Kettenhundehaltung in Ungarn

Neufi

Gesperrt
Super Knochen
Wir waren ja letzes Wochenende in Ungarn. 70km von der Grenze Nickelsdorf entfernt.

Überall Kettenhunde!

Jedes noch so kleine Häuschen hatte mindestens einen Hund an einer meist rostigen Kette hängen. Einige hatten nicht einmal eine Hütte. Die Hunde lagen im Dreck ( Gatsch) Gefüttert werden sie kaum.

Was mich ganz besonders erschüttert hat, waren die Hündinnen.

Eine hatte noch die Welpen vom Herbst und die nächsten vom heurigen Frühjahr lagen auch schon bei ihr. Die Welpen rennen wild umher und suchen nach Futter.

Ich hätt heulen können!
Und jeder, der jemals einen Welpen in Händen gehalten hat, weiß wie lieb diese Zwerge sein können.

Ich werde und möchte sicherlich keine Hunde nach Österreich bringen!!!

Ich wollt euch dies nurmal mitteilen, denn so nah bei der Grenze in der EU und trotzdem so weit hinten!

LG
Susanne
 
Hm, letztens war Stammtisch der Klasse von meinem Sohn. In der Nachbarklasse gibt es ein Rollikind, das hat vor zwei Jahren wohl einen riesigen Hund bekommen, der für ihn ausgebildet werden sollte...

Na ja, ich hab dann mal nachgefragt bei einer Mutter aus unserer Klasse die mit der Mutter des Rollikindes befreundet ist, wie das denn jetzt mit dem Hund wäre...

Jaaa, den Hund gibt es noch - aber weil keiner mehr Zeit hat und die 14jährige Tochter den ja angefangen hat auszubilden und jetzt auch keine Zeit mehr hat und der Hund immer wegrennt, ist er jetzt an einer Laufleine. Wäre aber gaaaar nicht schlimm, der könnte überall hin, also auf den Rasen und ins Gebüsch. Ins Haus darf er nicht, höchstens in die Wirtschaftsküche. Die Mutter ist ja alleinerziehend, da muss man das eben verstehen, das sie es so regeln und das Grundstück ist eben auch vieeeel zu groß zum einzäunen...

Na super... ich habe dann gesagt, das ich Adressen hätte von einer Stiftung, die Assistenzhunde ausbilden würde und sogar in der Nähe wäre jemand, der so einen Hund mit ausbilden würde...

Neeee, der Junge muss jetzt ja Kinesiologie haben, da ist kein Geld mehr übrig um den Hund ausbilden zu lassen und überhaupt... aber dem Hund geht es gut, es geht auch jeden Tag mit ihm jemand spazieren.

... Ehrlich gesagt könnte ich bei so einer Schilderung das kalte Kotzen bekommen. Da wird groß getönt, es wird ein Hund angeschafft, das Kind ist überglücklich - aber es wird quasie der nächstbeste große Hund genommen, der zu bekommen ist. Es wurde sooo hoch angepriesen, das er speziell für das Rollikind ausgebildet wird - und dann stellt sich heraus, das die 14jährige Tochter den ausbildet und die jetzt halt keine Zeit mehr hat wegen Schule. Und weil so gründlich alles schief gelaufen ist und es ganz erhebliche Familienprobleme gegeben hat, hängt der Hund jetzt an der Laufleine, die angeblich ja gaaar nicht schlimm ist und natürlich viel billiger als ein vernünftiger Zwinger, so er denn den halben Tag alleine ist. Ach so, ins Haus darf er nicht, weil er zu viel Dreck macht.

Super, macht unserer auch. Aber das wusste ich VORHER und selbst wenn´s jetzt mehr ist als gedacht, werd ich den dafür nicht an eine Laufleine in den Garten hängen und ihn aussperren. Der Hund tut mir einfach nur maßlos leid, das Rollikind auch, der hat sich so über seinen Hund gefreut und nun ist es garantiert so, wie er es sich nicht vorgestellt hat.

Die Stiftung, die Assistenzhunde ausbildet, brauche ich denen gar nicht erst zu nennen, denn a9 nehmen die nur Hunde, die sich dazu eignen und b) verschwenden die ihr Geld nicht an Hunde, die nach der langen und teuren Ausbildung eh´ draußen an einer Leine ihr dasein fristen weil sie "zu dreckig" sind oder "zu viel Arbeit" machen oder weil das Kind, das diesen Assistenzhund bekommt, ohnehin tagsüber nicht zu Hause ist.

Es ist einfach nur zum Kotzen wie es da gelaufen ist und läuft. Das Rollikind freut sich immer, wenn unser Hund mit in die Einrichtung kommt und er ihn streicheln kann. Ich hoffe sehr, das er dann bei uns halbwegs mitbekommt, das es auch ganz anders sein kann mit einem Hund und das man auch viel Freude mit einem Hund haben kann - wenn denn alle in der Familie mitziehen und man auch bereit ist, in eine gute Ausbildung des Tieres (und der Menschen) zu investieren.

Manuela
 
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