Ist die Frage, ob sie einer anonymen Anzeige immer so nachgehen.
Ich denke, entweder hat man Rückrat und steht zu der Sache und seiner Meinung oder man hat es nicht. Im umgekehrten Fall wären alle sauer und würden lautstark protestieren, wenn jemand sie wegen irgendetwas anonym anzeigt.
Ist so, für einen selbst findet man es gerechtfertigt, ist aber sauer, wenn´s einem selbst passiert. Du musst selbst entscheiden, was dir letztlich wichtiger ist. Eine abartige Sache zur Anzeige bringen und die Konsequenzen dafür tragen (man wünscht sich ja immer, das nur der andere Konsequenzen tragen muss - so eifnach ist das aber nicht....), das Maul halten und es weiterhin stillschweigend dulden oder genau das zu tun, was du bei anderen verabscheuen würdest.
Zu seiner Einstellung stehen, bedeutet halt Zivilcourage zeigen. Hier gibt es ja schon genug Threads, wo sich jemand aufregt, weil er anonym angezeigt wurde. Und klar, du kannst darum bitten, das dein Name nicht genannt wird, aber wenn die Gegenseite einen Anwalt einschaltet, darf der die Akten einsehen. Zudem ist es ja auch so, das ggf. Zeugen gebraucht werden.
Also anonym anscheißen, sich freuen wenn der ATA auftaucht aber fluchen, wenn sie nichts machen, weil ohne Zeugen nichts nachgewiesen werden kann? Dann sind die Behördenmitarbeiter wieder die Doofen, die ja nichts sehen wollen... oder?
Ich habe auch schon einen ATA eingeschaltet - der ist auch sehr aktiv geworden und entspechender Tierhalter musste erkennen, das man nicht einfach Tiere horten kann, sondern sie auch adäquat unterzubringen hat. Das war für ihn viel Arbeit und auch einiges an Kostenaufwand.
Na ja und nach einem Forumstreffen (anderes Forum) habe ich mich auch mal nett mit zwei Behördenmitarbeitern unterhalten ob das, was wir da vorgefunden haben, alles so der Richtigkeit entsprechen würde. Da war dann auch viel los, der Mensch, der dann ziemlich viel den Ämtern gegenüber erklären musste, wusste genau, das ich der Auslöser war. Für mich war das bestimmt kein Zuckerschlecken - aber ich stehe nach wie vor dazu und es gibt auch einen Haufen Leute, die froh waren, das ich das gemacht habe, weil sie es sich nie im Leben getraut hätten.
Wie gesagt, es zeigt sich immer leicht aus der Anonymität mit dem Finger auf andere Menschen. Es ist auch viel bequemer. Aber wenn du es bei anderen verurteilst, solltest du es selbst eben nicht tun, sondern Rückrat und Courage zeigen. AUCH wenn die Familie im entfernteren Sinne damit verbunden ist. Und es ist weit ehrlicher, von Anfang an dazu zu stehen, als wenn es nachher irgendwie doch rauskommt, das du es warst.
Ich weiß ja nicht, was du von der ganzen Stasi-Spitzelei in der DDR mitbekommen hast. Aber da gibt es einen Haufen Leute, die ihren Nachbarn, Onkel, Vater, Ehegatten immer gaaaanz freundlich angegrinst haben - und hintenrum haben sie ihn verraten udn verkauft. Wie viele Leute haben ihre Stasi-Akten eingesehen, zum Teil unwissentlich in Begleitung derer, die sie verraten haben und sind dann aus allen Wolken gefallen und ihr Leben ist innerhalb von Minuten zerbrochen.
Ne, wenn schon, denn schon.
Manuela