Montag bringt Ö1 um 16°° eine wirklich hörenswerte Reportage. Raubt einem alle Illusionen, daß es in Österreich eine unabhängige Polizei und Justiz gibt.
Nur wie sehr sich eine bestimmte Partei diesen Staat herrichtet und jegliche Rechtsstaatlichkeit mißbraucht, realisiert man erst nach dieser Sendung:
Nur wie sehr sich eine bestimmte Partei diesen Staat herrichtet und jegliche Rechtsstaatlichkeit mißbraucht, realisiert man erst nach dieser Sendung:
Hörbilder *
Am 21. Mai 2008 werden im Zuge einer österreichweiten Razzia durch die Polizei zehn Personen festgenommen. Sogenannte
"radikale Aktivisten" unterschiedlicher Tierschutzorganisationen. Darunter DDr. Martin Balluch.
Den festgenommenen Personen wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, Mitglieder einer kriminellen Organisation zu sein, die
für Brandstiftungen und diverse Anschläge auf Lebensmittelkonzerne, Bekleidungshandelsketten etc. verantwortlich sei. Am 2.
September 2008 werden die Tierschützer aus der Untersuchungshaft entlassen. Nach mehr als 100 Tagen.
Elf Monate später, im August 2009, wird ein Strafantrag gegen zehn Tierschützer vorgelegt. Vier der zehn Beschuldigten (darunter
auch Martin Balluch) werden sich im März 2010 ausschließlich wegen Paragraf 278a StGB vor Gericht verantworten müssen.
Dieser Paragraf soll vor global agierenden Terrorgruppen und den Netzen der organisierten Kriminalität schützen. Neu ist,
dass er auf Tierschützer angewendet wird.
Das Radiofeature erzählt vom Versuch, den Grausamkeiten der Fleisch-, Pelz- und Jagdvieh produzierenden Industrie mit legalen
Mitteln entgegenzutreten und mit Kampagnen die Öffentlichkeit zum Umdenken zu bewegen. Und vom Versuch, einen erfolgreichen
Tierschutzaktivismus (2005 Verbot von Pelztierhaltung, seit 1. Jänner 2009 Verbot von Hühnerlegebatterien in Österreich) dank
des Paragrafen 278a StGB mundtot zu machen und von den Straßen zu bekommen.