Fortsetzung:
Mod.:
"Nun haben wir gerade die Verhaltenstests gesehen im Bild, war ja nun ein Glück kein Kind in diesem Kinderwagen drinne. Aus Ihrer Erfahrung, wenn dort ein Kind drin gelegen hätte, wie hätte das jetzt wahrscheinlich ausgesehen?"
M.K.:
"Dieses Kind hätte sicherlich nicht überlebt. Das war ja ein Kinderwagen, und wenn ein Säugling von so einem Hund zerfezt wird, dieses Kind würde sterben."
Mod.:
"Ja hier sehen wir die dramatischen Bilder nochmal."
M.K.:
"Ja, das sind furchtbare Bilder. Und ich denke, da wird jeder ein Urteil fällen, und das so ein Hund keine Berechtigung hat zu leben. Aber ich muss immer wieder sagen, das ist ja nur die spitze des eisbergs. Natürlich hat man mehr mit kleineren Verletzungen zu tun, bei Kindern, ja. Aber viele Kinder sind beeinträchtigt. Ich kann Ihnen nur sagen, mein eigener Sohn, der traut sich nicht zu seinem Sportverein zu gehen, er ist 10 Jahre, weil da eben immer wieder die Hunde an ihm hochspringen und nachrennen, wenn er einen kleinen Stichweg entlang geht. Die Kinder sind bei uns sicher beeinträchtigt durch die Hunde und es ist sicher eindeutig, dass öffentlich der Hundeschutz vor dem Schutz des Kindes geht und das kann nicht sein. Kinder müssen vor den Hunden geschützt werden. Und so`ne Kampfhunde gehören eben nicht auf die Strasse. Und das ist einfach zum Schutz des Kindes nötig."
Mod.:
"Nun ist das wirklich, haben Sie ja gerade gesagt, natürlich die Spitze des Eisbergs. Nichts dest trotz tragen Kinder, gerade in jungen Jahren auch seelische Schäden davon, wenn sie von einem Hund jetzt angegriffen werden und jetzt im Optimalfall vielleicht gar nicht gross verletzt worden sind."
M.K.:
"Ja das ist richtig. Wenn ein Kind natürlich zerfetzt wurde, richtig verletzt wurde, das sind Schäden damit wird das Kind das Leben lang zu tun haben.
Es wird ängstlich sein. Aber eben schon ein kleiner Angriff eines Hundes reicht dafür, dass ein Kind Angst hat, wegrennen wird , wenn ein Hund kommt, wechselt die Strassenseite, ist einfach beeinträchtigt, kann sich nicht normal entwickeln und das darf einfach nicht sein. Kinder müssen vor Hunden, gerade vor Kampfhunden geschützt sein. Und einfach das, es muss umgedacht werden, es wird immer von den Hundehaltern gesagt, das Kind hat sich falsch verhalten. Und diese Denkweise kann einfach nicht sein. Das Kind verhält sich eben kindgerecht, es geht auf den Hund zu. aber der Hund verhält sich eben nicht kindgerecht und das darf nicht sein. Die Kinder müssen geschützt werden."
Mod.:
"Wenn man über dieses Thema spricht, dann kommen mir immer wieder die Bilder von aus dem Jahr 2000 in den Kopf, wo in Hamburg ein kleiner Junge namens Voltan, just von einem Kampfhund angegriffen worden ist. Haben wir überhaupt, in irgendeiner Form, Ihrer Meinung nach, die Möglichkeit einen wirklich hunderprozentigen Schutz für unsere Kinder leisten zu können?"
M.K.:
"Nein. Das geht mit Sicherheit nicht. aber zur Zeit ist ja auch noch das Problem, dass sich das Land und der Bund über die Gesetze streitet, wer ist zuständig. Und das muss erstmal einheitlich sein, und ich denke es muss eine klare Linie gefahren sein, dann müssen die Gesetze auch einfach ausgelotet werden, und die müssen auch angewandt werden. Und aber einen vollständigen Schutz für Kinder wird es nie geben."
Mod.:
"Okay. Das wäre was Sie also fordern und das völlig zu Recht, das als nächstes, auf jeden Fall der Kinderschutz wieder vor dem Tierschutz stehen sollte."
M.K.:
"Das ist richtig. Und das eben ein Kampfhundverbot sollte es geben, denn gerade die Kinder sind klein und gerade die Köpfe Kinder sind Auge um Auge mit dem Hund und das kann nicht sein, dass Kinder so beeinträchtigt werden, dass sie Angst haben auf die Strasse, auf den Spielplatz zu gehen."
Mod.:
"Muss ja auch nicht sein, in einer so grossen Stadt irgendwie Kampfhunde zu halten, vielleicht ist das dann eher auf ähm Ja andererseits, das ist ja auch nicht artgerecht für die Hunde natürlich, so ein Hund von solcher Grösse, der braucht natürlich auch viel mehr Auslauf als er hier bekommt und deshalb werden ja auch so viele Tiere aggressiv."
M.K.:
"Ja aber ich denke, dass ist schwer zu überprüfen, wenn sie einen eigenen Garten haben, aber ich denke das ist Aufgabe der Politik da eine klare Lösung zu finden."
Mod.:
"Ich bedanke mich jedenfalls für Ihr kommen heute früh. Dr. Martin Karsten war das, Kinderarzt aus Berlin. Vielen Dank für Ihre Meinung."
Das vorstehende Protokoll der Sendung wurde nach Gehör erstellt.
(Alles in Klammern ist von mir)
Mit diesem Protokoll fällt es mir leichter sachlich auf die Kritikpunkte solcher Sendungen einzugehen, wenn ich meine Zuschauerreaktion verfasse.