JessieKR
Super Knochen
Schöne Nachricht zu Weihnachten
Baldiges Ende der
EU-Lebendtierexporte
EU-Kommission stimmt Subventionsstreichung zu
Die Europäische Union kommt den Forderungen von Tierschützern nach einem Ende von Ausfuhrerstattungen für lebende Rinder entgegen. Die EU-Kommission kündigte am Freitag in Brüssel an, dass ein entsprechender Beschluss von diesem Samstag an gelten wird. Eine Ausnahme sind Subventionen für den Export von Zuchtrindern.
23.12.2005
Tierschützer hatten wiederholt gefordert, die Praxis zu beenden. Immer wieder gab es Berichte über Tiere, die während langer Transporte unter nicht artgerechten Bedingungen litten. Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, bezeichnete die Entscheidung als "Riesenerfolg".
Deutsche Bauern skeptisch
Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) begrüßte die Entscheidung als konsequenten Schritt für einen besseren Tierschutz. In den vergangenen Jahren seien immer wieder Fälle aufgetreten, in denen der Tierschutz bei Transporten "eklatant missachtet wurde", teilte er in Berlin mit. Für die deutschen Bauern sei die Entscheidung auch angesichts der aktuell "guten Preissituation" für Schlachtrinder tragbar.
Die deutschen Bauern reagierten mit Skepsis auf die Entscheidung. Das sei kein Erfolg für den Tierschutz, weil in die Importlücke von Europa Länder wie Argentinien, Australien, Brasilien oder Neuseeland stoßen könnten, kritisierte der Deutsche Bauernverband. Nötig seien wirksame Standards für den internationalen Tiertransport. Erfreulich sei die Ausnahme des Zuchttierexports von der Streichung.
Regelung gilt ab Samstag
Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel hatte den EU-Staaten den Vorschlag am vergangenen Dienstag gemacht. Am Freitag gab es im zuständigen Ausschuss keine ausreichende Mehrheit, um ihn zurückzuweisen. Nach den EU-Abstimmungsregeln liegt dann die Entscheidung bei der Kommission.
Fischer Boel wies zudem daraufhin, dass sich die wirtschaftliche Lage der Rinderzüchter seit der BSE-Krise in den vergangenen Jahren deutlich verbessert habe. Auch hatte die EU bei den Verhandlungen über die laufende Welthandelsrunde zugesagt, sämtliche Exportsubventionen für ihre Produkte bis Ende 2013 abzuschaffen.
Ausfuhren vor allem in Libanon
"Die Öffentlichkeit ist sehr darüber besorgt, ob auf den langen Transporten in Drittländer dem Tierschutz Rechnung getragen wird", sagte sie. Ungeachtet strenger Tierschutzvorschriften könne die EU nicht zu 100 Prozent garantieren, dass sie auch außerhalb ihrer Grenze eingehalten würden. "Mit der Abschaffung der Ausfuhrerstattung gibt die EU-Kommission ein deutliches Signal, dass der Tierschutz für sie kein leeres Wort ist." Die Ausfuhren lebender Schlachtrinder gehen vor allem in den Libanon. 2005 wurden dorthin gut 66.000 Tiere exportiert. Im Jahr zuvor waren es noch knapp 124. 000 Rinder.
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Apel, hatte im Sommer ein ZDF-Team begleitet, das die Qual der Tiere bei Transport und Verladung dokumentiert hatte. Der Film war auch Fischer Boel vorgelegt worden.
Infobox
ZDF-Reportage "Endstation Beirut"
ZDF-Reporter Manfred Karremann dokumentierte 1996 einen Tiertransport von Deutschland in den Libanon, Schlachtrinder beim Entladen, aufgehängt an gebrochenen Beinen, im Schlachthof kriechend nur noch auf den Gelenken.Trotz Massendemonstrationen dauert es bis 2003, bis die EU ihre Subventionsregelung drastisch ändert. Kurz danach wiederholte das ZDF-Team die Reise von 1996. Im französischen Hafen Sete wurden Schlachtrinder ohne Pause aufs Schiff getrieben, 1100 Rinder und 2000 Schafe, ein Veterinär war nicht dabei. Ankunft im Libanon fünf Tage später - die Bilder gleichen denen von 1996.
Weihnachtsgeschenk für EU-Rinder
Die Kommissarin folge mit ihrem Antrag den Forderungen des Europäischen Parlaments und den Wünschen der europäischen Bürger, hieß es in einer Erklärung. Durch die Abschaffung der Subventionen verteuert sich der Lebendtransport von Tieren und kann dadurch unrentabel werden.
Die Zustimmung des Ausschusses setzt einen Schlussstrich unter eine lange Debatte. Ein Art Weihnachtsgeschenk für Rinder - zumindest für europäische.
quelle:www.heute.de
Baldiges Ende der
EU-Lebendtierexporte
EU-Kommission stimmt Subventionsstreichung zu
Die Europäische Union kommt den Forderungen von Tierschützern nach einem Ende von Ausfuhrerstattungen für lebende Rinder entgegen. Die EU-Kommission kündigte am Freitag in Brüssel an, dass ein entsprechender Beschluss von diesem Samstag an gelten wird. Eine Ausnahme sind Subventionen für den Export von Zuchtrindern.
23.12.2005
Tierschützer hatten wiederholt gefordert, die Praxis zu beenden. Immer wieder gab es Berichte über Tiere, die während langer Transporte unter nicht artgerechten Bedingungen litten. Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, bezeichnete die Entscheidung als "Riesenerfolg".
Deutsche Bauern skeptisch
Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) begrüßte die Entscheidung als konsequenten Schritt für einen besseren Tierschutz. In den vergangenen Jahren seien immer wieder Fälle aufgetreten, in denen der Tierschutz bei Transporten "eklatant missachtet wurde", teilte er in Berlin mit. Für die deutschen Bauern sei die Entscheidung auch angesichts der aktuell "guten Preissituation" für Schlachtrinder tragbar.
Die deutschen Bauern reagierten mit Skepsis auf die Entscheidung. Das sei kein Erfolg für den Tierschutz, weil in die Importlücke von Europa Länder wie Argentinien, Australien, Brasilien oder Neuseeland stoßen könnten, kritisierte der Deutsche Bauernverband. Nötig seien wirksame Standards für den internationalen Tiertransport. Erfreulich sei die Ausnahme des Zuchttierexports von der Streichung.
Regelung gilt ab Samstag
Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel hatte den EU-Staaten den Vorschlag am vergangenen Dienstag gemacht. Am Freitag gab es im zuständigen Ausschuss keine ausreichende Mehrheit, um ihn zurückzuweisen. Nach den EU-Abstimmungsregeln liegt dann die Entscheidung bei der Kommission.
Fischer Boel wies zudem daraufhin, dass sich die wirtschaftliche Lage der Rinderzüchter seit der BSE-Krise in den vergangenen Jahren deutlich verbessert habe. Auch hatte die EU bei den Verhandlungen über die laufende Welthandelsrunde zugesagt, sämtliche Exportsubventionen für ihre Produkte bis Ende 2013 abzuschaffen.
Ausfuhren vor allem in Libanon
"Die Öffentlichkeit ist sehr darüber besorgt, ob auf den langen Transporten in Drittländer dem Tierschutz Rechnung getragen wird", sagte sie. Ungeachtet strenger Tierschutzvorschriften könne die EU nicht zu 100 Prozent garantieren, dass sie auch außerhalb ihrer Grenze eingehalten würden. "Mit der Abschaffung der Ausfuhrerstattung gibt die EU-Kommission ein deutliches Signal, dass der Tierschutz für sie kein leeres Wort ist." Die Ausfuhren lebender Schlachtrinder gehen vor allem in den Libanon. 2005 wurden dorthin gut 66.000 Tiere exportiert. Im Jahr zuvor waren es noch knapp 124. 000 Rinder.
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Apel, hatte im Sommer ein ZDF-Team begleitet, das die Qual der Tiere bei Transport und Verladung dokumentiert hatte. Der Film war auch Fischer Boel vorgelegt worden.
Infobox
ZDF-Reportage "Endstation Beirut"
ZDF-Reporter Manfred Karremann dokumentierte 1996 einen Tiertransport von Deutschland in den Libanon, Schlachtrinder beim Entladen, aufgehängt an gebrochenen Beinen, im Schlachthof kriechend nur noch auf den Gelenken.Trotz Massendemonstrationen dauert es bis 2003, bis die EU ihre Subventionsregelung drastisch ändert. Kurz danach wiederholte das ZDF-Team die Reise von 1996. Im französischen Hafen Sete wurden Schlachtrinder ohne Pause aufs Schiff getrieben, 1100 Rinder und 2000 Schafe, ein Veterinär war nicht dabei. Ankunft im Libanon fünf Tage später - die Bilder gleichen denen von 1996.
Weihnachtsgeschenk für EU-Rinder
Die Kommissarin folge mit ihrem Antrag den Forderungen des Europäischen Parlaments und den Wünschen der europäischen Bürger, hieß es in einer Erklärung. Durch die Abschaffung der Subventionen verteuert sich der Lebendtransport von Tieren und kann dadurch unrentabel werden.
Die Zustimmung des Ausschusses setzt einen Schlussstrich unter eine lange Debatte. Ein Art Weihnachtsgeschenk für Rinder - zumindest für europäische.
quelle:www.heute.de
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