Neuer Wind in der Einstellung zum Tier in den USA?

Hans Mosser

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Was WUFF in einer früheren Ausgabe bereits berichtet hat, melden heute (16.1.03) die Nachrichtenagenturen APA und dpa: Statt "Tierbesitzer" heißt es in San Francisco nun "Tier-Vormund".

San Francisco (APA/dpa) - Nach einem Beschluss des Stadtrates von San Francisco heißen Herrchen und Frauchen in der Westküstenstadt nicht mehr Tierbesitzer, sondern "Tier-Vormund". Die Behörde ist damit einer Aufforderung des Tierschutzverbandes "In Defense of Animals" gefolgt, berichteten Lokalmedien am Mittwoch. Die Organisation hatte mehr Achtung und Respekt vor Haustieren gefordert. Seit dem Jahr 2000 haben sechs Städte, darunter das kalifornische Berkeley, Boulder in Colorado und West Hollywood, sowie Rhode Island den entsprechenden Wortlaut in ihren Satzungen geändert. Die Stadträte von Los Angeles diskutieren heftig über die Verbannung der
"Besitzer" zu Gunsten der "Guardians". Nach den Gesetzen des Staates Kalifornien gelten Haustiere aber unverändert als "Besitztum".

"Wir dürfen unsere Haustiere nicht mehr als Eigentum betrachten, das man in einem Geschäft kaufen und später wieder loswerden kann", sagt der Tierarzt Elliot Katz, Vorsitzender des Tierschutzverbandes. Der Begriff "Guardian" drücke eine größere Verantwortung und mehr Respekt für das Tier aus. Kritiker der Aktion, darunter der Verband der Hundezüchter, Anwälte und einige Tierärzte, verweisen auf mögliche Gefahren, wenn Tiere einen menschenähnlichen Status erhalten und nicht mehr als Objekt gesehen würden. Sie sehen dies als ersten Schritt, Tieren Rechte einzuräumen, die zu einer Flut von Prozessen führen könnten.

APA0752 2003-01-15/19:02



[Dieser Beitrag wurde von Hans Mosser am 16. Januar 2003 editiert.]
 
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