Spezialfall? Doggen-Labi-Mix sucht Hilfe oder echten Partner!

labidog

Anfänger Knochen
Doggen-Labi-Mix Rufus sucht auf diesem Wege Hilfe oder einen treuen Freund fürs Leben.

Ich bin jetzt geschätzte 4-5 Jahre alt. Mein Frauchen holte mich am 23. September 2003 aus der Tierabdeckerei in Sopron. Eigentlich sollte ich nur ein paar Wochen bei ihr in Pflege bleiben, bis sich ein neues Heim für mich gefunden hätte, aber es sollte anders kommen.

Die Wenigen, die sich für mich interessierten, schienen nicht wirklich geeignet: Bei den einen gab es kleine Kinder und man wünschte sich einen ruhigen, großen Gesellen (groß bin ich ja aber ruhig????), bei den anderen zeigte ich mich von der Seite Kommt mir nicht zu nahe!

Anfang 2004 wurde ich kastriert. Mit dem dämlichen Trichter kam ich überhaupt nicht zurecht und so eskalierte eine spielerische Situation in einer Beißattacke auf mein Frauerl. Und: ich kann seither fremde Hunde nicht mehr ausstehen. Grade meine beiden kleinen Hausgenossen sind von mir geduldet.

Mein Frauerl war bemüht, das Beste für uns daraus zu machen und ging mit mir auch einige Male zum Training bei Georg Sticha. Sein Urteil: Ich bin angst-aggressiv. Die Stunden bei ihm brachten uns wieder auf einen Level, auf dem mein Frauerl und ich wieder miteinander reden konnten, aber: Abgesehen von den Kosten, die auf Dauer für sie nicht tragbar waren, kam noch hinzu, dass sie den ganzen Tag berufstätig ist und die Zeit, um sich wirklich mit mir auseinanderzusetzen wurde statt mehr immer weniger.

Dann bekam ich im Herbst eine Ohrenentzündung. Und nachdem mein Frauerl keinen Weg fand, meine Ohren ungefährdet zu behandeln und sich auch niemand fand, der ihr bei der Lösung dieses Problems mit mir tatsächlich helfen konnte (es gab in diesem Forum wegen meinem Problem auch eine Anfrage), riet mein Tierarzt zu einem operativen Eingriff, einer Gehörgangserweiterung. Die wurde auch vorgenommen. Aber ich habe nach wie vor Beschwerden und lasse mir nun auch keinen Beißkorb mehr anlegen.

Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, wurde mein Frauerl Anfang des Jahres auch noch schwanger. Sie hatte die Hoffnung, nun mehr Zeit für mich zu haben, um mit mir zu trainieren und mich auf den künftigen Familienzuwachs vorzubereiten, aber wieder kam alles ganz anders: Es haben sich bei ihr gesundheitliche Probleme eingestellt und sie musste mittlerweile zweimal operiert werden. Und während sie sich an die Hoffnung klammert, doch mehr Zeit und Geduld und vor allem Konsequenz für mich aufbringen zu können, drängt der Herr des Hauses darauf, dass sie für mich so schnell wie möglich einen neuen Platz findet. Sie selber ist nicht begeistert davon, meint aber, dass sie mir zumindest den Versuch schuldet, einen besseren Platz für mich zu finden.

Ich bin niemand, der sich von heute auf morgen auf jemand Neues einstellt. Fremde und Kinder genieße ich mit Argwohn, Hunde/Katzen/Schafe etc. jage ich.

Wenn ich schon unbedingt das Heim wechseln soll, dann wünsche ich mir jemanden, der viel Zeit für mich aufbringen kann und möchte und mir viel Geduld, Liebe und Konsequenz entgegenbringt. Jemand, der wirklich etwas von Hund versteht und dem ich die Mühe Wert bin.

Nun frage ich mich: Fühlst du dich von mir angesprochen?

Und mein Frauerl postet das ebenfalls in diesem Forum, weil ...:

Vielleicht finden sich hier ja auch ein paar wertvolle Hinweise/Tipps/Ratschläge, damit Frauerl und ich das Zusammenleben doch noch "rechtzeitig" besser für alle Beteiligten gestalten können. Gerade auch im Hinblick auf den Familienzuwachs, der im September an Land schwimmen soll.
 
ich kann mich an den damaligen ohren-hilfeschrei erinnern glaub ich :)

konnte euch eure situation ja so nachfühlen......glaube auch, damals schon geraten zu haben, den mauli wirklich nur als letztalternative zu geben. meiner ist ja ebenfalls angstaggressiv, nicht zuletzt AUFGRUND einer solchen ohrenentzündung, und hat den mauli durch die behandlung nun automatisch mit schmerz verknüpft.

HILFE kann dir nur ein professioneller trainer geben, ich kann dir nur sagen wie wir mit unserem hund arbeiten bzw. gearbeitet haben und auch weiterhin werden.

meine kampfbestie ist mittlerweile der oberschmusehund zuhause :). wir haben in den letzten drei monaten so drastische fortschritte gemacht, daß ichs selber noch nicht glauben kann. sogar bauchikraulen ist mittlerweile beliebt beim hund, obwohl er dabei liegt (noch dazu am rücken). das betaisodona haben wir wieder im apothekenschränkchen verstaut, dort darf es ab jetzt vor sich hinstauben :).

aber maulkorb, kann ich heut noch vergessen. wenn er ihn überhaupt jemals wieder akzeptiert, dann dauert das sicher lange. aber die nase steck ma mittlerweile schon wieder rein um das leckerlie zu holen, also hab ich da auch noch hoffnung:). vorher hamma schon zähnegefletscht, wenn ma das ding gesehen haben......

allerdings bei kommendem kind, weiß ich nicht so recht. angst-aggression geht NIE ganz weg. du kannst die grenzen versetzen, die zum auslöser führen und die toleranzgrenze erhöhen, aber wenn der hund in irgendeiner situation wieder zu große angst hat, wird er wieder reagieren. das solltest auch bedenken.....
 
@ET01:
Ja, dein Erinnerungsvermögen hat dich nicht getäuscht. Und ja, sicherlich bedarf es eines Trainers oder einer Person, die eventuell eine Trainerausbildung macht und sich speziell eines "eher schwierigen" Hundes annehmen möchte. Wobei Rufus nicht schwierig im eigentlichen Sinn ist. Es werden immer wieder die Grenzen ausgetestet, aber ich bin einfach oft zu erschöpft und dementsprechend bequem, um richtig darauf zu reagieren. Aber: Wenn man mit Rufus arbeitet, dann zeigen sich auch Fortschritte. Nur ist das große Manko auf meiner Seite: die fehlende Konsequenz.

Dieser Hund ist bei mir zwar sicher nicht in den allerschlechtesten, aber auch sicher nicht in den wirklich richtigen/geeigneten Händen. Dazu kommt einfach die Tatsache, dass ich mir keinen Trainer mehr leisten kann. Und die Zukunft verspricht in der Hinsicht nun auch nicht gerade rosiger zu werden.

Und, ja, sicher liegt mir auch daran, dass unser Familienzuwachs nicht zu Schaden kommt. Aber, ich möchte Rufus weder "abschieben" noch ihn einschläfern lassen. Warum denn auch? Außer dem Ohrenproblem ist Rufus ein gesunder Hund. Und mit der richtigen Erziehung auch sicher ein toller Hund (Ist er ja jetzt schon, nur eben mit ... Handicap).

Wenn sich "der/die Richtige" für ihn finden ließe ... ach, auch wenn es Monate dauern sollte oder gar erst nächstes Jahr ... wenn sich eben der Super-Partner/Kumpel/Freund finden ließe, der außer über die Liebe zu und die Zeit für Rufus auch eben über die ganz wichtigen Fähigkeiten, nämlich Können/Kenntnis, Geduld und Konsequenz verfügt ..., dann wäre das einfach ein Traum.

@ Sylvia & Bande:
Nein, nicht dieser Rufus, aber er kommt aus der gleichen Richtung.

In den nächsten Tage wird es auch ein paar Bilder von Rufus online geben.
 
@labidog ein angst-aggressiver hund der die grenzen austestet????

ich glaube da liegt euer problem, wenn er wirklich angst-aggressiv ist testet er mal gar nix. er fühlt sich bedroht und reagiert. wenn du dann auch noch reagierst, dann sieht er sich (wenns wirklich aus angst heraus war) bestätigt, denn du tust ihm ja wirklich was, die bedrohung ist also wahr.

es ist schwer und zehrt wahnsinnig an den nerven, aber ich habe ignoriert. wenn er geschnappt hat, hab ich mich umgedreht und bin gegangen...entweder in ein anderes zimmer (türe zu, hund aussperren) oder ins bad betaisodona-vorrat schmälern. er kann ja nix dafür, daß er sich fürchtet und glaubt du tust ihm was.

außerdem gleichzeitig herausfinden warum er jetzt geschnappt hat , dann die situation eine zeit vermeiden und nachdem gras über die sache gewachsen ist, langsam darauf hintrainieren, diese situation in zukunft auch ohne schnappen durchzustehen.

ich kann dir nicht wirklich was raten, übers internet schon überhaupt nicht. alleine schon weil ich nicht weiß, wovor sich euer hund fürchtet und ab wo er reagiert. außerdem ist die thematik viel zu komplex fürs internet. von wo bist du denn? könnte dir nur anbieten, daß ma sich mal zusammensetzt und erfahrungen austauscht. vielleicht fände man gemeinsam einen weg. wichtig ist der vertrauensaufbau, wer vertraut fürchtet sich nicht (zumindest nicht mehr vor euch) und den erreicht man in dem fall sicher als letztes durch zurechtweisungen (auch wenns am naheliegendesten ist, ich wollte anfangs auch durch die wand ;) )

allerdings muß ich dennoch sagen, ich würde einen angst-aggressiven hund niemals zu einem kind geben oder ihm eines zumuten. wenn ich an meinen denke, da käms ziemlich schnell zu üblen troubles. so kinder sind lästig und da fühlt sich so ein hund schnell bedrängt oder bedroht.
 
Ich, Rufus, suche auch jetzt noch einen guten Platz.
Da Frauerl sich aber nicht drauf verlassen kann,
dass sich tatsächlich jemand für mich interessiert,
soll die Zeit nun auch nicht ungenutzt verstreichen.

Ab morgen, 1.6.2005, wird es also mehr über mich auf
meiner Homepage zu lesen und zu sehen geben und
vielleicht gibt es ja doch den einen oder anderen nützlichen
Rat, der bei mir umgesetzt werden kann.

Mein Hauptproblem ist nach wie vor der Ohrbereich.
Hier hat sich tatsächlich noch nicht ein einziger Spezialist
hilfreich dazu äußern können oder wollen, wie man
mich dahin bringt, dass ich mich - ohne Faschiertes aus meiner
Umgebung und meinen Nächsten zu machen und/oder
dem Zwang von "Drogen-Verabreichung" ausgesetzt
zu sein - freiwillig behandeln lasse.

Und mein absolutes Malheur ist, dass Frauerl sozusagen
Alleinverdienerin ist und in ihrer dzt. "Umständen" einfach
nicht mehr genügend "Zaster" für einen Trainer für mich
aufbringen kann (und sie hat wirklich schon eine ganze
Menge Geld für mich ausgegeben).

Bis bald

liebe Grüße

euer RUFUS
 
ET01 schrieb:
ich kann dir nicht wirklich was raten, übers internet schon überhaupt nicht. alleine schon weil ich nicht weiß, wovor sich euer hund fürchtet und ab wo er reagiert. außerdem ist die thematik viel zu komplex fürs internet. von wo bist du denn? könnte dir nur anbieten, daß ma sich mal zusammensetzt und erfahrungen austauscht. vielleicht fände man gemeinsam einen weg.

doch ich hab dir hilfe angeboten :). bin zwar kein spezialist, aber ich bin den gleichen steinigen weg gegangen. nur bin ich halt schon ein stücki weiter und nimma am anfang....aber am ende auch noch lang nicht. ich glaub das ist man bei angstaggression aber eh nie....
 
also ich wäre an rufis interessiert !!!

1) weil er aramis sehr ähnlich sieht (sind ja auch rasseverwandt).

2) weil mein onkel einen hund sucht, bei dem es einem hund mehr als bestens geht.

3) weil es sich um einen kurzhaarigen, großen, lebendigen hund handelt, genau das was wir suchen.

jetzt aber frage:

wichtig wäre zu erfahren:

- wie reagiert er auf vögel als hausgenossen ???
- wie reagiert er auf artgenossen ???
- kann man ihn mal persönlich kennen lernen ???

lg
 
Hallo akela1,

danke für dein Interesse.

Bevor ich kastriert wurde, hatte ich mit anderen Hunden eigentlich keine (zumindest keine offensichtlichen) Probleme. Seit meiner Kastration ist das aber anders: Meine beiden hündischen Hausgenossen waren ja nun schon da, wir haben uns aneinander gewöhnt. Aber jeder fremde Hund regt mich auf. Es bedürfte also viel Gewusst-wie, Geduld und Zeit, um mich soweit zu bringen, dass ich nicht bei nächster Gelgenheit auf andere Hunde losgehe.

Alles, was sich bewegt und von Haus aus "flüchten" kann, wird von mir gejagt - wenn man mich lässt.

Ich habe auch viele "liebe" Seiten und die Fähigkeit zu lernen, wenn man sich mit mir auseinandersetzt.

Im Moment ist ein direktest Kennenlernen etwas schwierig, denn ich lebe ca. 95 km östlich von Wien und mein Riesenproblem: Ich lasse wegen meinen Ohrenbeschwerden keinen Beißkorb an mich ran (Frauchen wird morgen deshalb wieder einmal den Tierarzt konsultieren). Aber man kann mich bei ernsthaftem Interesse auch gerne besuchen.

Frauchen sagt, es mache aber nur Sinn, wenn man sich vorher im Klaren darüber ist, dass ich kein Schmusehund bin, sondern ein Kerlchen, das viel Aufmerksamkeit und Arbeit braucht.

Hat denn dein Onkel Erfahrung mit - ähem - "Hunden mit Vorgeschichte"?

Fragt
neugierig geworden

Rufus
 
Hallo ET01,

ja, hast du :-)

Du wirst von mir noch am Wochenende "lesen".
Die Geschichte ist ganz schön verzwickt und
wird noch viel verzwickter.
Melde mich auf alle Fälle mit mehr Details dazu.

HG
Rufus Frauerl
 
ich merks, daß sie verzwickt ist....wars aber bei uns auch. wir hatten sehr heftige 6 monate...aber nun scheint die sonne :). kannst mich auch anrufen wennst magst, ist vielleicht kommunikationstauglicher als schreiben.....

du wegen der sache mit dem ohr.....frage: SPIELT rufus?? also mit euch jetzt...bzw. ist er generell ein verspielter hund?
 
Hallo ET01,

spielen ... das ist etwas, das wir mit ihm üben sollten.
Nein, eigentlich kein "verspielter" Hund.

Gesundheitlich geht es dzt. insoweit bergab, als
mein Arzt nun dringend angeraten hat mich freistellen
zu lassen. Wenn auch körperlich eingeschränkt, so kann
ich die Zeit ja nicht ungenutzt verstreichen lassen,
wenn ich Rufus wenigstens ein bisschen vorwärts bringen will.
Die Haupt-Problemzone bin ja schlussendlich ich selber.

Aber ich bin kein Profi und sicher weitab mich "Hundekenner"
schimpfen zu können. Mir fehlt die Geduld und Ausdauer,
ich muss/müsste mich in erster Linie erstmal selber "erziehen".

Der Witz und das Drama ist ja, dass ich von zwei Seiten
wirklich gute professionelle Hilfestellungen bekommen habe:
Von Georg Sticha und von einem Schlegel-Schüler.
Schon die teilweise Umsetzung der Anleitungen haben bei
Rufus ja auch angeschlagen. Das zeigt mir, dass bei Rufus
sicher nicht Hopfen und Malz verloren gegangen ist.

Seufz ...

Das angekündigte Tagebuch soll helfen, Rufus von allen
Seiten zu zeigen, aber auch herauszufinden, wo die
wirklichen Schwachstellen liegen, wo Dinge richtig gemacht
werden und wo etwas unbedingt anders gemacht werden sollte.

Und vielleicht auch "beweisen" wie schnell oder wenig schnell
Fortschritte gemacht werden.
 
labidog schrieb:
Hallo ET01,

spielen ... das ist etwas, das wir mit ihm üben sollten.
Nein, eigentlich kein "verspielter" Hund.

ey das is doof....ich hab bei scooby sehr viel über spiel gemacht punkto angreifen und halten. aber scooby war immer schon ein sehr verspielter hund, spielen ist sein leben und auch das arbeiten mit ihm, ist so aufgebaut als würden wir spielen....bzw. spielen wir mit ihm, aber gezielt in die richtungen wo er normal reagieren würde. da ers aber als spiel sieht, sieht ers lockerer und reagiert nicht und lernt dabei gleich, daß ihm eigentlich ja gar nix passiert.

vielleicht findest ja die zeit zum spielen "lernen/üben" wenn du freigestellt bist. bei uns war das spielen, der wichtigste faktor....ohne dem wären wir heute nicht da wo wir jetzt sind.

auch der beisskorb ist zeitweise jetzt spielzeug...wir spielen mit dem mauli mit ihm....ohne aufsetzen natürlich. vorher isser ja schon ausgezuckt wenn man den mauli nur hochgehoben hat, seit der ohrensache. heute steckt er freiwillig seine nase wieder rein....nur ganz kurz, aber immerhin.
 
also mein onkel hat nicht unbedingt die erfahrung mit schwierigen hunden, dafür wäre ich dann da.

ist halt blöd, wenn man sich nicht treffen kann.

bevor ihr ihn aber ins tierheim abschiebt oder so, kannst du dich ja bei mir melden.

schick einfach eine pn oder mail.

lg
 
Hallo ET01,

ja, das Spielen ... wichtiger Faktor.
Wie gesagt: Details folgen noch, nach und nach.

Liebe akela1,

ich bin weit davon entfernt, Rufus abzuschieben. Mein Herz hängt an dem Hund, auch wenn ich es mit ihm bis jetzt noch nicht sooo weit gebracht habe. Ich beuge mich hier "dem Druck von außen", indem ich versuche und einem Versprechen nachkomme, einen Platz für ihn zu finden. Ich habe seinetwegen (und eigentlich meinetwegen) Probleme mit der gesamten Family und meinem Partner. Rufus hat seine "Problemzonen", aber auch jede Menge liebenswerte Eigenschaften. Auch von denen wird hier nach und nach berichtet. "Bevor Sie ihn in ein Tierheim geben, haben Sie den Mut und die Verantwortung und lassen ihn einschläfern" - so mein Tierarzt. "Bringen wir ihn in ein Tierheim" - so mein Partner. Für mich kommt weder das eine noch das andere in Frage. Dem Hund ist zu helfen. Daran glaube ich.

Und man sieht es ja an der Resonanz. Welche Chancen werden einem Hund wie Rufus wirklich selbst in einem Forum von Hundeliebhabern eingeräumt?

Wäre ich beim Tierschutz, würde ich Rufus nicht bei mir lassen: 3 Hunde, 8 Katzen, ein Freigängerkater, ein Kind unterwegs und der Erziehung der Hunde nicht gewachsen (wie es scheint). Und andererseits: Welche Perspektiven gibt es? Die Profis wollen, verständlicher Weise, schließlich ihr Können entlohnt bekommen, diejenigen, die Zeit und vielleicht auch tatsächlich das Können haben ... nehmen sich dann schlussendlich trotzdem lieber einen Hund, den sie von Anfang an "richten" können. Ein "wesensfestes" Tier.

Während ich diese Zeilen hier schreibe kommt Rufus zu mir, knabbert an meinem Kinn. Sollte nicht sein, oder? Ist aber ein klarer Zuneigungsbeweis für mich. Anfang 2004, nach dem Beißvorfall, haben wir immerhin wochenlang nicht miteiander "gesprochen": Sobald ich Rufus nur angesehen habe, hat er mich sofort angefletscht, die Zähne gezeigt. Wir waren dann ja bei G. Sticha. Und kamen wieder auf ein Kommunikationslevel. Rufus ist soweit, dass ich ihn mittlerweile eigentlich am ganzen Körper anfassen, ja mittlerweile auch hinter den und rund um die Ohren kraulen kann ... Nur die Ohren konkret anfassen, heben, untersuchen ... das geht nicht.

Nein, abschieben kommt nicht in Frage. Entweder etwas Besseres als ich es ihm bieten kann, oder ich muss so schauen, wie ich das Optimum herausholen kann. Ganz klar ist jedenfalls, dass ich schon jetzt irgendwie auch auf die Situation "Neuzuwachs", sprich: Baby an Board hinarbeiten muss. Wenn hier auch nur ansatzweise Probleme entstehen, dann hab ich hier das "Mega-Feuer am Dach".

So ist das.
 
labidog schrieb:
Rufus ist soweit, dass ich ihn mittlerweile eigentlich am ganzen Körper anfassen, ja mittlerweile auch hinter den und rund um die Ohren kraulen kann ... Nur die Ohren konkret anfassen, heben, untersuchen ... das geht nicht.

da hast eh auch schon viel geschafft :). is eh schon super :) weitermachen und nicht aufgeben...immer wieder kurz hinter den ohren kraulen und dann gleich wieder was anderes machen was er ur gern hat.....die zeit nur gaaaaaaanz minimal verlängern wo die hand am ohr bleibt....belohnen natürlich nicht vergessen nachher ;)

ich hab, immer wenn ich in die küche gegangen bin (beispiel) scooby immer kurz über den kopf gefahren, anfangs nur kurz berührt und ganz minimal verlängert.....heute geh ich immernoch vorbei und wenn er zufällig auch grad da ist zieh ich ihn sanft am ohr, massier bisserl das ohrspitzerl.....obwohl man ihn heut hinter den ohren kraulen kann, überall kraulen kann....ohrliputzen....alles wurscht. einfach damit ers auch gewohnt bleibt und es selbstverständlich bleibt, da was zu spüren.

euch wurde damals der tipp tellington touch gegeben. rufus war damals nicht in der verfassung für TT. wenn ich deinen text aber so lese, vielleicht ist ers heute :). ev. greif das thema TT nochmal auf und binde das mit ein. ich selber, hab allerdings keine erfahrungen mit TT, aber es gibt hier schon auch fories die das bei ihren hunden anwenden oder angewendet haben.

weißt, ich bin schon irgendwie überzeugt, daß ihr es schaffen würdet ihn wieder hinzukriegen....vor allem wenn er sich eh schon überall anfassen läßt. nur sowas braucht einfach zeit....und genau die zeit ist es, die euch davon läuft. denn das größte problem seh ich (vor allem nach deinem letzten beitrag) definitv rein im kommenden kind......was wenn ihn das kind am ohr zieht oder seine signale mißachtet?
 
Nochmals vielen Dank für eure Reaktionen auf meine Postings. Mit Tagebuch und Training klappt es nun noch nicht so wirklich, trotzdem bin ich wieder ein kleines Stückchen weiter mit Rufus. Leider ist die Zeit wg. der problem. Schwangerschaft und den vielen Krankheitsfällen in der Familie nach wie vor knapp. Etwas ist mir aber durchaus bewusst geworden: Der Grund für den Aufruf für Rufus liegt wirklich nicht darin begründet, dass ich ihn "weghaben" will, sondern rein das Umfeld, und hier durchwegs Menschen, die Rufus entweder noch gar nicht oder nur mal so aus der Ferne oder ganz kurz gesehen haben. Naja, und mein Partner. Die Suche nach einem Platz für Rufus daher wohl daher eindeutig überwiegend eine fremdbestimmte und von Vorurteilen geprägte Entscheidung.

Einzig die Angst "Wie wird er auf den Nachwuchs reagieren" ist hier für mich raumgreifend und appelliert an die eigene Vernunft. Aber wer kann das denn nun schon tatsächlich voraussagen?

Rufus hat ja auch Probleme mit Katzen, die er gar nicht mag - und ich hab davon immerhin 8. In den ersten Tagen nach ihrem Umzug in ihr "Gehege" Mitte Juni ist er bei jeder Gelegenheit mit aufgestellter Bürste an den Zaun gesprungen, um sie dadurch hindurch anzuknurren und anzufletschen. Jetzt hab ich ihn soweit, dass er sie großteils ignoriert, wenn er alleine im Garten ist. Und wenn ich am Zaun stehe und die Katzen direkt auf der anderen Seite sind, so folgt er jetzt - im Gegensatz zu vorher - durchaus, wenn er unmittelbar daneben "Sitz" oder "Platz" machen soll. Ab und zu rastet er noch, aber ein scharfes "Pfui" bringt ihn meist sofort wieder runter.

So ganz falsch kann ich da ja vielleicht nicht liegen. Und was bei den Katzen klappt, das sollte ja wohl auch auf andere Bereiche adaptier- und anwendbar sein. Es braucht halt Zeit und Übung.

Wir leben sehr zurückgezogen, hatten jetzt erst zum 2ten Mal in diesem Jahr Besuch. Und auch dieses zurückgezogen leben hat sich negativ auf Rufus ausgewirkt - woran ich nie gedacht hätte. Rufus reagiert nicht aggressiv, nur sehr misstrauisch und mit dem Versuch den Eindringling/Fremdkörper zu verbellen. Nun ja, auch das Besuch ins Haus kommt, muss wohl wieder trainiert werden.

So lange sich also kein geeignetes Plätzchen für Rufus findet, so lange wird er hier bei mir bleiben - es sei denn, die Situation sollte wirklich eskalieren (aber hier hab ich ja - und dafür nochmal herzlich Dankeschön! - zwei Notfalladressen erhalten). Damit wird das Umfeld wohl leben müssen. Immerhin: Es ist mein Häuschen und mein Grund, auf dem er zuhause ist. Da hab ich wohl auch noch was zu sagen :-) Und ich denke nicht, dass ich deshalb eine schlechte(re) Mutter sein werde, die Verantwortung meinem Nachwuchs gegenüber ist mir durchaus bewusst.

LG
labidog
 
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