettlichen Steueranhebungen ziemlich reglementiert und oft am überlegen, was sie wie drehen können, um die Stallpacht nicht anzuheben und die Einsteller nicht zu vergrätzen und auf der anderen Seite selbst nicht bankrott zu gehen.

Vielen der Stalltouris, die ich kennen gelernt habe, wünsche ich letztlich (als selbst Einstellerin über Jahre) nur noch eines: Das sie KEINEN Stall mehr finden und ihre Pferde in Eigenregie unterbringen müssen, damit sie endlich mal kapieren, was da alles dran hängt. Vielleicht macht dann davon ja jemand auch einen kleinen Einstellerstall auf - und merkt am eigenen Leib, wie "toll" es ist, von heute auf morgen vor einem leeren Stall zu stehen, weil die Einsteller einfach die Sachen gepackt haben. Besonders prickelnd, wenn dann grad eine größere Rechnung zu begleichen ist und man das dann nicht kann.

Ich war auch oft nicht so zufrieden mit dem, was im Stall abgelaufen ist. Aber ich habe fast immer auch verstanden, WARUM es manchmal einfach so ist, wie es ist und wenn irgendwie erforderlich, helfe ich gerne auch mit, meine Tochter ja sowieso. Man lernt dabei wirklich eine ganze Menge - auch über die ganzen Auflagen und EU-Vorschriften, die das SB-Dasein zur Hölle machen können. Der SB kommt einem manchmal auch finanziell entgegen wenn man hilft, d. h. meine Tochter verdient sich da Taschengeld.

Manuela
 
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