Menschen verlieren... - wie geht ihr damit um?

Terrorterrier

Super Knochen
Menschen verlieren... - wie geht ihr damit um?

Viel möchte ich dazu nicht schreiben, ich möchte einfach wissen wie ihr damit umgeht? Denkt ihr noch oft an die Personen? Ich war gestern an einem Ort den ich oft mit einer Person besuchte und ich sah alles aus einer anderen Sicht, wie als wäre alles so wie früher und ich würde uns Beiden beim blödeln zuschauen - es war wirklich ein sehr komisches Gefühl.
Gibt es welche die den Verlust verdrängen und einfach nicht dran denken?


LG
 
ich denke noch oft an Menschen die ich bereits verloren habe - an Orten wo wir gemeinsam waren, an Dinge die wir gemeinsam gemacht und erlebt haben - warum nicht, auch wenn man den Menschen nicht unbedingt durch Tod verloren hat, sondern durch Trennung - es gibt immer auch schöne Erinnerungen und an die erinnere ich mich gerne :)
 
ich denke noch oft an Menschen die ich bereits verloren habe - an Orten wo wir gemeinsam waren, an Dinge die wir gemeinsam gemacht und erlebt haben - warum nicht, auch wenn man den Menschen nicht unbedingt durch Tod verloren hat, sondern durch Trennung - es gibt immer auch schöne Erinnerungen und an die erinnere ich mich gerne :)

Macht es dich dann nicht traurig? :o Mir tut es z.B immer sehr weh wenn ich an meine damalige beste Freundin denke, sie hat mich immer zum lachen gebracht, hat mit mir viel unternommen und das wichtigste sie war immer für mich da.. - jetzt ist es leider nicht mehr so.
 
ich denke täglich an meinen vater, geniesse träume von ihm oder augenblicke an denen ich mich an gewisse erlebnisse erinnere an die ich schon lange nicht mehr gedacht habe. ich hab "angst", dass die erinnerung mit der zeit verblasst, dass will ich auf keinen fall.
allerdings zwing ich mich bewusst nicht an den abschied und die kurze zeit davor zu denken :(
 
Macht es dich dann nicht traurig? :o Mir tut es z.B immer sehr weh wenn ich an meine damalige beste Freundin denke, sie hat mich immer zum lachen gebracht, hat mit mir viel unternommen und das wichtigste sie war immer für mich da.. - jetzt ist es leider nicht mehr so.

nein es macht mich nicht traurig, warum auch - wenn man Menschen z.B. durch Tod verliert, sind sie ja erst richtig tot, wenn niemand mehr an sie denkt und so leben sie aber in meiner Erinnerung weiter ;)
Bei Menschen die man durch Trennung verliert, verflüchtig sich doch irgendwann das Gefühl der Leere und der Wut und man denkt auch wieder an sie gerne (bei mir ist es zumindest so) :)
 
Denken an den verlorenen Menschen.... Ja - Täglich

Wenn in an den Orten bin, an denen ich mit ihr war, dann brauch ich ein paar Minuten für mich, brauch meine Ruhe und denk an diese Person mit einem lachenden und einem weinenden Auge...

Lg Lisa *tränenwegwisch*
 
Die Schönheiten der Vergangenheit werden geboren, aber nicht als ein Dorn im Fleische, sondern als ein kostbares Geschenk. Wir müssen uns davor hüten, ständig in unseren Erinnerungen zu schwelgen oder uns ihnen ganz und gar hinzugeben, so wie wir nicht die ganze Zeit auf ein wertvolles Geschenk starren, sondern nur zu bestimmten Zeiten, und es ansonsten nur als einen verborgenen Schatz betrachten, der uns gewiss gehört. Auf diese Weise wird uns die Vergangenheit zu einer ständigen Quelle der Freude und Kraft.

Diesen Ausschnitt finde ich irgendwie total schön... :o
 
Ich habe 2007 einen Freund verloren, der gerade mal 18 war und mit dem ich 7 Jahre in einer Klasse war und (in der Teenie-Zeit) waren wir auch kurz zusammen. Es war ganz schreklich. Vor allem die Beerdigung. Bestimmt 100 Menschen. Dann die Eltern ...am Grab - ich konnte nicht mehr. Ich bin bis jetzt noch nicht wieder am Grab gewesen. Letztens musste ich wieder an ihn denken. Ich kann damit gar nicht umgehen um ehrlich zu sein. Ich heule die ganze Zeit und danach gehts besser irgendwann.... und dann verdränge ich
 
Ich denke auch oft an die mir verlorenen Menschen.
Irgendwie hab ich die Traurigkeit, die natürlich anfangs mitgeschwungen ist, irgendwann mit der Zeit verloren. Im Falle meines Freundes, der mittlerweile seit fast 8 Jahren tot ist, hat es aber schon seine Zeit gedauert, bis ich da drüber weg war und hab auch oft noch geweint, als ich meinen Mann schon kennen und lieben gelernt hatte, auch mit der Angst dahinter, dass ich ihn ebenfalls verlieren könnte.
Anfangs, gleich nach seinem Tod hab ich jeden Abend eine Kerze angezündet und ihm geschrieben. Das brauchte ich, um alles zu verarbeiten.

Das mit dem darüber schreiben hab ich auch in anderen Trennungsfällen oft gemacht. Es hilft mir, Dinge niederzuschreiben, die mich bewegen und irgendwann in vielen Jahren möchte ich vielleicht wieder lesen, was ich da geschrieben habe, weil auch viele Erinnerungen mit drinnen stecken, die ich vielleicht so über die Zeit vergessen habe.
 
Das zeigt so eindeutig wie schnell das Leben doch vorbei sein kann...

Ich muss ehrlich gestehen ich tu mir beim verarbeiten solcher Ereignisse extrem schwer - liegt wohl daran das ich teilweise echt Naiv bin. :o Ich kämpfe immer mit mir selbst..
 
ich glaube keiner tut sich damit leicht bzw. kommt es auch immer drauf an wem man verloren hat und wie wichtig der für einen war.

ich habe schon einige menschen verloren, sicher traurig aber es war nicht so schlimm wie seinen vater zu verlieren.
weiters kommen noch ganz andere erfahrungen dazu, wie sich auf einmal alles ändert.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich glaube keiner tut sich damit leicht bzw. kommt es auch immer drauf an wem man verloren hat und wie wichtig der für einen war.

ich habe schon einige menschen verloren, sicher traurig aber es war nicht so schlimm wie seinen vater zu verlieren.
weiters kommen noch ganz andere erfahrungen dazu, wie sich auf einmal alles ändert.

genau so ist es.

Für mich war es das Schlimmste meine erste große Liebe zu verlieren.
Irgendwie ist es auch was anderes, ob mein Uropa mit 88 Jahren, nach langem Leiden stirbt (da wussten wir alle, dass es für ihn die Erlösung war) oder ob ein junger Mensch durch einen Autounfall plötzlich aus deinem Leben gerissen wird.

Aber ich hab 4 Monate später meinen Mann kennen gelernt und das hat schon vieles für mich geändert. Danach hab ich mich manchmal gefragt, würde ich meinen Mann überhaupt kennen, wenn mein Freund damals den Unfall überlebt hätte? Und hätte diese Beziehung überhaupt Zukunft gehabt?
Mein Leben wäre jedenfalls wohl völlig anders verlaufen. In gewisser Weise war es wohl Schicksal.
Und es ist etwas Gutes daraus geworden. :)
 
Das zeigt so eindeutig wie schnell das Leben doch vorbei sein kann...

Ich muss ehrlich gestehen ich tu mir beim verarbeiten solcher Ereignisse extrem schwer - liegt wohl daran das ich teilweise echt Naiv bin. :o Ich kämpfe immer mit mir selbst..

Das liegt nicht dran, dass du naiv bist, sondern wahrscheinlich daran, dass du noch sehr jung bist.
Je älter man wird, desto mehr gehört Verlust auch zum Leben dazu. Und richtig erwachsen wird man vermutlich erst, wenn man die Eltern verloren hat.
Traurig ist es immer, aber mit zunehmender Lebenserfahrung kann man besser damit umgehen. Und sich an die schönen Erlebnisse erinnern, mit den traurigen fertig werden und dann doch selbst ein glückliches Leben führen.
lg
 
Denken an den verlorenen Menschen.... Ja - Täglich

Wenn in an den Orten bin, an denen ich mit ihr war, dann brauch ich ein paar Minuten für mich, brauch meine Ruhe und denk an diese Person mit einem lachenden und einem weinenden Auge...

Lg Lisa *tränenwegwisch*

Genau deshalb geh ich gerne mit Dir an diesen bestimmten Ort, weil wir darüber reden können. Ich wollte eigentlich nicht reinschauen in diesen Beitrag, habs jetzt aber doch getan. Als wir uns letztens abends dort getroffen haben Lisa, war ich ja fast eine Stunde früher dort und bin alleine, aber doch nicht alleine meine Runden gegangen und hab an "unseren Winter" gedacht. Es war einfach schön und ich spürte, dass ich nicht alleine bin, ich konnte meinen Tränen freien Lauf lassen und es tat gut.

Ja ich denke täglich an sie, oft mehrmals täglich....

Es gibt so vieles, das mich an sie erinnert, irgendwie ist eine Lücke vorhanden, die nie wieder geschlossen wird. Ich muß auch sagen, daß ich generell mit dem Tod nicht gut umgehen kann, seit mein Vater verstorben ist.

Man lernt damit zu leben und ich denke mir immer, daß beide nicht gewollt hätten, daß ich in Traurigkeit versinke. Das läßt es erträglich sein und auch der Trost, daß beide - meine Freundin wie auch mein Vater - nicht mehr leiden müssen.
 
Ich hab einige Menschen in den letzten Jahren - unter anderen meinen Vater und einen Ex-Freund - verloren. Ich kann aber nicht wirklich gut damit umgehen, obwohl beides inzwischen einige Jahre her ist - in beiden Fällen war es ein sehr tragischer, unerwarteter Tod und was für mich sehr schlimm war: ich konnte mich nicht verabschieden - mit Beiden bin ich damals nicht im Guten auseinander gegangen, als wir uns das letzte Mal gesehen hatten :(
 
auf der anderen Seite des Weges

der Tod ist nichts
ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen
ich bin ich, ihr seid ihr
das, was ich für euch war, bin ich immer noch
gebt mir den Namen
den ihr mir immer gegeben habt,
sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt,
gebracht nie eine andere Redensweise
seid nicht feierlich oder traurig
lacht weiterhin über das,
worüber wir gemeinsam gelacht haben
betet, lacht, denkt an mich
betet für mich,
damit mein Name im Hause ausgesprochen wird
so, wie es immer war
ohne irgendeine besondere Bedeutung
ohne die Spur eines Schattens
das Leben bedeutet das, was es immer war
der Faden ist nicht durchschnitten
warum soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein
nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?
ich bin nicht weit weg
ich bin nur auf der anderen Seite des Weges.

von Charles Peguy


Dieser Vers wird von mir auf gelebt;)
Ich habe vor 8 Jahren meine Mama mit (57 jährig) auf ihrem letzten Weg begleiten dürfen. Ich hatte die Möglichkeit mich von ihr zu verabschieden und die letzten 2 Wochen wurde ich im Krankenhaus mitaufgenommen, um sie selbst zu pflegen und zu versorgen - und somit alle ihre Wünsche zu erfüllen. Die Wünsche waren für eine Sterbende sehr simpl: keine Schmerzen, nicht angeriffen zu werden von Fremden - die ihr Schmerzen verursachten, nicht zum Essen oder Trinken zu zwingen wenn sie nicht will, keine Windelhose.........
All das konnte ich ihr erfüllen und ich bin den Ärzten und Pflegepersonal noch heute sehr dankbar, dass sie mir diese Möglichkeit gaben.
Die Überstellung nach Hause oder ins Hospiz war leider nicht mehr möglich, daher wurde uns diese Art des Abschiedsnehmen ermöglicht.
Auch heute 8 Jahre nach ihrem Tod ist noch kein Tag vergangen, an dem sie nicht anwesenden ist - und ein Bestandteil unserer Familie.
Der Schmerz ist nicht leichter, nur anders.

Alle meine lieben Verstorbenen (sind bei einer großen Familie nicht wenig) sind in unserem Leben ein Bestandteil. Auch Angehörige die vor der Geburt meiner Kinder verstorben sind.
Meine Tochter musste in ihrer Schulzeit einmal ein Interview mit mir führen über einen Menschen aus der Familie der vor ihrer Geburt verstorben ist.
Sie wählte meinen Großvater aus der 1986 verstarb - meine Tochter wurde 1988 geboren - während des Interview hörte sie aufeinmal auf mich zu fragen, schaute mich an und meinte: "Eigentlich brauch ich dich gar nicht für diese Aufgabe, ich weis über deinen Opa eigentlich eh alles, so als ob ich ihn gekannt habe."

Ich gehe nur sehr selten auf die Gräber meiner Lieben, denn dort sind sie für mich nicht - denn sie sind immer in meinem Leben anwesend.


 
Vor 3 Jahren im Jänner ist mein Dad gestorben eine Woche später meine Cousine mit 36 Jahren dann im Mai die nächste Cousine mit grad mal 28 Jahren:(

Heuer im Jänner stirbt unser Opa dann eine Woche später genau am Todestag meines Vaters stirbt meine Tante :(

Mich findet man ganz selten am Grab meiner lieben aber ich hab Bilder von Ihnen hängen und denk jeden Tag an sie.
Mit dem Tod meines Dads werd ich einfach nicht fertig, ich war dabei als sie die Maschinen abgedreht haben, nie werd ich diesen Ton vergessen

Ich red viel mit meiner Familie darüber oft mit einem weinenden Auge oft mit einem lachenden
 
ich hab nen lebensweg gewählt.. wo viele leute sehr früh sterben und nicht die chance haben alt zu werden.
Ich habe in den letzten jahren viele menschen verloren, die ich auf die ein oder andere art geliebt habe..
eine damals sehr gute freundin ist 2006 neben mir gestorben.. und ich konnte nichts tun außer zusehen..

Ich denke oft an "meine" Leute.. ich vermisse sie, ich liebe sie, ich rede mit ihnen..
I know there are in heaven - smilling down..
I know there are living there lives - still after death...

diese 2 sätze mir vorzusagen.. sie lächeln vom himmel runter.. sie leben immer noch ihr leben - auch nach dem tod..
das hat mir oft geholfen..

aber verarbeitet hab ich NICHTS bis heute nicht.. ich bin nur irrsinnig abgestumpft kommt mir vor.....
 
Oben