Leinenführigkeit bei Ausflug mit Familie

Ivys Frauchen

Junior Knochen
Hallo!

Ich habe folgendes Problem:

Sobald ich mit meiner Mutter und mit meinem Bruder gemeinsam spazieren gehe oder einen Ausflug machen will, sind plötzlich nur noch die Beiden für meinen Hund interessant. Sprich, wenn ich hinter ihnen gehe, hängt mein Hund in der Leine, wenn ich vor ihnen gehe, läuft Ivy meistens an lockerer Leine, hechtet aber immer wieder nach hinten, was meiner Schulter nicht gerade guttut (ganz zu schweigen von meinem Hund, der in die Leine knallt). :(

In der Regel bin ich mit Ivy alleine unterwegs, da klappt das dann auch super. Sie läuft ohne Kommando an lockerer Leine und auf Kommando schön bei Fuß, sobald ich aber mit meiner Familie unterwegs bin, bin ich und der "Alltag" uninteressant.

Meine Familie ist auch überhaupt nicht bereit, mit mir und dem Hund zu üben, haben keine Zeit und keine Lust.
Sonst hätte ich es klassisch mit stehen bleiben und Richtung wechseln versucht, bzw. wäre einfach mal zum Üben mit ihnen gemeinsam ziellos draußen umhergelaufen. Auch einen gemeinsamen Besuch eines Leinenführigkeitstrainings in meiner Hundeschule lehnen sie ab.

Jetzt ist die Frage, was kann ICH alleine tun, damit die Leinenführigkeit auch klappt, wenn meine Familie mitgeht?

Lg
 
Genau! :)
Im Freilauf ist das sogar recht praktisch, weil sie auf Wanderungen immer bei uns bleibt und zwischen uns hin und her rennt. Wenn ich meine Familie nerve von wegen trainieren und so, meinen sie nur, ich soll den Hund halt ableinen.
Das ist aber erstens nicht immer möglich und außerdem lernt der Hund dabei ja letztendlich, dass ausgiebiges ziehen in Freilauf endet. :rolleyes:

Ich versuche Ivy mit vielen Tricks, "Wald Agility" und Nasenarbeit (habe auch einen Mantrailing-Anfängerkurs besucht, momentan sind aber Ferien in der Hundeschule) sowie Übungen zum Grundgehorsam, die ich in der Schwierigkeit nach und nach steigere, auszulasten, damit sie eine andere Beschäftigung als hüten hat.

Wie kann ich ihr beibringen, dass "Familie hüten" an der Leine doof ist?
 
schäm, ich habs net versucht abzugewöhnen
ich kenn das nur, bergan im gänsemarsch mein sohn und opa und oma und hund rennt wie irr um uns alle herum, um die herde zusammenzuhalten:D
mit der schlepp ist das sicher genial, da kann keiner mehr abhauen, weil alle zusammengebunden sind:D
ich geh mich eh schon schämen, weil ich auf meine alten tag so doof bin:o
 
Wenn es nur um Ausflüge in der Pampa ginge, würde ich wahrscheinlich auch nicht darüber nachdenken, das irgendwie abzugewöhnen.
Manchmal sind wir aber eben auch zu dritt in der Stadt oder in einem Einkaufszentrum. Und da ist dieses ewige hin und her und mit aller Kraft in der Leine hängen eben sehr unangenehm, mal ganz abgesehen davon, welchen Eindruck ich in der Öffentlichkeit mit meinem Hund in solchen Situationen hinterlasse. :p
Beim Wandern ist Ivy normalerweise eh im Freilauf, Abrufen, Sitz, Platz und auch bei Fuß über kurze Strecken sind kein Problem. Nur eben längere Zeit nicht hin und her laufen zu können hält Ivy einfach nicht aus. Da sind dann sogar Leckerlie in meiner Hand uninteressant.

Mit konsequentem "bei Fuß" Training könnte das Problem eventuell gelöst werden, nur will ich Ivy nicht über lange Strecken, sprich bis zu einer Stunde im "Fuß" führen, weil das Kommando bei mir eher als "Ausweichmanöver" dient, um zB an anderen Hunden oder Familien mit Kindern vorbeizulaufen. Dabei erwarte ich mir, dass Ivy "schön" läuft und Blickkontakt zu mir hält. Toll wäre es halt, wenn ich ihr irgendwie beibringen könnte, die zwei Meter Leine von der Länge her zu nutzen, ohne dauern drin zu hängen. :o
 
In einem Einkaufszentrum oder in sehr städtischem Gebiet gehen meine auch wenn ich alleine mit ihnen unterwegs bin und es nichts zum hüten gibt Fuß. Sonst sind sie meist ohne Leine und da sind auch sie - obwohl keine Hütehunde - immer sehr bemüht die Gruppe beisammen zu halten ;)
 
Wenn ich alleine bin, ist ein Fuß gehen gar nicht nötig, weil Ivy mir dann freiwillig am Bein klebt. ;) Das war auch einer der Gründe, warum das Fuß-Kommando neben Bleib das schwerste war - Ivy hat anfangs einfach nicht verstanden, was ich von ihr will, weil sie ja eh schon an meinem Bein geklebt ist. :D

In der Stadt und im Einkaufszentrum ist Fuß gehen auf Kommando sicher sinnvoll. Ich habe nur Sorge, dass ich mir mein mühsam erarbeitetes Fuß "versaue", wenn ich das ohne mit meiner Familie schrittweise zu üben einfach verlange.
Vielleicht sollte ich Fuß gehen über längere Strecken üben, wenn ich alleine unterwegs bin, bis das perfekt klappt? Ich habe nur angst, dass dadurch mein Hund die Motivation verliert und sich irgendwann weigert, überhaupt Fuß zu laufen. Ivy ist nämlich leicht ablenkbar und es ist schwer, ihre Konzentration lange zu halten. Auf einem eingezäunten Platz ohne große Ablenkung geht das sicher ewig, vor allem, wenn ich Leckerei in der Tasche habe. Aber mit viel Ablenkung über lange Strecken?
 
Hast du evtl andere Personen in deinem Umfeld, mit denen du die Situation üben kannst? Vielleicht hilft es ja, wenn zwei, drei Freunde mit dir mitgehen und die Situation "nachstellen".
 
Da mein letzter Beitrag etwas wirr klingt, wie ich finde, möchte ich noch mal Ivys "am Fuß kleben ohne Kommando" beschreiben, wenn ich alleine bin:

Bei Solo-Spaziergängen höre ich immer wieder "Mei, der läuft aber fein bei Fuß!", sowohl von nicht-Hundebesitzern, als auch von Hundebesitzern (die ja eigentlich wissen müssten, wie ein Fuß aussehen sollte). Und das, obwohl ich einfach nur ganz ungezwungen dahin schlendere, ohne Ivy dabei irgendwelche Vorgaben zu machen. Trotzdem bleibt sie aber immer wieder stehen, zB um zu schnüffeln oder aber auch, um ihr Geschäft zu machen.

Beim Fuß auf Kommando möchte ich, dass sie eben richtig "schön" läuft, die Aufmerksamkeit voll auf mich gerichtet, ohne stehenbleiben, schnüffeln oder Seite-wechseln.

Mein langfristiges Ziel wäre, bei Ausflügen oder Unternehmungen das erste beschriebene "Pseudofuß" zu erreichen und nicht das starre, aufmerksame "Fuß-auf-Kommando", weil ich das für meinen Hund über lange Strecken zu anstrengend finde und eigentlich nur mache, wenn ich kurz andauernde, "kritische Situationen" managen muss.
 
Bei Freunden oder auch meinem Vater, den ich sehr selten sehe, zeigt sie dieses "Hüten" überhaupt nicht, die sind komplett uninteressant.
Das macht sie nur bei den Leuten, die mit mir in einem Haushalt leben, aber nicht am täglichen "Hundealltag" beteiligt sind.
 
Achso. Hm, dann würd ich das folgendermaßen machen: Du tust bei gemeinsamen Spaziergängen so, als wärst du alleine. D.h. wenn sie zieht, bleibst du stehen, solang bis sie die Leine lockert und dich ansieht. Wenn die anderen derweil weitergehen, Pech gehabt. DU hast die Leine in der Hand, sie muss sich nach DIR richten. Wenn sie nach hinten hüpft, gehst du trotzdem weiter (Wenn sie nur mit Halsband geht, dann natürlich nicht). Zur Not bindest du dir die Leine um die Hüfte. Immer wenn sie auf dich achtet und bei dir geht, ordentlich loben.

Wenn deine Mutter und dein Bruder nicht soviel Rücksicht nehmen, dass sie, wenn du stehen bleibst, kurz auf dich warten, gehst du halt alleine weiter. Kanns ja nicht sein.
 
Danke für den Tipp!

Ich habe mir gerade überlegt, ob es sinnvoll wäre, mit einem Klicker zu arbeiten? Also ich mit Hund voran und wenn sie schön neben mir an lockerer Leine läuft sofort mit Klicker markieren und Leckerlie geben? Und das zurück-Springen eben ignorieren und weiterlaufen (habe sie übrigens am Geschirr). Vielleicht noch mit einem Signalwort verknüpfen, einem anderen als Fuß, quasi ein "Freizeit-Fuß"?
Hat jemand schon mal Leinenführigkeit mit Klicker erarbeitet, ist das zielführend?

Und Leine um die Hüfte binden muss ich echt mal versuchen, ich neige nämlich dazu, mit dem Arm noch nachzugeben und mache ihr das Ziehen dadurch um einiges angenehmer. :rolleyes:
 
Ich hab mit meinem eher schwierigen Rüden das Gehen an lockerer Leine mit Klicker erarbeitet. Das Prinzip dahinter heißt "Wandertarget" das heißt du bist das sich bewegende Target und je näher der Hund bei dir ist, desto mehr belohnst du ihn. Also zB: Hund ist hinter dir und läuft an dir vorbei, dann klickst du in dem Moment wo er genau neben dir ist. Wenn Hund gut auf den Klicker konditioniert ist, wird er sofort innehalten um sich das Leckerli abzuholen. Das LEckerli wirfst du dann wieder ein Stück nach hinten (Achtung, dass du nicht weiter wirfst als die Leine lang ist!)
Dann wird er wieder nach vor laufen und wieder klickst du, während er neben dir ist usw. Wenn der Hund vor dir ist und anfängt zu ziehen, machst du ein Signal (bei mir ist das ein doppeltes Zungenschnalzen) und bleibst stehen. Im Idealfall kommt der Hund dann zurück, wieder klickst du, wenn er neben dir ist. Irgendwann wirst du nach dem Signal nicht mehr stehen bleiben müssen, sondern kannst das ganze im Gehen reibungslos üben. Du musst halt den Schwierigkeitsgrad (also wie nah der Hund bei dir sein muss, bis er den Klick kriegt) anfangs an deinen Hund anpassen, damit er bald ein Erfolgserlebnis hat und dann steigern.
 
Danke dir, das werde ich bei der nächsten Gelegenheit ausprobieren. Klingt sehr vielversprechend, ich habe bei Tricks, mit denen sich Ivy schwer getan hat, bereits mit Klicker gearbeitet, da reagiert sie gut drauf. Deshalb ist mir auch eingefallen, dass das vielleicht keine schlechte Idee wäre.
Werde es auf alle Fälle so versuchen. :)
 
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