Hilfe! Atopica - ja oder nein?

PR_Richi

Neuer Knochen
Hallo ihr Lieben,

ich habe mich hier angemeldet - in der Hoffnung - dass ihr mir bei einer schwierigen Entscheidungen helfen könnt.

Ich habe einen Prager Rattler (ähnlich wie ein Zwergpinscher, 2,5kg, 7 Jahre alt) - er ist vor ungefähr 3 Jahren schleichend erblindet. In der Tierklinik Breitensee bei einem Augenspezialisten wurde eine Sehnerventzündung festgestellt. Mein Hund war zu diesem Zeitpunkt komplett blind. Er bekam Kortison gespritzt und konnte noch am selben Tag wieder sehen. Das Kortison bekam er dann für ca. 3-4 Wochen. Ich bin der Meinung, dass mein Hund nie wirklich gut sehen konnte (ich bekam ihn allerdings erst mit 3 Jahren). Wie auch immer, vor ungefähr 3 Wochen bemerkten wir, dass es mit seiner Sehkraft wieder schlechter wurde. Wie beim letzten Mal bekamen wir Kortison. Nur diesmal wirkte es nicht so, wie beim letzten Mal. Seine Pupillen sind fast immer groß und starr - bei Licht etwas kleiner, aber nicht mehr so, wie sie sein sollten. Wir waren nun bei 3 Tierärzten (darunter 2 Augenspezialisten Dr. Maaß und in der VetMed Uni - sowie bei meiner Haustierärztin) Die Diagnose ist, dass er nur noch sehr wenig Reaktion zeigt und sein Sehnerv kaum noch intakt ist. Fakt ist: Mein Hund sieht! Er springt auf den Gehsteig, er kann Stufen steigen, er sieht andere Hunde - abends (wenn es dunkel wird) sieht er schlechter, aber er SIEHT. Sein Allgemeinzustand ist sehr gut.

Jetzt kommt mein/unser Problem:

Die Augenspezialisten von der VetMed Uni meinte, wenn von 100.000 Nerven im Auge, noch 50.000 vorhanden sind, dann sollten wir versuchen, diese zu retten. Er bekommt momentan noch Kortison - das wollen wir jetzt aber ausschleichen lassen. Kortison hat ja auf Dauer ziemlich heftige Nebenwirkungen. Die Alternative: ATOPICA.

Es wird davon ausgegangen, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt.

Das heißt, wenn ich nun das Kortison absetze und er gar keine Medikamente mehr bekommt, KÖNNTE (!!) es sein, dass er komplett erblindet.

Mein Hund ist 7 Jahre alt, ich will ihn noch mindestens weitere 10 Jahre haben! Ich würde alles für ihn tun. Aber welche Entscheidung ist richtig? Soll ich ihm Atopica geben, in der Hoffnung, dass sein jetziges Sehvermögen erhalten bleibt? Ich habe soviel Negatives darüber im Internet gelesen, es ist ja tatsächlich ein sehr starkes Medikament - auch wenn er eine sehr geringe Dosierung bekommen würde. Was ist, wenn mein Hund durch das Medikament erst recht krank wird? Es geht ihm momentan super gut! Oder soll ich ihm gar keine Medikamente geben?

Ich bin total verzweifelt. Hat irgendjemand von euch Erfahrungen mit ATOPICA? Kann es sich langfristig negativ auf den Hund auswirken? Steigt das Krebsrisiko? Bitte um Erfahrungen!

2 Tierärzte meinen, dass ich es auf jeden Fall versuchen sollte.

Vielen Dank & liebe Grüße,
Kathi
 
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Hat irgendjemand von euch Erfahrungen mit ATOPICA? Kann es sich langfristig negativ auf den Hund auswirken? Steigt das Krebsrisiko?

Meine Tierärztin war gegen eine Anwendung von Ciclosporinen an unserem Schäfermix, der an atopischer Dermatitis litt. (Er hatte im Sommer argen Juckreiz.)
Sie sagte, Ciclosporine greifen die Nieren an.

Cortison kann man bei niedriger Dosierung oder bei gelegentlichen Stoßtherapien lange einsetzen, ehe es ernste Probleme gibt.
Aber wenn es hoch dosiert ist, ist es gefährlich.

Mein Schäfermix hatte mit sehr niedrig dosiertem Cortison nur wenig Juckreiz, also waren keine härteren Mittel nötig.

Lass dich vom Tierarzt nochmals genau beraten.

Übrigens: Hunde sehen mit der Nase. Der vollständig erblindete Zwergpinscher meines Nachbarn besuchte im 17. Lebensjahr noch mein Grundstück (wofür ihm mein Rüde entgegenkommend ein gewaltiges Loch unterm Zaun buddelte) und lief mühelos mit meinen Hunden herum. Er wich Hindernissen aus, bevor seine Nase daran stieß.
 
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Danke für die Antwort.

Auf der VetMed Uni wurde mir genau das Gegenteil erklärt, nämlich, dass sich Kortison längerfristig auf die Nieren auswirkt. Es müsste natürlich regelmäßig ein Blutbild gemacht werden. Ich habe allerdings 0 Erfahrung mit Atopica. Ich habe vor ein paar Tagen zum ersten Mal davon gehört und laut meiner TÄ soll ich es ab morgen mal "versuchen". Das Medikament benötigt angeblich längere Zeit, um zu wirken. Von manchen Hunden wird es auch gar nicht vertragen. Das müsste ich jetzt in den nächsten 3-4 Wochen "testen", danach könnte ich das Atopica immer noch absetzen - sollten Nebenwirkungen auftreten. Mir geht es in erster Linie um NW bei einer längeren Einnahme. Wenn er die ersten paar Tage etwas Durchfall hat, wäre es jetzt nicht so schlimm, aber ich will meinen Hund nicht in paar Jahren wegen eines Medikaments begraben. Ich kann das Ganze schlecht abwägen. Ich werde mir morgen noch eine dritte Meinung von einem anderen TA einholen!

Also dieser eine Tage - an dem mein Hund komplett blind war - war total schwierig und traurig! Er kannte sich überhaupt nicht aus, stieß überall dagegen. Natürlich gewöhnen sich Hunde daran. Aber es war echt schlimm anzusehen. Und da ich schon weiß, wie es wäre, wenn er ganz blind ist... will ich dies natürlich verhindern!

Wisst ihr: Kann man austesten, ob ein Hund an einer Autoimmunerkrankung leidet? Das wird ja nur "vermutet".
 
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