Hundeschule

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Schnucki

Guest
Hallo Hundefreunde!
ich suche im raum nordöstliches niederösterreich eine hundeschule, da ich meinem einjährigen mischlingsrüden benehmen beibringen will. wer kann mir eine gute hundeschule empfehlen?
 
Ich finde es sehr lobenswert, daß du eine Hundeschule besuchen möchtest. Ganz toll, aber halte bitte auch durch bis zum Schluß. Ich kenne leider sehr viele Hundeführer, die schon nach zwei Wochen aufgegeben haben. Die Ausreden waren immer die gleichen: das ist nichts für meinen Hunde, da geht es ja zu wie auf einem Kasernenhof oder bei schlechtem Wetter stelle ich mich doch nicht in den Dreck. Ich weiß wovon ich rede, ich habe zwei Beagles ausgebildet (BGH1, Fährte und Agility). Die nicht immer feinen Sprachgewohnheiten der Trainer muß man einfach überhören und Hundesport ist Allwettersport. Viel Spaß für dich und deinen Hund. Leider bin ich nicht von deinem Wohnbereich und kann dir daher keine Ausbildungsplätze nennen. Aber schau rein ins Internet unter OEKV .
 
Hallo Lisa!
Ich habe ähnliche Erfahrungen, wie Du bei der Ausbildung meiner Hündin gemacht, es herrschte mitunter ein rauher Ton am Platz, ewiges Runden gehen usw. Sicher habe ich als blutige Anfängerin viel gelernt, heute weiss ich aber, dass es auch anders geht. Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es bald ein Umdenken bei den Ausbildnern gibt, dabei meine ich nicht "höfische Etikette", sondern ein normales, gutes Klima bei dem das positive Arbeiten mit Hund im Vordergrund steht.
lg
Helga
 
hi schnucki, hi lisa,
ich kann zur hundeschule nur sagen: besser eine gute als keine, aber besser keine als eine schlechte zu besuchen.

rüde umgangsformen sind auf einem hundeplatz genauso fehl am platz wie veraltete erziehungsmethoden.
was nützt es irgendwo durchzuhalten, wenn es einem jeden spaß nimmt? ich meine damit nicht schechtwetterbedingungen, aber eines weiß ich ganz sicher: wenn auf einem Hundeplatz kasernenartiger Umgangston herrscht, bin ich auf jeden fall falsch.

leider hab ich bereits miterlebt, wie sogenannte experten mit hunden sehr fragwürdig umgehen, um es gelinde auszudrücken.

ein gut erzogener hund ist eine wichtige und schöne sache. in erster linie muß man dafür konsequent und geduldig sein, und den hund als hund erkennen, nicht als »hunde-mensch«. es gibt verschiedene methoden, seinen hund auszubilden, und das »gewaltsame« Ausbilden ist mir persönlich die unsympathischste.

Es gibt Merkmale, die typisch sind, für einen veralteten Hundeabrrichteplatz:
Kasernen-Slang
Würgekettenpflicht
vor einem Clubhaus angekettete oder in kleine Boxen eingesperrte Hunde, die den ganzen Tag auf ihre halbe Stunde Schutzdienst warten
Hunde, die beim Arbeiten mit eingezogenem Schwanz und unterwürfigem Blick bei jedem laut ausgerufenen Befehl ängstlich zusammenzucken
undundund...

wünsche dir trotzdem, dass du eine gute Hundeschule findest, wo das Üben und erlernen in einer Gruppe Spaß macht und auch dem Hund soziale Kontakte ermöglicht werden. Gott sei Dank gibt es immer mehr davon, auch wenn man sie noch mit der Lupe suchen muss.
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von sana:
wenn auf einem Hundeplatz kasernenartiger Umgangston herrscht, bin ich auf jeden fall falsch.

Es gibt Merkmale, die typisch sind, für einen veralteten Hundeabrrichteplatz:
Kasernen-Slang
Würgekettenpflicht
vor einem Clubhaus angekettete oder in kleine Boxen eingesperrte Hunde, die den ganzen Tag auf ihre halbe Stunde Schutzdienst warten
wink.gif
[/quote]

Hallo!

Man darf aber bitte auch nicht übertreiben. Es wird wohl jedem klar sein, daß der Asbildner nicht beispielsweise vor jedem Richtungswechsel sagen kann: "Wenn wir jetzt bitte alle nach links / rechts gehen." "Würdet Ihr bitte jetzt die Richtung wechseln?".

Ich hoffe doch, daß mit "Kasernenslang" nicht verwechselt wird, daß kurze prägnante Anweisungen in einer für alle hörbaren Lautstärke gegeben werden.

Zum Thema "Würgekettenpflicht": Ich werde wohl nie im Leben verstehen, was an einem gelegentlichen Leinenruck schlecht sein soll. Klar ist Motivation das "A" und "O"! Nur kann wohl niemand - der jemals mit einem jungen und/oder sturen (weil zB Alpha-)Hund gearbeitet hat - abstreiten, daß unser Vierbeiner manchmal ganz genau wissen will, wie ernst ein Befehl gemeint ist.

Und bezüglich "angeketteter" Hunde vor dem Vereinshaus:
a) könnte man sie ja auch bei entsprechenden Temperaturen ins Auto setzen
b) möchte ich mir nicht vorstellen, was passiert, wenn noch unerzogene und leider auch teilweise immer wieder aggressive Anfängerhunde in großen Massen im Vereinshaus zusammentreffen.
Gegen kleinere Gruppen sähe ich auch nichts einzuwenden, vor allem, wenn der Hundeführer nicht vergißt auch auf seinen Vierbeiner zu achten. Bei großen Kursen stellt sich dann nur die Frage: Wer darf rein und wer nicht. So ist es m. E. am fairsten wenn außer evtl. Senior- und Babyhunden keiner hinein darf.
 
Hallo Angel,

da gebe ich dir recht. Ich kann allerdings auch viele verstehen die nicht an dem Umgangston verzweifeln sondern an den oft zu harten Ausbildungsmethoden.

Was ich allerdings nicht verstehe (schon oft genug erlebt) das Leute den von dir angesprochenen Ton nicht verkraften... Oder das sie den Platz auf nimmer Wiedersehen verlassen weil ihr beißender Hund (der Ausbildungsleiter musste dran glauben) zurechtgewiesen wurde. Und zwar alles in "Hündischer Weise" also per Nackengriff geschüttelt. Da hört das Verständnis bei mir auf. Nur weil man solche Hunde (leider) nicht mit Tüddeln zum nicht-beißen bringt was die "arme" Frau nicht verstehen konnte. Auch Personen die die Kurse verlassen weil sie
a) nach 2 Stunden keine "Besserung" bei ihrem Hund feststellen
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b) das Wetter mal wieder zu schlecht ist
c) ihnen der Ton nicht gefällt
kann ich nicht verstehen. Es geht hier in erster Linie um die Hunde, nicht deren Halter die leider zu oft uneinsichtig sind. Obwohl ich es sehr begrüße wenn sie sich überhaubt die "Mühe" machen einen Platz aufzusuchen.

Es ist klar das Hunde nichts im Vereinhaus zu suchen haben (Ausnahme Welpen und Junghunde bis 6 Monate). Man geht schließlich auf dem Platz um mit dem Hund zu arbeiten, nicht um stundenlang zu quatschen wärend die Hunde eingesprerrt oder angebunden sind.

Einen wirklich guten Verein zu finden ist sehr schwer. Ich bin grade auf der Suche, leider ist hier nichts passendes zu finden. Als Anfänger hört man noch auf die "gut" gemeinten Ratschläge aber wenn man erkennt das nicht alles Gold ist was glänzt lichten sich die Reihen.

Glück haben diejenigen die einen guten Platz gefunden haben.

Lieben Gruß
 
Hi Spike!
"Nackenschütteln" ist abgeleitet vom Beuteverhalten und dient KEINESFALLS als Reaktion von Erwachsenen (z.B.Wölfen) auf unerwünschte Aktionen der Welpen!!! (G.Bloch: Der Wolf im Hundepelz)


lg
Helga
 
Hallo Spike!

Oh Gott, ein Gleichgesinnter!
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Wahrscheinlich gibt es wirklich einige wenige Abrichteplätze, die zu brutal arbeiten (Kenne allerdings keinen persönlich und ich kenne viele österreichische Hundeplätze! Habe aber natürlich schon die einen oder anderen Gerüchte gehört.)

Vielfach wird es aber auch nur vom Hundeführer so empfunden, der seinen Hund vielleicht ein bißchen zu vermenschlicht und beispielsweise nicht wahrhaben will, daß sein Wuffl mit 9 Monaten kein Baby mehr ist, sondern mitten in der Pubertät.

Vielen Leuten ist auch leider nicht klar, daß Hund eine klar definierte Rangordnung BRAUCHT, um sich wohl zu fühlen. Und viele beschäftigen sich leider intensiver mit der Bedienungsanleitung ihres Videorekorders als mit dem Lebewesen, das sie zu sich nach Hause geholt haben.
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Wo soll das noch hinführen?

Was sicher ist: Die Zeiten sind hart und werden vermutlich für uns Hundefreunde noch viel schwerer werden. Da kann es nicht zuviel verlangt sein, Wind und Wetter zu trotzen und den angeblichen "Kasernenhofton" (es möge jeder selbst probieren, wie er klingt, wenn er sich bei 30 Leuten und ebensovielen Hunden verständlich machen muss) zu tolerieren um mit seinem Hund zu arbeiten damit dieser sich möglichst reibungslos in der Gesellschaft einfügt.

Und wie du selbst gesagt hast: Alle Probleme kann man nicht mit Loben & Co. lösen. Und ein Leinenruck zur rechten Zeit hat noch keinem Hund geschadet.

In diesem Sinne
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P.S.: Helga hat übrigens recht. Richtiger wäre ein "Über-die-Schnauze-greifen" als Ausdruck der Dominanz bzw. eine - in diesem Falle wohl mehr als gerechtfertigte - totale Unterwerfung. Sprich am Rücken drehen.

Was immer man auch macht, bitte nicht vergessen: es kann je nach Dominanz / Aggressivität / Verhaltensstörung sehrwohl auch zu Gegenwehr kommen. Vor allem, wenn der Hund sich für den Boss hält. Also VORSICHT ...

[Dieser Beitrag wurde von angel am 08. März 2001 editiert.]
 
Wo ist nordöstliches Niederösterreich genau???

also wir gehen mit unseren Hunden immer in Wien im 22 Bezirk zur Hundeschule

1220 Wien, Donaustadtstraße 49
http://hlscw.freeservers.com/

Die sind dort echt sehr qualifiziert.

Liebe Grüße

Naddy
 
Hallo,

ich habe mir gottlob noch keine Gedanken über Strafmöglichkeiten machen müssen. das mit dem Schnautzefassen und Rückendrehen ist mir klar. Zum Glück reicht bei meinem Hund ein strenges Wort und die sache ist gegessen. Aber das funktioniert leider nicht bei allen Hunden.. Leider.

Angel: Also ich habe bis jetzt noch keinen Hundeplatz gefunden bei dem ich länger mit meinem Hund arbeiten kann. Da scheint ihr es in Ö wohl besser zu haben? Oder lage es daran das es SV Plätze waren? *grübel*

LIeben Gruß in der Hoffnung bald einen guten Platz zu finden und auch in der Hoffnung das viel mehr Menschen mit ihren Wauzis auf einen GUTEN Platz gehen und Mühe, Arbeit und Schweiß nicht scheuen
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angel:» Wahrscheinlich gibt es wirklich einige wenige Abrichteplätze, die zu brutal arbeiten (Kenne allerdings keinen persönlich und ich kenne viele österreichische Hundeplätze! Habe aber natürlich schon die einen oder anderen Gerüchte gehört.)«

????..... sicher hat jeder eine etwas andere definition von »brutal«, aber die meisten hundeabrichteplätze die ich kenne, fallen bei mir eindeutig durch den rost. und ich kenne ebenfalls so einiges an österreichischen hundeschulen!
Ich freue mich, wenn es selten aber doch eine gibt, der nicht mit veralteten methoden und ansichten ans werk geht.

»...Vielfach wird es aber auch nur vom Hundeführer so empfunden, der seinen Hund vielleicht ein bißchen zu vermenschlicht und beispielsweise nicht wahrhaben will, daß sein Wuffl mit 9 Monaten kein Baby mehr ist, sondern mitten in der Pubertät.«


zumindest in meinem fall hat das überhaupt nichts mit vermenschlichung zu tun. meine Hunde werden von dem Augenblick, in dem ich die Verantwortung übernehme bis zum Augenblick des Abschiedes erzogen und gefordert, dem alter und dem Hund entsprechend. Mit neun Monaten ist längst nicht jeder Hund gleich weit, die größten (physisch) sind dabei meist noch die jüngsten. Aber auch hier gibt es Ausnahemen, die diese Regel bestätigen.


»Vielen Leuten ist auch leider nicht klar, daß Hund eine klar definierte Rangordnung BRAUCHT, um sich wohl zu fühlen. Und viele beschäftigen sich leider intensiver mit der Bedienungsanleitung ihres Videorekorders als mit dem Lebewesen, das sie zu sich nach Hause geholt haben. «

Ja, seine Stellung innerhalb der »Familie« sollte klar definiert sein. Ich habe bei meinem ersten Hund auch gedacht, dass er dazu nötigenfalls unterworfen werden muß.
In Wahrheit sollte es aber, so wie spike schreibt, gar nicht erst so weit kommen müssen.
abgesehen von der Schwierigkeit, die damit bei einigen Rassen verbunden ist,
ist eine gewaltsam herbeigeführte Unterwerfung in meinen Augen eine fragwürdige Erziehungsmethode. Kann der Hund in einem meist von ihm selbst nicht provozierten »Zeikampf« mit seinem Besitzer tatsächlich erkennen, warum er der Verlierer sein soll? Oder drehst du deinen Hund nur dann auf den Rücken, wenn er dich zum Kampf auffordert??!!

Zu deinem Vergleich mit dem Videorecorder: Ja, das ist ein Mißstand, der nicht sein sollte, da hast du sicher Recht. Aber man sollte nicht den einen Mißstand herabwerten in Anbetracht eines anderen.

»Da kann es nicht zuviel verlangt sein, Wind und Wetter zu trotzen und den angeblichen "Kasernenhofton" (es möge jeder selbst probieren, wie er klingt, wenn er sich bei 30 Leuten und ebensovielen Hunden verständlich machen muss) zu tolerieren um mit seinem Hund zu arbeiten damit dieser sich möglichst reibungslos in der Gesellschaft einfügt. «

Du sprichst einen Punkt an, der mir gleich unangenehm aufstößt.
30 Besitzer und 30 Hunde, womöglich viele die das erste mal oder mit Problemhunden da sind, das ist für mich eindeutig eine schlechte Hundeschule. Ist mir ja nicht unbekannt, alle trotten im Kreis um einen »Experten«, der über Megaphon oder mit lautem Organ die Richtungswechsel angibt, das Tempo bestimmt und im Kasernenslang verschiedene mehr oder wenig erlernte Befehle abverlangt. Idiotie. Wo Quantität die Qualität ablöst, da fängt es an auf Kosten der Hunde und der Besitzer zu gehen.
Du wirst wohl sicher nicht abstreiten, dass bei 30 (!!!) Hunden und nochmal sovielen Besitzern nicht alle auf einem Level sein können. Weder Hunde noch Besitzer. Doch hier werden alle über einen Kamm geschert, bei Sitz soll jeder Hund in der Reihe augenblicklich selbiges tun, bei Platz sofort liegen und so weiter. Leute, deren Hunde nicht sofort sitzen, liegen.... versuchen nun schon peinlich berührt ihren Hund gewaltsam nieder zu drücken, andere stehen voll Stolz neben ihrem parierenden Hund und werden sauer, wenn der Hund anfängt sich zu wälzen oder plötzlich aufsteht um einem Schmetterling hinterherzulaufen.....

Ist es nicht so?! Hats nicht auch du vielleicht das eine oder andere mal deinen Hund mit einem kräftigen Ruck am Halsband und bestrafendem Blick nochmals abgelegt, nachdem er sich »ungehorsam« deinem Befehl »widersetzt« hat?! Aber kann dein Hund das verstehen? Ist es nicht viel mehr so, dass der »Druck«, der auf solchen Hundeabrichteplätzen auf den Hundebesitzer ausgübt wird (auch mittels scharfer, kurzer Befehle, leinenruck, alles zack-zack) in ziemlich unverminderter Form auf den Hund weiterprojeziert wird?!


»Und wie du selbst gesagt hast: Alle Probleme kann man nicht mit Loben & Co. lösen. «

Man könnte mit Loben&Co aber die meisten Probleme lösen, zumindest wesentlich mehr als es mit veralteten Erziehungsmethoden derzeit noch getan wird.
Hier hat ein notwendiger Umdenkprozess leider noch nicht begonnen.

»Und ein Leinenruck zur rechten Zeit hat noch keinem Hund geschadet.«

Mehr, als eine Belohnung zur rechten Zeit!
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sana:
angel

Liebe(r) Sana!

Ich glaube nicht, daß man "brutal" so unterschiedlich definieren kann. NICHT darunter fällt aber bei mir eindeutig ein normaler Leinenruck.

Bezüglich "veralteter Methoden": Vielleicht solltest Du einfach erklären, was Du darunter verstehst, und nach welchen Methoden Du arbeitest, damit wir konstruktiv darüber diskutieren können. Vielleicht ist ja auch die eine oder andere dabei, die ich nicht kenne und man soll ja immer für neues offen bleiben.

Was ich unter veraltert verstehe, weiß ich genau. Nämlich Leute, die "das schon seit 20 Jahren so machen" und nicht bereit ist Neues zu lernen. Und die sind meist außerhalb der Hundeschule anzutreffen!

Es ist ja toll, daß Du deine Hunde erziehst und forderst, aber mal ganz ehrlich, wieviele Hundehalter machen das wirklich?
So war auch meine Bemerkung mit dem Videorekorder gemeint: Wieviele beschäftigen sich WIRKLICH mit ihrem Vierbeiner? Was glaubst Du: wieviel Prozent der Hundehalter wissen über Rudelverhalten, Körpersprache, ja selbst Gesundheit bescheid? Oder wie es eine Verkäuferin im Freßnapf einmal ausgedrückt hat: "Sie sind eine der wenigen, die mir sagen können, wie alt ihr Hund ist..."

Mir ist schon klar, daß man weder Hund noch Hundehalter über einen Kamm scheren kann, schließlich ist jeder anders. Aber leider habe ich schon sehr viel gesehen, und leider mehr Fälle, wo man mit der ach so modernen "antiautoritären Erziehung" sehr viel falsch gemacht hat.

Und da kommt der Punkt, in dem ich Dir wirklich widersprechen muß:
Der Hund muß nicht nur in seinem Rudel wissen, wo er steht. Es muß ihm bewußt sein, daß er auf jeden Fall IMMER unter dem Menschen steht.

Wobei wir bei der "gewaltsam herbeigeführten Unterwerfung" wären. Was Du daran fragwürdig findest, kann ich nicht nachvollziehen. Hast Du bisher Deine Hunde immer von klein auf gehabt? Und / oder war noch nie ein dominant veranlagtes Tier dabei? Ich habe bisher immer bereits ausgewachsene Vierbeiner zu mir genommen, die meist nicht von vornherein bereit waren, die Rangfolge zu akzepieren. Erklärst Du dann dem Hund mit Lob & Leckerbissen, daß er Dich nicht anzuknurren hat, weil Du ihm beispielsweise in die Augen schaust? Oder würdest Du Dich unterordnen und damit leben? Sorry, kommt für mich nicht einmal ansatzweise in Frage!!

Hundeplatz:
Auf welchen Hundeplatz gehst Du denn? Bekommst Du dort Einzelunterricht? Bei uns wird sowohl in der Gruppe als auch einzeln gearbeitet, wie auf den meisten österreichischen Hundeplätzen. Es gibt da so ein Sprichwort: Beim 3monatigen Kurs wird 2 Monate lang der Hundeführer ausgebildet! Und wenn es sein muß im Trockentraining.

Ich finde es ehrlich gesagt müßig, ständig darüber zu diskutieren. Wer meint, daß alle Hundeschulen schlecht sind, braucht ja nicht hinzugehen. Ich kann mich auch nicht erinnern, daß Du Dich erkundigt hättest, wieviele Ausbildner sich mit der Gruppe beschäftigen bzw. ob sie zum Üben aufgeteilt wird ...

Und es lassen sich beileibe nicht die meisten Probleme mit Loben lösen, außer Du verstehst unter "Problemen" was anderes als ich.

Abschließend darf ich bemerken, daß ich - wie bereits erwähnt - immer noch der Meinung bin, daß ein Leinenruck zur rechten Zeit nicht schadet - und das dürfte wohl kaum derselbe Zeitpunkt sein, an dem ein Leckerbissen angebracht ist!!!

[/quote]
 
Hallo Spike,
für meine Hunde wäre ein SV-Platz auf jeden Fall falsch gewesen. Ein Jagdhund wird nie so einen exakten Gehorsam (außer bei Jagdausbildung) haben wie ein Schäfer. Das müßten die Trainer aber wissen. Ich hätte (nach eigener Aussage meines Trainers) drei Schäferhunde ausgebildet gehabt, bis mein Rüde (Beagle) die BGH1 hatte. Ich habe es mit Konsequenz, Geduld und viel Liebe geschafft. Es war damals mein erster Hund und obwohl ich wußte, wie schwer diese Rasse zu erziehen ist, habe ich mir noch eine Hündin zugelegt. In der Zwischenzeit hatte sich in der Art der Hundeerziehung doch einiges geändert. Bereits nach dem Welpenkurs war die Hündin so gut wie erzogen. Ohne Druck, mit Motivation (Spielzeug und Futter) machte ihr das alles auch noch großen Spaß. Die beiden Hunde haben 3,5 Jahre Altersunterschied. Wir besuchten einen ÖGV-Platz. Ich übte auch beim Spazierengehen täglich 10 Minuten mit ihnen. Noch heute machen es beide noch gerne. Sie freuen sich, wenn sie ihre Sache toll gemacht haben. gelobt werden und natürlich über ein Leckerli. Also Kopf hoch, du findest sicherlich einen geeigneten Platz.
 
Angel,

Mir geht es einfach nicht ein, wie man Würgeketten und Leinenruck befürworten kann!
So nach dem Motto "...... hat ja noch keinem geschadet... ."

Und, dass ein ausgewachsener vielleicht etaws dominanter Hund nicht begeistert sein wird, wenn Du ihm direkt in die Augen blickst ist doch auch ganz klar, schleißlich faßt er das als starke Bedrohung (Stadium vor dem Angriff) auf,- das sollte man niemals tun!!!
 
... erinnert mich entfertn an "die g'sunde Watsch'n", die auch nicht schadet.....
Helga
 
Ich würde gern mal an den Hundebesitzern, die den Leinenruck so befürworten, einen Leinenruck am Kettenhalsband ausprobieren.
Nachher möchte ich sehen, wer nicht "Schleudertrauma" schreit und zum Arzt um eine Halskrause rennt...

Der Hund hat zu seinem Pech am Hals ein Fell, wodurch man Würgemale, blaue Flecken etc. nicht sieht. Dadurch kommt wohl der Eindruck auf, dem Hund schadet es nicht.
 
Hallo Desmond!

Und mir geht es nicht ein, warum sich manche Leute so hemmungslos darüber aufregen. (Auf dem Niveau "g'sunde Watsch'n" diskutiere ich übrigens nicht, Helga). Ich habe Hunde einer sehr sensiblen Rasse und ich sehe ihre Reaktion auf Kette und Leinenruck. (Und um es vorweg zu nehmen: JA, ich kenne die Körpersprache & Mimik meiner Hunde ganz genau.)

Der Leinenruck schüchtert meine Hunde nicht im geringsten ein, sondern wird als ein "so nicht, Freundchen" anstandslos akzeptiert, als Ansporn für gute Arbeit gibt's Leckerlies. Die Unterordnung machen sie freudig und die Kette wird begeistert begrüßt, weil es jetzt endlich wieder zum Hundeplatz geht und gearbeitet werden darf.

Und zum Thema Anstarren: Ich bin mir durchaus der Bedeutung der Körpersprache,der Mimik, der Laute und des Blickes bewußt. Ich will bei meinen Hunden jedoch ALLES machen können! Sei es Anstarren, Futter wegnehmen (und natürlich gleich wieder geben), Maul öffnen, Ohren ausputzen, ihn an jeder Stelle des Körpers berühren dürfen, ihn hochheben etc.
Das ist einfach unheimlich wichtig! Es braucht nur einmal was passieren, sprich eine Verletzung, Krankheit etc. Dann allerdings hast Du es lustig, wenn du nichts geübt hast. Außerdem will ich keinen Hund, dem man bei Kindern / Unbedarften eine Gebrauchsanweisung beilegen muß!!

Abgesehen davon: Der Chef in unserem Rudel bin ich und sicher kein Vierbeiner. Sie akzeptieren es, vertrauen mir und hängen an mir, sind entspannte, furchtlose Hunde. Egal welche schwere Vorgeschichte der eine oder andere hatte oder wie sehr er auch vorher verzogen worden ist. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten hat noch jeder seinen Platz in unserem Rudel gefunden und nicht einer hat vor mir Angst. Sie vertrauen mir, weil sie wissen, daß sie in mir einen willensstarken Rudelführer haben, auf den sie sich immer verlassen können.
 
Hallo Angel,
sorry fürs lange nicht zurückposten, ich war auf Kurzurlaub....

So, nun zu deinen Fragen: Ich persönlich finde drei Monate Kurs viel zu kurz. Es gibt wohl Hunde die nach drei Monaten eine Prüfung ablegen können, allerdings denke ich das genau hierfür dann mit Bestrafungsmethoden geaerbeitet wird. Dazu gehört für mich auch der Leinenruck, der eine nicht ganz so scharfe Form der Bestrafung ist (ausser man verwendet Würger oder gar Kettenwürger, aber das wäre dann in meinen Augen wirklich Tierquälerei!), aber eben eindeutig Bestrafung.

Ich selbst habe mit meiner ersten Hündin (Jagdhund/Colli-Dalamtiner-MIx) die Prüfung mit V bestanden, aber nicht weil ich drei Monate trainiert hatte, sondern weil ich sie 9 Monate trainiert hatte. Meiner Hündin waren Sitz/Platz und bei Fuß gehen längst bekannt und vertraut, und so konnnte ich mich in den drei Monaten Kurszeit darauf konzentrieren, sie alle Befehle für die BGH1 sehr sauber und vor allem enthusiastisch ausführen zu lassen. Ich hatte bei meiner Prüfung einen 11 Monate alten Hund an meiner Seite, der die ganze Prüfung hindurch schwanzwedelnd und freudig neben mir herlief, sich auf ein geflüstertes »Platz« auf den Boden warf, Kopf auf die Pfoten, und dort liegen blieb, sogar wenn andere Hunde an ihr schnüffelten.
Tut mir leid dass ich abschweife, wenn ich von dieser Hündin rede, krieg ich immer ganz feuchte Augen, das war tatsächlichein Traumhund den ich nur in höchsten Tönen loben kann. Ich hatte sie von fast klein auf, mit zwei monaten kam sie zu uns. In den zwei monaten davor war sie geschlagen, getreten und gequält worden, ihre Mutter war das ängstlichste Tier, dass ich je zu Gesicht bekommen hatte, die Besitzer wurden von mir angezeigt, nachdem wir den Welpen hatten. Man kann nicht behaupten, dass dieser Welpe ein »einfacher« Erstlingshund war.

Momentan besitze ich zwei Hunde, die nicht als Welpen in mein Haus kamen.

Mir zu Füßen liegt mein dreijähriger Dobermann, ein Prachtkerl, in den ich mich damals auf Anhieb verliebt habe. Es ist sein fünftes Zuhause bei mir, und es wird sein letztes sein. Er ist extrem dominant, ein echter Alpharüde. Als ich ihn zu mir nahm wog der Hund 42 Kilo und kannte weder seinen Namen(wie auch, er hieß ja ständig anders) noch irgendeinen Befehl noch konnte er an der Leine gehen noch wurde er jemals von der leine gelassen. Er hatte auch keinerlei Kontakt zu anderen Hunden gehabt, zu gar keinen Lebewesen eigentlich. Sein Hauptaufenthaltsort war die Rückbank eines kleinen Zweitürers gewesen. Ich denke, zu einem solchen Hund würde man Problemhund sagen.
Er war von klein auf mit Kettenwürger und Leinenruck »erzogen« worden, das Ergebnis war ein kräftiger, am Hals völlig unsensibler Hund, der an der Leine zog bis ihm die Zunge blau und angeschwollen aus dem Maul hing. Am ersten Tag bekam er von mir ein dickes, weich gepolstertes Lederhalsband.
Wenn wir spazieren giungen, war das für die Leute sicher ein sehr komischer Anblick, für den Rüfden bedeutete angeleint zu sein, dass er ziehen müsse, was das Zeug hält. Schließlich war er es so gewohnt . Ich begann ihn mit Leckereien zu belohnen, wenn die Leine mal nicht gestrafft war. Ich begann ihn an andere Hunde heranzuführen, vorallem Hündinnen mochte er gut leiden, wie sich bald herausstellte. Ich ließ ihn oft und lange von der Leine, bei jedem Spaziergang. Er sollte den Unterschied von an der Leine gehen und nicht an der Leine gehen kennenlernen, und erkennen, dass beides »spazieren« war. Ich begann ihn zu loben, wenn er zu mir kam, egal ob ich ihn gerufen hatte oder nicht. Ich lobte ihn, wenn ich ihn anleinte, ich lobte ihn, wenn er angeleint irgendwo schnüffelte. Schon nach kurzer Zeit hatte er herausen, dass es gut für ihn war, wenn ich mit ihm zufrieden war. Ich hatte niemals Dominanzprobleme mit ihm, obwohl die letzten 2 Vorbesitzer mich gewaarnt hatten, dass man sehr streng sein müsse und ihm gleich zeigen solle, wer der Boss, ist, denn er würde die Rolle sofort in Frage stellen und hätte auch beide schon angeknurrt.
Wie gesagt, mich hat dieser Hund noch nie angeknurrt.
Selbstverständlich ist auch mir schon mal die Hand ausgerutscht, und ich hab ihm schon das eine oder andere mal eine am Hintern geklatscht, wenn er im Moment grad von mir bei was erwischt wurde. Als er z.B mein Handy zerkauend auf meinem Bett lag. Das war eben »menschlich«, er selbst wußte sicher nicht, warum ich ihm jetzt eins übergebraten hab. Andererseits hat er seit damals auch nie mehr an Handys herumgekaut, aber ich denke das hat andere Gründe.

Ich versuche meine Hunde zu verstehen, und dafür bilde ich mich ständig weiter, ich lese sehr viel, ich probiere viel aus, ich lasse »nichts« unversucht. Schon nach kurzer zeit wurde mir klar, dass viele Erziehungsmethoden, die ich im Kurs miterlebte, falsch waren.

Wenn man zB einen 60 Kilo Rottweiler, der zwar ein gutmütiger Lackel ist, aber sitzen will er nicht, solange mit aller Kraft hinten runter drückt, während man ihn am Halsband hoch zieht, dazu ein ständig deutlicher werdendes »Sitz« , dann wunderts mich nicht, das dieser Hund eine Aversion gegen diesen Befehl aufbaut. Oft wird nicht unterschieden, ob ein Hund nicht will oder nicht kann.
Zu aller erst muss man den Hund motivieren, man muss eine Leidenschaft in ihm entdecken, die ausbaufähig und erweiterbar ist. Ob das jetzt Leckerlis oder ein Spielzeug ist, oder Streicheleinheiten....jeder Hund reagiert da anders.
Man sollte dem Hund Dinge so lange beibringen, bis er sie VERSTEHT, dann erst sollte man daran gehen, das Verstandene zu trainieren, bis es auch auf Befehl gut funktioniert. Rückschläge muss man einstecken können, weil man immer wieder Fehler macht. Übertrainieren zum Beispiel. Oder einen noch nicht genug gefestigten Befehl in unangebrachter Umgebung zu trainieren (zB zu viel Ablenkung).
Das ganze verlangt Zeit, Geduld und Konsequenz, aber es ist in meinen Augen der richtige Weg.

Nun noch ganz kurz ein paar Zeilen zu meinem zweiten Hund, er wurde an einem Strick angebunden und mußte mind. drei Tage auf ihre Rettung warten.
er war auch sehr ungestüm und wild, natürlich unerzogen, und da er gute Ansätze machte, wollte ich mit ihm nochmal eine Hundeschule besuchen. er war am Platz sehr gut, leicht zu motivieren, schnell verstand er und vorallem war er sehr auf mich fixiert, sodass ich das in Gegenwart anderer Hunde ausnützen konnte.
Als ich ihn vor dem Clubhaus anhängen musste, tat es mir im Herzen weh, da ich wußte, wie sehr er das angebunden sein hasste. ich hatte schon ca. drei monate vorher damit begonnen, ihn darauf zu konditionieren, anbinden, kleinens Stück entfernen, wieder losbinden. immer etwas weiter weg ,immer etwas länger. als ich den Hundekurs begonn, konnte man ihn ca. 4 minuten alleine angebunden lassen, dann verfiel er in Panik und versuchte sich schreiend und jaulend zu befreien.
Ich bat daher im Clubhaus, meine Formalitäten schnell zu erledigen, da ich den Hund nur kurze zeit alleine lassen konnte. Ich wurde von umstehenden Experten fast ausgelacht, ich solle den Hund einfach eine Weile jaulen lassen, das würde ihm schon nicht schaden.
Das war mein letzter Tag auf diesem Abrichteplatz.
Wo soviel Unverstand ist, kann ich nichts mehr lernen. Schade um Zeit und Geld, dort hin zugehen.
Ich betrachte mich nicht als Fachmann, im gegenteil, ich komm ständig drauf, dass es noch eine Menge mehr zu lernen und zu wissen gibt. Aber in meinen augen gibt es eine Menge Leute die sich als Fachmann betiteln, und noch weniger wissen als ich.

so, jetzt ist das eh schon ein so ein langes Posting, dass es wohl kaum einer lesen wird, daher zeit für einen Schluß.

Also Angel (und alle anderen natürlich auch!), ich wäre sehr interessiert auch von dir Erfahrungen zu lesen. Warum es dir zB gefällt, in deiner Hundeschule, wie die Methoden dort sind und warum du glaubst (oder weißt) , dass sie richtig sind. Welchen Hundeabrichteplatz du empfehlen kannst, und welche »Gerüchte« das sind, die du noch nirgends vorgefunden hast. Wie du zu Kettenwürgern und Stachelbändern stehst.
Wieso Du einerseits sagts, die Leute würden die Sprache der Hunde nicht kennen, und andererseits deinen Hund unterwerfen musst, nachdem du ihm in die Augen schaust.(???in diesem Punkt finde ich wirklich, dass du dir selbst widersprichst, vielleicht kannst du etwas licht in die sache bringen).

Ich wünsche jedenfalls einen gelungenen Wochenbeginn und freu mich schon auf interessante Postings, mfg, sana
 
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