JanieB schrieb:
Im Laufe der Zeit habe ich, unter anderem mit Hilfe des WUFF Forums, gelernt, dass ein Hund als Partner anzusehen ist, der zwar natürlich nach gewissen Regeln (ähnlich wie in anderen Partnerschaften) leben muss, aber dennoch kein Untergebener oder Befehlsempfänger ist.
Zudem habe ich gelernt, dass Hunde Kommandos vor allem deswegen (freudig) ausführen, weil sie gelernt haben, dass es schön ist und es sich lohnt. Auch wenn es mal nur ein kurzes Lob ist, hätte es auch ein Jackpot sein können. In diesem Zusammenhang habe ich oft von dem Beispiel gehört, dass es viele Menschen gibt, die jahrzehntelang Lotto spielen mit der Hoffnung auf einen Jackpot.
Wenn ein Hund mal nicht folgt, dann sollte man - so war hier oft genug zu hören - zuerst den Fehler bei sich selbst suchen, überlegen, ob die Ablenkung vielleicht zu groß für den jeweiligen Ausbildungsstand war, vielleicht hat man auch wiedersprüchliche Signale für den Hund ausgesendet, bei sensiblen Hunden zu viel Druck ausgeübt, der Hund war überfordert, etc...
Das alles hat mir im Umgang mit meinem Hund sehr geholfen!
Und jetzt lese ich hier:
Zitat:
Zitat von
juka
[...]
Es gibt Ranghöhere als er selbst es ist, und denen hat er zu folgen. Du darfst die Entscheidung doch nicht dem Hund überlassen!
Für einen Hund muss die Rangordnung glasklar sein - und immer wieder eingeübt werden, weil jeder Hund im Laufe der Zeit versucht, in der Rangordnung eine Stufe höher zu klettern, bis er selbst der Boss ist. soweit darf es nicht kommen.
Immer gut, wenn es zu einem Thema mehrere Ansätze gibt, sonst wären Diskussionen denkbar langweilig, aber dennoch war ich gerade etwas verwundert.
Super geschrieben und erklärt
!
juka schrieb:
ich glaube, da mißverstehst du bezüglich Rangordnung etwas gründlich!
ein Hund darf sich den Ranghöchsten nicht selbst aussuchen! Natürlich trachtet er danach, dass er derjenige ist.
Es gibt Ranghöhere als er selbst es ist, und denen hat er zu folgen. Du darfst die Entscheidung doch nicht dem Hund überlassen!
Für einen Hund muss die Rangordnung glasklar sein - und immer wieder eingeübt werden, weil jeder Hund im Laufe der Zeit versucht, in der Rangordnung eine Stufe höher zu klettern, bis er selbst der Boss ist. soweit darf es nicht kommen.
Stimmt auch - teilweise
(aus meiner Sicht)! Es gibt sicherlich auch Hunde die sich gleich an der richtigen Stelle im Familienverband einordnen und auch nie das Bedürfnis haben ihre eigene soziale Position nach oben hin zu verändern. Wenn die "Rangordnung" / Einordnung für den Hund nicht klar ist, dann wird er sich nie zu 100% sicher und wohl fühlen können und wird damit ständig verunsichert (mal darf er etwas, dann wieder nicht; mal macht Herrchen/Frauchen einen auf "Chef",...).
Will jetzt hier aber keine "Rangordnungsdiskussion" vom Zaun brechen...
Sibirianhusky_L schrieb:
Hey, werd mal versuchen jedes Thema durchzu gehen, welches du angeschrieben hast:
1.) Leckerlis: Bei der ersten Antwort, ganz oben ist es gut beschrieben: "Nordische suchen immer einen Grund um etwas zu tun - fehlt dieser so wird eine Übung nicht gemacht..."
Wenn sie herrausfindet, dass da kein Leckerli in der Hand ist, bin ich für sie meistens uninteressant. (Ich schreib immer meistens hin, weil sie manchmal echt nenn tollen Tag hat und alles super macht). Das mit dem Glückspielautomaten hast du super gesagt!
Ich weiß das man nen Hund nicht bestechen sollte, eigentlich sollte er doch froh sein, dass ich mich mit ihr beschäftige! Nur sie ist ein verwöhnter Züchterhund, dem es immer gut geht und nie vernachlässigt wurde, oder so. Desswegen tanznt alles nach ihrer Nase: " Hab ich heute lust mich mal zu bemühen und aufzupassen, oder geh ich mit den anderen spielen?" Naja, so genau ist es nicht...
Also arbeitest du über Bestechung - und bist damit für deinen Hund ein allezeit verfügbarer Futterspender, nicht wirklich wichtig und eindeutig jemand bei dem sich der Hund darüber einordnet. Der ranghöhere im Rudel kontrolliert die Ressourcen wie Futter, Spielzeug oder z.B. auch die besten Schlafplätze; er bestimmt wer was zu welchem Zeitpunkt bekommt.
Wenn du weiter etwas erreichen möchtest, dann muss die Bestechung mit Leckerchen aufhören - ansonsten wirst du da nicht weit kommen! Ein Leckerchen soll dem Hund verdeutlichen: "DAS hast du echt super gemacht! Ich bin stolz auf dich!" und nicht "Mach das bitte bitte doch für mich - dann kriegst du das was ich hier habe..."
Wenn du weiterhin mit Leckerchen arbeiten möchtest, dann nur ohne Bestechung. Übe doch mit deiner Hündin zu hause im Garten, nimm das Leckerchen ruhig in die Hand und lass sie z.B. Fuß gehen. Dann bleibst du mal stehen, sie muss sich hinsetzen, dann gehst du weiter, bleibst wieder mal stehen usw. Dazwischen bekommt sie dann einmal das Leckerchen, und du lobst sie natürlich und zeigst ihr WIE toll du ihr Verhalten findest. Wenn sie dich uninteressant findet und abhaut und auf rufen oder so nicht wieder herkommt - dann keine Bestechung, ignorier sie komplett und geh weg. Kein Mitarbeiten = kein Leckerchen und damit keine Aufmerksamkeit. Gleichzeitig solltest du aber vielleicht ganz von vorne anfangen, mit der Leine gehen und bei Unaufmerksamkeit ganz viele Wendungen einbauen - du bist Rudelführer, also bestimmst DU wo's langgeht. Erst wenn sie dir an der Leine mehr Aufmerksamkeit schenkt und immer mitarbeitet kannst du anfangen ohne Leine zu arbeiten
.
Zeig ihr, dass nicht alles nach ihrer Nase tanzt, sondern nach deiner!
Sibirianhusky_L schrieb:
2.) Ja, sie versucht immer ihre Grenzen aus.
Wie genau sieht dass denn aus?
Wo schläft sie denn daheim - bei dir im Bett? Darf sie aufs Sofa (mit/ohne Erlaubnis)? Wer bestimmt denn bei euch wann ihr spazieren geht?
Sibirianhusky_L schrieb:
3.)Naja, sie spielt schon geren, aber eher Bringspiele und sie ist nicht so scharf auf Spielzeug. Ziehspiele spielt sie eigentlich nur zuHause, in der HS verliert sie oft schnell das Interesse. Desswegen arbeite ich viel mit Leckerlis. Hab aber schon öfters versucht ihr das abzugewöhnen, dass sie nach jeder Übung ein Leckerli bekommt. Geht für eine Zeit und dann müssma wieder von vorn arbeiten.
Beim Spielen wichtig: Du beendest das Spiel, also hör auf mit ihr zu spielen bevor sie das Interesse daran verliert. Kannst die Bringspiele ja auch super beim Üben einbauen: Zuerst brav Fuß gehen, du hältst den Ball (oder halt etwas anderes zum Werfen) in der Hand. Wenn du stehen bleibst muss sie sich hinsetzen, dann gibst du sie frei und wirfst.
Wie ist sie denn beim Spielen? Eher grob? Kannst du ihr das Spielzeug jederzeit wegnehmen?
Sibirianhusky_L schrieb:
4.) Ja, sie ist sehr dominant und es gibt nen weißen Schäfer mit dem sie mal fast gefetzt hat und der ist bis jetzt imer im parallel Kurs gewesen. Desswegen habe ich viel Angst, dass sie rüberläuft und zum fetzten anfängt. Hab bis jetzt immer Glück gehabt, dass sie jemand einfangen konnte.
Naja, mitlerweile ist sie eigentlich schon so weit, dass sie wegläuft und wenn ich sie ca.3 Mal rufe wieder herkommt.
Einmal ist sie weidergekommen und sofort hat sie ein Leckerli bekommen. Das hat sie aber mit ihrer kleinen "Ausbruchrunde" verknüpft. Von dahin ist sie auf oft einmal abgedüst, hat ne Runde gemacht und ist weider zurück, in der Hoffnung belohnt zu werden.
Woraus schließt du dass sie dominant ist? Und rufen würde ich nicht so oft - max. zwei Mal, dann gehst du sie kommentarlos holen und wiederholst die Übung einfach. Wenn sie jedoch brav wiederkommt, dann lass sie vorsitzen, dann in Grundstellung gehen und DANN erst bekommt sie ihr Leckerchen.
Wegen der anderen Hunde würde ich mir nicht allzu viele Gedanken machen...wenn sie merkt dass du unsicher bist wird sie erst recht denken dass da etwas nicht stimmt
!
Sibirianhusky_L schrieb:
5.) Ja, dass stimmt mit der Rangordnung. Sie hat sich bis jetzt glaub ich noch keinen richtigen Ranghöchsten ausgesucht. Meine Mutter wandert sehr viel mit ihr und ich geh mit ihr in die Hundeschule und trainiér mit ihr und natürlich mach ich auch andere Sachen mit ihr. Sie macht keine Anzeichen wer für sie der Alpha ist.
Alle menschlichen Familienmitglieder sind ranghöher als der Hund - und wer ranghöher ist der muss sich auch so benehmen! Weißt du wie sich ranghöhere Familienmitglieder verhalten? Zähl doch mal auf was du darüber so denkst!
Sibirianhusky_L schrieb:
Spazierengehen: Da gibt es auch keine Probleme, da sie immer auf ner langen Leine ist. Manchmal lass ich sie auch von der Leine, wenn ich wirklich weiß, dass sie gehorcht. Diese Tage genieße ich besonders. Wir können sie ja leider nicht von der Leine lasse, da ihr Jagdtrieb dann erwachen würde und sie wegrennen würde. Leider kann ich das nur aus früherer Erfahrung sagen, da ich sie schon lange nicht, auf einer Nichteingezäumten Wiese oder neben einem Wald freigelassen habe.
Ist eine lange Leine eine Flexileine oder eine Schleppleine? Es ist gut dass du sie nicht frei laufen lässt wenn sie nicht folgt
- aber ihr solltet auf jeden Fall daran arbeiten!
Mach doch während dem Spazierengehen auch verschiedene Übungen: Lass sie mal Fußgehen, mal zu dir herkommen oder etwas Suchen - das festigt die Bindung und außerdem lernt sie dadurch auch!
Sibirianhusky_L schrieb:
Außerdem könnte sie zu anderen Hunden gehen und sie könnten zum fetzen anfangen. Dann bin ich schuld, da ich meinen Hudn von der Leine gelassen habe, obohl man das nicht darf.
Wie reagiert denn deine Hündin wenn sie andere Hunde sieht/ihnen begegnet? Weißt du vielleicht, was Beschwichtigungssignale sind und wie diese eingesetzt werden?
Schreib mir ruhig noch ein bisschen mehr von euch, dann tu ich mir da leichter und kann mir eher vorstellen was euch helfen könnte
!