Konservative amerikanische Organisationen gehen auf Konfrontation zu den Machern eines Musikvideos, in dem Helden aus dem Kinderfernsehen wie der lustige Schwamm SpongeBob auftreten. Focus on the Family und andere Gruppen sind der Ansicht, dass das Video, ein Remake des Hits We are family von den Sledge Sisters, als Transportmittel für homosexuelle Propaganda missbraucht wird. Das Video soll im Frühjahr an amerikanischen Schulen verschickt werden und dort für Toleranz werben. Die Produzenten sagen, die aktuelle Attacke basiere wohl auf einem Missverständnis. ProduzentNile Rodgers glaubt, dass die konservativen Gruppen seine Foundation mit einer anderen Organisation mit gleichen Namen verwechselt haben, die schwule Jugendliche unterstützt, mit der er jedoch nichts zu tun habe. Im Video werden neben SpongeBob auch andere Lieblinge der Kinder gezeigt, wie Bob the Builder und Charaktere aus der Sesam Straße sowie der Muppet Show.
SpongeBob, der im Kinderkanal Nickelodeon zu sehen ist, wird bisweilen als Symbol für schwule Männer in den USA angesehen, offensichtlich weil er regelmäßig mit seinem Kumpel Patrick Händchen hält. Seine Schöpfer streiten ab, dass er schwul ist, jedoch ist er nicht der erste Charakter, der eine derartige Diskussion auslöste. Bereits 1999 betitelten Konservative den Handtaschen tragenden männlichen Teletubby Tinky Winky als ein schlechtes Vorbild.
Nile Rodgers, Komponist des Songs und Gründer der We are Family Foundation (WAFF), die das neue Video umgesetzt hat, sagt, dass es beabsichtigt sei, Kindern Werte wie Gleichheit und Zusammengehörigkeit näherzubringen. Wir glauben, dass es der erste essentielle Schritt ist seinen Nachbarn zu lieben. Und weil das spannende Format Spaß macht, ist es leicht für Kinder, diese Lektion zu lernen, so Rodgers. Konservative hingegen sehen in dem Video einen hinterlistigen Versuch zur Förderung von Homosexualität. Sie verweisen auf die Tatsache, dass der WAFF Unterstützung von liberalen Gruppen erhält, die unter anderen sexuelle Toleranz fordern. Paul Batura von der Organisation Focus on the Family geht sogar soweit, von Gehirnwäsche zu sprechen, so die New York Times. Mark Barondeso, Sprecher der WAFF, äußerte sich der Zeitung gegenüber folgendermaßen: Jeder, der denkt, dass das Video Homosexulität unterstützt, sollte mal seinen Arzt aufsuchen und seine Medikamentendosis erhöhen.