rudel?

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Super Knochen
hi,


da wir anhand millans leistengriff angefangen haben intensiver über wölfe zu diskutieren, dachte ich mir, ich lasse angeschnittene, dort themenfremde inhalte nicht unbeachtet, sondern übersiedle das thema hierher.
zumal das thema spätestens was wolfhunde/wolfdogs etc betrifft, nicht uninteressant ist.

da ihr doch recht empfindlich auf meine aussage, karpatenwölfe wären einzelgänger, reagiert habt.
darum auch habe ich meine alte upc box dich ich noch nicht zurück gebracht habe aus dem kasten geholt, da ist die aufnahme der doku mit christoph promberger über karpatenwölfe in rumänien noch drauf.

hier mal ein zitat von Caronna:

"Einzelgänger? wer behauptet das?
Alle Wölfe leben in Familienverbänder: Elterntiere mit Welpen, Jährlinge und im zweiten jahr wandern die 2 jährigen ab."

und hier eines aus wikipedia:

"Obwohl man auch einzelne Wölfe in der Wildnis antrifft, ist die normale Sozialordnung des Wolfes das Rudel."

so und jetzt beginnt sich das ganze thematisch zu spalten, denn was ist ein rudel nun wirklich, bzw was ist der unterschied zwischen familienverband und rudel?

ich denke der punkt ist interessant bei einer entscheidung welche wolfhund""""""rasse""""""" man sich zulegen möchte.

tatsächlich müssen die jungtiere bis zum 2. lebensjahr bei den elterntieren bleiben, ansonsten sie noch nicht erwachsen und selbständig bzw selbserhaltungsfähig wären.

"Rudel ist die umgangssprachliche[1] Bezeichnung für eine geschlossene und individualisierte Gruppe von Säugetieren. Ein Rudel ist eine geschlossene Gruppe, weil die Mitglieder eines Rudels nicht beliebig austauschbar sind und es ist eine individualisierte Gruppe, weil die Mitglieder der Gruppe sich untereinander erkennen. Im Unterschied dazu beschreibt die Herde einen anonymen Zusammenschluss von Tieren. Es gibt in Rudeln oft eine Rangordnung[2] und eine gewisse Arbeitsteilung-[3]"


quelle: wikipedia






"Das Wolfsrudel besteht im Regelfall aus dem Elternpaar und deren Nachkommen, es handelt sich also um eine Familie. Wölfe werden erst mit zwei Jahren geschlechtsreif (Haushunde schon mit 7 bis 11 Monaten) und verbleiben bis zur Geschlechtsreife bei den Eltern. Die vorjährigen Jungwölfe unterstützen das Elternpaar bei der Aufzucht der neuen Welpen. Unter normalen Bedingungen besteht ein Rudel im Herbst also aus dem Elternpaar, dem Nachwuchs aus dem Vorjahr und dem Nachwuchs aus demselben Jahr. Mit Erreichen der Geschlechtsreife wandern die Jungwölfe in der Regel aus dem elterlichen Territorium ab und suchen sich ein freies Revier, wo sie mit einem auf der Wanderung getroffenen und ebenso ausgewanderten Jungwolf als Partner eine eigene Familie gründen.[10] Die Elterntiere sind grundsätzlich dominant gegenüber ihrem Nachwuchs, Kämpfe um die Rangordnung gibt es daher nicht. Eine Paarung verwandter Tiere findet üblicherweise auch dann nicht statt, wenn keine anderen Sexualpartner zur Verfügung stehen, denn der Rüde verweigert eine solche Paarung".



es ist natürlich interessant wenn vereinzelt wölfe in eu-ländern wo sie nicht gewohnt sind, auftauchen. selten aber sind es ganze rudel, zu mehreren werden sie erst durch gründung einer familie und verpaarung.


aber also meinem engpersönlichen verständnis nach ist ein rudel nicht zwingend ein familienverband, bzw ich muss mit den begriffen unterschiedlich umgehen, wenn es um die sozialisier- bzw integrierbarkeit eines wolfhundes geht, sofern dieser aus wolfsarten mit familienverband-rudeln stammt, oder eben aus einem rudel mit untereinander nicht verwandten tieren. das ist ein riesengroßer unterschied. ob ein tier nur innerhalb der familie sozial agiert, oder innerhalb einer verwandtschaft unverbindlichen gruppe.

ob das nun märchen sind oder nicht aber verpaarung zwischen hund und wolf in der wildnis ist zwar selten, aber aus amerika habe ich von solchen fällen gehört. was theoretisch durchaus möglich wäre, da schlittenhunde in bestimmten gebieten nur über die winterzeit gehalten wurden, über die sommerzeit wurden sie sich quasi selbst überlassen.
in australien gibt es aus dem grund eigentlich keine reine wildhunde wie dingos mehr, es sind alles nur noch mischlinge zwischen hund und dingo.

dass karpatenwölfe wegen des mageren nahrungsangebotes und gefährlichkeit des umfeldes eher zu einzelgängerischem verhalten tendieren, da sie bei der nahrungssuche mit füchsischen verhalten erfolgreicher sind, ist denke ich naheliegend.
in jedem fall aber sind rudel der karpatenwölfe tatsächlich reine familienverbände und daher kleiner, was wiedrum einem besseren vorankommen in der nahrungssuche dienlich sein soll.

oooder aber das ganze ist wirklich schwachsinn und die einzelnen wölfe sind einfach nur jene die gerade das 2 lebensjahr erreicht haben und sich ihr eigenes revier suchen um dort eine eigene familie zu gründen.

versuchen wir mal dieses wirr-warr zu klären, aber mit meiner bitte dass familienverband und rudel differenzierte begriffe in der diskussion sind.

als beispiel für das was ich meinte, wiederholt habe ich die dokumentation angesehen und ja selbst in dieser ist von rudel, von kleinen rudeln, die ausschließlich aus familienmitgliedern bestehen die rede, jedoch beim sender anlegen und verfolgen der jagdwege der tiere ergibt sich folgendes bild: das muttertier von aktuell paar wochen alten welpen ist alleine auf nahrungssuche, geht völlig alleine in die stadt und räumt müllkippen ab. ihr folgt kein rudel um die mülltonnen gemeinsam umzukippen, also offensichtlich bestimmt das nahrungsangebot über das jeweilige sozialverhalten.

"In der Literatur findet sich häufig die Darstellung einer streng hierarchischen Rangordnung mit einem dominanten Alpha-Paar, das in der Regel die Nachkommen des Rudels zeugt, einer Gruppe nachgeordneter Tiere und einem schwachen Tier am Ende der Rangordnung in der Rolle des „Prügelknaben“ oder Omega-Wolfs. Diese Darstellungen sind das Ergebnis der Forschung an Wölfen in Gefangenschaft und keinesfalls auf natürliche Verhältnisse übertragbar. In Gefangenschaft wurden meist Wölfe unterschiedlicher Herkunft oder Familiengruppen zusammengesperrt und gezüchtet. Hier ist weder eine Abwanderung mit Erreichen der Geschlechtsreife, noch die (mit der Abwanderung verbundene) Vermeidung von Verpaarungen verwandter Tiere möglich. In diesen in Gefangenschaft gehaltenen Rudeln sind daher Auseinandersetzungen häufig."

also alle zitate aus wikipedia, welche bekanntlich nicht die bibel ist.
nun, ihr seid dran, wie seht/definiert/empfindet ihr was?


und natürlich last but not least wäre es dann interessant, wie es wenn ein rudel zwingend aus familienmitgliedern besteht, sich auf das sozialverhalten hunde (auch nichtwolfhunde) allgemein auswirkt in ihrer begegnung miteinander, ob zu hause einen zweiten dazugesetzt oder eben bei begegnungen im park.


was wiederum natürlich nicht unerwünschtes verhalten legitimieren soll, aber mehr überblick kann eine bessere grundlage für problemlösungsansätze liefern. ist unkompliziertes sozialverhalten in der begegnung mit fremden hunden natürlich oder antrainiert?
wäre es antrainiert, warum dann beruht optimales sozialverhalten auf körpersprache der wölfe?

ich denke, wir haben alle wertvolle ansichten und gedanken dazu, jeder wird irgendetwas besser wissen als der andere und das lässt sich -denk ich- auch friedlich :cool: hier jetzt gut zusammentragen :).
 
ok, ok!
Die Wolfsforschung im Freiland ist eigentlich neu, jetzt mal gangz grob: erst in diesem Jahrtausend. Namen dazu sind zum Beispiel Radinger und Bloch, als die deutschen Vertreter. Die Erkenntnisse widersprechen in Bereichen denen aus vorangegangenen Puplikationen, wie zum Beispiel die Stufung vom Alphatier bis zum Omegawolf.
Ich persönlich würde sagen das deutlich zwischen freilebenden und gehegewölfen unterschieden werden muss - Haushunde werden wohl eher im Verhalten den Gehegewölfen entsprechen.
Übrigens: WOlf-Hund Hybriden gabs auch in Deutschland, ganz in der Anfangszeit. Damals wurden diese allerdings eingefangen, aus unterschiedlichen Gründen.

(so, muss aufhören, meine Hunde wollen raus...)
 
ok, ok!
Die Wolfsforschung im Freiland ist eigentlich neu, jetzt mal gangz grob: erst in diesem Jahrtausend. Namen dazu sind zum Beispiel Radinger und Bloch, als die deutschen Vertreter. Die Erkenntnisse widersprechen in Bereichen denen aus vorangegangenen Puplikationen, wie zum Beispiel die Stufung vom Alphatier bis zum Omegawolf.
Ich persönlich würde sagen das deutlich zwischen freilebenden und gehegewölfen unterschieden werden muss - Haushunde werden wohl eher im Verhalten den Gehegewölfen entsprechen.
Übrigens: WOlf-Hund Hybriden gabs auch in Deutschland, ganz in der Anfangszeit. Damals wurden diese allerdings eingefangen, aus unterschiedlichen Gründen.

(so, muss aufhören, meine Hunde wollen raus...)

Warum???????
 
Ich würde mal mutmaßen weil Haushunde (gleich wie Gehegewölfe) auch nicht die Möglichkeit haben einfach auszuwandern :D.
Na gut die meisten jedenfalls nicht :rolleyes:
 
Gehegetiere können sich nicht einfach aus dem Weg gehen wenn sie ein Problem haben.

Die familiären Zusammenhänge fehlen zumeist. Zwangsgemeinschaften haken eben immer wieder aber ein Aus dem Weg gehen ist auch nicht möglich. Fehlende Bewegung tut dann auch das ihre dazu, dass es zu Raufereien kommt. In der freien Wildbahn enden solche Kämpfe selten mit Wunden. Man macht klar wer der Boss ist und der Andere geht. Im Gehege funktioniert das nicht. Man trifft ständig wieder auf den Livalen und die Stimmung heizt sich imemr weiter an. die Verhaltensforscher bezogen das Verhalten dann auf die Wölfe draußen und übernahhmen den Glauben, dass auch freilebende Wölfe sich so verhalten würden.

In dem Zusammensammenhang fällt mir ein gutes Buch ein.
Im Buch "Wölfisch für Hundehalter - Von Alpha, Dominanz und anderen populären Irrtümern" (von Günther Bloch u. Elli H. Radinger die eh oben schon mal erwähnt wurden) sind einige solcher Wildtierbeobachtungen beschrieben, die sehr wohl dem wiedersprechen was bei den Verhaltensbeobachtungen im Gehege herausgefunden wurde.
Vor allem die schon erwähnten Rudelpositionen werden dort ziemlich deutlich widerlegt. Meiner Meinung nach ein Buch für alle die sich für Wolfs- und Hundeverhalten interessieren.
 
und natürlich last but not least wäre es dann interessant, wie es wenn ein rudel zwingend aus familienmitgliedern besteht, sich auf das sozialverhalten hunde (auch nichtwolfhunde) allgemein auswirkt in ihrer begegnung miteinander, ob zu hause einen zweiten dazugesetzt oder eben bei begegnungen im park..

Meine Hündin erkennt ihre Welpen aus dem letzten Wurf, auch wenn sie sie länger nicht gesehen hat. Sie benimmt sich ihnen gegenüber zwar dominant, aber auch sehr viel toleranter als gegenüber Fremdhunden.
Auf fremde Hunde kann sie gut verzichten. Im besten Fall werden sie ignoriert. Mit ihren Kindern spielt sie hingegen regelmäßig. Das tut ihr auch körperlich sehr gut.

Auch die Wurfgeschwister erkennen sich und spielen miteinander in einer sehr ausgelassenen, welpenhaften Weise, die sie gegenüber fremden Hunden NIE zeigen. Sie sind nun 2 Jahre und 9 Monate alt.

Sind sie zusammen, dann agieren sie als Rudel. Die Mutterhündin ist die Chefin. Über ihr stehe nur mehr ich. ;-)
 
Ich überleg´ grad, auf welcher DVD ich Sequenzen von Blochs Studien an Wölfen in Kanada ich gesehen hab... :confused: Pizzahunde möglichwerseise...?
a015.gif
Waren jedenfalls beeindruckende Szenen, wo viel davon rüberkam, dass Familien(ähnliche)strukturen und keine tyrannische Unterdrückung mit permanenter Machtdemonstration herrschen. Unlängst war doch auch in einer Wuff-Ausgabe (oder wars YourDog) was darüber - erinner mich an die Aussage, dass häufig die Jungrüden mit breitem Brustkorb vorne weg plügen und so schneisen in den Schnee schlagen. Ich meine auch, irgendwo gelesen zu haben, dass die "Rudel"größen von Faktoren wie Futterangebot ect. abhängig sind. Zwischen Rudel und Familienverband hab ich eigentlich nicht unterschieden, weilich irgendwie davon ausgehe, dass bei den meisten mittlerweile angekommen ist, dass der übertriebene Aplhablödsinn längst widerlegt ist. Deshalb hat mich das "Karpatenwölfe sind Einzelgänger" auch stutzig gemacht. Wobei ich auch irgendwo im Kopf hab, dass es vereinzelt durchaus Wölfe ohne Rudel/Familie geben soll.

Meine Hündin erkennt ihren Papa auch noch (Mama weiß ich nicht - die haben wir schon ewig nicht mehr getroffen). Gabs erst letztes Jahr zu Pfingsten wieder ein eindrucksvolles Zusammentreffen - sie hatte ihn davor mindestens 1,5 Jahre nicht gesehen. Begrüßung ganz anders als bei jedem anderen Hund; mit extremen Welpenverhalten inkl. Welpenpipi und totalem anhimmeln. Ihre Mama soll bei der Oma (die ebenfalls nicht im gleichen Haushalt lebt) genauso reagieren, obwohl die normalerweise mit Hündinnen nicht verträglich ist. Aber auch die Züchterin wird immer noch begrüßt, wie nur ganz wenige, sehr nahe stehende Menschen.
Mein Rüde hingegen erkennt seine Eltern definitiv nicht als solche und auch zur Züchterin scheint er keine besonderen Assoziationen mehr zu haben.
 
Soweit ich weiß, soll auch der arabische Wolf eher als Einzelgänger anzutreffen sein (was freilich auch daran liegen könnte, dass es davon insgesamt nicht mehr soviele gibt).

Aber es entspricht durchaus dem was ich darüber gelesen habe, dass das Nahrungsangebot die Lebensform bestimmt. Füchse z.B. sollen in Gegenden, wo sie nicht extensiv (oder gar nicht) gejagt werden, auch intensivere Paarbindungen eingehen (das Männchen sich bei der Jungenaufzucht beteiligen).

Dass das so ist, machte die Art (also jetzt die Wölfe, nicht die Füchse - wobei...) ja vielleicht gerade auch erst dominestizierbar (weil es von Haus aus Flexibilität, Anpassungsfähigkeit in dieser Hinsicht gibt)?
 
schön, so langsam haben wir die infos beisammen.

für mich wäre jetzt noch interessant dahinter zu kommen was nun das wörtchen rudel wirklich bedeutet

ich habe mich bisschen umgelesen, bei löwen beispielsweise besteht das rudel keineswegs ausschließlich aus familienmitgliedern

für solche situationen existieren offenbar folgende begriffe:

Herde:
"In der neueren zoologischen als auch verhaltensbiologischen Literatur werden auch Anglizismen verwendet, wie z. B. Clan (der Familienverband) und Pack (Rudel)."
quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Herde

jetzt steht da natürlich wieder nicht entweder oder, sondern clan und rudel.
wie dem auch sei, bei karpatenwölfen existieren also familienverbände bzw einzelgänger.
was natürlich ganz sicher richtig mit nahrungsangebot zusammenhängt.

trotzdem brauche ich ein völlig anderes grundverständnis für das sozialverhalten eines tieres, das ursprünglich überwiegend nur mit familienmitgliedern verträglich ist oder eben doch mit allerlei was dazustößt.

gibt es bei zb timberwölfen exakte angaben ob die zb familienverbände haben oder zusätzliche mitglieder von außerhalb auch noch haben?

mich interessiert das ganze mitunter auch deswegen weil ich mir eingebildet habe bislang dass vermutlich wolfdogs aus amerika leichter integrierbar in unser leben sein könnten (soferne die verpaarung nicht mit schlittenhunden realisiert wird) als zb nachkommen von europäischen wolfskreuzungen mit hund, da sie weniger scheu sind, auf keinen fall einzelgänger und in ihrem rudel auch verwandtschaftsfremde tiere gewohnt sind.
aber nun sind die grundlagen so nicht ganz sicher
hm?
wobei ich nochmal betonen muss, ich schließe von diese theorie amerikanische wolfdogs mit eingekreuzten schlittenhunden definitiv aus.
 
Ich "kenne" bislang nur 1 AWH und der war zumindest als Welpe alles andere als gut integrierbar - wesentlich zurückhaltender, viel scheuer und mühsamer an "Neues" heranzuführen, gar keine Bindung zu seinen neuen Besitzern, zumindest die ersten Wochen fast "apathisch". Wurde außerdem früher als mit 8 Wochen abgegeben. In Wolfhundkreisen gehen auch immer wieder diverse Geschichten um einen deutschen AWH-"Züchter" um - dass da Vieles nicht für bare Münze zu nehmen ist, ist klar. In den vielen Berichten, wo seine AWH in der Öffentlichkeit sehr ängstlich gesehen wurden, wird aber wohl auch was dran sein, nehme ich an.

Es besteht ja auch zwischen TWH und Saarloos ein Unterschied - die meisten TWH die ich kennen gelernt habe, sind mehr oder weniger "kernige" Tiere, sehr neugierig und für Wolfhunde sehr aufgeschlossen. Die mir bekannten Saarloose sind da wesentlich zurückhaltender und scheuer, dafür aber i.d.R. auch "sanfter". Beim TWH weiß man klar, dass er aus Wolf + DSH entstanden ist, beim Saarloos dürften die Ursprungstiere (grade im Bezug auf den Wolf) ja nicht so ganz eindeutig sein - zumindest ranken sich immer wieder verschiedene Geschichten um die Entstehung, wo auch von Timberwölfen die Rede ist.

Wie auch immer - welche der beiden Rassen leichter integrierbar ist, hängt vermutlich v.a. vom Menschen und dessen Lebensumständen ab. Ich könnte mir kein scheues, zurückhaltendes Tier vorstellen; ich möchte einen offenen Hund, den man überall mitnehmen kann, ohne dass er den Schwanz am Bauchnabel kleben hat und der auch zur gemeinsamen "Arbeit" zu bewegen ist; dafür nehme ich z.B. gerne in Kauf, dass er nicht mit jedem Artgenossen gerne Party feiern möchte. Andere schätzen wieder den sanften, zurückhaltenden (und im Gegensatz zum TWH unaufdringlicheren) Begleiter, den sie mit einem SWH haben.

Dass die amerikanischen Wölfe als friedlicher als die Europäischen gelten, hab ich auch schon öfters gehört. Dennoch kann ich persönlich mir nicht vorstellen, dass die Amis leichter integrierbar sein sollen. Wär für mich auch unlogisch; im Gegensatz zu TWH und SWH sind diese Tiere ja noch Hybriden und somit wesentlich wolfsähnlicher. Und Wölfe eignen sich bekanntermaßen nicht als Haustiere (was auch gut so ist! Übrigens gibts in der aktuellen Wuff wieder einen Artikel zu Wölfen. U.a. gehts um die "Dressierbarkeit" von diesen und das im Zirkus oft Raubkatzen, nie aber Wölfe zu sehen waren...). Grade im Bezug auf den TWH darf man ja auch den 2. Teil der Verpaarung, den DSH nicht vergessen. Soweit ich informiert bin, waren das keine degenerierten Hochzuchtplüschbären; weiters wurde ja eine Zeit lang in der Zucht recht hart selektiert, weil man noch an den Mythos des "getunten" DSH und somit Super-Diensthund glaubte. Insofern ist nachvollziehbar, dass TWH meist weniger scheu und weniger zurück-haltender, dafür aber auch sonst "kerniger" sind.
 
Lieber Wolf79!

Ich musste erst mal ganz schön schlucken als ich dein Post gelesen habe, deswegen verzeih wenn ich einen klaren Ton anschlage.

Ich wünsche dir, dass du bevor du irgendwelche wilden Theorien über das Sozialverhalten von Wolfshunden spinnst und diese dann auf die Ursprungszuchttiere projezierst, du dir die Tiere mal in der Realität anschaust.
Davor kannst du dir ja im Internet anhand von Berichten von Besitzern und deren Videos ein recht gutes Bild machen.

weil ich mir eingebildet habe bislang dass vermutlich wolfdogs aus amerika leichter integrierbar in unser leben sein könnten (soferne die verpaarung nicht mit schlittenhunden realisiert wird)

Eines kann ich dir auf jeden Fall versprechen:
Einen AWH "integriert" man nicht in sein Leben, dafür lebt man. Jeder vernünftige Besitzer bzw. Züchter wird dir sagen dass man einen AWH (besonders high content) nicht alleine lassen kann ohne dass hinterher die Wohnungseinrichtung hinüber ist, auch nicht für 10 Minuten! Die meisten Besitzer haben auch nicht einen sondern mind. zwei und dazu ein großes ausbruchssicheres (!!!) Gehege. Was auch notwendig ist, da spazieren gehen ab dem Erwachsenenalter nur mehr an der Leine möglich ist. Diejenigen, die mit solchen Tieren glücklich sind (und die Tiere mit ihnen!) leben dafür und haben ganz sicher nicht versucht sie zu "integrieren".
Diese Tiere sind NICHT mit den FCI -Rassen zu vergleichen, die auch schon sehr intensiv sind.

Viel wichtiger als die Frage wer oder was mal mitgemischt hat ist 1. wie weit ist die letzte Wolfseinkreuzung her und 2. (wie Astrid schon gesagt hat) die Zuchtselektion.

BEVOR du dir Gedanken machst, welcher Wolfshund sich am besten verhält oder am hübschesten aussieht, mach dir doch mal Gedanken was du von deinem neuen Familienmitglied erwartest. Und warum es überhaupt ein WH sein soll, würde mich persönlich interessieren?

lg
Kathi

P.s.: Ich finde es überaus spannend dass du vor den meiner Meinung nach hochsozialen, weil immer als Rudel gehaltenen, Schlittenhunden Angst hast, aber genau das als Kriterium für die Auswahl der Ursprungswolfsrasse heranziehst. Möglicherweise liegt es daran dass sozial artintern nicht unbeding auch menschengebunden bedeutet :cool:? Denk mal drüber nach...
 
weisst du ob der dir bekannte AWH schlittenhunde im stammbaum hat?
bzw um wievielte generation es sich handelt?
die fotos vom kleinen hab ich im wolftreffthread eh gesehen -der kleine schwarze, nicht?
wobei man ja auch nicht einen hochrechnen sollte nur was bleibt einem über wenn es nicht 20 zum vergleichen gibt -ist auch klar.
aber hier müsste man

ich habe mir vor etlichen jahren mal videos im youtube angesehen, auch jene von einfachen touristen die wölfe gefilmt haben, und hier wäre schon der springende punkt in der unterschiedlichkeit zum karpatenwolf, bei den karpatenwölfen muss man schon wildtierbiologe sein und denen 10 jahre auf der spur, am besten mit sender dass man paar aufnahmen erhascht über das verhalten der tiere, in amerika stellst dich auf eine aussichtsstelle und du erlebst wölfe in freier wildbahn. sie nehmen dich zwar wahr aber zeigen kein fluchtverhalten.
ich finde leider nicht mehr alle videos, aber hier ein neues:
http://www.youtube.com/watch?v=IHsyiRpGBuM

weisst du etwas über die blauen wolfdogs?

jedenfalls finde ich schon dass das weniger scheue an den amerikanischen wölfe sie besser eignet für kreuzungen. ich rede hierbei aber vom moment der auswahl, dass wolfhunde jahrzehnte später in x-ter generation schon ausgeglichenere menschenbegleiter sind, ist da glaube ich naheliegend.

warum ich die schlittenhunde als einkreuzung nicht ideal finde, habe ich schon mal ausgeführt, wobei man auch hier sagen muss, in 20-30 jahren wird es wieder anders aussehen, da es bereits bei jeder hunderasse quasi zwei zuchtlinien gibt, eine die auf stadtzentrumcouch-tauglichkeit abzielt und dann nochmals die arbeitslinie, im bereich wofür die jeweilige betroffene rasse ursprünglich gezüchtet wurde. wir begegnen diesem phänomen praktisch bei allen rassen und im laufe der jahrzehnte wird es hier ganz grobe unterschiede geben naturgemäß.
wo man widerum sagen muss, dass gerade dass beim TWH zb die arbeitslinie fehlt nicht nur bisschen eigenartig und mangelhaft zu beschreiben wäre. die meisten TWH besitzer nehmen den hund schon mit der vorinfo: mit dem kannste nix arbeiten, vergiss es. ich persönlich bin allerdings überzeugt davon dass der TWH sehr gut einsetzbar sein kann, nur eher nicht wo man kadavergehorsam voraussetzen muss und im dogdancing seh ich den so jetzt auch nicht :-D aufgeschlossene hündinnen allerdings empfände ich im rettungsdienst wohl als interessant. wir haben uns das gar mal überlegt, nur scheiterte es bei uns an der art des trainings, 1. ich wollte auf keinen fall die trieborientierte arbeitsweise mit der beisswurst und 2. ich wollte unbedingt freiverweis.
und das war´s dann sozusagen mit der idee.
ich denke aber dass man durchaus TWH auch als diensthund einsetzen könnte, nur dass eben die erfahrenen trainer in allen bereichen fehlen, die den TWH, TWH-entsprechend zum ziel führen. und natürlich müsste man auch das noch in kauf nehmen, dass man am ende des trainings mehr bekommt als man trainiert hat, weil der TWH extrem auferksam ist und ganz viel mitdenkt und von seiner natur aus ein lösungsorientiertes wesen hat -so jetzt was ich von meinem mixchen kenne, ich habe ja keinen reinrassigen.
aber das beobachtende mitdenken fiel mir schnon am ersten tag als ich ihn kennen gelernt habe auf. die ersten stunden die wir miteinander verbracht haben waren im auto - nach hause. und ich dachte mir schon nach einer halben stunde, ich muss aufpassen wenn ich aussteig und den schlüssel stecken lass, so afmerksam wie sie ist, weiß sie schon wie man auto fährt. :D:D:D:D


über dressierbarkeit von wölfen denke ich kann man wirklich bei dem ungarn zoltan horkai auf der homepage vorbeischauen, da er seine wölfe für filme trainiert, müsste er am besten darüber bescheid wissen wie er laufend den wölfen neue tricks beibringt für filmszenenaufträge. keine ahnung ob ich blind bin aber ich habe auf seiner homepage nirgends ne info gefunden, welche wolfart er da hat. aber vielleicht bin ich wirklich einfach nur blind.

http://horkai.net/

so das war jetzt alles etwas off aber ich bin mir nicht böse :D ist ja mein thread, eben dass wir den millan-thread nicht verbiegen hab ich diesen eröffnet.
 
hallo kathe,


ich denke dass du mich ziemlich falsch einschätzt.
ich erkläre dir wie ich auf diesen schluß komme.
ich glaube dass recht wenig menschen die einen wolfhund faszinierend finden, einen deren mischlinge in einem katastrophal abgemagerten vernachlässigten ausgewachsenen kranken zustand zu sich nehmen wollten, zudem als optisch definitiv nicht schönstes exemplar als mischling, und das zudem zunächst als pflegehund, also unentgeltlich aus reiner liebe zum tier, egal wie es aussieht, wie die zähne gebrochen sind, wie die zeichnung nicht 100% authentisch wolfhund ist, plus egal wie das verhalten ist.

also sobald du einen im stich gelassenen verratenen wolfhund aus seinen exkrementen zaht hast, liebevoll abgeputzt, erzogen, in die große weite welt liebevoll integriert, kannst nochmal schwung holen und mir sagen was ich fürn pöhser mensch bin dass ich mit nem wolfhund nur angeben will.

dass ich mir gedanken mache steht mir in mitteleuropa noch frei.
dass ich diese äußere und eben interessiert bin an meinungen anderer, halte ich für keine ungute einstellung.
als möchtegernprofi habe ich auch keinen zeitungsartikel geschrieben, sondern zum meinungsaustausch meine gedanken in ein hundeforum geschrieben, daher also gehe ich davon aus dass ich nicht alles weiß -naturgemäß, da ich in der tat nicht alles weiß.
du brauchst also weder schlucken noch seufzen noch dich sonst wie künstlich kalmieren wenn ich etwas schreibe, du kannst ganz entspannt deine meinung herschreiben ohne meine anzugreifen, bezug nehmen kann man auch friedlich und ohne vorwürfe.
 
Nein, ich weiß nicht, welche Hunde er im Stammbaum hat und auch nichts über blaue Wolfhunde. Ich habe mir einen TWH genommen, weil er mir als Alternative zum mittlerweile häufig degenerierten DSH ideal schien und weil er schon eine Hunderasse ist. Nie im Leben würde ich mir einen Hybriden nehmen - für mich gehören diese Tiere nicht in unsere Gesellschaft und ich kann die Intention ehrlich gesagt auch nicht nachvollziehen. Wir haben Tamaskan & Marxdorfer, die als "Light-Wolfhunde"; quasi als normale Hunde im Wolfspelz verkauft werden (wenngleich dies auch nicht ganz stimmen dürfte); wir haben TWH und Saarloos für jene, die´s gern ein wenig ursprünglicher und anspruchsvoller möchten, wo die Tiere aber dennoch gut in der heutigen menschlichen Gesellschaft zurecht kommen können. Ich finde nicht, dass auch noch Amis populär werden müssen, nur weil die Leute Wolfsfanatiker sind und gerne so viel Wolf wie möglich zu Hause hätten.

TWH sind für Hundesport und "Arbeit" durchaus zu gebrauchen. Es gibt in Österreich mittlerweile einige TWH die erfolgreich im Mantrailing geführt werden. Meine Hündin läuft in der UO und kann sich auf kleineren Turnieren durchaus messen. Es gab in Salzburg bei der Bergrettung eine TWH Hündin, die leider aufgrund von Herzproblemen nicht mehr lebt. In Deutschland gibt es ebenfalls einige Hunde im Mantrailing bzw. im Rettungshundebereich. Ich weiß von TWH-Haltern, die Agility, Breitensport und Dogdancing machen. Weiters gibt es einige Film-TWH. Und gerade in den Ursprungsländern wird auch gerne noch Schutzdienst betrieben, wenngleich der dort nicht unbedingt mit jenem hierzulande zu vergleichen ist. Der TWH ist also nicht nur zu "gebrauchen", er ist auch noch sehr vielseitig. Ich vermute eher, dass Viele einfach von "Wolfsromantik" getrieben werden; was "Ursprüngliches" haben wollen - je nachdem, wie man mit dem TWH umgeht bekommt man das dann halt auch. Und ja, wenn man immer nur gesagt bekommt: der TWH taugt nix, werden hundesport-begeisterte Menschen kaum auf die Idee kommen, sich einen solchen zu nehmen. Zumal die Ausbildung schon mehr Zeit und Kreativität in Anspruch nimmt, als bei DSH, Malinois und Co.

Ich halte den TWH übrigens für keinen geeigneten Diensthund. Dafür sind seine Leistungen zu unstet. Hat er einen guten Tag oder grade Lust drauf, gibt er 150%, hat er allerdings grad keinen Bock, gibt er grade so viel, dass es noch irgendwie geht. Keine gute Voraussetzung, wenn evt. das Leben des HF davon abhängt. Sie haben zu wenig hohen Beutetrieb und sind in der Arbeit häufig sehr "ernsthaft" - gepaart mit einem durchaus eigenem Kopf bzw. der Eigenschaft selbstständig Entscheidungen zu treffen und dem nicht übermässig ausgeprägten "Will-to-Please" eine fragwürdige Kombination (nicht umsonst wurden die paar Dienst-TWH vom tschechoslowakischen Militär zur Grenzbewachung eingesetzt). Abgesehen davon ist die Ausbildung eines TWH zum Diensthund einfach nicht effizient - Kreativität braucht Zeit, Zeit ist Geld und wozu unnötig geld investieren, wenn es zig Rassen gibt, die schneller und einfacher ausgebildet werden können, dabei kontinuierlicher gute Arbeit leisten und generell einfacher zu handeln sind...?!
 
Ich hab dich nicht als "pöhsen" Menschen bezeichnet, sondern nur in Frage gestellt ob der AWH der richtige Begleiter für dich ist.
Gerade wenn du wie du sagst schon einen TWH Mix hast und mit ihm glücklich bist wie er ist, kann ich mir nicht vorstellen dass du mit einem AWH oder Saarloos glücklich wirst. Aber beschreib doch mal dein Leben mit deinem jetzigen Hund und was dich an ihm stört bzw. an ihm gefällt.

Natürlich kenn ich dich nicht persönlich, sondern bilde mir meine Meinung nur aus den Posts die ich hier lese. Weil ich auch noch ein Leben führe kenn ich auch nicht alle Posts aus diesem Forum von dir und deswegen ist meine Sicht deiner Meinung nach vielleicht etwas eingeschränkt.

Was du vorher an Getier gerettet hast ändert für mich nichts aber auch gar nichts an meiner Meinung im Bezug auf Wolfshunde, wie kommst du darauf? Oder interessiert es dich wie viel ich vorige Weihnachten für SOS Kinderdorf gespendet hab wenn es um meinen Hund geht?

Für mich, und die Frage hast du nicht beantwortet, ist viel interessanter was du von deinem neuen Familienmitglied erwartest und was du ihm zu bieten gedenkst...
 
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