Kampfhunde als Therapietiere

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Kampfhunde als Therapietiere

Ein Projekt will zeigen, dass Erziehung das Um-und-Auf ist

Hunde aus dem Tierheim bekommen eine neue Chance. Der Wiener Tierschutzverein WTV und der Verein Tiere als Therapie TAT starten am 16. November ein gemeinsames Projekt: In der ersten Stufe wurden zehn Hunde des Tierschutzhauses in Vösendorf ausgesucht. Es handelt sich dabei vor allem um sogenannte „Kampfhunde“. Die Vierbeiner werden nun in regelmäßigen Abständen mit ihren Paten als Therapiebegleithunde geschult.
Der Weg zum TAT-Therapiebegleithunde-Team ist nicht einfach, die Vorgaben sind streng. Die Tiere müssen in den Bereichen Kontakte mit Menschen, Kontakte mit anderen Hunden, Gewöhnung an therapiespezifische Situationen und Kontrollierbarkeit trainiert werden. Die Halter bekommen eine Schulung über Grundlagen von Hundeverhalten und Einsatzmöglichkeiten in der Pädagogik, im geriatrischen Bereich und für die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Ausbildung

Mensch und Tier sowie Team müssen Prüfungen ablegen und ihre Einsatzfähigkeit unter Beweis stellen. Die Tiere werden anfangs auf dem Gelände des WTV, später in geriatrischen Bereichen trainiert. Die Paten werden von Praktikanten des TAT-Tiertrainerlehrganges fachlich unterstützt.
Mit der Kooperation soll gezeigt werden, dass es auch Tieren aus dem Tierschutz möglich ist, ausgezeichnete Sozialkontakte sowohl zu Menschen wie auch zu anderen Tieren zu entwickeln. Die Vierbeiner sollen damit auch verbesserte Möglichkeiten zur Vergabe bekommen.
Der Ausbildungsweg der Tiere wird filmisch und schriftlich dokumentiert. Das Projekt ist für eine Dauer von einem bis zwei Jahre ausgelegt. Sponsoren sind jederzeit willkommen.

(APA) Erstellt am 14.11.2013, 10:45

Ein mmn großartiges Projekt!
 
Grundsätzlich find ich's auch gut - eine Möglichkeit die Hunde gut zu schulen, ihnen eine sinnvolle Aufgabe zu geben und gleichzeitig noch Vorurteile abzubauen.
Ich stell's mir nur unglaublich schwierig vor, in einem TH die "richtigen" Hunde für dieses Projekt zu finden. Die Ansprüche an einen Therapiehund sind hoch. Ein sehr hohes Maß an emotionaler Ausgeglichenheit, Vertrauen - auch in fremde - Menschen; keine Ängstlichkeit beim Umgang mit Menschen, die sich z.B. anders bewegen, artikulieren, u.U. unvorhersehbare Reaktionen zeigen, anders als Gesunde eben. Ein hohes Maß an Streßtoleranz.
Wenn man bedenkt, daß viele TH-Hunde "schlechte" Vorerfahrungen mit Menschen haben, viele durch das Leben im TH schon sehr gestreßt sind - kommen da viele der Hunde wahrscheinlich schon einmal nicht in Fragen.
Was die Rasseauswahl - also vorwiegend "Kampfhunde" betrifft - ja das sind in aller Regel enorm menschenbezogene Tiere, die total enge Bindungen zu Menschen eingehen. Viele von ihnen sind aber - wie die meisten Terrier eben - auch sehr tempramentvolle Hunde, einige sicher auch zu tempramentvoll für den "Job" als Therapiehund.
Schon richtig, daß "Erziehung das Um- und Auf" ist. Aber nur wenn das "Grundwesen" des Hundes berücksichtigt wird und die Erziehungsziele auf den Hund und seine Möglichkeiten abgestimmt sind und ihn nicht überfordern.
Ich wünsch diesem Projekt von ganzem Herzen ein gutes Gelingen. Die Menschen im WTV haben viel Erfahrung, ich hoffe, daß ihnen die hilft nur solche Hunde für das Projekt auszuwählen, die durch die Ausbildung und Tätigkeit zwar gefordert, aber nicht überfordert werden.

Liebe Grüße, Conny
 
Ein Gedanke dazu ist:
Therapiehunde sind Stress ausgesetzt (positiv, aber auch negativem --> je nach Charakter, Situation,...).
Um trotzdem ausgeglichen und vor allem gut zu arbeiten müssen diese Stresssituationen im Alltag ausgeglichen werden können.
Das kann im TH aber schlicht und ergreifend nicht passieren, denn TH ist Stress.
Auch wenn ich es gut finde, dass die Hunde eine Aufgabe bekommen und das Image verbessert werden kann, finde ich, dass die Therapiehundearbeit nicht der richtige Bereich ist.
Dafür ist er zu anspruchsvoll und zu sensibel.
Nicht umsonst müssen HH ihren Hund äußerst gut einschätzen können und sollten den Hund körpersprachlich sehr gut kennen.
Der Hund muss bei kleinsten Anzeichen von Unbehagen aus der Therapiesituation geholt werden.
Ob das zwischen Paten und Tierheimhunden in dem Ausmaß vorhanden sein kann sei dahingestellt.
Hunde verhalten sich in einem konstanten Zuhause nun mal ganz anders als im TH.

Mir fällt in die Richtung noch mehr dazu ein, aber ich denke so grundsätzlich weiß man was ich sagen will.
 
Ich finde das ein tolles Projekt und da ich so einige "sogenannte Kampfhunde" im TH Vösendorf gesehen und erlebt habe, da sind sicherlich einige dabei, die bestens dafür geeignet sind. Und die Paten dieser Hunde kennen die betreffenden Hunde mit Sicherheit sehr gut, ich wage zu sagen, dass viele Paten ihre Patenhunde besser kennen, also so mancher Otto-Normal-Hundehalter!
 
Ich finde das ein tolles Projekt und da ich so einige "sogenannte Kampfhunde" im TH Vösendorf gesehen und erlebt habe, da sind sicherlich einige dabei, die bestens dafür geeignet sind. Und die Paten dieser Hunde kennen die betreffenden Hunde mit Sicherheit sehr gut, ich wage zu sagen, dass viele Paten ihre Patenhunde besser kennen, also so mancher Otto-Normal-Hundehalter!


Nun ja, es gibt solche und solche Paten. Ich hoffe sehr, daß nicht alle so sind wie diese ganz Spezielle, die ich aus dem Forum hier in schlechter Erinnerung habe.
 
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