nachhilfe impfen beim hund (zecken)

[*marion*]

liebe leute,
aus aktuellem anlass, habe ich mir gedanken übers impfen gemacht und musste feststellen, dass ich mich leider gar nicht auskenne - herr hund bekommt seine jahresimpfung und ich weiß nicht mal was die beinhaltet
einige links und das fachwissen lese ich auch, aber verstehen .. naja

ich würde mich sehr freuen, wenn mir meine fragen sachlich geklärt erklärt werden können: dass es unterschiedl. meinungen gibt weiß ich sehr zu schätzen, geht es mir ja darum, infos für die sicherheit für meinen hund einzuholen:
* wie kann ich als laie wissen, mit welchem impfstoff der hund geimpft wird?

* was sollte vor dem impfen tierärztlich abgeklärt werden - wir haben noch nie eine blutuntersuchung oder sowas gehabt.

* welches schutzmittel ist für den hund geeignet?
ich hatte in den letzen zwei jahren protectline gekauft und eigentlich hatte marty immer relativ wenig zecken - was aber, wie es ja beispiele zeigen, leider keine garantie ist mückenspray habe ich für mich - mein hund fürchtet sich ein bissi vor so sprays)

*was beinhaltet die jahresinfo
(die frage ist mir tatsächlich fast etwas peinlich aber wie heißts so schön - es gibt keine dummen fragen - nur dumme antworten)

vielen lieben dank im voraus
sonnige grüße marion

 

[blue-emotion]

Hi Marion,

hier mal einen Link, beinhaltet einen kleinen Überblick aus dem Buch "Hunde impfen mit Verstand" von Monika Peichl. Der Text im Link ist auch von Monika Peichl: http://www.haustierimpfung.de/hunde.htm

Ich kopiere mal den Text hier rein aus dem Babesiose-Thread:

1. Borreliose: diese Impfung geht meist mit heftigen Nebenwirkungen einher und dann kommt der Impfstoff aus Frankreich. Sprich die bei uns lebenden Borrelienstämme interessiert diese Impfung nämlich gar nicht. Hund baut vielleicht Immunität auf, aber eben nicht gegen die bei uns heimischen Borrelienstämme. Weiters mutieren diese Stämme auch von Jahr zu Jahr.
Warum gibt es denn noch keine Borreliose-Impfung für den Menschen, denn Menschen werden viel öfter von Borreliose heimgesucht, als Hunde.

2. Babesiose:
auch dieser Impfstoff kommt aus Frankreich und ist gegen die bei uns vorkommenden Babesienstämme ebenfalls unwirksam. Es gilt auch hier gleiches, wie zu der Borreliose-Impfung schon gesagt oben.

Was Dein Hund als sog. "Jahresimpfung" bekommt, kannst Du aus dem Impfpaß auslesen, sprich gegen welche Krankheiten und welcher Impfstoff von welcher Firma.

Normalerweise muß der TA Deinen Hund untersuchen auf seinen Allgemeinzustand vor der Impfung. Ist der Hund nicht 100% gesund, dann ist eine Impfung abzulehnen.

Wir verwenden als Zeckenschutz das Scalibor-Halsband, bekommst Du beim TA und auch in der Apotheke, in der Apo halt nur in der 6 Stk. Packung.

 

[SydneyBristow]

Seit wann kommt die Borrelsiose-Impfung denn aus Frankreich?!

In Europa gibt es 4 Stämme (bzw. so viele sind bis heute bekannt; und zwar sind das in Europa die gleichen)

Meines Wissens kommt die Impfung aus den USA (wo es tatsächlich nur einen Stamm gibt - den gibt es bei uns auch, aber noch 3 weitere) und schützt eben vor einem Stamm.

Außerdem gibt es auch für den Menschen eine Impfung - hat die gleichen Nachteile und deshalb ist sie nur in den USA erhältlich...


Kommt mir sehr seltsam vor, diese Quelle...

 

[lenny]

s.unten

 

[lenny]

Die Quelle wäre schon die Richtige, aber ich denke hier wurde etwas durcheinandergewürfelt.

Fakt ist, dass beide Impfungen nicht zu empfehlen sind, da sie
1. nicht ausreichend schützen
2. Nebenwirkungen haben
und daher den Zweck verfehlen.
Außerdem müsste vor einer Borrelienimpfung getestet werden, ob der Hund nicht schon infiziert ist, da es sonst zum Ausbruch der Krankheit kommt, was vorher nicht unbedingt der Fall gewesen wäre.

Der Borrelioseimpfstoff der in Deutschland und andere europ. Länder vermarktet wird enthält nur Borrelia burgdorferi sensu stricto. Bei uns gibt es aber mehrere Borrelienarten die krank machen.
Der Nutzen ist daher minimal, zumal es sich um ein Ganzkeim-Bakterin handelt und eben aus diesem Grund gibt es auch bei uns keinen Impfstoff für Menschen, da sehr nebenwirkungsträchtig. Der Human-Impfstoff aus den USA wurde wieder zurückgezogen. Freie Zusammenfassung u. aus "Hunde impfen mit Verstand" v. Monika Peichl s. obiger Link


Uni München:aus der PDF-DAtei Text Vorlesung 2007
"In Europa gibt es bislang nur Vollerregerimpfstof-fe für Hunde (und für den Menschen sind gar keine Impfstoffe erhältlich), weil die Vielfalt der infektiösen Stämme es so schwierig macht, ein rekombinantes Produkt herzustellen, das gegen alle verschiedenen Borrelien-Spezies Schutz bietet. Diese Vielfalt an infektösen Stämmen lässt jedoch auch den Impfschutz durch Vollerregerimpfstoffe (die in Europa im Moment auf dem Markt sind und B.-burgdorferi-senso-stricto-Stämme enthalten, welche nur eine untergeordnete Rolle spielen) fragwürdig erscheinen, weil keine Protektivität für die in Europa vorwiegend vorkommenden Borrelien-Stämme nachgewiesen werden konnte."


Der Babesioseimpfstoff der in Deutschland zugelassen ist (Nobivac Piro) basiert auf Parasiten-Antigen. Verhindert nicht die Infektion, soll aber die Symptome mildern. Die Parasiten vermehren sich genauso im Blut wie bei nichtgeimpften. Enthält Babesia canis canis und B. canis rossi. Der Nutzen ist zweifelhaft. Seine Wirksamkeit ist bisher nur im Herstellerlabor, nicht aber im wirklichen Leben nachgewiesen worden. Der Impfstoff aus Frankreich hat sich nicht bewährt. Freie Zusammenfassung u. aus "Hunde impfen mit Verstand" v. Monika Peichl s. obiger Link

Text Vorlesung 2007 Pdf Uni München:
Hunde entwickeln nach durchgemachter Infektion keine ausreichende Immunität. In manchen Ländern (zum Beispiel Frankreich) ist eine Impfung auf dem Markt, deren Wirksamkeit jedoch umstritten ist.
Hundehalter sollten ihre Schutzbefohlenen bei Reisen in endemi-sche Gebiete möglichst zu Hause lassen. Bei Tieren, die nur für einige Wochen mit in die Ferien in den Süden ge-nommen werden, kann als prophylaktische Gabe Imidocarbdiproprionat (2,5 mg/kg unmit-telbar vor der Abreise) gegeben werden. Die prophylaktische Wirkung kann bis zu vier Wochen anhalten. Weiterhin ist auf Zeckenschutz zu achten.