Schnappen beim Tierarzt

Marlof

Neuer Knochen
Guten Morgen, unsere dreijährige Hündin (die wir vor 1,3/4 Jahren aus dem Tierheim haben) lässt sich beim Tierarzt nicht auf dem Tisch setzen. Sie glaubt man möchte ihr etwas böses. Versucht auch zu schnappen.Ich kenne vom Haus TA das man die Tiere mit Namen anspricht und erst versucht sich nähern. Gestern mussten wir zum Notdienst. Offene Wunde, ca 3cm, Innenseite Hinterbein. Uns ließ sie nicht an die Wunde. Die Ärztin kam ins Zimmer, meinte wir sollen sie auf den Tisch setzen, ohne den Hund zu begrüßen, da wollten wir erst mit Leckerlis einen Maulkorb umlegen. Da meinte diese nur wir können sie nicht füttern wenn sie eine Narkose legen soll. Ohne jegliches Vorfragen. Unsere Hündin wollte dann schnappen, auch bei uns. Da kam der Kommentar: ist das ein Second Hund? Sie so nichts machen wir sollten Montag zum HTA. Sie verschreibt eine Salbe und Desinfektion...
Wie können wir mit unserer Hündin arbeiten das das Schnappen nicht mehr ist?
 
Ein Hund muss beim TA nicht unbedingt auf den Tisch. Meine Hündin ist zwar vollkommen kooperativ, aber meine Tierärztin behandelt sie dennoch am Boden. Auch solltest Du Deinem Hund den Maulkorb schon vorher rauf geben, BEVOR ihr zum Tierarzt rein geht, denn fremde Umgebung, fremde Menschen und der Geruch machen noch mehr Angst.
 
Ohje, vermutlich war die Tierärztin nicht gut drauf… so ein Verhalten geht gar nicht.. wenn ein Hund angst hat, dann kann man ihn auch auf dem Boden behandeln.. Meine Hunde werden fast immer auf dem Boden behandelt, schon wegen ihrem Gewicht… zudem es nichts damit zu tun hat, ob ein Hund aus dem Tierschutz oder vom Züchter als Welpe kommt, wenn sie angst vorm Tierarzt haben..

Der Labrador meiner Freundin macht das übrigens auch, dass er nach dem Tierarzt schnappen will.. Der hat angst, obwohl er noch nie eine schlechte Erfahrungen gemacht hat… aber das hat damit auch nichts zu tun, es gibt halt Tiere die angst haben.. Bei uns Menschen ist es doch auch so, der eine steckt eine Behandlung gut weg der andere heult Tage lang… Mache dir nicht so einen Kopf, so lange dein HTA mit ihr zurechtkommt, ist doch in Ordnung…

Du kannst versuchen mit Leckerlies zu Hause zu üben.. Ohren reinigen, wenn sie still hält gibt es Leckerli, immer mal wieder in kleinen Schritten… Vertrauen aufbauen und auch ordentlich mit der Stimme belohnen, wenn du sie „behandeln“ durftest.. das kann man ja alle paar Tage üben, im Fell was suchen oder Schwanz, Ohren untersuchen…

Hoffe die Wunde verheilt, auch ohne Narkose ;-) Ich kann mir jetzt auch gar nicht vorstellen, warum man bei einer 3 cm Wunde, den Hund in Narkose legen soll…. Vermutlich hat dein Hund richtig gehandelt.. ;)
 
Wenn ich es richtig verstanden habe, hat eure Hündin nur beim TA ein "Problem". Ist aber auch verständlich, sie hat Angst und Schmerzen, dann kommt jemand der nicht viel Verständnis aufbringt. Für mich eine völlig normale Reaktion.
Hat nix mit Tierschutzhund zu tun.

Mein TA ist super nett, das meiste an Behandlungen ist auch kein Problem aber wenn sie Schmerzen hat sieht die Sache schon anders aus. Vor ein paar Monaten mussten wir ihr ein Auge entfernen lassen, das Nähte ziehen hätte ohne Beißkorb nie ohne Verletzte geklappt. Erwarte ich von ihr aber auch nicht.
Ich hab einen Beißkorb mit, den kann ich ihr immer ohne Probleme anlegen. Das solltet ihr in ruhiger Umgebung üben, damit es dann auch ohne Leckerli klappt. Bzw. früher anlegen falls es im Behandlungsraum nicht mehr klappen sollte.

Abgesehen davon finde ich auch das eure Maus dann eben auf dem Boden behandelt werden muß und ein bisschen Geduld angesagt ist.
 
Ob eine Behandlung auch am Boden stattfinden kann hängt von der Art der Behandlung und der Größe des Hundes ab, Innenseite Hinterbein stell ich mir am Boden schwierig vor ....
 
Also ich bin ja wirklich eine, die viel am Boden macht. Bei Wundversorgung gibt's da allerdings sicher keine Ausnahmen. Schon aus Hygienegründen. (Und ja, die kleinen Schnapper kommen erst recht auf den Tisch. Punkt 1: die die sich am Boden für so selbstsicher halten, dass sie sich das trauen sind flux ganz schmähstad. Punkt 2: bei den ängstlichen Genossen muss ich mich nicht bedrohlich drüber beugen und alles von oben machen.)
 
Natürlich kann und sollte man gutes Benehmen beim TA üben.
Jedoch wenn kein Notfall vorliegt.
Also am besten beim TA des Vertrauens Termine ausmachen, bei denen ihr nur kurz mal kommt. Hund wird mit Leckerlie vom TA bbegrüßt/gestreichelt/am Tisch gesetzt. Und dann macht man sich wieder am Weg heim.

Bei einem Notfall würde ich auf Gutsi Gutsi mal verzichten. Mauli drauf, rauf am Tisch, behandeln und gehen.

Wenn man da 1000 Stunden rumgurkt und selbst unsicher ist, weil der TA schnell mal seinen Job machen möchte (ist bei Notfallpraxen eben so, die müssen immer damit rechnen, dass ein schlimmerer Notfall reinkommt) , dann überträgt sich das auf den Hund.

Mein Rüde hat 1x meinen TA angeknurrt - weil er ihm beim Aug kontrollieren wollte - er hatte den Hund noch nicht mal berührt. Da gab es ein kurzes Gespräch und seitdem war Ruhe. Auch wenn eine Behandlung beim TA nicht angenehm für den Hund ist, da muss er durch. Ich darf ja meinen Arzt auch nicht verletzen, nur weil er mir beim diagnostizieren womöglich weh tut..
 
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