Noch eine Frage..

Christa 2002

Junior Knochen
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Grüß euch!
Den 2. Tag schon arbeiten wir sehr intensiv mit unserem Tausendsassa. Man glaubt es kaum, aber erste Erfolge stellen sich ein.
Nun frage ich lieber, bevor wir schon wieder den nächsten Fehler begehen.
Wir beaufsichten ja praktisch zu dritt den Hund. Besteht die Gefahr, dass er zB mich als Rudelführer ansieht und dann dadurch meinem Sohn und seiner Freundin keinen Respekt erweist?
Das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber das möchte ich auf keinen Fall, denn der Hund gehört den Jungen und in erster Linie muß er ihnen gehörchen.
Ich arbeite nur sehr gerne mit ihm und er ist auch wiklich gelehrig - aber ich möchte natürlich nicht, dass der Schuß nach hinten los geht. lg Christa
 
Hi!

Bei uns läuft das so:
Tina ist "nur" mein Hund - extrem auf mich fixiert, da hat der Rest der Familie keine Chance
Chelsea hingegen ist mehr der Familientyphund - sie geht mit jedem mit, spielt mit jedem und respektiert jeden. Allerdings sollte m.A. nach der Hund "am Ende der Familienrangordnung stehen".

Lg Nina mit Tina & Chelsea
PS: Auf www.spass-mit-hund.de findest du eine Menge Beschäftigungstipps (auch für Welpen)
 
Hallo Christa
Freue mich das du erste erfolge in deiner arbeit siehst. Natürlich müßt ihr alle drei das selbe programm verfolgen. Bei uns bin sicher ich der "rudelführer", mache agility, füttere ihn,trainiere und gehe auf aussellungen ect,er folgt meinen mann genauso gut ,weil wir beide die selbe erziehung haben.
DURCHHHALTEN...alles gute Lin-Pen
 
hallo christa,
wenn jeder von euch den hund am untersten ende der familien-hierarchie einordnet, wird er allen respekt entgegenbringen (folgen).
als rudelsführer wird derjenige anerkannt werden, den euer vierbeiner als "am würdigsten" erachtet, sprich denjendigen der am ruhigsten, überlegtesten, konsequentesten und für den hund verständlichsten agiert - wenn dein sohn das nicht schafft, kannst du machen, was du willst - er wird kein rudelsführer werden. es liegt also nicht an dir, sondern an ihm.
weiter so, es freut mich, wenn es "bergauf" geht bei euch.

lg, chico
 
Hallo Christa,

auch von mir mein Respekt für eure Bemühungen.
Zu Deiner Frage:
Es ist nicht notwendig, dass ale Rudelführer werden. Das geht ja ohnehin nicht. Bei wildcaniden gibt es auch nur einen Rudelführer. Dahinter aber eine feste Rangordnung. Vom rangniedrigsten Rudelmitglied wird jedes ranghöhere Mitglied respektiert, nicht nur der Rudelführer. Wenn ihr euren Hund also an die letzte Stelle der Hirarchie setzt, dann spielt es keine Rolle wer der Rudelführer ist. Er wird alle über ihn gereihten Rudelmitglieder respektieren.

Nochwas: Den Respekt des Hundes muss man sich auch verdienen. Der Hund muss einfach das Gefühl haben, dass der Chef auch kompetent ist.

Grüße helmut
 
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Hallo an alle!
Gut, diese Antworten beruhigen mich, denn gestern war folgende Situation:
Ich habe Vormittag ein bißchen in der Wohnung geübt: Ich habe ihm ca 2m hinter mir abgelegt.(platz) Dann habe ich mich zum Schreibtisch gesetzt und so getan als ob ich arbeite. Neben mir auf dem Tisch lag ein Leckerli, das er sehen konnte. Nach ca 1-2 Minuten habe ich mich umgedreht und ihn zu mir gerufen. Er mußte sitz machen und dann bekam er großes Lob und das Leckerli. Diese Übung funktionierte aufs 3.Mal. Und das einwandfrei! Ich war sehr happy.
Zu Mittag kommt jetzt immer mein Sohn in seiner Mittagspause (wegen des Hundes). Ich erklärte, was ich geübt habe und er probierte die gleiche Übung. Aber kaum mit Erfolg. Der Hund sah immer mich an - legte sich erst nach dem 20x hin und blieb auch nicht liegen, als sich mein Sohn zum Schreibtisch setzte. Ich ging daraufhin aus dem Zimmer, um die Beiden allein zu lassen. Aber wieder nix - der Hund sah nur zur Tür.

Auf der einen Seite, wäre es schade, wenn ich nicht mit ihm übe, nur damit er meinem Sohn mehr gehorcht. Auf der anderen Seite hatte ich eben das Gefühl, dass er meinem -Sohn micht akzeptiert, wenn ich da bin. und das sollte ja auch nicht sein.
Aber ich denke, dass das nur eine Frage der Zeit ist, da wir ja erst damit begonnen haben sehr konsequent zu sein und sehr intensiv zu arbeiten.

lg Christa
PS: Ich war heute von 8:30 - 10:00 mit ihm im Garten - spielen (fetzen)und üben - ich weiß nicht, wer von uns beiden müder ist *ggg* -
 
Hy Christa
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Es wärmt das Herz
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, zu lesen wie bemüht ihr seid und es ist wirklich schön das ihr die ersten Erfolge sehen bzw. spüren könnt.
Laßt Euch von diversen Fehlschlägen
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oder teilweise Rückschritten nicht entmutigen, das kommt immer wieder mal vor.
Es ist zwar etwas deprimierend wenn soetwas passiert aber es gehört einfach dazu.
Einfach weiter am Ball bleiben, weiter konsequent sein und ihr werdet sehen, das es sich auf jeden Fall auszahlt.

Alles Gute und viel Erfolg
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wünscht Euch
Dalmi & Deyla (Tupfenschülerin)
 
Danke! Bei soviel Zuspruch, guten Tipps und Ratschlägen, sollte es klappen.
Es ist uns natürlich bewußt, dass sich von heute auf morgen unser "wilder, unerzogener Kerl" nicht zum perfekten Hund verändert. Dies brauch viel Zeit - schließlich haben wir ihn ja auch 7 Monate verzogen.
Ich werde euch in Zukunft sicher auch noch oft um Rat bitten, denn lieber fragen wir vorher, wenn wir uns nicht sicher sind, als wir impfen ihm wieder etwas falsches ein.
Ein bißchen Sorgen mache ich mir allerdings um die Jungen. Kaum hat er etwas sehr brav gemacht, oder war beim gassi super brav, fallen sie wieder in diese "Affenliebe" (weiß nicht wie ich das anders nennen soll)
Er schaut sie treuherzig an und sie zerschmilzen.
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Jetzt haben sie sich ein (hoffentlich) gutes Buch gekauft. Ich hoffe, dass sie im Kopf begreifen, worum es im Wesentlichen geht und nicht immer nur mit dem Herzen denken.
lg Christa
 
Hi!

Ja, die Seite ist echt super
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Das Buch von Martin Pietrella "Clickern mit Welpen" finde ich übrigens auch super
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Lg Nina mit Tina & Chelsea
 
Hallo Christa!
Zuerst einmal Gratulation daß es schon Fortschritte gibt!
In Bezug darauf, daß der Hund eine Übung bei dir konnte und bei deinem Sohn nicht: vielleicht liegt es ja daran, daß Hunde situationsbezogen lernen. Das bedeutet, daß sie in die Verknüpfungen die sie herstellen immer auch die Umgebung mit einbauen - sie wird praktisch zum Teil der Übung. (Das wird verständlich wenn man sich überlegt daß Hunde auch das Jagen nur durch Erfolg oder Mißerfolg lernen können: z.B. bei ungünstigem Wind geht gar nichts, wenn der Wind aus einer anderen Richtung kommt gibt es Jagderfolg. Also lernt der Hund mit woher der Wind gekommen ist - die Umgebung also - und baut darauf seine "Übung" auf.)
Für uns bedeutet das wenn wir einem Hund etwas beibringen wollen, daß wir ihm zuerst an einem Ort beibringen worum es geht und wenn er das verstanden hat müssen wir an möglichst vielen verschiedenen Orten üben. Man fängt z.B. im Wohnzimmer an. Wenn das funktioniert macht man in anderen Zimmern weiter. Dann im Garten, auf der Straße, in der Hundezone,..... einfach überall damit der Hund lernt: egal wie die Umgebung aussieht, Zeichen "Platz" bedeutet IMMER Übung "Platz". Er muß "generalisieren". Welpen besitzen diese Fähigkeit noch, verlieren sie jedoch nach ein paar Monaten - ein Grund mehr mit Welpen schon intensiv zu arbeiten (natürlich ohne sie zu überfordern!)
Genau das selbe passiert, wenn du dem Hund etwas beibringst und dann dein Sohn die Übung versucht. Im Plan des Hundes kam bisher dein Sohn nicht vor, also ist es ein "anderes Umfeld". Das muß er erst lernen. (Es ist die gleiche Situation wenn man eine neue Übung der restlichen Familie zeigen will - normalerweise klappt es nicht. Das liegt auch daran daß im bisherigen Übungsumfeld die restlichen Personen nicht vorkamen.) Wir machen es immer so, daß wenn wir eine neue Übung einstudieren uns abwechseln sobald die Übung halbwegs sitzt. So lernen die Hunde erstens, daß das Zeichen bei meinem Freund genauso gilt wie bei mir und umgekehrt und zweitens werden sie so nicht so extrem fixiert auf eine Person.
Den anderen Punkt (die Rudelführung) habe ich ja schon angesprochen. Führer wird immer einer sein, aber folgen sollte der Hund ja allen. Daher ist es meiner Meinung nach wichtig, daß sich alle gleich viel mit dem Hund beschäftigen und mit ihm üben. Dabei lernt er allen zu folgen und außerdem werden die Übungen besser je öfter man sie wiederholt.
Es ist sehr hilfreich, wenn man sich ausführlich über das Wesen des Hundes, seine Körpersprache (Calming Signals!), sein Sozialverhalten und seine Art zu lernen informiert. Gute Bücher darüber gibt es unzählige und es ist wirklich interessant! Das Stichwort lautet: Fehler vermeiden anstatt sie dann mühsam ausbügeln zu müssen und das geht am besten mit umfangreichem Wissen.

Alles Gute und viel Erfolg (auch mit dem Clickern)!

[Dieser Beitrag wurde von nova am 27. November 2002 editiert.]
 
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Hallo Nova!
Danke für deine Antwort. Wir machen es so - speziell seitdem wir mit dem clickern angefangen haben:
Das was ich tagsüber mit ihm übe, erkläre ich dann ganz genau meinem Sohn. Er und seine Freundin üben das dann genauso am Abend weiter. Es funktioniert bis jetzt eigentlich recht gut. Wir sind manchmal erstaunt, wie artig und brav er doch sein kann. Muß aber dazu sagen, dass wir unser Verhalten dem Hund gegenüber sehr verändert haben.
lg Christa
 
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