Leserbrief: Amerikanische Rassen im Portrait

Pepsi

Profi Knochen
Da meine Leserbriefe selten, um nicht zu sagen "nie" abgedruckt werden, poste ich auch hier mal meine Stellungnahme zu o.g. Artikel, kann mich allerdings nur auf das Portrait des American Bulldog beziehen, da mir die anderen Rassen nicht wirklich bekannt sind.

Sehr geehrte Frau Liane Rauch,
Liebe Wuff Redaktion,


ich habe ja wirklich schon viele grenzwertige Rassebeschreibungen gelesen, aber das aktuelle Rasseportrait topt wirklich alles bisher da gewesene.

Über die Rassehistorie kann man ab einem gewissen Punkt sicher nur noch spekulieren - da will ich gar nicht groß mit Steinen werfen. Alles was das hier und jetzt betrifft, ist allerdings alles andere als gut recherchiert.

Ich bin sehr überrascht, dass dieser Artikel es in ein Fachmagazin gefunden hat.

Frau Rauch, wo bitte werden American Bulldogs nach Leistung/Arbeit selektiert? Ich denke hüben wie drüben endete das, mit Einführung des neuen, eigentlich irreführenden Namens. Mit einem "Bulldog" hat die Rasse eigentlich recht wenig gemeinsam.

Und gerade das ist auch das Problem. Es gibt kein einheitliches Zuchtziel. Es gibt keine einheitliche Selektion. Es gibt keine Zusammenarbeit unter den Züchtern. Die Überschriften unter denen der American Bulldog "vermarktet" wird, reichen von Familienhund über ursprüngliche Hunderasse, bis zum Gebrauchshund mit "ordentlichem" Will2Please.

Und so stehen die Schönheitsshows auch hier im Zentrum, ohne zu einem ansatzweise einheitlichen Ergebnis zu führen. Manche AmBulls, sehen schon aus, wie extreme Olde English Bulldogs. Andere sind hochbeinige Rassevertreter, die teilweise an riesige Pitbulls erinnern.

Uns so verschieden die Optik, so verschieden auch die Charaktere. Und so sind American Bulldogs eigentlich Überraschungspakete. Das was immer als Hauptargument gegen den Kauf eines Mischlingshundes angeführt wird. Auffällig ist allein die hohe Anzahl "innerartlich unverträglicher" Hunde. Teilweise sogar zwischen den Geschlechtern. Ich kann Welpeninteressenten nur anraten, zu schauen, wie die Hunde gehalten werden und auch mal einen Spaziergang mit Fremdhundkontakt einzufordern, falls soetwas von Interesse für einen Welpeninteressenten ist.

All das sind aber vergleichbar "kleinere" Probleme der Rasse.

Diese aber als "gesunde" Rasse zu titulieren, grenzt eigentlich an Verantwortungslosigkeit. Zu den heutigen Standardkrankheitsbildern wie HD, ED, Ektropium, Entropium, Probleme mit den Bändern, Patella Luxation, Spondylose gesellen sich in Folge immernoch sehr populärer In- und Engzuchtpraktiken immer neue hinzu. NCL/CCL wurde ja zumindest genannt. Es fehlen allerdings das Van-Willebrandt-Syndrom, Head-Bobbing, Fischschuppenkrankheit und noch einige andere. Und es werden eher mehr als weniger.

Und das alles durch die Zuchtpraktiken bedingt, gefestigt in ganzen Linien.

Die Berichterstattung überrascht deshalb auch an dieser Stelle umso mehr, da die Redaktion Wuff dem Kynologen H. Wachtel lange ein großes Forum bietet um "neue" Erkenntnisse der Populationsgenetik zu publizieren. Was meiner Ansicht nach auch Hand und Fuß hat.

Das steht einfach in sehr großem Widerspruch zur Zucht des American Bulldog.

Ich möchte nicht die gesamte Rasse niederreden, es sind schon tolle Hunde und es gibt sicher auch eine Hand voll Züchter, die sich Mühe geben und die ein geordnetes Konzept verfolgen, aber ob man einer Rasse einen Gefallen tut, wenn man alles durch die rosarote Brille sieht/schreibt?

Ich glaube es nicht.

Ich glaube, dass nur mündige & kritische Welpenkäufer einer Rasse auf lange Sicht helfen können.

Das gerade die Wuff so etwas veröffentlicht, enttäuscht ein weiteres Mal.

Beste Grüße, mit dem dringenden Wunsch nach alter, inhaltlicher Qualität.
 
ist sinnlos.... bei den shelties habens auch nen schwachsinn verzapft, sowie anscheinend auch schon bei anderen rassen.

schad eigentlich, aber ich glaub allzuviel braucht man sich da echt nicht erwarten :eek:
 
@pepsi

toller bericht - und endlich jemand, der mal die karten
auf den tisch legt!

ich finde es auch sehr bedeklich, das ein sehr anerkanntes
magazin, solche beiträge veröffetlicht , aber nicht dem geschriebenen
nachgeht ..

gerade in der heutigen zeit, sollte man sehr genau sein, was
das thema " Rasse " betrifft..
 
Hat keine Hunde, mag keine Hunde und denkt, in einem HUNDEforum sich als Wächter von Sitte und Moral profilieren zu können... :eek:
 
Und wie gedenken Sie Ihren Hund zu erziehen, dass er in die Gesellschaft passt?

Beste Grüße mit dem dringenden Wunsch nach Qualität der neuen inhaltlichen Hundebesitzer.

Die Frage erschliesst sich mir im Kontext nicht. Aber hier ging's ja auch nur um eine Stellungnahme zu einem Rasseportrait und nicht um individuelle Erziehungsmethoden. :idea:
 
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