Pfotenverletzungen selbst beurteilen?

Lykaon

Super Knochen
Ich schwänze gerade ein Kollegentreffen - sehr peinlich, flaue Ausrede, weil "Hund läuft auf drei Beinen" ist etwas, was nicht jeder Mensch versteht.

Hund humpelte heute morgen leicht und ich fand eine Rötung und einen flachen Schnitt. -> Betaisodona, Babysocke.

Mittags begann Hund nach kurzer Runde auf drei Beinen zu hüpfen, legte sich bei Pausen eiligst nieder, verbreitete Apathie, jammerte bei Berührung der armen Pfote.
*Jesusmariaundjosef* Wir waren in der gemähten Wiese, er ist wild rumgefetzt, am Ende ein Schliafhansl..-> Tierarzt

Hund hat... einen oberflächlichen, gezackten Riss im Ballen. (Edit: Im Ballen einer hinteren Zehe und am großen Ballen ist auch ein Blechschaden und dazwischen hat er sich aufgeschleckt.) Sicher kein großer Fremdkörper, eventuell ein kleiner.
Desinfektion, gepolsterter Verband und Metacam, weils offenbar wirklich sehr weh tut.

1, Ich erwies mich beim Auffrischungs-Erste-Hilfe-Kurs neulich als jemand, der mit affenartiger Geschwindigkeit Vorderpfoten, öh, Hände verarzten kann. Woher nur kann ich das?

2, Es wird langsam peinlich. Pfotenverletzungen haben wir relativ oft, jemand rennt und springt ja wie ein Irrer. Ich weiß nie: Ist er wehleidig oder ist es was Ernstes? Krallenverletzungen diagnostiziere ich selber, aber wie gefährlich Risse, stumpfe Stiche, großflächig weggefetzte Hornhaut, schwach blutende, lange Schnitte sind... Ich weiß es nicht.

Gibt es einen Weg, das selbst halbwegs verläßlich zu beurteilen?
Ums Geld gehts mir nicht, ich komm mir nur blöd vor, wenn es letztendlich um das Äquivalent zu einer Blutblattern geht.
 
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Ich beobachte so was immer erst mal. Wird natürlich gesäubert und desinfiziert, nach jedem Gassigang. Und ich nehme die betroffene Pfoten dann oft in die Hand, um zu fühlen, ob da etwas heiß wird, im Vergleich zur anderen Seite. Sobald etwas heiß wird oder optisch schlimmer statt besser, gehen wir auch trotzdem zum TA.
 
Ich beobachte so was immer erst mal. Wird natürlich gesäubert und desinfiziert, nach jedem Gassigang..

Um diese Jahreszeit sind meine dauernd drauße, daher Babysockerl.

Und ich nehme die betroffene Pfoten dann oft in die Hand, um zu fühlen, ob da etwas heiß wird, im Vergleich zur anderen Seite.

Ja aber jede gröbere Schramme schwillt an, erwärmt sich und tut weh. Das ist doch die ganz normale Immunreaktion.

Wenn der Hund beim Weg um den Block ein Bein überhaupt nicht mehr aufsetzt, denk ich mal, es könnte was Schlimmes sein.

Und dann stellt der Tierarzt fest, die Verletzung entspricht in Schmerzhaftigkeit und Gdefährlichkeit einer offenen Blase. Sprich, es tut fraglos deppert weh, aber es würde eigentlich von alleine gut. Und die hektische Terminvereinbarung wäre gar nicht nötig gewesen.

Umgekehrt hat diese Krallenabrissgeschichte damals zuerst nicht so schlimm ausgesehen, er hatte alle 4 Pfoten am Boden und wirkte für einige Tage recht normal, ehe der Schmerz unerträglich wurde. Von außen war der Bruch nicht erkennbar und die Kralle schien auch recht fest. Trotzdem war es ungünstig, dass erst eine Woche nach dem Unfall operiert wurde.

Problem ist,er ist seit damals sehr empfindsam, was die armen kleinen Pfoten angeht.
Immerhin lässt er diesmal den Verband drauf, weil er ihm offenbar sofort Linderung verschafft hat.

Aber ich kann bei ihm überhaupt nicht einschätzen, ob er sich jetzt wirklich tierarztpflichtig ein Bein demoliert hat oder ob er nur leidet, weil die kostbare Pfote ein wenig schmerzt.
 
Hier wird auch alles erstmal gesäubert, desinfiziert und wenn notwendig verbunden.
Mehr machen meine tierärzte ja auch erstmal nicht.
 
Also wenn der Tierarzt verbindet, ist das Ergebnis eine Weile professioneller als wenn ich das tue.
Erstens hab ich das Material nicht, zweitens hab ichs auch nie richtig gelernt.

Grundsätzlich hast schon recht, die Frage war eben, wie stelle ich fest, ob ich selbst verarzten kann oder besser sofort zum Tierarzt gehe.
Wie gesagt, es kann sehr täuschen.

Die sehr schwere Krallenverletzung hab ich eine Woche nur verbunden, weil es zunächst nicht schlimm schien. Nur ein oberflächlicher Kratzer war zu sehen, aber innen war eben doch ein Knochenbruch und wir endeten am Sonntag in Hollabrunn mit einer geschwollenen, extrem schmerzhaften Pfote.
Röntgen und OP am Tag des Unfalls hätte dem Hund Schmerzen erspart.
Problem ist, mann kann die Tiere nicht nach ihrem Gefühl fragen.

Ein anderes Mal kommt man gleich, glaubt man hätte einen Notfall - und dann ist nur ein schmerzhafter Hornhautdefekt ohne nix.

Ich bin Krankenschwester für einen Pilz am Schlappohr und eine schmerzende Zehe.

Die Zehe g´fallt mir nicht, ich seh kaum etwas aber er humpelt. Ob nicht doch ein Hauhechel-Spitzerl oder sowas drin steckt... Hatte ich selber mal, sehr unangenehm.
 
Ja das ist bei unseren Viechern halt immer so eine Frage. ;) Ist es wirklich was Schlimmes oder verheilt es eh problemlos von selbst? Hmm ich glaub da kann man sich einfach nur auf sein Gefühl verlassen und im Zweifelsfall einmal zu viel zum TA rennen. Aber ich weiß was du meinst... meine vorige Hündin war auch so eine Spezialistin mit ihren Krallen. :rolleyes: Wie oft wir wegen den Pfoten beim TA waren kann ich nicht mal mehr sagen.
 
Jo, ich kann aufgrund diverser pfotengeschichten inzwischen perfekt verbinden.. Alles eine frage der übung :D
Ich gehe prinzipiell erstmal nie davon aus dass es was gröberes ist, so bin ich halt vom typ her. Sicher auch weil tierarzt hier für einen hund mit ziemlichem stress verbunden ist.
Meine selbstbehandlungen auch, aber da fällt wenigstens das drumherum weg.
Wenn notwendig habe ich allerdings rund um die uhr di möglichkeit innerhalb von ner viertel stunde in einer klinik zu sein
 
. Sicher auch weil tierarzt hier für einen hund mit ziemlichem stress verbunden ist.

Diese netten Leute haben Kekse.

Einmal war Herr Hund sichtlich sehr erfreut, dass er aufgrund einer kleinen Ohrinfektion endlich auch von dem Echsendoktor beachtet wurde. Immer wurde so ein Kriechtier behandelt und er musste in einer Ecke brav warten. Wie ungerecht. :D ;)


Es scheint ihm wieder gut zu gehen, abgesehen davon, dass er hitzeschlapp ist.

Bisserl eine Zetzen sind wir ja schon.

Um 9 Uhr geht seine Mami quaddeln, da kann er seine Schramme in die Luft halten und dafür Kekse kassieren.
 
Ich gehe jedenfalls dann zum TA, wenn ich an der Pfote oder sonst wo äußerlich gar nichts sehen kann.

Die letzten Schrecksekunden bezüglich dreibeinigem Humpeln gab es hier wegen *Nußschale komplett über einen Zehenballen gestülpt:D und *größerer Dorn mitten im Ballen steckend, so etwa 3 mm tief:eek:;).
 
Ich gehe jedenfalls dann zum TA, wenn ich an der Pfote oder sonst wo äußerlich gar nichts sehen kann.

Die letzten Schrecksekunden bezüglich dreibeinigem Humpeln gab es hier wegen *Nußschale komplett über einen Zehenballen gestülpt:D und *größerer Dorn mitten im Ballen steckend, so etwa 3 mm tief:eek:;).

Wie lustig... meine vorige Hündin hat das auch mal geschafft, nur dass sie nicht gehumpelt ist sondern einfach normal weiter gelaufen ist und das hat sich dann angehört als ob sie ein Holzbein hätte. :p :D *klack*klack*klack*
 
Ich gehe prinzipiell erstmal nie davon aus dass es was gröberes ist, so bin ich halt vom typ her.
So bin ich auch. Von dem her beobachte ich erstmal, desinfiziere und wenn nötig gibt's einen Verband/Socken, was ich eher vermeide, weil es unter Beschäftigungsteraphie für Hunde fällt. Kleiner Schnitte klebe ich einfach.
 
Schon mal einen Hund gesehen, der in Kot getreten ist? ;)
Schon deswegen verstehe ich die Schweine nicht, die nicht wegräumen.

Den ganzen Samstag hat er oscarreif gelitten, sich überwiegend dreibeinig fortbewegt und dazwischen im Bett das schmerzende Bein von sich gestreckt.
Edit: Ich verdächtige ihn akut, dass er sich benachteiligt fühlte, als Maya den Gipsverband hatte. Ist ja noch nicht lang her. Und nun ergab sich eine Gelegenheit....

Und heute Früh wars gleich gut, als er den Wald gesehen hat. Nicht das Mindeste hat man ihm angemerkt, als er davon geschossen ist.

Die Nummer mit dreibeinigen Hupfen wegen einer Schramme rangiert jetzt direkt hinter diesen Wochen, wo ich für Merlin das Trockenfutter zermahlen, angefeuchtet und erwärmt habe. Er bekam Backenzähne, der Arme. Diese unerträglichen Schmerzen gipfelten darin, dass er 3 Tage nicht fraß und dann ein Schmerzmittel bekam.

"So sind die Buben...," sagte der Tierarzt.
 
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