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Leinenführigkeit/Freilauf Cocker Spaniel (1,5 Jahre)

preiselbeere

Neuer Knochen
Hallo!


Ich würde meinen Hund sehr gerne einmal frei laufen lassen, traue mich jedoch noch nicht, da mein süßer Cocker Spaniel erst seit 4 Monaten bei mir lebt und aus dem Tierschutz kam. Geschätzt wurde er auf ca. 1,5 Jahre und dementsprechend ist auch sein Ego: wie ein Teenager.
Sobald die Nase in der Wiese ist, wird gezogen und ich bin nur noch Nebensache.
Aus diesem Grund habe ich mir eine 15m lange Schleppleine plus Brustgeschirr zugelegt, da ich Sorge habe, dass er davon läuft.


Das funktioniert eigentlich ganz gut und er ist dann auch richtig ausgepowert - jetzt sind allerdings Freunde von mir der Meinung, er würde sicher nicht weglaufen, und mit Leine kann er das garnicht lernen - die können aber gut reden, weil sie ihren Hund als Welpen bekommen haben und nicht mit 1,5 Jahren und einer traurigen Vergangenheit....somit kann man die beiden Hunde eigentlich überhaupt nicht vergleichen. :dozey:


Was sagt ihr?
Hundeschule ist wohl unumgänglich, oder?
Hat jemand Erfahrung mit Cocker Spaniels mit starkem Jagdtrieb und "Leinenführigkeit"?


LG und Danke für Tipps im Voraus! :)
 
Naja, wenn er dich nicht mehr beachtet, sobald die Nase am Boden ist, dann weißt du ja selbst, dass er nicht abrufbar ist...
Andere haben da immer gut reden, ich hab auch 2 Jungs aus der Tötung, der eine hat gar keinen Jagdtrieb, der 2. hat einen sehr starken, es war viel Training nötig, aber ich hatte es leichter, weil er sich an dem anderen orientiert hat.

Meine Mama hat einen Beagle aus schlechter Haltung, Secondhand, seit fast 1,5 Jahren, der ist genau so - sobald er Witterung aufgenommen hat, ist er nicht mehr ansprechbar:D
Sie trainieren brav, aber bisher geht er eigentlich immer an der Leine...
 
halli hallo,

ich hab zwar keine erfahrung mit cocker spaniels, habe aber auch einen tierschutzhund mit ca. 1.5 jahren zu uns genommen, der ebenfalls mit sehr starkem jagdtrieb ausgestattet ist :eek:

der besuch einer guten hundeschule schadet nie und von helga hast du ja schon eine sehr gute empfohlen bekommen.

schleppleinentraining ist schon mal ein schritt in die richtige richung. hast du die möglichkeit ihn in einem eingezäunten gebiet laufen zu lassen? zb. eine grosse hundezone wenn dort nicht zuviel los ist?
 
Hallo!
Der Cocker ist meine Lieblingshunderasse, ich habe jetzt den 2. Eigenen war aber immer von vielen umgeben.
Ich kenne genau KEINEN englischen cocker der seine Nase in Wald und Flur nicht permanent in Bodennähe hat!
Das IST der Cocker, ein echter Stöberer aber keiner ist mir jemals davongelaufen ( hatte aber beide von 12 bzw 10 Wochen an bei mir).
Mein Sammy rennt maximal an wenn ein Reh wegspringt, läßt sich stoppen und sucht dann nicht nach.
Mit Cockern gehört gearbeitet:Nasenarbeit, zur Auslastung( körperlich) kann man sie sehr gut Bälle oder andere Gegenstände suchen lassen. Meinen beiden war dieses spielen mit dem Ball oä immer lieber als Wild zu suchen. Ich werfe den Ball aber nicht monoton sondern verstecke ihn. ( die Suche dauert oft 15 Minuten pro Versteck) erst DANACH gehe ich unsere Runde fertig.
Ich würde mit Deinem Süßen an der langen Schlepp mit Futtersuchspielen beginnen, ihn immer ansprechen bevor das Ende der Leine erreicht ist und versuchen ihn zu Dir zu lotsen.
Mein kleiner schaut mich nicht an, hört aber trotzdem was ich sage und folgt super.
Auf "schau" schaut er mich an. So ein Wort würde ich an deiner Stelle auch trainieren und IMMER wenn es klappt mit Frankfurter oä belohnen.
Gute Leinenführigkeit ist aufgrund der Tatsache DAS die Cockernase dauernd am Boden ist relativ schwer u langwierig zu erziehen aber es geht.
Was Tippitoppi geht ist wunderschönes kurzzeitiges Fuß gehen wenn du mit deinem Wauzi zuerst trainierst was du von ihm willst, nämlich ganz klein anfangen mit Fuß SITZEN, wenn er dich anschaut = Frankfurter.
Dann nach und nach bewegst du nur deinen li Fuß nach vor als würdest du einen Schritt machen und ziehst den Hund mit leckerlie vor der Nase mit deinem Fuß mit..( also das Fuß wirklich langsam aufbauen) Meiner geht wunderschön Fuß mit Anschauen, aber sobald ich ihn 'befreie' ist die Nase wieder unten.
Lockeres Leinengehen ist DIE Herausforderung in der Cockerhaltung aber auch das geht indem du ihn IMMER vor Leinenende ansprichst und zu dir lockst ( Belohnung) laß ihn nicht in die Leine laufen und laß dich nicht hinterherschleifen.
Stehenbleiben hat bei mir alleine nicht genutzt.
Wenn es gar nicht anders geht stecke etwas in die Tasche ( Spielzeug?) was der Hund gerne mag, zeig ihm das du es hast während dem Gehen und spiele mit ihm damit wenn er dich beachtet!
Wenn meiner weiß das ich seinen Ball in der Tasche habe ' klebt ' er neben mir.
Das funktioniert aber nur wenn er gerne mit einem Gegenstand spielt.
Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit viel geringer das er sich was interessantes suchen muß wenn sein Frauerl soooo interessant ist..
Das ist alles recht schwer und langwierig weil wahrscheinlich schon lange im Verhaltensmuster deines Hundsis aber es geht!!!
Liebe Grüße Dani
 
Dani1 hat Dir eh schon umfassenste Hilfe geleistet und sehr gute Ratschläge mit auf den Weg gegeben. Das Um und Auf ist seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Dafür führst Du am besten ein konstantes Aufmerksamkeitssignal ein wie "look" oder was auch immer, mit dem er Dich anzusehen lernt. Mit diesem Signal soll er lernen Dir die Aufmerksamkeit zu schenken. Indem man ein besonders gutes Leckerli zum Auge führt erlernt der Wuff rasch, was er tun soll. Nämlich Dich anblicken! Erst wenn die Aufmerksamkeit bei Dir ist, kannst Du weiter mit ihm arbeiten. Die Spaziergänge muss man sehr bunt gestalten und Nasenarbeit, Fährtenarbeit spielerisch gestaltet macht Hund und Mensch Spaß. Besonders, wenn man dann sieht, wie viel Spaß es dem Hund macht. Das sagte mir erst kürzlich einer meiner Klienten. Zudem ist es natürlich wichtig, dass Dein Spaniel lernt, sich nur eine gewisse Distanz von Dir weg zu bewegen, das beschrieb ohnedies Dani1 wie auch vieles mehr sehr umfangreich. Wie gut ist Deiner Meinung nach die Bindung zu Dir? So im Alltag? Ich bin auch privat erfahren in übernommenen Hunden aus schlechter Haltung, die alle eine starke Bindung aufbauten. Bei stark jagdmotivierten Hunden ist immer auch Management notwendig. Dieses kann aber sehr umfangreich gestaltet werden.
 
Vielen lieben Dank für eure tollen Antworten und ganz voran natürlich Dani1 und petcoach!
!!!Danke!!! :daisy:

Ich habe mir eure Tipps zu herzen genommen und war soeben mit meinem süßen auf einer großen Wiese. Dort habe ich dann die lange Schleppleine angelegt und ihn im momentan sehr hohen Gras Frankfurterstückerln suchen lassen. Da die Leine so lang ist, konnte ich sie recht weit werfen und aufgrund der Höhe vom Gras hat er sie dann richtig suchen müssen - und was sag ich, er war vollauf begeistert!
Am Rückweg habe ich dann mit ihm Leinenführigkeit geübt und für ein paar Meter hat es sogar geklappt! :pleased: Also werde ich das weiter machen...üben, üben, üben....aber bei dem schönen Wetter gerade ist es ja auch eine Freude. :)
Was mir nur aufgefallen ist, ist dass er wohl (aus welchen gründen auch immer) ein Problem damit hat, genau neben mir zu gehen.....am liebsten geht er genau eine Körperlänge vor mir oder auch mal hinter mir....ob
er wohl Angst vor meinen Füßen hat? Nunja, man weiß ja nicht, was er noch so alles früher erlebt hat...hatte ja damals wegen Milben kaum Fell als er nach Wien kam und dann hat seine Pflegestelle auch noch Striemen am Hals entdeckt......... einfach schlimm.
Da ich selber keinen Garten habe, fahre ich öfter mal zu meinen Eltern ins Haus, die einen tollen Garten haben.....bzw. gibt es angeblich im 21. Bezirk bei der Lorettokirche eine recht große Hundezone zu der ich einmal fahren möchte - und in 1 Jahr wohnen wir dort ohnehin in der Gegend. :)

Was die Bindung betrifft....also, zuhause ist er total anhänglich und vor allem bei mir. Selbst wenn mein Freund im Wohnzimmer ist und fernschaut, kommt er meistens mit mir mit ins Schlafzimmer, wenn ich schlafen gehe und legt sich ganz brav auf seine Decke. Bei meinem Freund ist das nicht ganz so der Fall, obwohl er sich ja genauso Mühe um den Bub gibt, was wohl heißen kann, dass der kleine mit Männern schlechte Erfahrungen gemacht hat....oder er ist einfach ein "Fraulihund" weil er nämlich generell bei Frauen sehr schnell zutraulich wird und das bei Männern einen tick länger dauert.
Es ist eigentlich nur draußen der Fall, dass er nicht so brav hört, aber ich werde einfach öfter mal Frankfurter oder Käsestückchen mitnehmen und ihm damit zu wissen geben, dass es sich lohnt, bei mir zu bleiben. :)

LG!!
 
P.S.: DANKE Dani1, dass du betont hast, dass diese Rasse nicht so easy ist zu trainieren........wenn ich manchmal andere Hundebesitzer treffe, und sie sehen, wie sehr ich mich um die Aufmerksamkeit meines Hundes bemühen muss und sie einen ach-so-braven Labrador/Golden Retriever/Bordercollie haben, mit dem sie im Welpenalter schon in der Hundeschule waren und der 221,5 Befehle kennt, dann kommen oft selbstgefällige und obergescheite Ratschläge, die ich nicht brauche.....schließlich kann man das überhaupt nicht miteinander vergleichen. Als ich klein war hatten meine Eltern auch einen Schäferhund, mit dem wir in der Hundeschule waren und der sich dann natürlich auch vorbildlichst benommen hat, aber mein kleiner hat nur schlechte Erfahrungen gemacht, bevor er mit 1,5 Jahren zu uns gekommen ist und das ist was ganz anderes - dafür er aber auch ein sehr liebenswürdiger, sensibler und dankbarer Hund. :)
(so, das musste ich mir mal von der seele schreiben :) )
 
Hallo!
Das freut mich das es schon Fortschritte gibt! Ein paar Meter Aufmerksamkeit sind GUT!!!! Es kann gar nicht von 0 auf 100 gehen. Und ich sag Dir jetzt noch etwas zu Deiner Beruhigung " es gibt sehr viele Retriever , Borders.....die sich auch nicht so ganz leicht erziehen lassen"
Ein Hund ab Kniehöhe bzw noch höher ist halt auch leichter zu belohnen und hat meistens auch keine Angst vor Beinen. Denn das was Du beschreibst nämlich das er nie ganz neben Dir geht machen viele der Kleineren Rassen, und wenn sie dann nach oben schauen, gehen und sitzen sie sogar leicht schräg weil sie sonst ja nicht so gut nach oben sehen. Lass nie eine Jacke offen oder etwas auf der Seite wo er neben Dir gehen soll herumbaumeln denn auch das drängt deinen Wauzi von Dir weg!
Fang an die Aufmerksamkeit bei Euch in der Wohnung zu trainieren, laß ihn neben Dir sitzen und belohne ihn wenn er hochschaut!
Cocker sind sehr gescheit aber manche Exemplare halt auch etwas stur, sie lernen aber trotzdem schnell. Das wichtigste bei Euch ist der Bindungsaufbau finde ich, Dein Hund soll Dich toll finden und spannend. Du kannst das so gut wie alles in der Wohnung trainieren. Verstecke mal in der Wohnung Leckerlies und finde sie mit ihm dh zeig ihm manche mit Deiner Hand ( das gefällt meinem sehr ich hab das Gefühl er denkt wir " jagen " gemeinsam. ) Dabei fangen sie automatisch an auf Einen zu achten! Ich wünsche Dir alles Gute - und immer daran denken das das was andere denken erstens egal ist und zweitens wer kennt schon genau die Anstrengungen die andere unternommen haben bis ihr Hund so brav wurde oder welche Macken er vielleicht noch immer hat?
Liebe Grüße Dani
 
Ps ich " vergesse " die Leckerlies erst seit kurzem öfter Zuhause ansonsten hab ich meinen mit 9,5 Wochen bekommen und es gab bis vor einiger Zeit KEINEN Spaziergang ohne Belohnung für brave Taten!!! Er ist jetzt 2,5 Jahre alt! Und wirklich sehr brav !
 
Hallo,

freut mich total, dass Ihr so schöne Fortschritte macht. Dani1 hat eigentlich eh schon alles gesagt :-). Es erfordert einfach viel geduldiges Üben und Trainieren. Lass Dir auch von anderen, die einen easy Hund haben nichts einreden. Beruflich wie privat habe ich immer wieder schwierigere Zeitgenossen, teils aus Veranlagung und teils umweltbedingt. Mein eigener ist ein Cocker-Mix :-). Auch eine Schnüffelnase durch und durch :-). Hörte auch immer wieder gute Tipps von Leuten, die einen absolut umkomplizierten Hund hatten. Am besten reagiert man gar nicht darauf. Ich bin schon mit einer bissigen SchäferHündin aufgewachsen und dann gab es immer nur übernommene traumatisierte Tiere. Zu jedem entstand eine unglaublich enge innige Bindung und Beziehung. DAher, nur weiter so. Und ja, es gibt "Fraulihunde" :-). Meiner ist auch so ein Kandidat! Wie Dany1 bereits sagte, ist es wichtig, seine Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn Du diese wünscht. Ich meine auch, dass Du dies zuerst in Ruhe daheim mit ihm trainierst. Ein Verhalten muss immer erst ohne Ablenkungen eintrainiert werden, ehe man es mit kleinen Ablenkungen weiter entwickeln kann. Ihr macht das toll und da doch eigentlich rasch was weiter geht, dürft ihr Euch auf die Schulter klopfen. Du kannst auch irgendein Ding, Spielzeug benennen und in der Wohnung verstecken und suchen lassen. Auch das sind beliebte Suchspiele. Dies kannst Du dann auch im GArten bei Deinen Eltern fortsetzen. Du wirst sehen, welche Freude Dein Hund haben wird. Letztens legte ich eine spielerische Fährte mit meiner 7jährigen Nichte für meinen eigenen Hund, den Cocker-Mix. Ich weiß nicht, wer mehr Freude hatte! Sie oder er! Die Hundezone an der Alten Donau neben dem AngelieBAd ist wirklich schön groß und empfehlenswert.
Leicht möglich, dass er schlechte Erfahrungen mit Füssen machte. Den mittelgroßen und kleineren Hunden wird leichter drauf getreten. Ich kann auch ein Lied davon singen und musste mich erst auf diese Hundegrösse umstellen. Er muss nicht gleich bei Fuss gehen, würde ich sagen. Immer eines nach dem anderen trainieren, sonst wirds zu viel. Lernen ist anstrengend. Ziel sollte eher sein, dass er die durchhängende Leine als positiv empfindet und nicht an der Leine zerrt. DAS dann bekräftigen mit Leckerli. Ein ausgedehnte laaaaangsam um ihn ein wenig zu verlangsamen und ein ausgedehntes guuuuuuuter Hund um ihn zu motiveren. VErbales Lob ist nicht so stark wie eine Futterbelohnung, aber auch nicht zu unterschätzen. Eine sehr klare Signalgebung ist wichtig. Bin immer wieder verblüfft, wie toll Hunde auf sehr klare eindeutige Signale reagieren. Und natürlich scheint es ihm irre Freude zu machen endlich die Welt zu entdecken und seiner Hundenatur fröhnen zu dürfen: Schnüffeln ist einfach das Tollste für diese Rassen. Wenn ich meinem manchmal zusehe wenn er so versunken in seine Gerüche ist bin ich durchaus neugierig, WAS er da so alles riecht. Dein Cocker hat Glück, dass er bei Dir gelandet ist!!! Und das freut mein tierliebendes Herz. Kein Scherz. Ich habe einen Hang zu den eigenwilligeren Tiere, sie sind aber auch die größere Herausforderung. Vielleicht mag ich deshalb auch so gerne Katzen...:-)
 
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