Neospora caninum

Andrea J

Super Knochen
Wir haben in unserer Gemeindezeitung einen Artikel darüber stehen.
Das der Hundekot die Kühe krank macht und die Fehlgeburten verursacht.
Super echt, der Artikel ist überhaupt nicht wissenschaftlich sondern rein
nachgeplappert und lässt wichtige Sachen aus.
Wer kennt sich auf diesem Gebiet gut aus, den ich möchte eine große
Gegendarstellung in die Zeitung stellen, brauch aber mehr Hintergrundinformationen.

Dann kam noch ein Hinweis darauf, das wir im Tollwutgebiet sind und die
Hund im Ortsgebiet Leinen und Maulkorbzwang haben, kann man sich dagegen
gesetzlich wehren und wie schaut das Tierschutzrechtlich aus??
Den wir haben nicht eine einzige Freilauffläch, der Hund müsste also ständig
an der Leine bleiben.
Kann man da was machen???

Ich bin aus Österreich.
 
Hatten wir auch mal, das sind die Bauern, die sich da beim Bürgermeister beschweren.... habe dann hingeschrieben, und siehe da, kurz darauf kam eine Gegendarstellung einer Tierärztin.

Die Übertragung passiert hauptsächlich von der Mutterkuh auf das Kalb, die Übertragung durch Hundekot wurde weltweit erst in ein paar Fällen nachgewiesen, ist also vielleicht bei 1: 1 Mio. Und zwar wenn, dann vor allem durch Hunde, die auf dem Hof leben und frische Schlachtabfälle von infizierten Kühen fressen, also unsere Normalhunde, die mit Trockenfutter oder wenn Fleisch, dann meistens TK ( dabei stirbt das ab ) ernährt werden, sind zwar in einigen wenigen Fällen Träger, aber die Mengen, die im Kot ausgeschieden werden , sind trotzdem winzigst.

Und übrigens: wenn es den Kühen gut geht, macht das gar nicht so viel aus.
Schlimm wird es erst, wenn auch die Haltungsbedingungen schlecht sind.
 
Andrea J schrieb:
Dann kam noch ein Hinweis darauf, das wir im Tollwutgebiet sind und die Hund im Ortsgebiet Leinen und Maulkorbzwang haben, kann man sich dagegen gesetzlich wehren und wie schaut das Tierschutzrechtlich aus??
Den wir haben nicht eine einzige Freilauffläch, der Hund müsste also ständig
an der Leine bleiben.
Kann man da was machen???

Ich bin aus Österreich.

sind eure hund nicht gegen tollwut geimpft? :confused:
 
Tessa schrieb:
sind eure hund nicht gegen tollwut geimpft? :confused:
So viel ich weiß, schützt die Tollwutimpfung nur deinen Hund selbst! Sollte er aber einen Kadaver im Maul gehabt haben, der mit Tollwut infiziert ist, kann er den Tollwuterreger sehr wohl noch übertragen. Eine Impfung schützt nur das entsprechende Tier davor, nicht an dieser Seuche zu erkranken, es kann aber sehr wohl noch die Krankheitserreger verbreiten ...
Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege! ;)


 
salinoa2000 schrieb:
So viel ich weiß, schützt die Tollwutimpfung nur deinen Hund selbst! Sollte er aber einen Kadaver im Maul gehabt haben, der mit Tollwut infiziert ist, kann er den Tollwuterreger sehr wohl noch übertragen. Eine Impfung schützt nur das entsprechende Tier davor, nicht an dieser Seuche zu erkranken, es kann aber sehr wohl noch die Krankheitserreger verbreiten ...
Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege! ;)



aber wo ist dann das problem wenn alle geimpft sind? :confused: ist die tollwutimpfung nicht sogar pflicht?
 
Natürlich sind unsere Hunde tollwutgeimpft, aber trotzdem ist Leinen und
Maulkorbpflicht die spinnen echt.
Die Katzen dürfen auch alle nicht mehr aus dem Haus, erklär das mal einer
Freigängerkatze, die gewohnt ist, draußen zu sein.
Und was mir am meisten sauer aufsteigt ist, das es seit Jahren keinen Tollwut
fall mehr gab.
Woher nehmen die sich das Recht so drüber zu fahren :mad:
 
Tessa schrieb:
aber wo ist dann das problem wenn alle geimpft sind? :confused: ist die tollwutimpfung nicht sogar pflicht?

ich glaub es geht da um die kühe (die ja nicht geimpft sind)

in wien ist es jedenfalls nicht pflicht. meine ta wollte wissen ob ich meinen dicken auch dagegen impfen lassen will aber das es eben keine vorschrift ist
 
Tessa schrieb:
aber wo ist dann das problem wenn alle geimpft sind? :confused: ist die tollwutimpfung nicht sogar pflicht?
Ist eigentlich OT, aber:
Das Problem - falls meine Meinung richtig sein sollte - ist, dass dein Hund trotz Impfung nach Kontakt mit einem Tollwut-Träger immer noch die Krankheit auf andere Tiere/Menschen übertragen kann, ohne dabei selbst zu erkranken. Daher auch die Leinenpflicht in Tollwutgebieten. Die Leine schützt in diesem Fall nicht (nur) deinen Hund, sondern dich.
Überleg einmal: Angenommen, dein Hund gehorcht nicht 100%ig und haut ab in die Büsche. Du siehst nicht, was er dort treibt, was er findet - z.B. einen Kadaver von einem an Tollwut verendeten (Wild-)Tier. Er kommt zurück und leckt dir die Hand, an der du eine winzig kleine Verletzung hast ...
Ich weiß, das ist ein bissel utopisch, aber immerhin im Bereich des Möglichen. :o

Da die Tollwut in unseren Breiten in der Hauptsache vom Rotfuchs übertragen wird, wär es halt schön, wenn die Forstleute sich dazu durchringen könnten, die vorhandene Population endlich mittels Impfködern durchzuimpfen. Oder wird das eh schon überall gemacht bei uns? Weiß das jemand?
 
Andrea J schrieb:
Das der Hundekot die Kühe krank macht und die Fehlgeburten verursacht.
Super echt, der Artikel ist überhaupt nicht wissenschaftlich sondern rein
nachgeplappert und lässt wichtige Sachen aus.
Wer kennt sich auf diesem Gebiet gut aus, den ich möchte eine große
Gegendarstellung in die Zeitung stellen, brauch aber mehr Hintergrundinformationen.

Hi,

ich kenn mich zwar nicht gut aus, habe aber schon einiges darüber gelesen


http://www.hundezeitung.de/medizin/neosporose.html

Zitat:
Gegenbeweis zur Panikmache um Neosporose als Verursacher von Rindertod durch Hundekot
Von Prof. Dr. H. Mehlhorn (Institut für Parasitologie Uni Düsseldorf )
sowie Prof. Dr. A.O. Heydorn und Prof. Dr. E. Schein (Institut für Vet. Parasitologie FU Berlin)

In jüngster Zeit wurden Bauern durch aufgebauschte Presseberichte, aber auch durch Aktionen von Bauernverbänden verunsichert. Ausgangspunkt ist, daß der Neospora caninum genannte parasitische Einzeller (im Kot von Hunden) angeblich für ungefähr ein Drittel aller Rinderaborte verantwortlich ist - eine generelle Zunahme der Aborte wurde zudem nicht nur zwischen den Zeilen angedeutet.

Die wissenschaftlich gesicherten Ergebnisse zeigen bei nüchterner Bewertung aber, daß kein Anlaß zur Panik gegeben ist und daß erst recht kein Grund für eine Verteufelung von Hunden und insbesondere derer der Spaziergänger besteht.

Die folgenden Fakten sind zu betrachten:

1. Richtig ist, daß im Hundekot ein Einzeller ausgeschieden wird, der von Heydorn 1973 beschrieben und später von Dubey Neospora caninum genannt wurde. Dieser Erreger führt bei gesunden Tieren (Rind, Ziege, Maus, Ratte, Hund) aber zu keinerlei Krankheitssymptomen. Krankheitssymptome kann man nur erzeugen, wenn die Tiere experimentell vor der Infektion mit Cortison etc. vorbehandelt werden, was zu einer Schwächung des Immunsystems führt.

2. Nicht einmal erwiesen ist, daß Hunde, die serologisch positiv sind, auch ausgeschieden haben. Sie könnten auch nur selbst Träger des Parasiten sein und somit Antikörper produzieren.

3. Richtig ist, daß bei gesunden Kühen häufig sog. Antikörper gegen diesen Einzeller nachgewiesen werden können. Diese Antikörper finden sich in Australien in bis zu 20% der Kühe, in Deutschland oft bei 5% der Tiere. Dies bedeutet aber nicht unbedingt, daß der Parasit auch noch anwesend ist.

4. Richtig ist, daß bei einer Anzahl von abgetöteten oder krank geborenen Foeten von Rindern und (noch seltener) von Hunden Stadien von Neospora nachgewiesen wurden.

5. Falsch ist, daß dieses Auffinden von Parasiten der endgültige Beweis ist, daß die Parasiten die tatsächliche oder alleinige Ursache für den Abort sind. Der wissenschaftliche Beweis, daß Neospora für sich alleine Aborte auslöst, wurde bisher nicht erbracht. Die Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe (Autoren Dr. S. Schmidt, Dr. Zioleck, Dr. S. Grundlach) hat allein 17 Gründe für Rinderaborte aufgelistet, die auf Infektionen zurückgehen - weitere existieren sicher auf Grund genetischer Zuchtfaktoren oder Stoffwechselerkrankungen. Diese anderen möglichen Ursachen wurden bei den Untersuchungen der abortierten Föten nicht oder nicht vollständig ausgeschlossen. Es ist bei der Sachlage der geringgradigen Vermehrung von Neospora in gesunden Tieren offenkundig, daß sich Neospora als "Trittfahrer" in kranken Foeten ausbreitet. Dies wird auch dadurch belegt, daß z.B. in Australien bei Herden mit 20 prozentiger Durchseuchung mit Neospora zum Teil überhaupt keine Aborte auftraten.

6. Richtig ist, daß Hunde Dauerstadien von Neospora im Kot ausscheiden, dies aber nur sehr kurz und in sehr geringem Maße und auch nur, wenn sie rohes (= ungekochtes, nicht tiefgefrorenes) erregerhaltiges Fleisch gefressen haben. Dies ist beim typischen "chappi-ernährten" Hund der Spaziergänger nicht der Fall. Auch die früher noch praktizierte Hausschlachtung auf Bauernhöfen, bei der etwas "Rohes" für die Hofhunde "abfallen" konnte, ist heute extrem selten. Darüberhinaus sind die Parasiten selbst in befallenen Tieren extrem rar, so daß ein Übertragungsrisiko gering ist.

Die Übertragung der - nach unserer Meinung - für gesunde Tiere ungefährlichen Neospora-Stadien erfolgt somit im wesentlichen von der Kuh aufs Kalb. Sofern überhaupt Hunde in nennenswertem Maße an der Verbreitung beteiligt sind, so sind es die Hunde der Bauern selbst - sofern sie mit rohem Fleisch ernährt werden. Zu einer Verteufelung von Spaziergängerhunden besteht somit absolut keine Veranlassung. Die in einigen Presseberichten hervorgehobene Zunahme von N. caninum-verursachten Aborten ist völlig widersinnig, da Hunde heute viel seltener mit rohem Fleisch gefüttert werden als früher. Falls dennoch die Zunahme richtig wäre, würde dies die Unschuld des Hundes beweisen.

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http://www.lgl.bayern.de/de/left/fachinformationen/veterinaer/hundeparasit_neospora_caninum.htm

Zitat:
Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Infektion innerhalb des Fruchtleibes des Muttertieres auf die Frucht zu übertragen wird (diaplazentare Infektion). Bis zu 90% der infizierten Kühe bringen auf diese Weise infizierte Kälber zur Welt. Diese sind dann wiederum Träger und Ausscheider von Neospora caninum.
Zitat-Ende

weiteres Zitat:
Hunde müssen sich erst selbst infizieren um dann andere Tierarten, z.B. Rinder, über die Eierausscheidung anstecken zu können. Wahrscheinlich häufigste Infektionsquelle für Hunde sind abortierte Früchte und Fruchthüllen bzw. Nachgeburten von infizierten Tieren. Verbreiter der Neospora caninum-Infektion sind Hunde, die Zugang zu Abort- und Nachgeburtsmaterial (Stall, Misthaufen) haben und gleichzeitig ihren Kotabsatz auf einer Futterwiese (evtl. sogar Futtertisch) verrichten können.
Zitat-Ende


LG
Inge
 
hallo, also bei uns i oberösterreich gibt es auch die pflicht, dass jeder hundebesitzer den kot seines hundes entsorgen muß. ebenso haben wir leinenpflicht oder maulkorbplicht mit ausnahme der sogenannten freilaufflächen. direkt in meinem ort haben wir auch keine freilauffläche und solange dies nicht geändert wird, lasse ich meinen hund sehr wohl außerhalb des ortes ohne leine laufen. wie soll er sich denn sonst austoben können?
bzgl. dem nc kann ich nur sagen, auch bei meinem mann hat sich schon ein bauer beschwert, dass er ein biobauer ist und das seine ernte kaputt macht???
 
salinoa2000 schrieb:
Ist eigentlich OT, aber:
Das Problem - falls meine Meinung richtig sein sollte - ist, dass dein Hund trotz Impfung nach Kontakt mit einem Tollwut-Träger immer noch die Krankheit auf andere Tiere/Menschen übertragen kann, ohne dabei selbst zu erkranken. Daher auch die Leinenpflicht in Tollwutgebieten. Die Leine schützt in diesem Fall nicht (nur) deinen Hund, sondern dich.
Überleg einmal: Angenommen, dein Hund gehorcht nicht 100%ig und haut ab in die Büsche. Du siehst nicht, was er dort treibt, was er findet - z.B. einen Kadaver von einem an Tollwut verendeten (Wild-)Tier. Er kommt zurück und leckt dir die Hand, an der du eine winzig kleine Verletzung hast ...
Ich weiß, das ist ein bissel utopisch, aber immerhin im Bereich des Möglichen. :o

Da die Tollwut in unseren Breiten in der Hauptsache vom Rotfuchs übertragen wird, wär es halt schön, wenn die Forstleute sich dazu durchringen könnten, die vorhandene Population endlich mittels Impfködern durchzuimpfen. Oder wird das eh schon überall gemacht bei uns? Weiß das jemand?

achso, na gut ihr habt ja recht :D

aber ich halte eine impfung dennoch für sinnvoll. hab auch nicht lust einen meiner hunde an tollwut zu verlieren. :(

habt ihr schon mal von einem tollwutfall gehört? ich noch nie :rolleyes:
ich glaub schon dass impfköder ausgelegt werden :confused:
 
Bei meinen Hundespaziergang ist mir eine ältere Dame mit Hündin begegnet und Sie erzählte mir, dass ihr ein Bauer sein Leid erzählt habe. 8 Kälber wären ihm letztes Jahr gestorben und Grund wär der Hundekot. Die Tiere würden den Erreger über das Hundefutter erhalten, da die Hersteller nur minderwertiges Fleisch verwenden würden.
Habe der Dame gesagt, sie solle sich mal informieren. Der Bauer hätte ihr da wohl einen "Bären" aufgebunden. Und wenn beim Bauern 8 Kälber gestorben seien, dann gäbe es dafür auch andere Gründe.
 
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