problemhund?

manu.k

Medium Knochen
ich möchte unbedingt ein paar zeilen von einem mail schreiben - das mich zur verzweiflung bringt.
kurze einleitung, ich habe ein problemhundeservice ins leben gerufen und bekam folgenden brief:

"mit ca. 6 wochen bekamen wir unseren schäfermischling, nun haben wir das problem, das er zu scharf ist. außerdem läuft der hund weg wenn das gartentor offen steht.
zur haltung:.....lebt bei uns als hofhund, d.h. er schläft in einer hundehütte (also nicht im haus), er darf auch kaum in die wohnung. er hat auch keine erziehung genossen. ........wie kann der hund dermassen verhaltensgestört sein, obwohl es ihm doch gut geht, er bekommt regelmäßig sein futter, wasser, liebkosungen, er wurde nie schlecht behandelt, bekam höchstens ein paar klapse, hing nie an der kette oder sonstiges. vieleicht ist er so weil wir annehmen es handelt sich um einen rottweilermischling? und jetzt kommt es: .......die familie überlegt bereits den hund entweder einschläfern zu lassen oder ins tierheim zu geben. ........außerdem haben wir das gefühl der hund wird immer gefährlicher."

ich dachte mir - das muß ich veröffentlichen, für den hund ist jetzt gesorgt - aber ich wollte damit nur mal verdeutlichen, wieviele tiere noch immer -auch in österreich - durch unwissenheit vielleicht im tierheim landen, oder noch schlimmer eingeschläfert werden.

das ist nicht die seltenheit - solche briefe kriegen wir stappelweise.

l.g. manu
 
"Ach wir sind doch so liiiieb zu unserem Hund. Er hängt nicht an der Kette und bekommt nur ab und zu ein paar hinter die Löffel, kriegt Futter und Wasser und ist soooo undankbar. Weil alle Rotti sind undankbar und scharf. Besser wir bringen ihn um."-mir wird übel. Wozu sich solche Leute einen Hund nehmen ist mir schleierhaft und dann nennen sie sich noch Tierfreunde.

Leider ist das nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

Es fehlen einen dazu die Worte.

Etta & Rasselbande
 
ES IST ZUM SCHREIEN!

Der absolute Hammer, es wird einem ja richtig schlecht wenn man so etwas lesen muß.
Muß gleich meine Shiramaus knuddeln.
 
einerseits wissen die leut ned wie sie den hunden helfen sollen, andererseits gibts dann sowas.

i erspar ma jetzt den rest des kommentares.
 
hhmm.. irgenwie versteh ich nicht warum der brief hier zu diskussion landet...
gibt halt auch leute, die ihren hund nicht nur für bett und sofa... knuddeln und schmusen haben wollen.. sondern auch für haus und hof...
erzähl euch kurz etwas bezüglich gestörter hundepsyche... haben vor jahren eine bullterrierhündin im alter von 10 wochen bekommen... wir, dass waren meine eltern, und meine 4 brüder damals im alter zwischen 2 und 12 jahren... grosses haus... garten mit 8.000 qm... meine geschwister immer sehr sanft zu unseren tieren... meine mutter hat jedes verletzte tier mitgenommen, und wieder hinbekommen.. will nur klarstellen... eine normale familie.. und immer viele tiere...
nungut.. besagte hündin zu den kindern sehr lieb... haben sich ja auch viel mit ihr beschäftigt... hund dürfte ins haus, in jedem bettchen schlafen... aus jedem näpfchen fressen...(katzen) trotzdem hat sie begonnen zu streunen... ist uns ala bulliemanier schnurstracks durch den maschendrahtzaun gelaufen... anfangs nur bei den nachbarn... ein anruf.. und hund wurde wieder geholt...
später hat sie sich stärkere stückerl geleistet... ab zum fleischhauer.. dort mitten im geschäft hingesetzt.. und geheult wie ein wolf... fleischer hose voll... dem hund seinen besten lungenbraten verfüttert... um, wie er meinte sie zu beruhigen...( war eh ein lamm... aber ihre spielchen konnte sie...)
nach dem 10 mal vom fleischer abholen... haben wir dann den zaun verstärkt... ist nicht sehr günstig bei so viel grund... effekt war... sie hat sich darunter durchgegraben... und eine meisterleistung im schlechten benehmen hingelegt...
ein bebräbnis bei uns im dorf... grab wird gerade zugeschaufelt... hündin findet es anscheinend interessant.. und beginnt wieder auszugraben... die witwe fällt in ohnmacht... unser schon bekannter fleischhauer, beim begräbnis anwesend, schnappt den hund.. und bringt ihn uns wiedermal...
was machst mit so einem hund?
mitgenommen wurde sie überallhin...
beschäftigung hatte sie genug...
sie wurde gefördert und gefordert ( auch abrichteplatz)...
und trotzdem baute dieser hund nie beziehung zu uns auf....
alles andere war ihr wichtiger, als die eigene familie...
misshandelt wurde sie nie, "klapse" sehr wohl... und wer sagt... sein hund habe noch nie "klapse" bekommen, der nimmt es denk ich mit der wahrheit nicht so ernst...
wir haben sie dann abgegeben... auf einen guten platz ohne garten... sie hat sich trotz liebevoller bemühungen nie geändert...
unsere bullies und anderen hunde davor und danach waren jeder einzigartig... und hunde wie du sie dir wünscht...
zu schärfe: hatten eine pudeldame... und eine bullierüden.. der rüde ein lamm, und die kleine schwarze ist so dermassen scharf geworden, dass sie kein fremder auch nur ansehen konnte, ohne dass sie ausrastete...
glaub dir ja keiner... zwergpudel mit löwengehabe *g*... wurde nie gefördert ( wär ja auch lächerlich ) ist auch erst im alter von 3 jahren zu uns gekommen... zu ihrer familie war sie ok... hat sehr lange gedauert... bis sie dies verhalten abgelegt hat...
da ich am land aufgewachsen bin (gottseidank)... sind wir mit vielen "nur" haus und hofhunden... zusammengekommen... alle mit schutzhütte... offenen hoftüren... sehr wohl kontakt zu ihren leuten.. aber eben keine wohnungshunde... die hunde durchwegs normal... einige haben ihr revier verteidigt, laut ihrer aufgabe... andere haben uns kinder vorbeigelassen... dann aber nicht mehr raus ;-)
so, und jetzt sagt mir... was an dieser haltung schlecht ist... wenn ich da an viele wohnungshunde denke, die stundenlang allein sind, morgens und abends schnell eine runde gassi gezerrt werden....
geht nicht immer vom absolutem optimal aus.. so wie bei euch ;-))) unseren hunden geht es sowieso wie kaisern....

achja... finde es übrigens sehr wohl verantwortungsbewusst... dass man daran denkt, wenn der hund verhaltensgestört ...zu scharf.. oder wie auch immer...ist.... ihn abzugeben..oder einzuschläfern... welche möglichkeit gibt es sonst? warten bis etwas passiert, an die kette und nur mehr aus 10 metern futter zuwerfen? plätze für problemhunde sind mangelware...
lg
ellen
 
Hallo Ellen,

Lebe auch auf dem Land, habe auch eine Zeitlang in einer Großtierpraxis gearbeitet und bin dabei mit vielen "Hofhunden" zusammengekommen. Gegen die Haltung ist nix einzuwenden, Du hast völlig recht: ein Hund ist nicht unglücklich, nur weil er nie aufs Sofa darf.

Aber: jeder Hund ist anders - Gott sei Dank! Und wer sich einen "von Natur aus braven", ruhigen Hund wünscht, den man unbesorgt und ohne jegliche Erziehung bei offenem Hoftor einfach herumlaufen lassen kann, ohne dass er stiften geht, der muss schon viel Glück haben, einen solchen Hund zu erwischen. Die Regel ist er mit Sicherheit nicht! Und ein triebiger Hund, der nach Abwechslung lechzt, den läßt man nicht unbeaufsichtigt im Garten, ohne sich mit ihm zu beschäftigen! Wer sich dann wundert, dass der Gute auf Wanderschaft geht und mal beim Fleischer vorbeischaut - also ehrlich, da kann ICH nur den Kopf schütteln!

Wie auch immer: wenn der Hund nun mal NICHT zur "ich-habe-sowieso-zu-nichts-Lust-und-bleibe-daher-brav-hier-liegen"-Sorte gehört (und das sind sicherlich die meisten gesunden Hunde!), der hat sich verdammt nochmal um ihn zu kümmern, ihn zu beschäftigen, ihn zu BEAUFSICHTIGEN!!! Wer das nicht kann oder will und den Hund dann für die zwangsläufig daraus entstehenden Probleme verantwortlich macht, ihn als "schwierig" hinstellt, dem empfehle ich eines: sich ein Steifftier anzuschaffen!

Inge + BC
 
Wenn der Hund scharf ist,müssen sich die Leute gefälligst darum kümmern das er nicht ausbüxt.
Wenn ich einen Hund habe muss ich mich um ihn kümmern.Egal welche Rasse es ist und welche Aufgaben er hat. Ob nun Stadt oder Land.

Fragen an Manu: Problemhundeservice? Wo befindet sich das habt ihr eine HP? und wenn jemand einen Hund hat der zb.plötzlich Ausrastet wie beurteilt ihr das? Ein Aggressionsproblem zb.muss ich sehen um mir ein Urteil zu bilden.
Versteh mich jetzt bitte nicht falsch,aber es gibt soviel Müll in Punkto Hundeerziehung spez.bei Problemen.
Liebe Grüsse
Irish


[Dieser Beitrag wurde von Irish am 30. Juni 2002 editiert.]
 
ich arbeite für eine tierschutzorganisation, fahre tierrettung und versuche menschen zu helfen die meistens aus unwissenheit probleme mit ihren vierbeinern haben.
wenn ein hund aggressiv ist - bin ich natürlich auch dafür das tier einschläfern zu lassen.
auch deshalb - da ich schon selbst einmal ziemlich schwer von einem hund verletzt wurde (in meiner tierheimzeit).
gegen einen hofhund hab ich generell nichts einzuwenden - wenn der hund, und das ist der springende punkt, nicht vereinsamt.
ich wohnen selber am land, habe zwei hunde, einige katzen, bald zwei schweine.
meine meinung ist, ein hund braucht erziehung, wurscht welcher rasse er angehört. der hund ist ein rudeltier und nicht dafür geschaffen den rest seines lebens vor einer hundehütte ohne zuwendung zu liegen.
natürlich gibt es auch das andere extrem, das befinde ich auch nicht für gut.
auch muß ich sagen, kann man sehrwohl aggressive hunde resozialisieren - kommt auf den fall an. gleich zu töten finde ich absolut falsch den kein tier wird böse geboren - jedes lebewesen hat sich eine zweite chance verdient.
 
Hi Manu!

Ich denke, du hast es ganz richtig gesagt. Egal, ob ich einen Hund im Haus, in der Wohnung oder im Hof halte, das wichtigste daran ist: der Hund ist ein RUDELTIER! Der Mensch kann, wenn er viel Zeit hat und sich viel mit dem Hund beschäftigt eine Art Ersatzrudel werden, wobei ich aber der Meinung bin, dass man ihm dennoch zur Gesunderhaltung der Psyche unbedingt den Kontakt mit Artgenossen zukommen lassen sollte.

Wenn aber weder der Mensch wirklich Zeit hat, sich nicht mit dem Hund beschäftigt und auch kein anderer Hund da ist, dann würde ich diese Haltung als nicht artgerecht bezeichnen und Verhaltensstörungen wie extreme Agressivität als durchaus vorhersehbar und normale Folge bezeichnen.

lg
Bonsai
 
bin glücklich!
war heute noch mal vor ort und konnte die tochter überzeugen, das sie den hund behält und intensiv mit ihm arbeitet. (hundeschule)
auch die anderen schwierigkeiten zu lösen wird einfach!!!!
der hund ist einfach nur einsam und unterbeschäftigt aber mit ein bisserl mühe wird er ein traumhafter gefährte!
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Inge + BC:
Hallo Ellen,


Aber: jeder Hund ist anders - Gott sei Dank! Und wer sich einen "von Natur aus braven", ruhigen Hund wünscht, den man unbesorgt und ohne jegliche Erziehung bei offenem Hoftor einfach herumlaufen lassen kann, ohne dass er stiften geht, der muss schon viel Glück haben, einen solchen Hund zu erwischen. Die Regel ist er mit Sicherheit nicht! Und ein triebiger Hund, der nach Abwechslung lechzt, den läßt man nicht unbeaufsichtigt im Garten, ohne sich mit ihm zu beschäftigen! Wer sich dann wundert, dass der Gute auf Wanderschaft geht und mal beim Fleischer vorbeischaut - also ehrlich, da kann ICH nur den Kopf schütteln!

Inge + BC
[/quote]

liebe inge....
entweder gibt es probleme beim lesen... oder du bist meister im wortumdrehen....
ein triebiger hund... der nach abwechslung lechzt... den lässt man nicht im garten??? wenn diese, deine worte sich auf meinen eintrag beziehen... dann gelten obige 2 sätze... aber ich wiederhole mich gerne nochmals... war weder unterbeschäftigt, bei 5 kindern im haus auch kaum möglich, war überall mit, war immer selbstverständlich, wie kann der hund auch sonst etwas lernen... hatte mit müh und not bgh1 (immer sehr schwer zu motivieren)etc. etc...

würd ein bißerl aufpassen mit deinen aussagen... denn 11 paar schuhe haben mir meine welpen nie zerbissen... waren sie da etwa unbeschäftigt? ahhh nein wohl kaum *g*... oder fehlte ihnen die abwechslung? nein, wohl auch nicht... waren eh 11 paar verschiedene schuhe.. ooooder? :-)
etwa unbeaufsichtigt? tja... hab noch immer die einstellung... mein hund ist mir sehr wichtig, ein ... wenn er es wert ist, und sich an die spielregeln hält, absolut vollwertiges familienmitglied. dies heisst aber, nicht, dass ICH ihn ununterbrochen beaufsichtigen und unterhalten muss. (in meinen eigenen vier wänden.. oder garten) ein hund sollte eine bereicherung sein, und keine mühsal und plage...
ich wollte mit meinen eintrag anführen, dass es sehr wohl nicht nur immer an den hundehaltern und art der haltung liegt, dass die kommunikation beziehungsweise das zusammenleben nicht oder nur schwer klappt... wir hatten damals eben das pech eine hündin zu bekommen, die entweder schwere defizite in der prägephase hatte... oder eben einen absoluten mangel auf emotionaler ebene... (ihre geschwister sehr ähnlich im verhalten)

und manu k. hat einen brief bekommen, mit der bitte um hilfe... dies heisst doch so viel wie... es ist uns doch nicht ganz egal, wir machen uns gedanken,... sind bereit etwas zu ändern...

ellen
 
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