Hund mehr artgerecht beschäftigen durch Schleppfährten ...

MASSA

Gesperrt
Super Knochen
Hund mehr artgerecht beschäftigen durch Schleppfährten ...


Schlepp-Fährten-Arbeit macht auch mir immer mehr Spaß !

Bei den abendlichen Spaziergängen habe ich meinem SAMMY unterschiedlich lange Fährten gezogen, mit unterschiedlichen Gegenständen, und er hat alle Gegenstände zielsicher gefunden.
Das macht Laune, und mein Sammy merkt wie ich mich darüber freue, und seine Körpersprache zeigt an das es für Ihn keine Mühe bedeutet, die gelegten Fährten zu gehen.

Dabei habe ich festgestellt, dass er beim Suchen von seinem Entendummy besonders motiviert ist.
Dies hat mich veranlasst damit eine längere Fährte zu legen.

Habe seine Ente an eine Leine gehängt und bin losgelaufen. Um die Fährte im Gedächtnis zu behalten habe ich mir als Orientierungspunkte markante Geländepunkte ausgesucht.

Los ging ich am Fuß des Rheindammes, die Rheinwiese in gerader Richtung bis zu einer Geländekante, der folgte ich dann auf dem Grat ein Stück, und dann weiter dem tiefer gelegenen Gelände/Wiese folgend, und wieder höher dann der Gratlinie zu folgen. Mal rauf und wieder runter.
Am dem Busch angekommen einen 90 Grad -Winkel nach rechts gelegt, und später dann einen 90 Grad-Winkel nach links und weiter in Richtung Rheinufer.
Nun über eine Wiesenfläche auf der eine Schafherde durchgezogen ist, und entsprechend stark nach Schaf-Ausscheidungen roch.
An der dahinter schräg abgehenden Geländekante blieb ich stehen und schaute zurück in Richtung ANFANG und da viel mir auf, dass ich die Menschen am Horizont nicht erkennen konnte, und da kamen mir Zweifel ob ich damit meinen SAMMY möglicherweise überfordere?

Ich wählte als Fährten-Ende einen Zaunpfahl mit auffälliger Drahtumwicklung , und machte die ENTE am Zaunpfahl fest, und bedeckte sie mit Altgras.
Die Enten-Schleppfährte war gelegt!

Auf dem Weg zum Auto kamen mir immer wieder bedenken. Das kann nur schief gehen, weil noch viel zu Lang, und dann der Schafgestank dabei ??? .
Ich beschloss die Fährte solange zu arbeiten, wie SAMMY sie findet und keinen Druck dahinter zu setzen/machen!

Um die Fährte sich entwickeln zu lassen, holte ich Sammy aus dem Auto und ging mit ihm erstmal eine Runde spazieren.
Ich war doch angespannt, und Sammy merkte das auch und wollte erst sich nicht von mir hinweg bewegen.
Ich atmete tief durch und dann trafen wir eine Lieblingshündin und nun rannte er doch noch und tollte herum.

Nun gings zurück zum Auto und holte die Fährtenleine, 5 Meter neben dem Fährten-Anfang durfte Sammy SITZ machen und ich beugte mich über den ANFANG und bewegte das Grasbüschel und Sammy schaute aufmerksam zu.
Ich ging zu Ihm und legte die Such-Halsung an, und führte Ihn zu Anfangstelle und zeigte mit dem Finger auf den Grasbüschel.
Sofort fing ER an sich zu interessieren, und mit leiser Stimme forderte ich Ihn auf mit SAMMY - SUCH- SUCH VORAN! der Duft-Fährte zu folgen.

Ich blieb an der Anfangstelle still stehen bis er begann dem Fährtenverlauf selbständig zu folgen, und ging dann an der 10 Meter-Suchleine langsam gehend hinterher.
Er arbeitet sich voran mit der Nase am Boden, und schaute sich gelegentlich um, um dann sofort wieder die Fährte anzunehmen.
Er folgte der Duftspur scheinbar mühelos und man konnte sehen wie es Ihm offenbar gefällt, und alle Sinne waren auf Suchen eingestellt.

An der Stelle wo die Fährte mal OBEN mal UNTEN von der Geländekante verläuft, ging er sehr sicher und an dem ersten Winkel ging er die Richtungsänderung ohne anzuhalten.
Ich empfand eine Riesenfreude und mein Herz pochte vor Anspannung.
Am zweiten Winkel hat er diesen kurz überlaufen um sofort die richtige Richtung wieder anzunehmen/gehen, und weiter direkt auf der Fährte zu folgen.
Nun ging es in Richtung Schafgestank, und Sammy wurde merklich langsamer und presste die Nase an den Boden und hielt eine fast gerade Linie, und ich wollte das die Leine nicht durch die Schaf-Köttel gezogen wird, und hob die Leine an (ich Blödmann). Damit habe ich wohl Sammy irritiert, und er blieb stehen und schaute mich fragend an.
Ich ärgerte mich über mich selbst, und überlegte kurz, und zeigte mit dem Finger auf den Boden , und sagte zu dem noch im Fährten-Richtungverlauf stehenden Sammy: SUCH-VORAN!, und der nahm die Nase herunter und ging weiter wie vorher.
In Gedanken sagte ich: DU BIST DER BESTE HUND DER WELT!, und Dein Herrchen ein ESEL !
Selbsterkenntnis ist wohl der beste Weg zur Besserung!

Wir kamen an die Geländekante und zielsicher ging er auf den Zaunpfahl zu, und unter dem Altgras zog er die Ente hervor.
Ich führte einen Freudentanz auf, knuddelte meinen SAMMY und nahm ihm die Fährten-Such-Halsung ab.
Er freute sich sehr und trug seine Ente stolz im Fang, und lief im Kreis herum das es eine Freude war.

Ich schwebte über den Boden, und ich spürte meinen Puls am Hals.
Sammy Du bist der Nasen-King lobte ich Ihn immer wieder.

Wir gingen ans Ufer und Sammy holte die Ente immer wieder aus dem Rheinwasser und jedes Mal mit einer gewissen Haltung stolzierte ER mit der Ente auf mich zu.

Ein saugutes Gefühl hatte ich, und langsam normalisierte sich mein Puls wieder.

Ich wurde dann noch von anderen Hundebesitzern gefragt ob alles in Ordnung mit mir wäre, wegen Freudentanz und SOOO!
Habe nur kurz erklärt, dass mir mein Hund gerade eine große Freude gemacht hätte, und deshalb.!

Ja, er hat mich sehr, sehr überrascht!

Auf, auf, zu neuen Überraschungen, und wenn dann ein Köttel in Sicht ist, werde ich es hoffentlich unterlassen mit der Leine herum zu machen, und meinen Nasenking deshalb dadurch zu irritieren !

Habe dann doch noch die Leine im Rheinwasser eingeweicht und vom Schafgestank versucht zu reinigen.


WUFF
 
Die Fährte ist schon eine tolle Sache, wir können zur Zeit leider keine Fährte legen, da die Wiesen zu hoch sind....aber im Herbst passt es wieder:)
 
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