Popular Sire

calimero+aaron

Super Knochen
Heute eine Geschichte von Dr. Sommerfeld-Stur, die mir ausgezeichnet gefallen hat!

“Stellen Sie sich mal den hypothetischen Fall von “Old Blue” vor, eines außergewöhnlichen Exemplares der Rasse Malzhund. Blue war perfekt: fehlerfrei, gesund und schön. An Wochentagen apportierte er von früh bis spät Malzbällchen. An Wochenenden glänzte er auf Ausstellungen ebenso wie in Malzfeldprüfungen wo er – Sie ahnen es sicher schon – Malzbällchen jagte.
Jedermann fand gute Gründe mit Blue zu züchten, und so tat es auch jedermann. Seine Nachkommen folgten seinen Spuren von Generation zu Generation. Blue starb hoch betagt und hoch geehrt. Was die Menschen aber nicht wussten war, dass Blue, so großartig er war, ein paar schlechte Gene trug. Sie schadeten ihm selber nicht und auch der größte Teil seiner direkten Nachkommen blieb unbeeinträchtigt. Dummerweise waren einige dieser Gene aber auch noch an solche gekoppelt, die wichtige Malzhundeigenschaften beeinflussten.
Dann tauchten auf einmal Malzhunde mit Problemen auf. Das passierte zunächst ganz vereinzelt, und so glaubte jedermann, dass das halt einfach Pech sei. Einige Züchter erklärten, dass das „nichts Ernstes“ sei – das waren meist solche, die selbst betroffene Hunde besaßen. Und im Großen und Ganzen machten die Züchter weiter wie gewohnt.
Die Zeit verging und immer mehr Malzhunde mit Problemen tauchten auf. Die Züchter machten es sich zum Prinzip, nicht darüber zu reden, denn bekanntlich schreiben Rüdenbesitzer Probleme der Nachkommen immer der Hündin zu, und heimsen die Erfolgslorbeeren selber ein. Und so blieben die Rüdenbesitzer still, um sich keinen Ärger einzuhandeln. Und niemand tat wirklich etwas, um den Problemen auf den Grund zu gehen, denn alle sagten sich: wenn die wirklich so schwerwiegend wären, dann würde ja wohl mehr darüber geredet werden – oder?
Jahre vergingen. Old Blue war längst in seinem Grab vermodert. Inzwischen hatte jedermann Probleme. Von wirklich großen Problemen wie Katarakten, Epilepsie oder Schilddrüsenerkrankungen bis zu kleineren wie schlechten Leistungen, fehlendem Mutterinstinkt und geringerer Lebenserwartung. Die Züchter waren ratlos. “Wie können wir das in den Griff bekommen” fragten sie. Aber es gab keine Antwort. Die Leute wurden zornig. “Die Schuldigen müssen bestraft werden” hörte man von allen Seiten. Züchter, die um ihr Zuchtprogramm fürchten mussten, mauerten. Manche ließen stillschweigend ihre betroffenen Hunde verschwinden. Einige wenige tapfere Seelen machten den Mund auf, gestanden die Probleme ihrer Hunde ein und wurden umgehend aus der Gemeinschaft verjagt.
Der Krieg griff um sich. Besitzer, Züchter und Berater beschuldigten und beschimpften sich gegenseitig. Und gleichzeitig wurde weitergezüchtet wie eh und je. Die Zeit verging und nach einigen weiteren Generationen brach die Rasse der Malzhunde unter der Bürde ihrer genetischen Belastung zusammen und wurde ausgelöscht.

aus:
http://sommerfeld-stur.at/popular-sires/
 
Hallo!

Ja, diese Sache mit den "popular sire" kenn ich auch - finde es ganz furchtbar, wenn man eine Rasse auf so einen kleinen Genpol reduziert. Inzucht steht ja so und so bei jeder Rasse an der Tagesordnung, aber ich finde, je grösser & vielfältiger der Pol gehalten wird umso besser für die Hunde & umso kleiner desto schlechter...
Und so kann man natürlich mit einem "popular sire", der sehr viel zum Decken eingesetzt wird und aber womögliche versteckte Erbkrankheiten hat & diese auch vererbt, vielleicht nicht über die erste Generation aber über ein paar weitere - tut man einer Rasse natürlich sehr viel Schaden an oder kann sie auch sogar ausrotten wenn es nur mehr kranke Tiere gibt :(
Schlimm sowas...

Daher muss ich sagen - wenn man einen Rassehund möchte - sollte man sich immer sehr gut über die Ahnen & deren Gesundheit informieren...Garantie ist es natürlich NIE aber Garantie hat man bei keinem Lebewesen.

LG
 
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