Kiefertumor- Chemotherapie versuchen?

tiana

Super Knochen
Hallo meine Lieben,
ich brauche euren Rat und eure Erfahrung.

Ich habe vor ca. 3 Wochen eine Veränderung beim Kiefer bei meiner Katze bemerkt.
Ich habe es zuerst nicht erkannt, da das Tier bei meinen Eltern lebt (als Freigängerin wäre sie wohl bei mir in der Wohnung arm).
Aber vor zwei Wochen war da schon ein Tumor so groß wie wein Daumennagel- gleich zum TA und hoffen, dass es doch nur ein Zahn oder sonstiges ist.
Verdacht auf Tumor- AB und Schmerzmittel bekommen. Heute, eine Woche später war ich bei der Kontrolle, nachdem das Teil in der einen Woche weiter gewachsen ist, wusste ich schon was jetzt kommt....nur mehr palliative Maßnahmen sind möglich.

Eine kleine Chance besteht durch eine Chemotherapie in Tablettenform, die ist eigentlich für eine andere Art von Tumor,aber hat hier vereinzelt auch schon geholfen.... hat jemand Erfahrung damit?
Ich überlege die ganze Zeit, ob ich ihr das noch antun soll?? Chancen auf Heilung sind bei dieser Art Tumor sehr gering, er ist so aggressiv gewachsen, dass man ihm fast zuschauen konnte.
Es würde ihr Leben vielleicht um max. Monate verlängern- aber zu welchem Preis? Wenn ihr dann ständig schlecht ist und sie sich immer übergibt ist, ist es das wert?

Ich weiß ihr könnt mir die Entscheidung nicht abnehmen- aber vielleicht hat jemand Erfahrungen?
Ich möchte, dass die Zeit, die ihr bleibt noch eine gute Zeit ist...

Danke, fürs zuhören :(
 
Dritte Empfehlung für die Onkologie der Vetmed.

Absolut gute, tolle und ehrliche Beratung und Behandlung!

War selbst mit meinem vorigen Hund dort und auch eine Freundin mit ihrem Rüden - absolut empfehlenswert!
 
Hallo!

Ich kann Erfahrungswerte beisteuern:
Wir hatten eine Katze mit offenem Kiefertumor, trotz Krankheit war die Lebensfreude extrem hoch (nur Schmerzbehandlung).
Sie hat bis 3 Wochen vor ihrem Tod erfolgreich Mäuse gefangen.

Chemo wurde angeboten, gleichzeitig hätte es aber auch eine Kieferamputation bedeutet, aber Kiefertumore streuen leider schnell und deswegen wurde uns abgeraten. Wir hätten es aber sowieso nicht gemacht, weil die Lebensqualität ohne Kiefer und mit Magensonde einfach nicht gegeben gewesen wäre.

Wir haben ihr noch ein schönes Leben ermöglicht und sie, an dem Tag, wo sie nicht mehr wollte, gehen lassen.

Ich würde es jederzeit wieder so tun.

LG Ulli
 
Unser Bub hat mir nur 4 Jahren einen Tumor am Kiefer bekommen. In Absprache mit der Klinik und meinem TA (denen ich beiden komplett vertraue) haben wir uns (auch wegen dem Alter) für eine OP entschieden. Gewebe musste sowieso entnommen werden um festzustellen welche Art Krebs es ist und im Zuge dessen haben sie wo viel wie möglich entfernt, ohne seine Lebensqualität zu stark zu mindern. Es wurde ihm auch ein Stück vom Kiefer entfernt.
Nach nur 2 Tagen mit der Hand füttern, konnte er wieder alleine fressen (das konnte bis zwei Wochen vor seinem Tod) und war total gut drauf. Verspielt und wie immer.

Bei uns ist dann raus gekommen das es kein Knochenkrebs war, sondern Hautkrebs am Kiefern. Leider waren die Metastasen schon weit verbreitet, daher haben wir nur noch palliativ behandelt. 1 Jahr hat mein Bub mit Schmerzmitteln und Homöopathischer Unterstützung noch wunderbar gelebt.

Eine Empfehlung kann und will ich nicht abgeben, da ich die Umstände nicht wirklich kenne, aber aufgeben nur wegen einer Verdachtsdiagnose und keine weiteren Behandlungen in Betracht ziehen wegen dem schnellen Wachstum (war bei uns auch so) würde ich persönlich nicht. Ohne Gewebeprobe hätte ich überhaupt keine Entscheidung getroffen, denn auch wenn viele TA meinen sie erkennen Krebs nur am aussehen, ist das einfach nicht wahr.

Ich wünsche euch auf jeden Fall alles gute und viel Kraft. Ich weiß wie schwer so etwas ist!

Alles Liebe
Minchen
 
Danke für eure Erfahrungen. Eine Operation kommt nicht in Frage. Es dürfte ein Plattenepithelkarzinom sein.
Ich bin glaub ich in der TK Korneuburg in ganz guten Händen.
Möglichkeiten sind entweder mit Chemotherapie in Tablettenform, das Teil am Wachstum hindern, oder es weiter kommen lassen.
Geheilt wird sie nicht mehr... sie ist auch schon eine ältere Dame, das Tierheim schätze sie als ich sie geholt habe auf 13 Jahre, demnach wäre sie jetzt 20 Jahre alt. Sie ist bestimmt jünger- also zwischen 10 und 15 , genau weiß es leider keiner.

Ich werde es jetzt mit der Chemo versuchen, so kampflos kann ich sie doch nicht aufgeben?! Ach solche Entscheidungen wünscht man niemandem... warum können alle Tiere nicht einfach in Frieden einschlafen?

Danke euch
 
Ah ok, also habt ihr eh Gewebe entnehmen lassen.

Bezüglich Chemo kann ich dir keine Tipps geben, habe ich nicht machen lassen, da ich es meinem Buben nicht antun wollte.
Wir haben es letzendlich wachsen lassen bzw. mit Kortison und Schmerzmitteln versucht und dass hat bis zum Schluss eigentlich wunderbar geklappt.
 
Bezüglich "Chemo nicht antun" muss man sagen, dass die Dosierung bei Tieren in keinster Weise der einer Chemo bei Menschen entspricht und daher die Nebenwirkungen entsprechend geringer sind. Dafür eben auch meist keine Heilung, sondern nur eine Erleichterung.
Außerdem wenn es zu extremen Nebenwirkungen kommt, kann man sofort abbrechen.

Ist vielleicht wichtig zu wissen, weil man ja immer das Bild menschlicher Chemos und deren enorme Nebenwirkungen im Kopf hat.
Mein Hund hatte z.B. überhaupt keine Nebenwirkungen durch die Chemo.
Im Gegenteil, solang er die Chemo bekommen konnte, ging es ihm super.

Egal für was ihr Euch entscheidet: Alles erdenklich Gute!
 
Bezüglich "Chemo nicht antun" muss man sagen, dass die Dosierung bei Tieren in keinster Weise der einer Chemo bei Menschen entspricht und daher die Nebenwirkungen entsprechend geringer sind. Dafür eben auch meist keine Heilung, sondern nur eine Erleichterung.
Außerdem wenn es zu extremen Nebenwirkungen kommt, kann man sofort abbrechen.

Ist vielleicht wichtig zu wissen, weil man ja immer das Bild menschlicher Chemos und deren enorme Nebenwirkungen im Kopf hat.
Mein Hund hatte z.B. überhaupt keine Nebenwirkungen durch die Chemo.
Im Gegenteil, solang er die Chemo bekommen konnte, ging es ihm super.

Egal für was ihr Euch entscheidet: Alles erdenklich Gute!


Genau das ist auch meine Erfahrung, meine Gina ist super damit klar gekommen, die war gut drauf und fit bis zwei Tage vor ihrem Abgang. Ich dachte auch erst, Chemo naja, weil ich das ja auch bei meiner Freundin, meinen beiden Tanten usw. miterlebt habe und zweifelte. Die Ärztin auf der Vet.Med. hat mich aber dann umgehend informiert darüber und da habe ich mich dafür entschieden. Mir wurde aber die Entscheidung offen gelassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann auch nur Positives über die metronomische Chemotherapie berichten. Meiner Amy ging es damit hervorragend, sie freute sich quietschvergnügt ihres Lebens und nahm die Tablette (bzw. die Butter darum ;) ) sehr gerne an. Ihre Blutbilder waren in dieser Zeit gewöhnungsbedürftig (Leukopenie), aber sie selber hat davon nichts bemerkt. Eine Heilung stand auch bei ihr nie im Raum, aber sie hat ihre Krebsdiagnose immerhin um fast vier Jahre überlebt.
Fazit: jederzeit wieder! Einen Versuch ist es allemal wert!
 
Danke für eure ermunternden Worte, deswegen habe ich mich schlussendlich doch entschieden es mit der Chemotherapie zu versuchen.
Lotti hat es denke ich gut vertragen, nicht erbrochen, gut gefressen (vielleicht auch wegen ihrer Schilddrüsenprobleme) und fröhlich wie immer.
Allerdings denke ich, dass sie uns keine zusätzliche Zeit geschenkt haben...
.... der Tumor wollte einfach nicht zu wachsen aufhören, hat zuletzt ständig geblutet....bevor schlimmeres passiert, habe ich mich entschieden sie ziehen zu lassen. Gerade einmal ein Monat hat uns dieses Ding gelassen...

<3 Lotti ist am 20.2 zuhause in meinen Armen auf die Regenbogenwiese gegangen <3
 
Das tut mir leid, dass ihr nicht mehr Zeit gehabt habt. Ich bin aber sicher, dass Du richtig entschieden hast. Gut dass sie noch ein paar schöne Tage hatte, wo es ihr gut ging und so kann man sich auch langsam verabschieden. Ich weiß, wie furchtbar das ist, doch ich bin sehr froh, heute im Nachhinein an die letzte gemeinsame Zeit zurückdenken zu können, ich möcht es einfach nicht missen.
 
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