Indem man nachfragt, das ist das Um und Auf.
Ich verfolge jetzt schon des längeren einige dieser Spendenveranstaltungen auf Facebook und finde es einfach sensationell, dass bei vielen nur das Foto eines Hundes, ein Text über sein tragisches Schicksal gepaart mit emotionaler Erpressung à la "... sonst hat er nur noch zwei Tage zu leben, .... sonst muss er sterben, ... wer ein Herz hat, spendet für diese arme Fellnase, auch wenn es nur ein paar Euro sind". Ich kann über so dilettantische Versuche, mir die Schuld für den Tod irgendwelcher Hunde einreden zu wollen, eigentlich nur schmunzeln. Nur bei vielen zieht das und sie spenden in gutem Glauben, geholfen zu haben.
Nur wird man dann interessanterweise auf solchen Veranstaltungen sofort blockiert, wenn man nähere Infos haben möchte mit dem Argument, man sei nur da, um die VA zu stören und es ginge schließlich um die Tiere und nicht um irgendwelche Belege. Es geht nur um eins und das ist mein gutes Recht zu erfahren, was mit meinem sauer verdienten Geld wirklich passiert und das mit allen Nachweisen.
Ich persönlich würde an private Veranstalter überhaupt nie spenden, denn auch wenn ich ehrenamtlich im Tierschutz tätig bin, mein gutes Herz zeige, indem ich mir einen kranken Hund heimhole, muss ich auch das Geld zur Verfügung haben, damit dem Tier geholfen wird und nicht völlig fremde Menschen quasi in die Pflicht zu nehmen, das Geld doch bitte auszulegen, weil ich es mir selber nicht leisten kann. So was sollte man sich vorher überlegen, was man sich finanziell zumuten kann und was nicht.
Betrifft es den eigenen Hund, gilt im Prinzip dasselbe. Wenn ich nie so flüssig bin, mir eine ernsthafte Krankheit des Hundes nicht leisten zu können, schließe ich halt eine Versicherung ab, überziehe das Konto, vereinbare mit dem Tierarzt Ratenzahlung oder nehme mir einen kleinen Kredit auf. Ich finde es saufrech, wenn da andere Menschen angebettelt werden, doch bitte solche Kosten zu übernehmen, gepaart wiederum mit der emotionalen Erpressung, dass doch das arme Tier sonst eingeschläfert werden müsste.
So, nun zu den vielgerühmten Tierschutzorganisationen, die ja wie Pilze aus dem Boden schießen. Eine seriöse Orga, die einen Spendenaufruf macht, hat sicher kein Problem damit, alles sehr transparent zu halten und alle Belege, von der Diagnose angefangen, über Kostenvoranschläge, über Fotos, über Rechnungen etc öffentlich zu machen. Denn ich kann nicht von der Öffentlichkeit Geld haben wollen, mich aber weigern, Grundinfos online zu stellen, die beweisen, dass es dieses Tier überhaupt gibt und auch dessen Krankheiten, Verletzungen. Sobald ich keine Antwort auf berechtigte Fragen an welche, die mein Geld haben wollen, kriege, sind sie schon für mich gestorben und mir ist klar, woher der Wind weht.
Auch wenn alles transparent verläuft, ist es mir persönlich am liebsten, ich kann die paar Euro samt Verwendungszweck auf das Konto der Tierklinik, Tierarzt, der halt die Behandlung durchführt, einzahlen.
Auch die Wortspenden à la "Einsicht bekommen nur Spender" finde ich höchst amüsant. Das hieße ja quasi, man soll zuerst spenden, um hinterher vielleicht draufzukommen, dass alles Lug und Trug war und man mit den Hausnummer 10 Euro das Börserl der Spendensammler gesponsert hat, aber sonst nix. Denn kaum ein Privatmann wird wegen so einer kleinen Summe eine Klage wegen Betrugs anstrengen, wo von Anfang an klar ist, dass man diese 10 Euro sowieso abschreiben kann und nie wiedersieht. Nur viele, viele 10 Euros, die sich genauso denken, machen viel, viel Geld aus;-)
So, das war's mal fürs Erste - mehr fällt mir momentan nicht dazu ein
Nachtrag: Jeder Euro, den man solchen Betrügern in den Rachen wirft, fehlt den Organisationen, die wirklich seriös arbeiten.