Rocky ist ein ca 10-jähriger, liebenswerter alter Straßenveteran, der erst einmal ein mildes Lächeln oder Entsetzen beim Anblick wegen seiner Leibesfülle erregen wird. Manch einer mag wohl eher einen Eisbär in dem armen Gesellen erkennen.
Welches unvorstellbare Schicksal aber hatte dieser geschundene Körper und die arme Seele, die in ihm wohnt, in den vergangenen Jahren zu ertragen?
Ein Jahrzehnt seines Lebens lernte er dem Großstadtverkehr in Athen (alter Beinbruch nach Autokontakt) und Menschen (Fußtritte) auszuweichen und lebte von den Abfällen eines Restaurants. Stark gewürzte Essensabfälle und viele Pommes brachten den dicken Speck, der ihm aber in der Hitze des Südens weniger dienlich ist als einem Eisbär in der Antarktis. Wir würden es in Deutschland als Tierquälerei bezeichnen, dennoch war es der gut gemeinte Teil seines Lebens, der ihm auch das Überleben ohne Kostenaufwand für Menschen ermöglichte.
Das weitaus Grausamste, was selbst hart gesottene Menschen noch erschütterte, ist, dass er "den Kopf hinhalten musste" für schwarze Magie. Er wurde ihm kreuzweise mit Axthieben gespalten und danach wurde er mit roter Farbe übergossen, um das blutige Schauspiel zu verstärken.
Rocky überlebte schwerst verletzt und verkroch sich in Büschen.
Die Wunde am Kopf war 10cm lang und 4 cm tief und mangels medizinischer Versorgung über mehrere Tage sehr übel infiziert. Eine uns bekannte Tierschützerin nahm sich Rocky an und brachte ihn auf eigene Kosten zum Tierarzt, der die Kopfwunde chirurgisch in verschiedenen Tiefen versorgte.
Das psychische Problem war danach wohl das größte für Rocky. Er wollte nicht mehr draußen unter seinen Baum leben, der ihm über 10 Jahre sein Obdach war, weil er Angst vor Menschen hatte. Rocky versuchte durch Hintereingänge von Tavernen Einlass und Schutz zu suchen, was natürlich bei der "Tierliebe" der Restaurantbesitzer fatal war. Völlig verängstigt, sogar vor immer vertrauten Personen, irrte er umher.
Bei unserer Bekannten, die Rocky aufnahm, geht es ihm jetzt wieder gut. Er hat Ruhe gefunden, vertraut ihr und zeigt mit Demutsbezeugungen, dass er nur dankbar ist. Rocky streitet mit keinem Hund, bellt nicht,hat wirklich nur ein lieber Charakter. Sobald die Wunde verheilt ist und die Antibiotikatherapie abgesetzt ist, muss es aber eine Lösung für ihn geben, denn er kann nicht in einer Krankenstation für Tiere den Rest seines Lebens verbringen.
Selbst der Tierarzt, der über dieser Tierquälerei entsetzt war, hofft, dass sich einer dem großen weißen Teddybär für die letzten Lebensjahre oder -monate erbarmt und ihm ein letztes oder erstes Zuhause gibt.
Die letzten Blutuntersuchungen erbrachten ein wunderbares Ergebnis, was seine allgemeinen Werte betrifft. Er hat die besten Ergebnisse, die sich ein Hund und das in fortgeschrittenem Alter wünschen kann, leider aber auch einen Verdacht auf eine Leishmanioseinfektion. Wir können nur hoffen, dass sich für ihn dennoch ein ruhiges und friedvolles Plätzchen findet. Rocky wird dem Menschen, der ihm dies ermöglicht, nicht mehr viele Jahre Begleiter sein können, aber bestimmt viele Jahre nach ihm noch in besonderer Erinnerung bleiben.
Kontakt:
http://www.hundehilfe-ibiza.de
Frau Hannelore Haub
Tel.: 06002-1023 (Deutschland)
Rocky
Traurige Grüsse,
Yvette