Schusssicherheit wiedergewinnen

andy23

Neuer Knochen
Wir haben ein Problem (bin übrigens ganz neu hier):
Unser Hund (Aussie) war ursprünglich (auch wegen Hundeschule und so) vollkommen schusssicher. Seit einiger Zeit hat sich das aber geändert. Ganz schlimm ist es seit kurzem: Wir sitzen abends am Balkon, Hund dabei und dann geht ein riesen Feuerwerk los. Pure Angst macht sich breit. Sie hat sich sogar übergeben und die Nacht über war sie nur verschreckt, obwohl dann überhaupt nichts mehr war. Jetzt will sie überhaupt nicht mehr am Abend auf den Balkon und wirkt auch sonst etwas unsicher.
Wie kann man das wieder einloten? Hat jemand gute Ideen dazu oder viell. wurde das ja schon im Forum besprochen (konnte aber nichts finden). Dann bitte einen kurzen Link.
Wir wollen das jedenfalls nicht so hinnehmen und glaub einfach daran, daß man da auch wieder was tun kann.

Herzlichen Dank im Voraus...
 
Herzlichen Dank schon mal. Ich werde dann gleich den Hinweisen nachgehen. Leider konnte ich bei der beigefügten Linkadresse (Thread) noch nicht recht viel finden, außer die Sache mit den Ballons und Tüten. Das mit den Ballons hatten wir früher, als sie noch klein war, auch öfters mal gemacht und das hat ihr nichts gemacht. Was ich mich aber erinnere, änderte sich das auch, so daß sie die Ballons nicht mehr sonderlich mag, auch wenn danach (also nach dem Platzen) eine tolle Belohnung (Spiel etc.) folgt.

Ich werde aber noch weiter im Forum suchen, aber später auch mal unsere Hundeschule kontaktieren.

Danke herzlich...
 
Zuletzt bearbeitet:
dieses thema erinnert mich mit grossem schrecken an den nahenden (in 6 monaten:eek: ) silvesterabend!!!!

bis dahin muss auch ich eine lösung des problems gefunden haben, noch einmal steh ich sowas nicht durch, obwohl das gleiche problem bei uns schon von anfang an bestand.
 
Hallo Andy!

Das ist schwierig, ich kann ein Lied (besser viele :rolleyes: ) davon singen.
Bei meinem vorigen Hund ist es mit den Jahren immer ärger geworden. Es war eine Hündin und anfangs waren ihr Schüsse völlig egal. Aber dann, als die Raketen und Böller bei uns jede Woche gekracht haben, war es aus.
Ich hab alles probiert, was ich nur irgendwie für "sinnvoll" befunden habe, hab versucht zu desensibilisieren. Ging in die Hose, weil der Hund ganz genau unterscheiden kann, ob der Knall von der Kassette kommt oder real ist.
Genauso die Sackerln aufblasen und dann zerplatzen - Erfolg war Null. Es war dann schon völlig wurscht, ob ein Böller gekracht hat, ein Schuß gefallen ist oder ob jemandem ein Brett vom Gerüst gefallen ist.

Leckerlis hat sie in solchen Momenten keine genommen, sie hat nur geschlottert und hat sich auf den Boden geschmissen. Das ging bis zum Erbrechen oder Durchfall. Silvester haben wir nur mit Tabletten überstanden.

Bei meinem jetzigen Hund (Border-Hündin) hab ich alles besser machen wollen. Hab sie schon mit 3 Monaten zu einer SCHH-Prüfung mitgenommen. Die Schüsse waren ihr total egal, sie hat mit einem anderen Hund gespielt und eigentlich die "Knaller" ignoriert. Aber nachdem einige Idioten hier in der Siedlung abends und am Wochenende immer Raketen und Böller abschießen, hat auch sie begonnen, Panik zu kriegen. Ich hab ihr zu vermitteln versucht, daß ich sie zwar beschütze, aber nicht bedauere und ihre Angst bestärke.
Mittlerweile ist sie 3 Jahre alt und auch bei ihr funktioniert das mit der vielgepriesenen Desensibilisierung nicht. Die Hunde kennen einfach den Unterschied genau zwischen echt und "unecht".
Sie verkriecht sich ins letzte Eck unter die Bank und ans Gassigehen ist nicht zu denken. Ich muß oft 2 Stunden warten (und dann ist keine Garantie, daß nicht so ein Tr... wieder ballert), bis sie wieder rausgehen mag.

Ich hab mit Biggi (sie ist im Moment auf Urlaub) schon lange Telefonate geführt, was wir nicht noch alles probieren könnten, aber wir haben schon alles ausgelotet. Erfolg ist wie immer - keiner.

Ein paar Häuser weiter wohnen Jäger und deren Deutsch-Kurzhaar-Mädel reagiert völlig gelassen auf die gewohnten Schüsse (Gewehr), rastet aber schlotternd aus bei Raketen und Böllern. Die schaffen Silvester auch nur mit Tabletten. Auch sie haben schon weiß ich was ausprobiert.

Ich glaube, daß diese hohen Pfeiftöne, das Zischen und auch der Geruch der Raketen den Hunden Angst macht. Und Böller sind einfach grauenhaft laut! Gewehrschüsse sind anders - kurz.
Andy, ich weiß keine wirkliche Lösung, ich wär auch froh, wenn ich eine hätte! Ich hab nur die Erfahrung gemacht, je älter der Hund wird, desto stärker wird die Angst vor der Knallerei. Ich will Dir da die Hoffnung nicht nehmen, aber wenn sich das ein Mal so tief festgesetzt hat, dann wird es sehr schwer sein, das wieder wegzukriegen.

Liebe Grüße
Karin
 
Böller ist nicht gleich Schüsse. Wie Forinthos schon schrieb' gibt es Jagdhunde, die Silvester nicht mögen.

Damit sie den Balkon mal wieder mag kannst du sie vorerst mal draußen Füttern oder ihr draußen viele Kausachen geben.

Solltet ihr nochmal in die Feuerwerk Situation kommen kannst du versuchen es in etwas tolles zu verwandeln "Schau's dir mal an" (mit LUSTIGER Stimme, NIEMALS bemitleiden), oder aber ihr ignoriert ihr Verhalten und suggeriert Sicherheit.

Ehrlich gesagt sorge ich aber bei Feuerwerken immer dafür, dass meine Hunde im Haus sind und der Fernseher oder das Radio so laut rennt, dass sie nicht viel mitbekommen. Mitnehmen zu Feuerwerken tue ich meine Hunde prinzipiell nicht, das Risiko, dass das schief geht ist zu goß. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Hunde diese Angst erst im Alter bekommen. Und wie Forinthos schrieb' sind es oft nicht die Knaller sondern das Begleitgeräusch wie das Pfeifen etc.
 
Zunächst mal ganz lieben Dank für eure ausführlichen Reaktionen.

Na wenn das so aussieht, dann "gute Nacht". Ich kann nur zustimmen, daß die Hunde ganz genau unterscheiden können zwischen "echt" und "gespielt" oder so. Schüsse im TV usw. tangiert die überhaupt nicht.
Ich komm auch nur drauf, weil es so schlimm wie vor 2 Tagen überhaupt noch nie war. Noch blöder ist, daß unsere beiden Hunde (hab ich glaub ich noch nicht erwähnt, daß wir 2 Aussies haben) sich dann gegenseitig hochputschen.

Das mit dem Balkon ist deswegen blöd, weil es ja jetzt schon ziemlich warm wird - erst recht in der Wohnung. Sonst liegt sie am Abend immer draußen und kühlt sich dabei ab. Jetzt bleibt sie in der Wohnung und stöhnt sich nur so weg - echt entspannend.

Viell. könnten wir einfach ein wenig am Thema dranbleiben und den Thread ein wenig aktiv halten. Möglicherweise gibt es noch Leute, die da einen Hinweis haben. Wie gesagt, werde ich auch noch Hundeausbilder usw. kontaktieren.

Lieben Dank schon mal für eure Bemühungen...
 
@ Ilio (hab den Beitrag erst jetzt/später gesehen): Also den Balkon mag sie eh und ist auch weiterhin tagsüber draußen. Nur wenn's dunkel wird, geht sie nicht mehr raus. Ob das mit dem Füttern klappt...? Mal sehen. Wie ich sie kenne, wird sie zwar fressen, aber dann gleich wieder reinkommen wollen.
Das Feuerwerk interessant machen geht auch nicht so wirklich. Da ist sie schon völlig fertig vorher. Ignorieren tun wir die ganze Situation sowieso. Wir (Menschen) beachten das einfach nicht (tun halt so), aber das beeindruckt die Hunde leider auch nicht.
Ob es das Begleitgeräusch ist oder der Knaller selbst... Da tu ich mir etwas schwer beim Unterscheiden. Jedenfalls gibt's auch welche ohne Begleitgeräusch, die aber die gleichen Symptome beim Hund auslösen. Ich glaub, das Pfeiffen und so stört die weniger.
Ich glaub, das mit dem Balkon werden wir wieder irgendwie hinkriegen. Aber lieber wäre mir halt eine Methode, letztlich unsere beiden Hundsis gleichgültig gegenüber dem ganzen Gepoltere zu machen.

Bitte weiter so... Danke!
 
hallo Andy,

klingt schwierig, lieber nicht zuviel Besserung erwarten, es ist schon gut, wenn es nicht schlimmer wird ( wird es nämlich öfter mit dem Alter, eher schlimmer als besser, leider. Ähnlich einer Allergie: je häufiger der Kontakt erfolgt, desto schlimmer die Allergie).
Wichtig - damit das eben nicht passiert: möglichst solchen Situationen ( Feuerwerke etc ) aus dem Weg gehen, wenn es sich machen läßt. Also ins ruhigste Zimmer mit dem Hund! Wenn Desensibilisierung wirken kann, dann - glaube ich - nur in Minidosen, ja nicht zuviel verlangen für den Anfang!
 
Danke vielmals!

Ich hab auch grad mit unserem TA gesprochen und der meinte Ähnliches. Möglicherweise funktioniert aber die Methode von den Jägern, eben so, daß man Schüsse usw. mit sehr viel Positivem verbindet. Die Erfahrungen diesbezüglich (auch hier im Forum) scheinen zwar nicht so ermutigend, aber schlechter kann es eh nicht werden. Mal sehen.

LG
 
Hi Andy!

Du, ein Schuß ist gaaanz anders als das Geräusch einer Rakete oder eines Böllers. Zumindest haben mir das die Hunde so angezeigt. Einen (oder auch 4 ;) ) Gewehr- oder Pistolenschüsse stecken die besser weg als EINE Rakete.

Du kannst das aber leicht austesten mit Deinem Wuffel: geh doch mal zu einer SCHH-Prüfung. Dort werden in der UO bei jedem Hund Schüsse aus einer Pistole abgegeben. Und versuch mal (weiter entfernt, nicht gleich daneben) dem Hund Leckerlis zu geben und mit ihm zu spielen. Das wird vermutlich funktionieren.

Aber wenn es bei Euch so ist wie bei uns, daß völlig unvorbereitet in irgendeinem Garten Raketen hochfliegen oder Knaller geschmissen werden (meist im Park :mad: ) dann ist das ziemlich besch*****. Und immer, wenn es schon dunkel ist. Dann verknüpft der Hund: Dunkelheit - dann knallts immer und die Angst ist schon im voraus da.

Mitfühlende Grüße
Karin
 
Hallo Andy,

ich hab mit meiner Leni leider auch dieses problem. Sie wurde heuer durch ein Feuerwerk auf einem Campingplatz so erschreckt, das sie mir ausgerissen ist und ich sie erst am nächsten Tag gefunden hab.
Ich war jetzt mit ihr auf einer Trucktour und da haben wir jede Nacht auf einem anderen Campingplatz übernachtet. Sie ist grad nur zum piseln aus dem LKW rausgekommen. Sie sieht Campingplatz und zieht schon den Schwanz ein. Ist sie ausserhalb davon, wird sie ganz normal.

Gwitter macht ihr gar nix und wenns ein nomaler Schuß ist, gehts auch noch. Aber alles was extrem knallt ist ein Horror für sie.
Ich hab auch schon versucht ihr , wenns geknallt hat, Leckerlis zu geben (also positiv zu reagieren). Es ist unmöglich. Sie ist wie in Trance und reagiert überhaupt nicht.

Sie bekommt seit 14 Tagen "Rock Rose Bachblüten". Es dauert halt sehr lang, bis so was wirkt. Aber ich hoffe , das es sich dann doch etwas bessert.

Ich glaub nicht, das Du es ganz wegbekommen kannst. Hat ein Hund einmal eine negative Knallerfahrung gemacht, dann ist es fast unmöglich es aus seinem Kopf rauszubekommen.

Liebe Grüße Biggi und Leni
 
Hallo Andy,

lass ihr Zeit. Du musst sie mindestens 2-4 Wochen am Balkon füttern (1 mal tägl.) bevor du sie wieder rausgehen und draußenbleiben wird.
 
Also ich kann bei Euch mitspielen!

Mein Border Collie Rüde, jetzt 5 Jahre, war alles egal!

Bei Gewitter muß ich ihn im Haus lassen, da er sich fürchtet. Wenn Schutz gearbeitet wird und es knallt der Stock (oder wie es heißt) kann ich meinen Hund zusammen kehren! Schuß habe ich noch nicht ausprobiert, will ich auch im Moment nicht!

Warum er auf einmal so ist, keine Ahnung, aufgefallen ist es mir am Abrichteplatz beim Schutz!

Von Silvester möchte ich gar nicht reden, aber Gott sei Dank ist es bei uns sehr ruhig! Möchte ja auch nicht, daß er meine anderen Hunde ansteckt!

LG
Sonja
 
OK, werde das mit dem Füttern probieren. Das Problem ist halt, daß sie scheinbar nur im Dunkeln das Problem hat. Tagsüber ist sie eh viel draußen. Jetzt wäre aber das Füttern im Dunkeln derzeit recht spät, also momentan nach 21 Uhr. Wir haben zwar eh keinen so fixen Futterplan, aber so spät wollen wir normalerweise nicht füttern, da ich die letzte Runde in der Nacht so um 24 Uhr mache und wir eigentlich dazwischen noch den Hunden genug Zeit lassen wollen. Aber einen Versuch wär's wert.
Besser wäre halt - wie gesagt - wenn wir das Problem überhaupt im Kopf lösen könnten, so daß der Abendbalkon gar kein Problem mehr darstellt. Aber die Rückmeldungen lassen halt wenig Hoffnung aufkommen.

Daß Hunde auf einen Schuß anders reagieren als auf einen Knaller ist klar. Aber derzeit meiden sie beides wie die Pest. So wäre es schon ein Vorteil, eines von beiden in den Griff zu bekommen. Möglicherweise erledigt sich das andere gleich mit (im optimistischsten Fall).

Danke aber nochmals an alle... LG
 
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