Aus dem Kurier: Titel: Schäferhund und Spaniel sind aggressiver als Kampfhunde
Text: Gutachten: Keine der "gefährlichen Rassen" beißt von Natur aus, sie müssen trainiert werden Dominik Schreiber In mehreren deutschen Bundesländern werden Bullterrier, Pitbulls und American Staffordshire Terrier ab Ende der Woche verboten, in Niedersachsen und Berlin muss jedes dieser Tiere einen "Wesenstest" absolvieren. Hunde, die ihn bestehen, müssen aber Leine und Beißkorb tragen. Gesetzesverstöße werden mit bis zu 70.000 S bestraft. Die Folgen: In großer Zahl werden die Kampfhunde ausgesetzt und machen die Straßen bei unserem Nachbarn unsicher. Auch im österreichischen Parlament brachten VP und SP Anträge ein. Die SPÖ will Zuverlässigkeitsprüfungen von Hund und Halter. Die ÖVP will ein bundesweites Verbot von Kampfhunden. "Ein generelles Verbot wäre Rassismus", meinen Hundebesitzer, die um ihre Lieblinge fürchten, zu dem Verbot in Wien, das auf ganz Österreich ausgeweitet werden könnte - was laut einer Gallup-Umfrage für News 82 Prozent befürworten. Dass so genannte Kampfhunde-Rassen von Natur aus aggressiv sind, ist laut Experten falsch, sie können aber wegen ihrer Beißkraft natürlich leichter zu "Killermaschinen" gemacht werden. In jenem Gutachten, durch das im Jahre 1993 das steirische Verbot einzelner Rassen aufgehoben wurde, sind vom Institut für Tierzucht in Wien mehrere Studien verglichen worden. Fazit: Zugebissen wird meist von Rüden. Und ein Hund, der einmal beißt, wird dies noch einmal tun - egal, welche Rasse. In England wurden 5711 Beißzwischenfälle untersucht. 16 Opfer wurden schwer verletzt, dabei waren zehn Hunde "Mehrfachtäter": Fünf American-Staffordshire-Terrier, drei Bernhardiner, zwei Spaniels. In Deutschland wurden 1990 34 Hunde bei Zwischenfällen erschossen, darunter: 16 Schäferhunde, fünf Pit-Bulls, drei Boxer, zwei Rottweiler, zwei Berner Sennenhunde und ein Bernhardiner. Ebenfalls bei unserem Nachbarn wurden innerhalb von fünf Jahren 30 Hunde wegen "Hyperaggressivität" eingeschläfert: Fünf Rottweiler, aber auch sieben Cockerspaniels, vier Schäferhunde, zwei Chow-Chows, zwei Dackel und ein Pudel. In einer anderen Beißstatistik fand sich kein einziger der Kampfhunde unter den ersten 20 wieder. Am gefährlichsten wurde der Mastino Napoletano (23.) eingestuft. Am häufigsten biss der Schäferhund, der allerdings eine geringere Bisskraft aufweist - 44 Prozent der Bisse, obwohl er nur 22 Prozent der Population ausmacht.
Text: Gutachten: Keine der "gefährlichen Rassen" beißt von Natur aus, sie müssen trainiert werden Dominik Schreiber In mehreren deutschen Bundesländern werden Bullterrier, Pitbulls und American Staffordshire Terrier ab Ende der Woche verboten, in Niedersachsen und Berlin muss jedes dieser Tiere einen "Wesenstest" absolvieren. Hunde, die ihn bestehen, müssen aber Leine und Beißkorb tragen. Gesetzesverstöße werden mit bis zu 70.000 S bestraft. Die Folgen: In großer Zahl werden die Kampfhunde ausgesetzt und machen die Straßen bei unserem Nachbarn unsicher. Auch im österreichischen Parlament brachten VP und SP Anträge ein. Die SPÖ will Zuverlässigkeitsprüfungen von Hund und Halter. Die ÖVP will ein bundesweites Verbot von Kampfhunden. "Ein generelles Verbot wäre Rassismus", meinen Hundebesitzer, die um ihre Lieblinge fürchten, zu dem Verbot in Wien, das auf ganz Österreich ausgeweitet werden könnte - was laut einer Gallup-Umfrage für News 82 Prozent befürworten. Dass so genannte Kampfhunde-Rassen von Natur aus aggressiv sind, ist laut Experten falsch, sie können aber wegen ihrer Beißkraft natürlich leichter zu "Killermaschinen" gemacht werden. In jenem Gutachten, durch das im Jahre 1993 das steirische Verbot einzelner Rassen aufgehoben wurde, sind vom Institut für Tierzucht in Wien mehrere Studien verglichen worden. Fazit: Zugebissen wird meist von Rüden. Und ein Hund, der einmal beißt, wird dies noch einmal tun - egal, welche Rasse. In England wurden 5711 Beißzwischenfälle untersucht. 16 Opfer wurden schwer verletzt, dabei waren zehn Hunde "Mehrfachtäter": Fünf American-Staffordshire-Terrier, drei Bernhardiner, zwei Spaniels. In Deutschland wurden 1990 34 Hunde bei Zwischenfällen erschossen, darunter: 16 Schäferhunde, fünf Pit-Bulls, drei Boxer, zwei Rottweiler, zwei Berner Sennenhunde und ein Bernhardiner. Ebenfalls bei unserem Nachbarn wurden innerhalb von fünf Jahren 30 Hunde wegen "Hyperaggressivität" eingeschläfert: Fünf Rottweiler, aber auch sieben Cockerspaniels, vier Schäferhunde, zwei Chow-Chows, zwei Dackel und ein Pudel. In einer anderen Beißstatistik fand sich kein einziger der Kampfhunde unter den ersten 20 wieder. Am gefährlichsten wurde der Mastino Napoletano (23.) eingestuft. Am häufigsten biss der Schäferhund, der allerdings eine geringere Bisskraft aufweist - 44 Prozent der Bisse, obwohl er nur 22 Prozent der Population ausmacht.