Pubertät sie fängt an - HILFE !!!

celina00

Neuer Knochen
Kurz mal zu meiner Geschichte:
Tyson (Rottweiler-Rüde) ist jetzt fast 10 Monate alt, seit ca. einer Woche beginnt er mich auszutesten wie weit er gehen darf. Das äußert sich indem er bei den Gassi-Runden plötzlich wie ein Irrer auf mich drauf springt und sich kaum beruhigen lässt, wenn ich ihm ins Platz verweise er auch mal zu knurren beginnt und versucht nach meinem Arm zu schnappen wobei ich nicht sagen möchte er beißt sondern er versucht sich nur irgendwie los zu bekommen (zum Glück hab ich schon eine dicke Jacke an und ich spüre es nicht so). Ist er auf Platz, ich lass wieder lockerer beginnt der ganze Spass von vorne. Das dauert immer seine Zeit und irgendwann gibt er dann nicht ganz freiwillig auf aber es ist irgendwann vorbei.

Jetzt zu meinen Fragen:
Ich höre auch von meinen Trainern das ist normal (beruhigt mich nicht wirklich) er ist jetzt in der Flegelphase ich soll ihm nur nie gewinnen lassen, hattet ihr auch solche Erlebnisse ? Wenn ja bitte um kurze Berichterstattung wie sich das bei euch geäußert hat.

Wie seit ihr dagegen vorgegangen ? Ich bin im Endeffekt immer diejenige die gewinnt aber ist halt schon sehr Nerven- und Kraftaufreibend. Bin danach immer schweißgebadet. Muss dazu sagen Tyson hat nicht mehr viel weniger Kilo als ich *gg*

Vielleicht auch noch zur Info es ist nur beim Gassi gehen zu Hause hat er noch nie solche Dentenzen gezeigt. Da ist er friedlich wie ein Schaf.
Achja und am Hundeplatz funktioniert zur Zeit sowieso fast nix da hat er nur die hübschen Weibis im Auge.

Hoffe ihr habt ein paar Tipps und Geschichten für mich, damit ich mich nicht ganz allein fühle.

Vielen Dank schon im voraus.
LG Petra
 
Beim Aufwachen fielst Du mir ein!

Bis Du Dir die vorgeschlagenen Hilfen geholt hast, fiel mir folgendes ein:

Die mentalen Zügel sehr verkürzen!

Er darf nichts mehr ohne vorherige Leistung bekommen und das auch immer nur, wenn alle vier Pfoten auf dem Boden sind.

Für das auf dem Boden-Bleiben führ ein Wort ein. Ich bin für eines, das Dir leicht über die Lippen kommt: "unten".

Sobald er unten ist, ein - sehr ruhiges, nicht aufputschendes! - stimmliches Lob und eventuell Leckerli.

Viel, viel arbeiten mit ihm - aber in sehr, sehr kleinen Schritten - sozusagen einige Schritte zurückgehen und jedes kleine ruhige mit Dir Arbeiten RUHIG loben.

Je mehr Kraft Du anwenden mußt
(er empfindet es zuerst als Druck und Einschränkung, ist aber nach überstandener Krise sehr dankbar dafür, daß er Verantwortung abgeben konnte und ausgelastet und beschäftigt wurde und wird.)
desto deutlicher - aber nicht aufputschend! - muß Deine positive Bestätigung sein.
Mach ganz kleine Schritte, teile Übungen in Teile auf, die Du durchsetzen kannst und ihn dafür positiv bestätigen.
Je weniger Du korrigieren mußt, (weil er eigentlich überfordert ist in seiner momentanen Entwicklungssituation mit der in ihn schießenden Energie...mit zu komplexen Anforderungen)
desto mehr kannst Du ihm vermitteln, daß Du ihn verstehst (manche Hunde zeigen, daß sie sich unverstanden fühlen, durch Knurren...) und ihm helfen willst, mit all dem Energie- und Hormonschwall fertig zu werden. Du kannst nämlich kleine Schritte loben und ihm zeigen, daß er okay ist und mußt Dich dazu nicht so stark energetisch und nervlich überfordern.

Beispiel: Futter gibt es nur in Platzstellung - damit er Dir dabei die Schüssel nicht aus der Hand zu schlagen versucht, beginne damit, daß Du einzelne Stückchen nur unten im Platz gibst.
(Am Anfang wird das vielleicht einige "unten" oder "bleib"- Hörzeichen brauchen...)
Klappt das ohne Gerangel, nimm in die zweite Hand einen kleinen Vorrat, von dem die gebende Hand die Stücke herausnimmt. Wenn er nicht mehr versucht, Dir Futter aus der Vorratsfaust herauszukratzen, sondern ruhig wartet, bis Du ein Stück herausgenommen und ihm gegeben hast, kleinen Vorrat vor ihm in ein kleines Schüsserl legen...

Oder beim Weggehen: Warte mit dem Weggehen nicht, bis er es nicht mehr aushält, wenn Du Dich nicht sofort zum nächsten Baum zerren läßt. Gehe öfter kleine Runden, bei denen er von Anfang bis Ende sehr ruhig sein muß - bzw. schau, daß am Ende für ihn eine Möglichkeit ist, sich noch etwas auszutoben, d.h. ein wilderes Spiel zu machen -
ABER nicht , indem er Dich wieder über den Haufen spielt sondern von Dir weg mit einem Ball oder ähnlichem, rennen kann und ihn wieder geworfen bekommt, wenn er ihn wieder bringt. Anfangs ist - wenn Du das kraftmäßig schaffst! - vielleicht ein SEHR kurzes Spiel mit Beißwurst oder Schnurball besser, weil er ihn Dir nicht bringen muß .
Dabei bestimmst aber DU Anfang und Ende. Kann sein, daß das Auslassen ein Problem ist. Hat er gelernt, sich etwas "abkaufen" zu lassen? Jetzt das "Aus" mit sanftem Druck der Lefzen auf die Zähne durch Deine Hand einzuführen, kann mühsam werden! Wenn Du das machst, muß gamz, ganz schnell die Belohnung vor der Schnauze sein. Dann fühlt er sich nicht betrogen, unverstanden...Wenn das aber zu schwer, dann einfach laufen lassen und mit "unten" (4 Pfoten auf dem Boden) und schnellem Lob von Dir fern halten.

(Du willst vielleicht mal Prüfungen machen? Dann paß auf, daß er sich nicht angewöhnt, den Ball immer vor Dich hinzuspucken..)

Ich glaube, es reicht vorerst:

Teile alles, was er vielleicht schon konnte, in ganz kleine Teile und mache diese mit ihm wie oben beschrieben, ruhig neben Dir sein für 2 Sekunden , kurz laufen lassen, wenn das klappt, 3 Schritte neben Dir mit dem Alltagshörzeichen "Bleib bei mir" ("Fuß" nur, wenn er wirklich schon dazu imstande ist - s. Prüfungsziele - ), laufen lassen, diese Übung klappt vierlleicht zuerst besser an der Leine, loben, frei rennen lassen.
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Hast Du Deinem Hund die grundlegenden 3 Dinge beibringen Können?:
Hast Du bisher ein sicheres HERKOMMEN aufbauen können? Denn das ist sehr wichtig. Er muß zu Dir (Ich sage im Alltag "Zu mir" - nicht "hier", weil dieses für die Prüfung einen ganz bestimmten Ablauf erfordert.) kommen, GAR KEINE Übung - auch nicht "Sitz" verlangen (Ist wieder Druck...) , aber so lange heranlocken, bis er auf Tuchfühlung da ist und sich angreifen läßt am Geschirr oder Halsband! DANN erst loben, Leckerli...und wieder frei lassen. So kernt er, da0ß Herkommen NUR ANGENEHM IST und keine Einschränkung. Dazu mußt Du es also in sicherer Umgebung üben, in der er nicht abhauen kann..

Auch "NICHT-ZIEHEN" ist sehr wichtig: Positiv bestätigter Blickkontakt mit Lob und Leckerli und gleichzeitigem "Bleib bei mir" ermöglicht "Lockeres-an-der-Leine-Gehen".

BLEIB - dort, wo du gerade bist - vom kurzen Moment bis Minuten lang - ohne eine bstimmte Stellung einzunehmen. (Das kommt bei Prüfungsvorbereitung...) ist auch wichtig.

Für diese Dinge benütze bewußt nicht die Prüfungshörzeichen...z.B. "Leg dich", bei dem Du nicht verlangst daß er bleibt bis Du ihn befreist eventuell mit "bleib" das Liegen-Bleiben verlängerst...

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ganz kurze Übungseinheiten, aber sehr oft über den Tag verteilt.


Er darf praktisch nicht sich selbst überlassen werden draußen - immer unter Kontrolle - aber mit dem Wechsel von kontrollierter Konzentration und Druck ablassen, Spielen, Entspannen.

Auch so ein Energiebündel kann sich nicht lange wirklich konzentrieren!
Aber wenn Du es schaffst, mit ganz kleinen Schritten für ihn viele positive Erlebnisse zu ermöglichen, gibt er in absehbarer Zeit so nach, daß es für Dich leistbar bleibt.
Denn selbst ein herrschsüchtiger oder einfach stark von seinen Trieben impulsierter Hund ist froh, wenn er weiß, daß ihm geholfen wird, diese aufkeimenden Bedürfnisse , Energien, in den Griff zu bekommen...

Vielleicht schilderst Du immer wieder mal einwenig, wie es Dir geht - und ihm! - ...;)

Bis zum nächsten Mal

Alles Gute

F-K
 
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