Kenn das woher ...

Elisabeth.B.

Super Knochen
Hier ein Kinderdialog:

MUTTER: Komm, räum deine schmutzigen Socken da weg.

KIND: Ja, gleich.

MUTTER: Nicht "gleich". Gleich.

KIND: Ja, gleich.

Nach einer halben Stunde:

MUTTER: Könntest du - bitte! - deine schmutzigen Socken da wegräumen?

KIND: Ja, gleich.

MUTTER: Nein, sofort!

KIND: Ja, eh sofort.

Nach einer Stunde:

MUTTER: Ja, Himmelherrgott, jetzt liegen diese Drecksocken noch immer da!

KIND: Warum schreist du so?

MUTTER: Deine Socken!

KIND: Schrei mich doch nicht an! Dauernd schreist du mit mir.

MUTTER: Tu sie weg!

KIND: Wen?

MUTTER: Deine Socken!

KIND: Was für Socken?

MUTTER: Hier! Vor deiner Nase! Unter dem Esstisch! Es wird dich
überraschen, aber ich habe diese spießbürgerliche Vorstellung, dass dreckige
Socken nicht unter Esstische gehören.

KIND: Jetzt raste doch nicht schon wieder aus! Immer rastest du gleich aus.

MUTTER: Ich bin ganz ruhig. Tu sie jetzt weg!

KIND: Warum bist du schon wieder so aggressiv? Weißt du was? Ich
glaube, du erträgst es nicht, wenn es einmal friedlich zugeht bei uns.

MUTTER: Ich ertrage deine Schlamperei nicht!

KIND: Musst du mich so heruntermachen? Hasst du mich so oder was?

MUTTER: Ich hasse nicht dich, ich hasse deine Schlamperei!

KIND: Hör mal, du sagst immer, ich war ein Wunschkind. Wozu hast du dir ein Kind gewünscht? Damit du es hassen kannst?

MUTTER (zischt): Ich habe mir ein Kind gewünscht, das seine stinkenden
Socken zur Schmutzwäsche tut.

KIND: Das hättest du dir nämlich früher überlegen müssen. Man kann
nicht Kinder in die Welt setzen und sie dann ablehnen. Das heißt, man kann
schon, aber es ist nicht anständig.

MUTTER: Findest du dein Benehmen anständig?

KIND: "Findest du dein Benehmen anständig?" Du hörst dich an wie eine Mumie.

MUTTER: Nimm jetzt diese Socken weg und basta.

KIND: Wieso kommandierst du mich herum? Das muss ich mir nicht gefallen lassen.

MUTTER: Ach, du musst dir nichts gefallen lassen? Und was ist mit mir?

KIND: Wieso denkst du immer nur an dich? Ihr denkt immer nur an
euch, aber wir sollen gefälligst ja nicht egoistisch sein.

MUTTER: Du findest es egoistisch, dass ich nicht unter den Esstisch
krieche, um deine Schmutzsocken aufzuheben?

KIND: Warum können sie nicht liegen bleiben? Mich stören sie
nicht. Nur weil sie dich stören, soll ich sie aufheben?

MUTTER: Nur weil sie dich nicht stören, sollen sie liegen bleiben?

KIND: Du tust mir Leid. Ich möchte nie so werden wie du. Ich
möchte nie so werden, dass alles, was mich interessiert, ein Paar Socken ist.

MUTTER: Irrtum. Ich interessiere mich auch nicht für Socken. Deswegen
sollst du sie ja wegräumen.

KIND: Weißt du was? Ich glaube, du bist verbittert. Du bist
verbittert, weil sich in deinem Leben nichts tut, außer dass ein paar Socken
herumliegen. Und das lässt du jetzt an mir aus.

MUTTER: In meinem Leben würden sich die aufregendsten Dinge tun, wenn ich
nicht ständig damit beschäftigt wäre, deine Socken einzusammeln.

KIND: Hättest du mich doch weggegeben, wenn ich dir so sehr im Weg
war! Ich weiß eh, dass ich dir immer nur im Weg war! Glaubst du, ich weiß as nicht?

MUTTER: Deine Socken sind mir im Weg. Was aber nicht sein müsste

KIND: Nie hast du dich um mich gekümmert!

MUTTER: Was verstehst du unter kümmern? Dass ich dir den Dienstboten mache?

KIND: Sei ehrlich: Hast du jemals Zeit für mich gehabt?

MUTTER: Hab ich. Immer. Aber du willst doch ständig, dass ich dich in Ruhe lasse.

KIND: Ja, weil du eine Glucke bist. In alles mischst du dich ein.
Dauernd bist du da. Nichts traust du mir zu.

MUTTER: Na ja, ich habe dir zugetraut, dass du deine Socken wegräumst!

KIND: Und dann machst du dich auch noch lustig über mich!
Großartig! Großartige pädagogische Leistung!

MUTTER: Wieso verlangst du pädagogische Leistungen von mir? Du bist doch
praktisch erwachsen, denke ich?

KIND: Na und?

MUTTER: Pädagogik heißt "Kinderführung".

KIND: Ah, jetzt kommt die Nummer mit der Bildung! Du bist ja so
gebildet! Und ich bin ja so ungebildet! Sag es ruhig: Ich bin ein Trottel.
Gleich wirst du mir vorhalten, dass ich die Matheschularbeit verhaut habe.
Jawohl, ich habe sie verhaut. Und weißt du, warum? Weil du mich verunsicherst.

MUTTER: Gibt es irgendetwas, an dem ich nicht schuld bin? Die
Klimaverschiebung vielleicht?

KIND: Mit dir kann man nicht reden. Du verstehst mich nicht.

MUTTER: Ich weiß. Soll ich mich erdolchen oder vergiften?

KIND: Du sollst mir sagen, wo ich frische Socken finde! Da - die
ganze Lade leer. Wieso wäschst du nie was?

Die Mutter steigt in die Waschmaschine und schleudert sich so lange, bis das
Kind die Pubertät hinter sich hat.
 
Jaaa, kenn ich. In dreifacher Ausfertigung
smilie_tischkante.gif
 
:D :D :D ich glaub jede mutter oder tochter kennt diese art von gesprächen :D :D :D :D
 
hatten wir nicht auch mal diese gespräche mit unseren müttern, als wir in der pubertät- denk

ein treffender wiedergegebener dialog elisabeth - wünsche dir nur aus ganzem herzen, daß du diesen nicht irgendwann mal mit deinen kindern wiederholen mußt ;)

lg.
m.
 
michelle7777 schrieb:
hatten wir nicht auch mal diese gespräche mit unseren müttern, als wir in der pubertät- denk

Und natürlich haben wir uns vorgenommen das später mal gaaaaaanz anders zu machen. Nur heute ertappe ich mich ja so oft dabei genau die selben Sprüche loszulassen die ich damals von meinen Eltern zu hören bekam. :) :D
 
Oben