NEIN! Keine Box, solange nicht geklärt ist, was der Grund für die Abscheu vor dem Auto ist! Meistens geht es hier weniger "Seekrankheit", als um ein Trauma im Zusammenhang mit dem Auto.
Mein Merlin wurde vermutlich nach Ö geschmuggelt. Auf alle Fälle verband er das Auto mit dem Verlust der Mutter und einem 4wöchigen Aufenthalt im Zwinger einer Zoohandlung.
Er erbrach mehrmals bei jeder Fahrt und schrie und sträubte sich schon beim Einsteigen. Dass ihm tatsächlich körperlich schlecht wurde, machte es nur schlimmer.
Ich empfehle folgendes:
- Rücksprache mit dem Tierarzt. Dieser sollte ein Mittel gegen Übelkeit verordnen (Paspertin o.ä), das unmittelbar vor der Fahrt gegeben wird. Tabletten sind nicht gut, denn die wirken langsamer als Tropfen. Ich war mit Paspertin sehr zufrieden, aber jeder Hund ist anders.
- Der Hund muss lernen, das Autofahren positiv zu sehen. Deswegen sollten die Fahrten für einige Zeit NUR an Ziele gehen, die ihm Freude machen. Er sollte verknüpfen Auto= Ausflug ins Grüne. Das kann dauern, rechne mit mindestens 12 Wochen.
- Das stillstehende Auto zeitweilig als "erweiterte Wohnung" nutzen. Lies dort die Zeitung, nimm dabei deinen Hund auf die Schoß und streichle ihn. Sei gemütlich und entspannt.
- Den Hund nicht auf der Rückbank, sondern wenn möglich im Kofferraum transportieren. Auf der Rückbank wird vielen Hunden schlecht.
- Auf der Rückbank sollte eine Hilfsperson sitzen, die mit einer original Austrian Airlines Kotztüte (oder einem Gassisackerl) bewaffnet ist und diese im Zweifelsfall rasch unter die Schnauze praktizieren kann. Der Hund soll nicht das eigene Erbrochene im Fell haben. (-> Was in einer Box nicht zu verhindern wäre.)
Den Hund beruhigen. *Wurgs* machen ist ok, schon gut, niemand ist dir böse.
Eventuell Trockenfutter in kleinen Mengen geben.
- Das Autofahren mit kleinen Ritualen verknüpfen. Einsteigen und Aussteigen nur auf Befehl.
- Der Fahrer muss ruhig, verhalten und defensiv fahren. Keine Rennen, keine Verneigung vor der Ampel etc. Ich hatte bei meinem Hund sofort einen Rückfall, als mein Bruder, von sich eingenommener Führerscheinneuling, ans Steuer durfte.
- Die Box ist für manche Hunde positiv. Andere werden hysterisch. Meiner geht bis heute an keinem Autozwinger vorbei, ohne Angst und Unruhe zu zeigen. (Sein Trauma ist 9 Jahre her!)
Mein Merlin fährt im gepolsterten Kofferraum, ein Trenngitter zur Fahrerkabine ist vorhanden.
Selbstverständlich schaut er gern aus dem Fenster, wie jeder normale Hund, und zwar OHNE Übelkeit oder Gejaule. Die vorbeiziehende Landschaft war eben NICHT die Ursache des Problems. Seit er das Auto liebt, hat er kein einziges Mal erbrochen.