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Am Sonntag, den 2. August 2009 war es soweit. Etwa siebenhundert Hundehalter mit ihren Vierbeinern zogen durch die Innenstadt, um gegen die geplante Verschärfung des Niedersächsischen Hundegesetzes zu protestieren.
Bei der Abschlusskundgebung an der Marktkirche in Hannover begrüßten die Veranstalter, Andrea Höll und Kathrin Ebmeier von den „Tierischen Engel“ auch zwei Landtagsabgeordnete: Wittich Schober (CDU) und Almuth von Below-Neufeldt (FDP).
„Warum sind wir hier“, fragten sie. „Der Grund ist ganz einfach: Unsere Freiheit und die unserer vierbeinigen Familienmitglieder ist in Gefahr!“
Die beiden Frauen tragen engagiert und kenntnisreich die Argumente vor, warum eine Verschärfung des Hundegesetzes in Niedersachsen überflüssig ist:
* Die wenigen Unfälle mit Beißverletzungen rechtfertigen keinen generellen Leinenzwang.
* Es gibt keine Hunde, die wegen ihrer Rasse, ihrer Größe oder ihres Gewichts gefährlicher sind als andere Hunde.
* Prävention: Es wäre sinnvoller, Kinder frühzeitig im Kindergarten und in der Schule auf den richtigen Umgang mit Hunden vorzubereiten.
Das Verhalten der teilnehmenden Hundehalter mit ihren friedfertigen und sozialverträglichen Hunden bei dieser Demonstration war ein überzeugender Beweis dafür, dass Hunde nicht gefährlich sind, wie es uns Politiker weismachen wollen.
Die Hannoverische Allgemeine Zeitung schrieb am 3. August:
Die Ruhe im Protestzug war das Erstaunlichste. Man hätte ja erwarten können, dass es laut wird, wenn 800 Menschen mit ihren Hunden durch die Innenstadt ziehen. Tiere, die all die mutmaßlich interessanten Artgenossen links und rechts des Weges noch nie kennen gelernt haben. Aber Hund und Halter verhielten sich vorbildlich.
Die NEUE PRESSE in Hannover zitiert den verärgerten Vorsitzenden des Tierschutzvereins Uelzen, Wolfgang Roboom: Diese Pauschalregelung ist purer Populismus. Das Blatt weiter über ihn: „Seine Dogge Elli, die ihm knapp bis zur Hüfte reicht, trottet friedlich neben ihm her. Mit ihren Maßen wäre die Dreijährige vom Maulkorb- und Leinenzwang betroffen.“
BILD hat in ihrem Bericht über die Demo den für das Hundegesetz zuständigen Minister Ehlen befragt, gegen den sich der Protest richtet. Ehlen sagte dazu u.a.
Wir wissen, dass wir mit dem Gesetz einigen auf die Füße treten. Aber wir müssen auch ein vernünftiges Miteinander hinkriegen. An dem aktuellen Stand bezüglich des Hundegesetzes hat sich nichts geändert.
Manche Politiker lernen nichts dazu und nehmen Fakten, wissenschaftliche Erkenntnisse und vernünftige Argumente gar nicht erst zur Kenntnis, wie die SPD-Fraktion mit ihrem Antrag beweist, den sie im Juni 2009 im Landtag eingebracht hat. Sie wollen „Rasselisten“ wieder einführen, den Sachkundenachweis fordern und die Zuverlässigkeit und die persönliche Eignung von Hundehaltern nicht nur bei „gefährlichen“, sondern auch bei großen Hunden (mehr als 20 kg schwer und größer als 40 cm) überprüfen.
Ein ganz wichtiger Grund, warum die SPD-Fraktion dies fordert, ist der, dass es dies in fast allen anderen Bundesländern bereits gibt. Man will eben dazu gehören, zu denen, die um die Sicherheit der Bürger ganz besonders besorgt sind und sich eben dann nichts vorzuwerfen haben, wenn wieder einmal ein großer Hund ein Kind beißt. Beißen kleine Hunde eigentlich nicht?
(Bilder von der Demo: http://www.am-ende-der-leine.de)
Neues Hundesgesetz aufgeschoben
Schon wenige Tage nach der Demonstration am 2. August 2009 berichten die Zeitungen, dass sich die Niedersächsische Regierung dazu entschlossen hat, die geplante Änderung (= Verschärfung) des Hundesgesetzes auf das nächste Jahr zu verschieben. Hundehalter sind eben auch Wähler!
Bei der Abschlusskundgebung an der Marktkirche in Hannover begrüßten die Veranstalter, Andrea Höll und Kathrin Ebmeier von den „Tierischen Engel“ auch zwei Landtagsabgeordnete: Wittich Schober (CDU) und Almuth von Below-Neufeldt (FDP).
„Warum sind wir hier“, fragten sie. „Der Grund ist ganz einfach: Unsere Freiheit und die unserer vierbeinigen Familienmitglieder ist in Gefahr!“
Die beiden Frauen tragen engagiert und kenntnisreich die Argumente vor, warum eine Verschärfung des Hundegesetzes in Niedersachsen überflüssig ist:
* Die wenigen Unfälle mit Beißverletzungen rechtfertigen keinen generellen Leinenzwang.
* Es gibt keine Hunde, die wegen ihrer Rasse, ihrer Größe oder ihres Gewichts gefährlicher sind als andere Hunde.
* Prävention: Es wäre sinnvoller, Kinder frühzeitig im Kindergarten und in der Schule auf den richtigen Umgang mit Hunden vorzubereiten.
Das Verhalten der teilnehmenden Hundehalter mit ihren friedfertigen und sozialverträglichen Hunden bei dieser Demonstration war ein überzeugender Beweis dafür, dass Hunde nicht gefährlich sind, wie es uns Politiker weismachen wollen.
Die Hannoverische Allgemeine Zeitung schrieb am 3. August:
Die Ruhe im Protestzug war das Erstaunlichste. Man hätte ja erwarten können, dass es laut wird, wenn 800 Menschen mit ihren Hunden durch die Innenstadt ziehen. Tiere, die all die mutmaßlich interessanten Artgenossen links und rechts des Weges noch nie kennen gelernt haben. Aber Hund und Halter verhielten sich vorbildlich.
Die NEUE PRESSE in Hannover zitiert den verärgerten Vorsitzenden des Tierschutzvereins Uelzen, Wolfgang Roboom: Diese Pauschalregelung ist purer Populismus. Das Blatt weiter über ihn: „Seine Dogge Elli, die ihm knapp bis zur Hüfte reicht, trottet friedlich neben ihm her. Mit ihren Maßen wäre die Dreijährige vom Maulkorb- und Leinenzwang betroffen.“
BILD hat in ihrem Bericht über die Demo den für das Hundegesetz zuständigen Minister Ehlen befragt, gegen den sich der Protest richtet. Ehlen sagte dazu u.a.
Wir wissen, dass wir mit dem Gesetz einigen auf die Füße treten. Aber wir müssen auch ein vernünftiges Miteinander hinkriegen. An dem aktuellen Stand bezüglich des Hundegesetzes hat sich nichts geändert.
Manche Politiker lernen nichts dazu und nehmen Fakten, wissenschaftliche Erkenntnisse und vernünftige Argumente gar nicht erst zur Kenntnis, wie die SPD-Fraktion mit ihrem Antrag beweist, den sie im Juni 2009 im Landtag eingebracht hat. Sie wollen „Rasselisten“ wieder einführen, den Sachkundenachweis fordern und die Zuverlässigkeit und die persönliche Eignung von Hundehaltern nicht nur bei „gefährlichen“, sondern auch bei großen Hunden (mehr als 20 kg schwer und größer als 40 cm) überprüfen.
Ein ganz wichtiger Grund, warum die SPD-Fraktion dies fordert, ist der, dass es dies in fast allen anderen Bundesländern bereits gibt. Man will eben dazu gehören, zu denen, die um die Sicherheit der Bürger ganz besonders besorgt sind und sich eben dann nichts vorzuwerfen haben, wenn wieder einmal ein großer Hund ein Kind beißt. Beißen kleine Hunde eigentlich nicht?
(Bilder von der Demo: http://www.am-ende-der-leine.de)
Neues Hundesgesetz aufgeschoben
Schon wenige Tage nach der Demonstration am 2. August 2009 berichten die Zeitungen, dass sich die Niedersächsische Regierung dazu entschlossen hat, die geplante Änderung (= Verschärfung) des Hundesgesetzes auf das nächste Jahr zu verschieben. Hundehalter sind eben auch Wähler!