Hundetrainer-Diskussion

[Raupe]

Hallo,
ich dachte mir ich mach mal einen Thread auf, in dem über verschiedene Hundetrainer/-psychologen diskutiert wird

Mit wem habt ihr denn so trainiert?
Vielleicht wollt ihr von (ehemaligen) Problemen eurer Hunde erzählen, welche Methoden angewendet wurden und ob sich das Problem verschlimmert oder verbessert hat?

Ich habe meine Gigi von einer Tierschutzorganisation aus Bosnien bekommen.
Sie hat leider schlechte Erfahrungen mit Hunden gemacht und reagiert deshalb aggressiv auf Artgenossen. Wir hatten leider schon ziemlich viele Trainer, und keiner konnte bis jetzt helfen

Die erste Trainerin die ich hatte ( hab leider den Namen vergessen, vielleicht weiß ja jemand wen ich mein ) warf Gigi gleich auf den Rücken wenn sie nicht hören wollte ( sie war damals 8 Monate alt ) und machte das sogenannte Schlauchtraining. Sie meinte auch, dass Gigi 2 Wochen keinen Kontakt mit anderen Hunden haben darf und immer Fuß gehen muss!!
Natürlich trainierten ich nicht mir ihr weiter.

Danach buchte ich den "Hundeschweiger" Bernhard Kainz.
Er meinte, dass ich Kompetenzen erwerben muss, und Gigi so ist, weil sie sich dafür zuständig fühlt. Er war auch strikt gegen ein Brustgeschirr und sie musste immer ein Halsband tragen. Draußen gab er ihr eine 20m Schleppleine, und wenn ein anderer Hund in Sicht kam, stieg er auf die Leine, auch wenn Gigi gerade losstartetet ( sie hatte ein Halsband um!!)
Wenn ein andere Hund in unsere Nähe kam, zog er sie an der Haut und machte Zischlaute

Dieses Training brachte natürlich auch nichts, und aus jetziger Sicht weiß ich auch was ich damit alles angerichtet habe.

Dann fuhr ich mit Gigi auf Urlaub in ein Hundehotel und ihr Verhalten war unerträglich ( ja ich weiß, ich hätte sie gar nicht mitnehmen sollen, nur hatte ich nicht mit soo vielen Hunden gerechnet ) Dort empfohlen uns die anderen Gäste die hauseigene Trainerin. Nachdem ich schon so verzweifelt war, dachte ich mir, das ich sie mir mal anschaue.
Ich buchte also eine Stunde und hoffte, das ich ihr Problem endlich in den Griff bekommen würde.. Doch auch diese Trainerin war eine einzige Katastrophe ... sie war mit ihrem (völlig verängstigten) Hund mit uns auf einem Platz. Zuerst sollte ich ihr mal zeigen wie gut mein Hund auf Nein hört. Sie warf etwas zu fressen am Boden und als Gigi es nehmen wollte, schrie sie Nein und warf Wurfdiscs vor sie hin. Gigi war schön völlig verängstigt und musste trotzdem neben ihrem Hund gehen und sobald sie bellen wollte wurden ihr wieder die Discs draufgeworfen. Auch so wollte ich nicht weitertrainieren, und war wirklich schon am verzweifeln.

Schließlich hatte ich noch eine positiv arbeitende Trainerin, die Gigi jedesmal Leckerlie gab sobald sie andere Hunde sah. Gigi war auf eine gewisse Distanz also ruhig, doch sobald der andere Hund uns zu nahe kam,rastete sie aus und beschützte ihr Futter noch zusätzlich...

Am Mittwoch kommt nun Andreas Mayer ( Hundeschule Simmering) und ich hoffe , dass nun alles besser wird.


Ich habe sicherlich viele Fehler gemacht, da ich nicht wusste welches Training denn nun richtig und welches falsch ist. Frag 10 Trainer und du bekommst 10 Meinungen.. Gigi ist mein Ersthund, mittlerweile habe ich einen zweiten mit dem sie sich prächtig versteht
Ich denke das ich zu Gigi und ihren Problem vielleicht noch einen eigenen Thread eröffnen werde

So und nun erzählt ihr mal

 

[Caro1]

Das ist ja katastrophal was du mit deinem Hund bzw mit den jeweiligen Trainern erlebt hast. Unglaublich, was es für "Hundeexperten" gibt.

Wenn dein Hund so arg auf fremde Hunde draußen reagiert, wird es vermutlich mit ihm nie so werden, dass er fremde Hunde unterwegs mag oder freundlich zu ihnen ist.
Aber mit einem guten Trainer ist das Verhalten zumindest so weit in den Griff zu bekommen, dass sich dein Hund ohne anstanden an fremden Hunden vorbei führen lässt..

Ausser einem guten Trainer - der ohne solche Methoden, wie von dir beschrieben, arbeitet - helfen sicher Vertrauen aufbauen und eine gute und konsequente Führung.

Viel Erfolg,

 

[jamie27]

gibt es schon sehr häufig in diesem forum -
wenn du unter " suchen " gehst, findest du endliches zu
diesem thema

 

[blue-emotion]

Wahnsinn, das ist ja die reinste Katastrophe was Deine arme Gigi alles durchmachen musste, die ist ja von einem Trauma ins nächste gestoßen worden.

Warte auf Andreas Mayer und trainiere dann so, wie er es Dir sagt, Du bist bei ihm auf jeden Fall an einen guten Trainer gekommen, wie ich aus Erfahrung sagen kann.

 

[Raupe]

Ja es ist echt ein Wahnsinn. Aber dafür muss ich sagen ist sie eigentlich ein super Hund. Man muss halt auch bedenken, das sie eine chronische Pankreasinsuffizienz hat und eine Schildrüsenunterfunktion...
Ich glaube aber nicht, dass es an ihrer Schilddrüsenunterfunktion liegt, das sie anderen Hunden aggressiv begegnet. Sie ist eigentlích gut auf die Medikamente eingestellt und sonst ist sie zu allen freundlich ( Menschen, Kinderen, Katzen, Kaninchen )


So im Alltag ist sie echt super, ich kann sie solange kein Wild oder andere Hunde da sind freilassen und sie folgt super. Auch mit den Öffis fahren ist kein Problem. Es ist bei ihr auch so, dass es auf die Tagesverfassung ankommt. An manchen Tagen merkt man so gut wie nichts von ihrem Problem, da geht sie super brav an allen Hunden vorbei und mit manchen Hunden spielt sie sogar, kommt halt auf die Sympathie an. Mit unserem Zweithund versteht sie sich super, die lieben sich, Tiberius darf sich alles erlauben

Ich bin echt schon gespannt auf Mittwoch :sunny:

 

[Raupe]

Upps, wusste ich nicht
mach mich gleich auf die Suche

 

[Caro1]

Ich glaube aber nicht, dass es an ihrer Schilddrüsenunterfunktion liegt, das sie anderen Hunden aggressiv begegnet.

Mein Rüde hatte eine Unterfunktion mit der Schilddrüse und deshalb auch hin und wieder Stimmungsschwankungen.. obwohl richtig eingestellt und regelmässig untersucht..
Die waren aber nicht so heftig, dass er dann aggressiv geworden wäre.. Aber weil Hormone kann es da schon zu Stimmungsschwankungen kommen..

 

[Vienna15]

Die Geschichte hört sich ja so an, wie ob der Hund der eh schon schlechte soziale Umwelterfahrungen hat auch noch durch alle möglichen Trainer noch ein zusätzliches Trauma dazubekommen hat.

Ich wünsch Euch viel Glück bei Eurer Ausbildung, aber bei den Erwartungen halt immer auch realistisch bleiben. Ein guter, weil ehrlicher Trainer wird Euch den Weg weisen, aber auch sagen wo (seine) Grenzen sind.

Traue nie einem Wunderwuzzi!