Hilfe für 8 Neufundländer in Not

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Tiger222

Gesperrt
Super Knochen
budapest.jpg


HIOBSBOTSCHAFT aus Budapest!!!


Villy, der selbsternannte Züchter aus Budapest, verstarb am 22.07.2012 auf seinem Anwesen.
Bereits im April 2010 konnten wir von ihm 17 total verwahrloste und kranke Neufundländer übernehmen. Er wuchs mit diesen Tieren auf, da seine Mutter mit der Zucht von Neufundländern begann. Für Villy waren diese Tiere alles – sie waren sein Leben, jedoch sah er das Elend und die Not nicht. Psychisch krank, alleingelassen und ebenso verwahrlost, wie seine Neufis, verstarb er einsam in Mitten seinen Hunden.
Er hinterlässt insgesamt 8 erwachsene Rüden und Hündinnen. An seinem Sterbetag wollte die Polizei noch alle Tiere in die Tötung bringen, was jedoch von Nachbarn verhindert werden konnte. Von Seiten der Gemeinde haben wir die Zusage, dass wir alle Neufundländer abholen und vorerst auf Pflegeplätze in Ungarn bringen können.
Nach einem Marathon an Telefonaten, steht nun fest, dass wir am 25.07.2012 alle Hunde übernehmen dürfen.

Nachdem wir nun einige wenige Stunden zum Sammeln hatten, ein Kurzbericht des 25.Julis 2012 in Budapest.
Wir, Heidi, Nicole und Susanne fuhren in den frühen Morgenstunden Richtung Budapest. Auf der Autobahn trafen wir uns mit Andrea, unserer ungarischen Tierschutzfreundin, welche von Beginn an in diese Horrorgeschichte involviert war und um 08.30 kam Attila zum vereinbarten Treffpunkt in Budapest. Gemeinsam ging es zum „Horrorhaus“.
Das Grundstück des verstorbenen Villy liegt im 3ten Bezirk von Budapest, auf einem Berg. Von den 8 Neufundländern wurden wir vorerst freundlich in Empfang genommen. Nur ein großer, starker Rüde – Wolfgang - wirkte sehr nervös und unsicher. Er begann sein Rudel zurückzudrängen und signalisierte uns eindeutig, dass wir hier unerwünscht sind.
Was wir zu sehen bekamen, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Ein ehemaliger Keller eines Hauses, welcher in den Hang hinein gebaut wurde. Eigentlich waren es nur noch aufeinandergereihte Ziegel. Wir konnten kaputte Fenster erkennen, keine Türen, keine Bodenplatte – Villy lebte mit seinen Hunden eher in einem feuchten Erdloch als in einem Gebäude. Fragmente von Möbeln, sehr altes und verstaubtes Geschirr standen verteilt herum. Es gab keinen intakten Kühlschrank, Herd oder einen Ofen zum Wärmen.
Die Hunde selbst waren in einem gut genährten, aber extrem verdreckten und bestialisch stinkenden Zustand. Die Augen.- und Ohrenentzündungen konnten wir aus größerer Entfernung sofort erkennen – Eiter floss heraus.
Nach und nach kamen Nachbarn und auch Behördenvertreter, welche bei der Abholung dabei seinen mussten bzw. wollten.
Kurz danach kam Gabor von der Pfotenhilfe Ungarn zu uns und wir begannen nach und nach immer nur einen Hund einzufangen. Dies war absolut nicht einfach, da mittlerweile der Stress unter den Hunden auf ein enorm hohes Ausmaß angestiegen war. So bauten wir die Boxen aus unseren Autos aus und trugen sie ins Gebäude. Mit viel Ruhe konnte so jeder Neufi in die Box getrieben werden, welcher danach über ein steiles Stück Wiese zum Auto getragen wurde. Auch Wolfgang wurde mit List in die Box gelockt und konnte sanft zum Fahrzeug verbracht werden.
Was uns danach die Behördenvertreterin erzählte, ist für einen zivilisierten Menschen unglaublich und nicht zu begreifen! Villy´s Mutter war einst eine sehr gute Züchterin, welche an einer psychischen Erkrankung litt. Irgendwann vor vielen Jahren entglitt ihr die Zucht und sie vermehrte wahllos, bzw. taten es die Hunde ohne ihr Zutun. Im Alter von ca. 8 oder 10 Jahren nahm sie ihren Sohn, Villy, aus der Schule und dieser sollte wie ein Neufundländer leben und aufwachsen. JA, er sollte ein Teil ihres Hunderudels werden. Allem Anschein nach gelang ihr dies, denn sonst hätte Villy so nicht leben können. Vor einigen Jahren verstarb diese Frau und Villy war mit seinen „Kindern“ auf sich selbst gestellt. Villy identifizierte sich mit seinen Hunden und sah sich als Teil des Rudels. Er schlief auch mit ihnen am Boden in einer Erdgrube, ohne Decke oder Polster!
Auch wenn es für viele von uns nicht verständlich ist, aber dieser Mann hat alles was in seiner Macht stand getan. Er kannte es nicht anders, da er so erzogen und geprägt wurde. Er war, nach heutigem Wissensstand, bestimmt kein schlechter Mensch! Er dachte halt nicht wie wir, sondern wie ein Hund.

Ein riesengroßes Dankeschön an Gabor, Pfotenhilfe Ungarn, und Carolin, Neufundländer Nothilfe Deutschland, welche uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben und ganz besonders meinem Team von Neufundländer und Landseer in Not, newfoundland rescue team – Austria.

Da wir nun einen ungefähren Überblick über die Gesamtsituation haben, sind wir auf Spenden angewiesen, da die kranken Hunde viel Pflege brauchen, um wieder gesund zu werden u. wir mit hohen TA-Kosten rechnen müssen.

Volksbank Marchfeld
Kto.Nr.: 52676950000, Blz:42110
IBAN: AT89 4211 0526 7695 0000
BIC: MVOGAT2102W


weitere Neuigkeiten seht ihr auf unserer HP oder auf facebook

www.neufundlaender-in-not.at
 
Zuletzt bearbeitet:
Furchtbar! Das Ende einer sehr traurigen Geschichte...:(
Kann mich noch an eure Rettungsaktion seiner anderen Neufis erinnern, hab oft gedacht, wie es wohl den Zurückgebliebenen geht.

Ich werde euch wieder eine Kleinigkeit überweisen. Danke für eure Hilfe und alles Gute für die Hunde.

edit: hab bereits überwiesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was für eine furchtbare Geschichte und auch eine menschliche Tragödie!
Die wahre Tragödie ist aber, dass keine Behörde eingeschritten ist, man hätte der Familie doch helfen müssen, der arme Mann, dem kann man keinen Vorwurf machen, auch seiner Mutter nicht, die waren beide krank.

Ich wünsche jetzt den Hunden alles Gute und werde versuchen ein wenig Geld an euch zu überweisen.
LG Ingrid
 
Folgende Neuigkeiten gibt es:

alles nach Plan läuft, kommen am 18. August alle 5 Neufundländer aus Budapest nach Österreich.

es gibt aber auch traurige Nachrichten:

3 Neufimädchen sollten operiert werden u. sind leider verstorben, da ihr Magen total verkrebst war.
 
Oh nein...:( Wenigstens durften die 3 in Frieden einschlafen...

Natürlich freu ich mich für die anderen 5! Alles Gute weiterhin!
 
Das ist einerseits traurig, andererseits aber schön, dass 5 Neufis doch die Chance haben auf einen schönen Lebensplatz hier.
 
Seit Sonntag, dem 19. August 2012 sind alle Budapest-Neufundländer bei uns in Pflegestellen angekommen. Ihnen geht es - bis auf Ohren- und Augenentzündungen gut.Insgesamt haben wir 4 Rüden und 2 Hündinnen übernommen. ZUBIN - geb. ca. 2009, Rüde schwarz, Tumor am Rücken – wurde bereits operiert und eingeschickt (negativer Befund); WOLFGANG - geb. ca. 2007, Rüde weiß/schwarz; WILSON - geb. ca. 2007, Rüde weiß/schwarz, hat schon einen Fixplatz; WANDA - geb. ca. 2007, Hündin weiß/schwarz, hat schon einen Fixplatz; VERONICA - geb. ca. 2006, Hündin weiß/schwarz; QUICK - geb. ca. 2001, Rüde schwarz; Interessenten können sich gerne schon bewerben, jedoch sind alle Neufis noch nicht zur Vermittlung frei gegeben, da sie in ihren Pflegestellen erst einmal zur Ruhe kommen sollen und gesundheitlich aufgepäppelt werden. Die Neufis können, nach telefonischer Anmeldung, in den Pflegestellen besucht werden. Kontakt: Tel. +43(0)676/941 74 75

neufis.jpg


falls ihr auf facebook registriert seid, könnt ihr auch dort mitlesen unter:

NEUFUNDLÄNDER und LANDSEER IN NOT - NEWFOUNDLAND RESCUE TEAM
 
Schön, dass alle gut untergebracht sind! Jetzt können sie sich einmal erholen.
Warum sind es jetzt doch 6 Neufis?
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben