Kein Ende der Anrainerbelastung durch Mega-Tierzuchtbetriebe

Auri

Super Knochen
Auch wenn die SPÖ die gräßlichen Massentierhaltungsbetriebe nur dann verurteilt, wenn dadurch auch unmittelbar Anrainer belästigt werden - was es in NÖ soundso hunderte Fälle gibt -, und nicht, weil es an sich ein Skandal ist, zig- bzw. hunderttausende Tiere auf engstem Raum zusammenzupferchen und auszubeuten, so ist es dennoch wert, die heutige Presseaussendung zu diesem Thema weiterzuleiten. Denn ÖVP, BZÖ und FPÖ sind ja die erklärten "Beschützer" dieser tier-, menschen- und umweltverachtenden "Nahrungsmittel"-Industrie, unter dem Deckmantel, den "Bauernstand" (gemeint sind die Agrarindustriellen) zu fördern...


OTS0116 5 II 0417 NSN0003 Do, 22.Sep 2005

Politik/Landwirtschaft/Umwelt/Naturschutz/Niederösterreich

Heinzl: Kein Ende der Anrainerbelastung durch Mega-Tierzuchtbetriebe

Utl.: Schwarz-blau-orange Bundesregierung verweigert Anrainern Entlastungen und Mitspracherechte =

St. Pölten, (SPI) - "Die Sache stinkt weiter zum Himmel - und das nicht nur sprichwörtlich", zeigt sich St. Pöltens SP-Nationalrat Anton Heinzl verärgert über das Verhalten der Regierungskoalition in Sachen industrielle Tierzucht. In der gestern im Parlament stattgefundenen Sitzung des Petitionsausschusses brachte Heinzl einen Antrag zu Senkung der Umwelt-Schwellenwerte für die Neuerrichtung bzw. Erweiterung von Tierzucht-Großbetrieben ein. Dies zielt darauf ab, den unmittelbaren Anrainen, die vielfach unter der mancherorts inakzeptablen Geruchsbelästigung leiden, wieder ein Stück Lebensqualität zurückzugeben bzw. zu verhindern, dass Hallen mit mehreren tausende Tieren ohne Einbindung der Bürger errichtet werden können. Zudem ist diese Geruchsbelästigung, was Fachleute ohneweiters zugeben, vor allem für Kinder schon gesundheitsschädlich. Auch sollten die Bürgerrechte im Rahmen von Genehmigungsverfahren bei Neubauten bzw. Erweiterungen bestehender Betriebe ausgeweitet werden. Beide Anliegen wurden von ÖVP, FPÖ und BZÖ abgelehnt. ****

Die Vergrößerung vieler Betriebe führt neben der Abluft auch zu einer stärkeren Belastung von Grundwasser und Boden. Im Österreichischen Genehmigungsrecht wurde dieser Entwicklung bis heute nicht Rechnung getragen. Erweiterungen von Intensivtierhaltungen, also wirkliche Mega-Zuchtbetriebe, unterliegen derzeit nicht dem Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz. "Wir reden hier von Unternehmen, die tausende Tiere in Stallungen halten. Das sind keine kleinen bäuerlichen Betriebe mit ein paar dutzend Schweinen, sondern industrielle Massenzuchtbetriebe. Sollte dieser Trend zu Großbetrieben anhalten, bleiben auch die kleinen Bauern auf der Strecke oder müssen aufgeben. Zusätzlich müssen pro Monat hunderte Liter Gülle entsorgt' werden. Werden diese dann auf Äckern aufgebracht, belasten sie zusätzlich die Menschen in den Städten und Gemeinden", zeigt sich Heinzl wütend über die schulterzuckende Politik der Bundesregierung.

"Tierquälerische Massentierhaltung, Umweltgefährdung und -verschmutzung sowie Beeinträchtigung der Lebensqualität der Anrainer sollten in der österreichischen Landwirtschaft, die völlig richtig auf umweltverträgliche und vor allem kleinbetriebliche Produktionseinheiten setzt, für immer der Vergangenheit angehören. Dass dies die ÖVP-FPÖ-BZÖ-Koalition nicht unterstützt, ist ein Skandal. Es gibt in Niederösterreich dutzende Fälle, wo die Anrainer gegen Neubau- oder Erweiterungsprojekte auf die Barrikaden gingen. In St. Pölten/Harland konnten wir vor wenigen Jahren einen Betrieb verhindern, in Brunn bei Pyhra leiden die Anrainer noch immer und keiner bietet Hilfe. Grenzwerte der Geruchsbelästigung werden dort um mehr als das Zehnfache überschritten - und die ÖVP sieht keine Veranlassung einzugreifen. Man sollte jene Verantwortungsträger, die die Hände in den Schoß legen, ein paar Wochen in einem betroffenen Haus wohnen lassen - wenn sie es überhaupt aushalten", so Heinzl, der ankündigt, dass er weitere parlamentarische Initiativen, u.a. im Umweltausschuss, durchsetzen wird. (Schluss) fa

Rückfragehinweis:
SPÖ-St. Pölten
NR Anton Heinzl
Tel.: 02742/36512

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OTS0116 2005-09-22/11:14
 
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