So etwas wie mir passiert, dass ich anstelle von 2 gesunden Katzen im Endeffekt 4 nicht gerade leicht kranke Katzen hatte und ich nun sämtliche Infektionsformen des Katzenschnupfes plus Giardien auch aus der Praxis kenne, darf meines Erachtens nicht passieren! Auch wenn ihr mich jetzt prügelts ....
Das Problem ist halt, dass man in ein Lebewesen halt nicht hineinschauen und auch nicht in die Zukunft schauen kann.
Das ist das Gleiche wie bei Menschen. Du kannst heute völlig gesund sein und nächste Woche liegst du mit einer Grippe im Bett. Heute wirst du das aber noch nicht ahnen können, oder?
Seriöse Tierschutzvereine geben bestimmt nur Tiere ab, die zumindest augenscheinlich gesund sind. Ein latentes Risiko, dass nach einer Übergabe eine Krankheit ausbrechen könnte, wirst du aber nie ausschalten können- Auch mit allen Impfungen und Tests nicht, die es überhaupt gibt. (obwohl das ja ohnedies für den Tierschutz nicht finanzierbar wäre.)
Das Problem ist halt leider, dass eine Krankheit durch mehrere Faktoren mitbedingt wird. Das Immunsystem ist halt leider keine statische Einheit.
Abgesehen davon, dass erst durch den Umzugstress Krankheiten erst ausbrechen, oder es zu einem Rückfall kommen kann, wenn eine Krankheit bereits auskuriert wurde, gibt es leider auch immer wieder den Fall, dass sich Tiere erst durch die bestehenden Bestandtiere oder durch einen TA- Besuch/Aufenthalt mit Krankheiten anstecken.
z.B mit Giardien ist das so eine schwierige Sache. Ein Großteil aller Katzen kommen im Laufe ihres Lebens mit Giardien in Berührung. Gesunde Tiere werden ganz selten auffällig, haben normalen Kot und scheiden die Parasiten wieder aus- und gut ists. Nur schwache und vor allem junge Tiere können daran schwerer erkranken. Gerade nach Umzug kann ein latenter Giardienbefall "ausbrechen", oder was wir auch schon hatten, die Kitten haben sich bei den Bestandtieren angesteckt.
Überspitzt gesagt: Schuld sind dann aber eh klar egal was ist meist die Neuen, die aus dem Tierschutz kommen.
Du hast schon recht. Man kann schon versuchen, Krankheitsrisiken zu minimieren. z.B werden Katzen, die sich min. 2 Wochen auf unseren Pflegestellen befinden und gesund sind auch geimpft übergeben, aber passieren kann trotzdem leider was. Um das völlig zu vermeiden zu können, müssten Tierschützer und Tierärzte schon hellseherische Kräfte haben, dass man den Ausbruch von Krankheiten schon min 3 Wochen im Vorhinein voraussagen können.
Aber weißt du was das wirklich Traurige an der Sache ist? Meiner Erfahrung spielt die Gesundheit des Tieres zum Zeitpunkt der Anfrage für die meisten Interessenten leider nur eine untergeordnete Rolle.
Wir haben viele Katzen zur Vergabe, die sind schon 2 Mal geimpft und befinden sich schon wochenlang auf einer Pflegestelle und sind absolut topfit und waren nie nur annähernd irgendwie kränklich. Für diese Katzen gibt es aber keine Anfragen, sondern nur für die Mini- Babys die noch bei der Mama irgendwo auf einem Bauernhof sitzen (wo man leider Krankheitsrisiken nur kaum minimieren kann) und manche Leute würden die Kleinen ja am liebsten "schon gestern" abholen.
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