Kastration...ja oder nein???

doretta

Super Knochen
Hi alle zusammen!

Mein Labbi Rüde (2 1/2 Jahre) ist eigentlich ein sehr angenehmer zutraulicher und auch folgsamer Hund. Es war auch mit anderen Rüden kein Problem!

Nur leider muß ich in letzter Zeit feststellen, daß er jeden Rüden stellt, die Haare aufstellt und knurrt!

Vor einigen Wochen hat er mit einem Golden in seinem Revier eine Rangelei gehabt (er kann ja nicht nachgeben) daß wir mit beiden Hunden zum Tierarzt mußten!!

Noch dazu ist er für einen Labbi ziemlich lebhaft und die Hündinnen sind eine wahre Freude, da stellt er sich taub!!

Sonst im Umgang ist er eigentlich sehr brav und wirklich ein Traumhund!!

Was mich aber am meisten stört: ich hatte meinen Labbi von Anfang an überall mit und habe ihn auch (am Abrichteplatz meistens) mit vielen anderen Hunden immer zusammengelassen, ich war sogar mit ihm auf der Hundeausstellung (zum Testen, wie er reagiert) .... es ist aber leider so, daß er entweder einen starken Beschützerinstinkt entwickelt hat oder wirklich Agressionen gegen Rüden!

Dieses Verhalten hat sich nach seiner letzten Rauferei ganz stark verstärkt und mittlerweile stellt er auch junge Rüden (1 Jahr alt)....

Könnt ihr mir viell. aufgrund Eurer Erfahrungen sagen, ob sich das viell. im Laufe der Zeit wieder legen wird, ob das viell. Erziehungssache ist und ob viell. eine Kastration helfen würde???

Dazu möchte ich nur sagen, daß ich Angst habe, daß mein Hund sein Wesen viell. ändern wird, wenn er kastriert ist und das möchte ich auf keinen Fall!!

Vielleicht könnt ihr mir einige Tipps geben bzw. aus Euren Erfahrungen mir etwas mitgeben!!

Ich danke Euch im Voraus...

Liebe Grüße
 
hallo doretta,

ich kann dir nur aus meinen erfahrungen berichten, dass alle meine rüden nach der kastration angenehmer im umgang wurden.

gerade mein jüngster rüde (jetzt 2 jahre alt) hat ein ähnliches verhalten wie der deine an den tag gelegt, obwohl er mit 2 rüden aufwuchs. seit der kastration hat sich das "aktive stänkern" - wenn ich es einmal so nennen darf - eklatant verbessert.

lg

angel
 
danke für die rasche antwort!!

hat sich das wesen deiner hunde irgendwie geändert, außer daß sie ruhiger geworden sind??

ich mein, es wäre doch auch zu seiner "sicherheit" um einen tierärztlichen zwischenfall zu vermeiden,...

es ist echt nicht einfach, das kann ich dir sagen...

war irgendeiner deiner hunde irgendwie "beleidigt" weil du ihm seine männlichkeit genommen hast bzw. nehmen hast lassen???

danke nochmal

lg
 
beleidigt? nein, das ist zu vermenschlicht.

wie sollten sie dich damit in zusammenhang bringen, ausser das du mit ihnen zum tierarzt gegangen bist?

mach dir keine gedanken, das thema wird viel zu sehr aufgebauscht. es ist ein verhältnismäßig einfacher eingriff, der schnell verheilt. die erste zeit ändert sich überhaupt nichts. die nächsten 6 wochen könnte er sogar noch nachwuchs zeugen. im laufe der nächsten 6 monate wirst du mit ziemlicher sicherheit feststellen, dass er nicht mehr so übertrieben häufig markiert. dass er in der läufigen-hündinnen-zeit cooler bleibt. rüden gegenüber gelassener wird. und unter umständen du die futtermenge reduzieren musst.

das sind alle änderungen, die ich festgestellt habe, außer dass sie nun beim arbeiten konzentrierter sind, weil eben diverse ablenkungen wegfallen.

hat m. E. nur vorteile...


lg angel


ps: angenehmer, nicht ruhiger. *grins* mein youngster ist trotzdem ein flederwisch.

[Dieser Beitrag wurde von angel am 03. Dezember 2002 editiert.]
 
Hi,

also ich habe nur eine Hündin, aber ich kann dir von anderen Rüden erzählen:

Zum Beispiel kenne ich einen Rüden, der früher ein ziemlicher Raufer war, das hat genau wie bei dir, mit 2 - 2 1/2 Jahren begonnen. Er hat wirklich jeden Rüden gestellt, der ihm in den Weg kam. Schließlich hat der Besitzer eine chemische Kastration durchführen lassen, damit kannst du testen, ob eine Kastration bei deinem Hund helfen würde. Der Rüde hat sich wirklich sehr beruhigt, keine Rauferein, garnichts. Nach ein paar Monaten hat er den Hund wirklich kastrieren lassen, und er ist wirklich ruhiger (fast ein bisschen freudlos) seitdem. Und ziemlich dick ist er geworden, aber das hängt wahrscheinlich auch daran, dass er ziemlich lustlos geworden ist, der Besitzer geht nach wie vor viel mit seinem Hund spazieren, aber der Hund geht nur neben ihm her. Das ist halt ein Extremfall, eine Freundin von mir hat ihren Rüden auch kastrieren lassen und dessen Wesen hat sich nicht wirklich wesentlich verändert, eben eine Spur ruhiger, aber ein bisschen raufen (nur wenn ihn der andere Rüde wirklich ansteigt, grundlos nicht) tut er schon. Und von Zunehmen keine Spur.

Aber ich weiß nicht, ob es wirklich die richtige Lösung ist, einen Hund zu kastrieren, nur damit er nicht mehr rauft.
Die Freundin, von der ich erzählt habe, hat ihren Hund nicht deswegen kastriert, sondern weil sie eine Hündin dazu bekommen hat und bei ihr noch nicht weiß, ob sie von der nicht Welpen haben will und sie vielleicht überhaupt nicht kastrieren lassen will. Aber die Welpen will sie nicht vom eigenen Rüden.

Und an diverse Kritiker: Das hier sind nur Erzählungen, damit befürworte ich weder die chemische Kastration, noch irgendetwas anderes, ich beantworte nur Dorettas Frage, ob eine Kastration bei Raufern hilft
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Lg, Alex + Cleo :)
 
hallo cleopatra,

ich würde die lustlosigkeit eher auf das übergewicht zurückführen, nicht umgekehrt. verstehe nur nicht, warum der besitzer dann nicht mit der futtermenge heruntergeht.

liebe grüße

angel
 
Es ist wirklich seltsam. Ich habe viele Freund/innen mit Hunden, und die meisten Herrchen lehnen überwiegend die Kastration von Rüden (weniger von Hündinnen) ab, während die Frauchen überwiegend dafür sind. Habt ihr eine ähnliche Erfahrung? Woran kann das liegen?
 
Angel: Ich weiß nicht, lustlos war der Rüde von Anfang an und dick wurde er erst mit der Zeit... Die Kastation ist jetzt glaub ich schon 2 Jahre her.
Superdog: Vermutlich liegt es daran, dass die Herrchen sich vorstellen, wie sie selbst der "männlichkeit beraubt" werden und denken, der Hund ist dann kein richtiger Mann mehr... Das ist natürlich nur eine Vermutung, ich als Frau weiß es nicht, aber so etwas könnte ich mir vorstellen...

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Lg, Alex + Cleo :)
 
Hi an Alle!

Danke, daß so viele geantwortet haben!!
Ich weiß natürlich, daß ich mit der Fütterung nach einer Kastration sehr vorsichtig sein muß, weil er stark zunehmen kann,....ich muß aber sowieso sehr auf die Fütterung von meinem Labbi achten, weil er generell sehr leicht zunimmt! Er hat jetzt wirklich eine Top-Figur (lt. Tierärztin) sportlich und superschlank (nicht abgemagert!!)

Ich habe bereits zwei Tierärzte befragt, eine, die den Hund über unseren Stall kennt, also sein Verhalten,...und die andere, die ihn nach seiner Rauferei wieder "geflickt" hat!!

Beide haben gemeint, es wäre vielleicht von Vorteil, ihn kastrieren zu lassen, da es bei ihm wahrscheinlich jetzt aus Angst so geworden ist! Sein Verhalten würde sich ändern, weil er dann viell. nicht mehr das Bedürfniss hat, sich zu verteidigen,...und es zu seiner Sicherheit das Beste wäre!!

Ach,...das ist echt so schwer, ich weiß es nicht,...er gefällt mir genauso wie er ist, er ist lebhaft, anhänglich, lieb, treu,....er hat einfach alle Eigenschaften, die ein Traumhund haben kann!

Das Einzige, was mich eben stört ist, daß er einfach jeden Rüden stellt,...obwohl er vorher eigentlich mit jedem Hund zurecht kam, egal ob Männlein oder Weiblein, kastriert oder nicht kastriert!!

Ich mein, gewehrt hat er sich natürlich schon, logisch, aber wenn der andere auch Ruhe gegeben hat, waren sie die besten Freunde!!

Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll,...es ist eben eine Entscheidung, die das Leben meines Hundes doch beeinträchtigt bzw. ändert,...und viell. nicht zum Positiven!

Es sprechen soviele Dinge dafür, aber auch soviele dagegen,..ach, ich weiß es wirklich nicht!!

Ich will dann keinen leblosen "Waschlappen" zu Hause haben, dem alles egal wird und er sich nicht mehr bewegen möchte, daß er das, was er jetzt vielleicht zu viel macht (er rennt den ganzen Tag wie ein Irrer) - dann vielleicht gar nicht mehr macht, daß er keine Lust mehr hat auf nur irgendetwas, z.b. mit mir mit ausreiten zu gehen oder bei der Jagd nicht so fleißig zu sein!!

Ich wäre sehr froh über noch einige Tipps von Euch!!

Bitte helft mir!

Man hört eben so Vieles über ein Leben nach der Kastration!

Danke im Voraus
 
Hi Doretta,

also wenn du dir nicht ganz sicher bist, solltest du erst mal über andere Alternativen nachdenken.
Wie schon gesagt, ich selbst habe eine Hündin, aber hier im Forum gibt es ja genügend Rüden-Halter/innen, die dir sicherlich Tipps geben können.
Also versuch es erst mal auf anderem Wege. Denn vielleicht bekommst du dein Problem anders in den Griff, ich glaube nicht, dass Kastration die einzige Lösung ist.
Also Leute! Her mit all eurem Wissen
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Lg, Alex + Cleo :)
 
Hallo Doretta

Also wie ich über Kastration denke ist, wie ich glaube, schon hinlänglich bekannt *g* und dabei ist es egal ob Rüde oder Hündin.
Ich werde zwar gesteinigt mit dieser Meinung aber das halte ich aus.

@Cleopatra: Entnehme ich es aus Deinem Posting das Du mich als "Kritiker" meinst ;-)

Nein im Ernst, ich denke man sollte (und das ist auch nur meine (PERSÖNLICHE) Meinung, zuerst mit einem homöopathischen TA sprechen und sich anhören ob man das Problem nicht mit Homöopathika in den Griff bekommt.
Zusätzlich sollte man mit Bachblüten seelisch unterstützend einwirken.
Wenn das alles nichts hilft (was ich nicht glaube), dann kann man immer noch zur Kastration schreiten wenn´s denn unbedingt sein soll bzw. muß.

Was die geschlechtliche Befürwortung bzw. Gegnerschaft von Kastration angeht, so kann ich nicht viel darüber sagen.
Mir ist es eigentlich noch nicht so aufgefallen welches Geschlecht für welche Kastrationsform eintritt, aber was Cleopatra sagt, klingt schon stimmig.

Bevor mich jetzt die Forumsgemeinde steinigt werde ich mich wieder zurück ziehen.
Wünsche allen noch einen schönen Abend

Dalmi & Deyla
 
@Dalmi: Wie du vielleicht schon bemerkt hast, befürworte auch ich die Kastration nicht, wenn man keinen Grund dafür hat oder seinen Hund nur aus Bequemlichkeit kastriert, aber manchmal hat man eben seine Gründe... Ach was soll´s, wurde ja schon diskutiert, also lassen wir das
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Lg, Alex + Cleo :)
 
Hallo alle zusammen,
also ich habe meinen Rüden kastrieren lassen, da er auch immer auf Rüden losgegangen ist. Er ist jetzt knappe 2 Jahre alt und hat mit anderen Rüden kein Problem mehr. Er ist genauso lebhaft, schmusig, lieb und bewegungsfreudig wie vorher. Ich habe aber sofort nach der Kastration die Futtermenge reduziert.
Aber jetzt im nachhinein bin ich mir nicht sicher ob die Kastration nicht voreilig von mir war. Mir hat auch mein Tierarzt dazu geraten und ich habe ihm voll vertraut. Es hat sich dadurch auch nichts negatives ergeben, aber manchmal bin ich mir nicht sicher ob es wirklich notwendig war. Aus heutiger Sicht würde ich es mir schon noch mal genau überlegen. Durch meinen super Trainer ist er einfach abrufbar geworden, aus Situationen wo er vorher überhaupt nicht gehört hat. Ich glaube dadurch hätte ich auch Raufereien verhindern können.
LG
Martina
 
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