Also bei HD handelt es sich um ein ungenügend ausgebildetes Hüftgelenk (Kugelgelenk). Die Anlage dazu wird polygen vererbt. Die Stärke der tatsächlichen Ausprägung einer HD hängt dann auch noch von Umweltfaktoren, wie Ernährung und Belastung ab. Kuhhessigkeit an sich hat direkt nichts mit HD zu tun. Hat aber z.B. ein Hund die Anlage zur HD und steht vielleicht ausgerechnet noch besonders kuhhessig auf den Hinterbeinen, dürfte die durch diesen instabilen Stand eventuell stärkere Belastung der Hüfte die HD fördern. Andererseits könnte ein HD-kranker Hund, je nachdem, wie die Hüftstellung ist, eben durch diesen kuhhessigen Stand versuchen, seine Schmerzen zu lindern. Die Ausprägung von HD läßt sich durch Röntgen feststellen und züchterisch gesehen so bearbeiten, daß man nur Hunde, die optisch HD-frei sind (genetisch u.U. Träger, aber durch den polygenen Erbgang gibt es keinen Gentest), in die Zucht nimmt. Bei u.a. Schäferhunden gibt es dieses Problem sehr verbreitet, mit ausgelöst durch Championzucht (wenige hochprämierte Deckrüden haben sehr oft gedeckt) und verstärkt durch die angezüchtete, angeblich "schöne" überwinkelte Hinterhand und abfallende Lendenpartie.
Da durch eine ausgeprägte Kuhhessigkeit wahrscheinlich die Knochen/Bänder/Gelenke stärker als bei normalem Stand beansprucht und damit verschlissen werden, könnte (muß aber nicht) bei entsprechender Disposition im Alter z.B. Arthrose etc auftreten. Dadurch, daß ein Hund mit starker Kuhhessigkeit durchaus nicht immer ganz so sicher ausbalanciert in extremen Lagen auf den Füßen steht, könnte es natürlich zu Folgeerscheinungen kommen, wenn beispielsweise eine Kurve in vollem Speed nicht so ganz glückt... (Passiert allerdings auch vielen anderen Vier- und Zweibeinern... grins)